Hallo!
Endlich mal einer, der den Boden nicht unter den Füßen verloren hat!
Stephan Goetter wrote:
Die meisten kommerziellen kann man sich doch schon kostenlos runterladen, (RedHat, Mandrake, Corel und wie sie alle heißen...) außer SuSe (AFAIK)
SuSE will die 7.0 auch freigeben. Das Problem ist doch das Ei-Henne-Problem: Wie hole ich das aus dem Internet, wenn ich doch gerade damit ins Internet will? Das ist zumindest das Problem, was mir als Lehrer in diesem Zusammen- hang immer wieder begegnet. Also sind CDs die bessere Lösung - und die CD-Produktion kostet halt Geld. Wer die neue SuSE 7.0 testen will: Chip-Spezial 10/00 Linux-User 10/00 PC-Welt 10/00
haben alle die Evalution-Fassung auf der CD, teilweise als Extra-Scheibe. Also über Preise zu reden ist müßig.
Die Unterteilung in verschiedene Userklassen ist an und für sich gut, nur warum hab ich das Gefühl das "HardcoreUser" hier so abfällig über "AnfängerUser" lästern bzw. sich über die Software/Distribution die diese benutzen lustigmachen.
Darum geht es mr auch! Irgendwie habe ich mit dem ODS-Server ja eine "eigene Distribution" gebaut. Wie oft mußte ich mir schon von den ver- schiedensten Leuten anhören: Warum hast Du nicht Debian/Mandrake/RPMs/... genommen? Meine Antwort: Weil ich das ALLES nicht wollte! Mir geht der Streit auf den Geist. Für den Lehrer, der das System einsetzen soll, ist nur eines wichtig: Er muss damit UMGEHEN können. Dann ist ihm egal, ob da Windows oder Novell oder Linux oder... draufsteht! Es muss einfach _funktionieren_, und das auch als Neueinsteiger. Deshalb hat dieser ODS-Server auch keine grafische Oberfläche!
Zweitens sollten wir uns mal fragen, was wir eigentlich wollen! Ich bin auch Mitglied in Vereinen (z.B. "Freie Software und Bildung", siehe http://fsub.schule.de ), die einen klaren Standpunkt haben: Linux soll "Anfängertauglich" sein. Damit sind wir bei
Das Linux noch nicht für solche "ComputerBild-Leser" geeignet ist, dem stimme ich zu. Die Frage ist doch soll Linux jemals für solche Leute ge- eignet sein ?
Meine klare Antwort: Ja. Die Bedienung von KDE und Gnome sind doch schon ein großer Fortschritt! Ich bilde Schüler ab Klasse 7 mit Linux im Unterricht aus. Inzwischen muss ich denen sagen: Windows bedient sich fast wie KDE, ist nur nicht so komfortabel. (denkt doch mal über die Konsequenzen nach!)
Ich hab hier das Gefühl das bei den "HardcoreUsern" gar kein Interesse daran besteht das Linux jemals so "einfach" zu bedienen/installieren/konfigurieren wird.
In der Entwicklung geht aber der Schritt in diese Richtung: Mit Kernel 2.4.0 ist endlich ein System da, das von sich aus - USB sauber unterstützt - PnP-Karten selbst einbindet/zuweist, wenn es noch möglich ist - Multiprozessortauglich ist - die Patcherei mit PCMCIA-Karten entfallen läßt - ein gründlich überarbeitetes TCP/IP-System hat
Also alles Punkte (neben anderen), die es vor allem Anfängern einfacher machen. Sollen wir das noch einmal mit KDE 2.0 durchspielen?
Also bleibt doch ein Problem: Bedienen kann man Linux mit KDE schon sehr gut. Hürde ist die Installation. Dort arbeite ich auch gerade: Für ein paar Rechner stelle ich ein "Mini-System" für die Schule zusammen, das man einfach mit "CD-einlegen" installieren soll und das sofort an "Arktur" (diesem ODS-Kommunikationsserver) passt. Damit sollen "Surf- stationen" an Schulen entstehen, bei denen sich der Lehrer nicht mehr mit verstellten Windoof-Konfigurationen rumärgern muss und bei denen der Normalschüler nicht gleich den erstbesten Sniffer startet. Wenn der Rechner nicht mehr richtig will: CD einlegen baut einfach alles neu auf... Domain, IP-Adressen und Nutzer werden auf dem Server verwaltet. Wer dort einen Eintrag hat, kann seine Arbeitsfläche gestalten/anpassen. Was will man mehr?
Damit bin ich wieder am Anfang: Wollen wir denn, das Linux für alle bedienbar/nutzbar ist? Ich verlange von keinem Schüler heute noch, das er die Befehle der DOS- Kommandozeile lernen muss. Soll ich von ihm verlangen, dass er alle Linux-Befehle kennen soll?
Was ich auch als sehr störend empfinde ist die Eingenbrötlerei vieler Distributionen, jeder scheint sein eigenes Süppchen zu kochen. Z.B. könnte ich mir Linuxconf (GPLProg, welches direkt mit den Configdateien arbeitet) sehr gut auf einer Debian vorstellen, als zusätzliches Hilfs- programm. Oder die diversen Programme zur X-Konfiguration, Hardwareerkennung...
Tja, aber das werden nur die "großen" klären können. Wenn ich mir den Bericht im Linux-Magazin zum Thema "RHCE" durchlese, weiß ich, wohin es bei den großen hingeht. Das Editorial in der ct 20/00 geht in dieselbe Richtung...
Gruss Reiner