Nur eine kleine Bemerkung: Wenn es doch so einfach wäre mit der Eigeninitiative der Stadtangestellten! Ich bin ein solcher Angestellter und würde gern meinen Arbeitsplatzrechner unter Linux laufen lassen. Wäre bei mir auch kein Problem, da ich keine speziellen Programme habe. Nur leider habe ich diese Wahlfreiheit nicht (ich schaue da neidisch auf Wien). Mir bleibt momentan nur, immer mal wieder unsere IT-Menschen zu "sticheln". Allerdings glaube ich nicht, dass sich der Vorteil freier Software finanziell ebenso wie organisatorisch kurzfristig rechnet. Erst einmal wäre der Aufwand enorm (immerhin hat sich da ein System über Jahre eingeschliffen). Und bei den heutigen Finanzproblemen braucht man schon ein wenig Idealismus, um kurzfristig zu investieren, um mittelfristig besser da zu stehen. Ist nicht schön, aber die kurzfristigen Überlegungen bestimmen nun mal zur Zeit unsere Gesellschaft. Oder?
Matthias
----- Original Message ----- From: "Stefan Lagotzki" lago20@gmx.de To: "Linux-User-Group Dresden" lug-dd@schlittermann.de Sent: Tuesday, February 22, 2005 7:57 AM Subject: Re: OT: Verschuldung
Konrad Rosenbaum schrieb:
Nur so am Rande: nicht jede Staatsverschuldung ist schlecht. Solange sie Arbeitsplätze schafft wird sie von VWL'ern im Allgemeinen als positiv angesehen.
...den Rest bitte auf einer auf VWL spezialisierten Liste diskutieren...
Nachdem Du den Betreff ohnehin schon geändert hast, drei kleine Bemerkungen, zuletzt mit Blickrichtung wieder auf das Thema der ML.
(1) Staatsverschuldung mit Maß kann den o.g. positiven Effekt haben, aber die Staatsverschuldung der BRD hat jegliches Maß verloren. (2) Im Brückenstreit geht es vor allem um Stadtverschuldung. Wir *haben* den Eigenanteil an der Brücke nicht. Entweder wir streichen massiv weiter oder wir verschulden uns noch stärker oder wir sind gezwungen, Eigentum zu verkaufen. (3) Staatsverschuldung und Stadtverschuldung könnten u.a. abgebaut werden, wenn man sich aus der Abhängigkeit von proprietärer Software löste. Dazu wäre es freilich notwendig, dass in der Stadtverwaltung ein Umdenken einsetzt. Dazu würde freilich Eigeninitiative der dort Angestellten gehören. Wenn man schon kein Geld hat (und dass Dresden keins hat, sieht man an jeder Haushaltsdebatte), gibt es beim Einsatz proprietärer Systeme zwei Möglichkeiten. Enweder man bleibt ewig bei alter und nicht mehr unterstützter Software, dann leidet die Leistung und die laufenden Kosten gehen in die Höhe. Oder man verschuldet sich für neue Software und dann steigen die Kosten an anderer Stelle. Und es sind doch, für alle erkennbar, fast nur "tote" Kosten: Wieviel Geld von all den M$-Lizenzgebühren bleibt denn hier im Lande?
Stefan
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