Hallo Thomas,
vielen Dank für deine Antwort. Genau diese Beispiele (Google, Funkgerätehersteller) sind es, die dem Anwender vor Augen führen, dass sie sich damit gar nicht näher beschäftigen wollen.
In den 1980ern waren noch viele herstellerspezifische Protokolle, Kabel, Stecker usw. dafür verantwortlich, dass die unternehmenseigene Vernetzung entweder verworfen wurde, oder sich eben auf kleine Teilbereiche einschränkte. TCP/IP und das OSI-Modell setzten sich schließlich durch. VHS, DVD und BluRay sind ebenso Beispiele für Standards, die sich durchsetzten. Wenn heute ein Unternehmen eine Definition zum Standard erklären lassen will, klappt dies umso besser, je mehr Geld dahinter sitzt.
So werde ich wohl noch eine Weile weiterträumen müssen ;-)
Gruß
Björn
Am 18.01.2011 10:57, schrieb Thomas Schmidt:
Hallo Björn!
ich träume von einer Welt, in der ich mir weniger Gedanken darüber machen muss, wie ich etwas nutzen kann ... ich nutze es einfach.
Aus welchem Grund werden hier so häufig Standards ignoriert oder fallengelassen?
Gerade hatte ich eine Diskussion mit Google über OpenID. Mit OpenID kann man sich an einer Stelle einloggen und ist damit bei vielen Diensten gleichzeitig anmelden. Google bietet nur den ersten, unwichtigen Teil: Man kann sein Google-Konto als Zugangsverwaltung nutzen. Braucht keiner, der schon woanders angemeldet ist. Aber das wichtige, sich bei Google mit einem anderen Login einzuklinken, lehnt Google ab. Der Grund ist einfach: Sie fordern, selbst die Zentrale zu spielen. Das Perverse daran: Ich habe 30 oder 40 Google-Applications-Logins. Für jedes muss ich mir wegen diesem Schwachsinn ein eigenes Passwort merken. Hier arbeitet Google also sogar bewusst gegen die eigenen Kunden.
Und so versucht fast jeder Monopolist, durch Unkompatibilitäten unersetzbar zu werden.
1908 verbot ein Hersteller von Funkgeräten seinen Kunden, mit Kunden anderer Hersteller Kontakt aufzunehmen. Das kostete unzählige Menschenleben von Schiffsbrüchigen. Hier sieht man, dass die Menschen selbst die dämlichsten Vertragsbedingungen akzeptieren.
Ein anderer Grund für das Problem ist, dass die einen einen vernünftigen Standard verwenden, z.B. IMAP. Die anderen wollen kompatibel sein zu kranken Exchange-Servern, um User zu begeistern, was die IMAP-Anhänger ablehnen. Dadurch haben wir in der Linux-Welt selbstgemachte Unkompatibilitäten. Es ist schwer, den Mittelweg zwischen den sinnvollen und den verbreiteten Standards zu finden.
Ebenso einen erfolgreichen Tag wünscht Thomas