On Tue, 22 Feb 2005 15:13:03 +0100 Fabian Hänsel fabtagon@gmx.de wrote:
[R/3]
Ich kenne SAP R/3 eher vom Hoeren-Sagen (Programm, um von der Bueroklammer ueber Lager bis zum Gehaltsscheck alles zu planen). Ich kann mir schwer vorstellen, dass es billiger waere, ein Projekt dieser Groessenordnung selbst zu finanzieren, als die "Standardsoftware" zu lizensieren.
Da hast Du vollkommen recht. Stellt sich nur die Frage: _Muß_ es denn unbedingt ein derartiges Schwergewicht sein? _Brauche_ ich diese Myriaden von Features, die dieses Dingens mit sich bringt, wirklich? Oder ginge es auch eine Nummer kleiner, mit einem Softwarepaket, von dem ich vielleicht, drastisch formuliert, nicht 95%, sondern nur 90 oder 85% der Funktionalität nicht brauche?
Ich kenne eine ganze Reihe von Firmen, die in den letzten vier, fünf Jahren R/3 eingeführt haben. In den meisten Fällen bleibt der Eindruck, daß das Ganze übereilt und schlecht geplant passiert ist, daß man in erster Linie Wert darauf gelegt hat, das Paket schnell zu lizensieren, zu installieren und sich erst _hinterher_ der Frage zu widmen, (a) wie sich die eigenen internen Abläufe in die Software abbilden lassen und/oder (b) wie wir unser Tagesgeschäft mit dem Paket abgewickelt bekommen. Wie gesagt, das ist ein Eindruck, der besteht (sicherlich kann man den genauen Ablauf einer solchen Migration als Außenstehender nur schwer fair beurteilen), aber ich bin überzeugt davon, daß in einigen dieser Fälle R/3 grundsätzlich überdimensioniert ist, daß manche davon mit einer deutlich kleineren Lösung oder sogar mit einer Eigenentwicklung (meinetwegen auch aufsetzend auf GNU Enterprise oder Vergleichbarem) deutlich kostengünstiger ans Ziel gekommen wären. Das hätte zudem den angenehmen Nebeneffekt gehabt, daß sich die Leute hätten auseinandersetzen müssen mit ihrem Unternehmen, ihren Abläufen und organisatorischen Strukturen und schlußendlich der Funktionalität, die _tatsächlich_ von Software bereitzustellen ist.
Cheers, K/