Hi!
Unter Open-Source-Messenger verstehe ich, dass der Open Source ist und nicht Closed Source mit zentralisiertem Server, wobei irgendwo Quellcode von einem potentiellen Client rumliegt.
Es gibt dabei diverse Eigenschaften abzustecken:
- Wenn die Server dezentral verteilt sind oder das Netzwerk sogar Peer to Peer läuft, sind die Metadaten in der Leitung leicht abgreifbar. Whatsapp hat das Problem so gut wie gar nicht.
- Wenn man die Rechner wechseln kann, sollte der Server eine Historie aufbewahren. Macht Whatsapp bewusst nicht. Telegram hat hier sicherheitsmäßig Nachteile.
- Wenn man ein vergessenes Passwort wiederbekommen können will, muss der Server die Nachrichten im Klartext haben. Whatsapp bietet diesen Luxus nicht und definiert damit gerade, wie gute Kommunikation auszusehen hat.
- Um Bekannte im Netzwerk zu finden, gehen die meisten Messenger momentan den kriminellen Weg, den Usern das Telefonbuch abzuluchsen. Wenn man das nicht tut, ist man in einer kleinen Gemeinschaft gefangen.
- Wenn man schon in einer kleinen Gemeinschaft ist, kann man sich die unglaublich nervige Kommunikation der Server untereinander mit Ausfallproblemen und Latenzen komplett sparen und die User auf jeden Server einzeln verbinden lassen. Dann hat man die Funktionalität von Slack, wo sich nur Gruppen sehen und zum Beitritt bei anderen Gruppen komplett neue Logins notwendig sind.
Was ich bis hier sagen möchte: Whatsapp beantwortet viele Fragen sehr souverän und definitiv glaubwürdiger als Telegram. Mit einem dezentralen Netz kommt man an Whatsapp momentan nicht brauchbar ran, die Ansätze sind alle Murks, sogar Diaspora hat auf dezentrale Netze keine Lust mehr. Das Ziel wird also sein, eine Slack-Alternative zu suchen. Darauf stürzen sich gerade die großen Projekte. Wenn tatsächlich jemand eine freie Whatsapp-Alternative kennt, sagt es gerne.
Technische Probleme gibt es diverse:
- Wir können zum Stromsparen keine IP-Verbindung aufrecht erhalten, auch Polling scheidet aus. Der Server muss daher über einen Push-Dienst wie Google Play arbeiten. Da muss man ihn erstmal anmelden.
- Die App soll in die großen Repositories kommen, gleichzeitig wäre eine Browser-Version super.
- Gute Benutzerführung und Bandbreite für Videos ist Pflicht, aber nicht mal Google kriegt das in Hangout brauchbar auf die Kette. Die freien Lösungen kann man an einer Hand abzählen.
Nur als kurzer Abriss, die Umsetzung ist enorm komplex.
Was ich bisher an Ansätzen gefunden habe:
https://rocket.chat/ (Klarer Favorit, aber der Client ist trotzdem fürchterlich hakelig)
Noch mehr: https://blog.okturtles.com/2015/11/five-open-source-slack-alternatives/
Wenn ihr einen Messenger habt, der wirklich funktioniert und idiotensicher ist und Open Source, es wäre ein Traum.
Viele Grüße Thomas