Dr. Matthias Stiehler wrote:
Nur eine kleine Bemerkung: Wenn es doch so einfach wäre mit der Eigeninitiative der Stadtangestellten! Ich bin ein solcher Angestellter und würde gern meinen Arbeitsplatzrechner unter Linux laufen lassen. Wäre bei mir auch kein Problem, da ich keine speziellen Programme habe. Nur leider habe ich diese Wahlfreiheit nicht (ich schaue da neidisch auf Wien). Mir bleibt momentan nur, immer mal wieder unsere IT-Menschen zu "sticheln".
Es gibt auch OpenSource-Software unter Windows, mit der man einen behutsamen Übergang beginnen kann. Allein die Kosten für M$-Office könnte man locker einsparen. Zum Thema Eigeninitiative: darunter verstehe ich in diesem Zusammenhang die Bereitschaft, sich aktiv in neue Programme für den selben Zweck (in diesem Fall in OpenOffice) einzuarbeiten. Bereits das würde schon Kosten sparen. Die Genehmigung des Einsatzes müsste natürlich von den Vorgesetzten kommen.
Ich bin zum Beispiel relativ sicher, dass man für die Bibliotheken der Stadt Dresden in Zusammenarbeit mit TU oder HTW eine Lösung schaffen könnte, die komplett OpenSource-basiert ist. Es wäre für mehrere Seiten ein Gewinn: die Studenten und Diplomanden hätten praxisnahe Aufgaben, die beteiligte Hochschule eine gute Presse und die Bibliotheken eine gute, lizenzkostenfreie Lösung.
Allerdings glaube ich nicht, dass sich der Vorteil freier Software finanziell ebenso wie organisatorisch kurzfristig rechnet. Erst einmal wäre der Aufwand enorm (immerhin hat sich da ein System über Jahre eingeschliffen). Und bei den heutigen Finanzproblemen braucht man schon ein wenig Idealismus, um kurzfristig zu investieren, um mittelfristig besser da zu stehen. Ist nicht schön, aber die kurzfristigen Überlegungen bestimmen nun mal zur Zeit unsere Gesellschaft. Oder?
Eine kurzfristige Entlastung sehe ich natürlich auch nicht. Aber ich sehe auch keine kurzfristige *Be*lastung, wenn auf allen Seiten die oben angesprochene Bereitschaft vorhanden ist. Administrations- kosten entstehen bei jedem System. Was ich einsparen will, sind die toten Lizenzkosten, die man oft "pro Nase" bezahlen muss. Tatsache ist auch: für bestimmte administrative Aufgaben wird man weiterhin interne oder externe Kosten einplanen müssen. Aber eine OpenSource-UserGroup in der Stadtverwaltung bekäme ganz sicher auch aus den Kreisen der LUG-DD oder des LIT e.V. fachliche Unterstützung bei konkreten Fragen.
Stefan
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