Hi,
On Thursday 21 February 2002 19:08, Thomas Guettler wrote:
Ich habe etwas Angst, dass man irgendwann nicht mehr Programmieren darf was man möchte.
Das scheint mehr und mehr zum Problem zu werden. Heute erst hat eine Spielefirma eine GPL-Implementierung ihres Onlineservices (battle.net) unter Androhung von DMCA-Strafen totgemacht. Das heißt im Klartext, wenn sowas Schule macht, ist es demnächst verboten Wine, Samba, etc. bis hin zu gcc zu verwenden - letzterer, weil er als freie Implementierung das leistet, was M$ oder Borland oder Intel mit ihren proprietären Compilern machen. Ich persönlich habe bis vor kurzem noch das Hosting von Sourcen in EU-Staaten als "sicheren Hafen" angesehen und vor allem für kryptographische Software innerhalb unseres Projektes regelrecht empfohlen, aber ich denke daß sich das bald erledigt haben wird :( Dabei haben wir in Brüssel letztes Wochenende den Leiter des technischen Irgendwas vom EU-Parlament dagehabt, und er hat sich eigentlich auch gegen Patente ausgesprochen, aber die Politiker haben halt nette Freunde in der Wirtschaft, da können selbst all die gesammelten Unterschriften u.a. auf petition.eurolinux.org oder unixtech.be nix ausrichten. (Es war so herrlich zu sehen, wie er (Philippe Aigrin) von einem Unisys-Mitarbeiter einen schrägen Kommentar bekommen hat und dieser dann von RMS aufgrund der GIF-Patente angeflamed worden ist...)
In einer EU-Kommission wird gerade ein neues Gesetz zur Patentierbarkeit diskutiert.
Ich dächte gestern sollte das entschieden worden sein?!
Was kann man machen ausser sich bei http://petition.eurolinux.org/ einzuschreiben und http://ffii.org finanziell zu Unterstüzen?
Das muß wahrscheinlich jeder individuell entscheiden. Ich weiß nicht, was ich tun würde, wenn plötzlich Post von MS da wäre. Bis jetzt sind mir nur Fälle bekannt, wo die Projekte verloren und die Firmen gewonnen haben, auch bei absoluten Nonsensforderungen von Projekten wie Krayon, Kontour/KIllustrator, Samba, bnetd, ...
Wenn Patente erlaubt werden, werden sie auch von den Firmen genutzt werden. Wenn ich mir überlege, daß so triviale Tasks wie sich selbst updatende Software patentiert sind in den USA, sehe ich schwarz für eine Zukunft von freier Software auf dem Massenmarkt.
Josef Spillner