Sven Rudolph wrote:
Der Anbieter kann damit Geld machen, weil er Kurse und Zertifizierung verkauft; und der Zertifikats-Inhaber kann damit Geld machen, wenn er jemanden überzeugt, ihm aufgrund der nachgewiesenen Zertifizierung (höhere) monatliche Raten zu überweisen. Das ist Bestandteil des Systems.
Meiner Meinung nach kann man nur mit Kursen und allem dazugehoerigen Material (Literatur, Online-Material etc.) Geld verdienen, ich sehe bei den Preisen des LPI eher eine Kalkulation in Richtung Kostendeckung. Die Abschluesse von RedHat und SuSE sind AFAIK wesentlich teurer (und hier meine ich die reine Zertifikatsgebuehr).
Aber prinzipiell: frueher gab es ein Zunftsystem, heute auf vielen Gebieten ein Kammersystem - beide auch aus dem Grund, dass die formale Qualifikation der Fachkraefte geregelt wird.
Lernen tut man durch lernen und nicht durch Praktika oder Kreuzchentests. Ich glaube, daß die in den letzten Jahren im DV-Arbeitsmarkt verbreitete Unterschätzung formaler Qualifikation weder richtig war noch Bestand haben wird. Dieser Trend macht es den aufgrund politischer Rahmenbedingungen zunehmend auftretenden Seiteneinsteigern (z.B. Umschulung) nicht einfacher, zumal ja die erfolgreichen Studienabbrecher aus New-Economy-Zeiten und die aktuellen Studienabbrecher aus den letzten Boom-Jahrgängen auch noch reintegriert werden wollen.
Die Seiteneinsteiger aus Umschulungen werden mangels Masse und mangels Interesse wahrscheinlich zurueckgehen. Da ist in den letzten Jahren sehr viel schiefgelaufen. Jetzt klaert sich das langsam. Aber ein Seiteneinsteiger hat es mit einem Zertifikat natuerlich leichter.
Stefan
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