Am Di, den 22.02.2005 schrieb Stefan Lagotzki um 10:56:
[ ... ] Allein die Kosten für M$-Office könnte man locker einsparen. Zum Thema Eigeninitiative: darunter verstehe ich in diesem Zusammenhang die Bereitschaft, sich aktiv in neue Programme für den selben Zweck (in diesem Fall in OpenOffice) einzuarbeiten. Bereits das würde schon Kosten sparen. Die Genehmigung des Einsatzes müsste natürlich von den Vorgesetzten kommen.
Ich sehe in all diesen Einsparungszielen jedoch einen entscheidenden Nachteil, der eigentlich nicht besonders toll ist. Und zwar finde ich erschreckend, dass OpenSource Software immer nur als Alternativ gesehen wird, weil sie billiger ist. Einziges Argument für den Umstieg ist und bleibt also der Preis. Und das finde ich bedenklich. Was wäre also, wenn OpenSource software plötzlich auch mal Geld kostet? Ist sie dann keine Überlegung mehr wert?
Fakt ist doch, dass Sparen zwar ein Punkt ist, aber an manchen dingen kann und darf man schlicht nicht sparen. Dass Windows gegenüber Linux unsicherer ist (warum sei mal dahin gestellt) ist ja ein Punkt in der ganzen Gelegenheit. Bei der Diskussion habe ich aber das Gefühl, dass es genauso gut umgekehrt sein könnte und trotzdem alle wegen der Kosten zu Linux wechseln wollen würden.
Warum kann man nicht mal davon abgehen, dass OpenSource billiger ist, weils tausende Entwickler gibt, die sowas in ihrer Freizeit basteln? Es gibt doch duzende andere Argumente wie SIcherheit und Stabilität die wohl eine mindestens genauso wichtige Rolle spielen. Ich denke, diese sollte man nicht aus den Augen verlieren, wenn sich OpenSource nicht einfach nur zu "billig-Software" verwandeln soll.
Fakt Nummer 2 ist doch, dass selbst wenn OpenSource genauso teuer von den Lizenzen wäre wie Windows, dass es allein aus Unabhängigkeitsgründen (offener Quellcode) und aus Sicherheitsargumenten eine Überlegung wert wäre, zu wechseln. Dass es nichts kostet, darf nicht Hauptentscheidungsmerkmal sein, weil ich nicht erwarte, dass dies in der Zukunft so bleiben wird. Große Distributoren wie RedHat und SuSE zeigen hier schon, wo der Weg hinführen wird.
just my 2 cents,
Rico