On Fri, 22 Feb 2002 19:03:04 +0100 Reinhard Foerster rf11@inf.tu-dresden.de wrote:
Nein! Oder hast du im Arbeitsvertrag sowas stehen: "Der Angestellte X muß 2 Patente pro Jahr abliefern"? Du bekommst den BAT auch, wenn du erfolglos forschst. Der BAT ist also nicht für deine besondere Idee sondern für deinen Versuch oder wenigstens den von dir vermittelten Anschein eines Versuches, irgendwann eine Idee zu haben.
Doch ! Der BAT sichert den Lebensunterhalt + Bedürfnisse
Gutes Recht der Firma. Sie hat wahrscheinlich die Vorausetzungen geschaffen, um in dir patentfähige Ideen entstehen zu lassen. Sie hat dich die 3 Jahre vorher ernährt, in denen du nicht wirklich was geleistet hast, was der Fa. Geld bringt. Und die Fa. war so schlau, dich anzuwerben. Die Firma hat sich dem Risiko ausgesetzt, dich als Forscher zu nehmen und Glück gehabt. Bei 97 deiner 100 Kollegen hatte sie vielleicht Pech. Dieses Risiko muß ausgeglichen werden. Also ist es richtig, daß die Firma am wirtschaftlichen Erfolg deiner Idee einen bedeutenden Anteil hat.
Genau das ist die Frage: wiegen die wirtschaftlichen Interessen die Interessen der Gesellschaft auf ?
Wenn dir das nicht passt kannst du allein forschen oder eine eigene Firma gründen. Dann hast du ein viel höheres Risiko, bist aber im Erfolgsfall auch viel besser am Gewinn beteiligt. Das ist OK so.
Hast recht, so sind die Regeln. Aber deswegen darf man sie doch in Frage stellen.
Nein, das widerspricht dem 1. Konzept nicht. Auch hier profitieren wir vom Wissen, was andere hineingesteckt haben. Nur eben gegen eine Bezahlung (Lizenz)
und schliessen damit Teile der Gesellschaft aus ... siehe unten
Beide Modelle sind existieren nebeneinander, beide fuktionieren. Das 2. Modell hat für die Entwickler den angenehmen Vorteil, daß er ohne zusätzliche Aktivitäten überleben zu können.
Ich spreche keinem Konzept seine Existenzberechtigung ab. Nur kommt mir das eine näher weil es meinen Bedürfnissen entspricht. Ganz allgemein ist es mir egal wie Firmen ihr Geld verdienen, ich habe aber auch ein Recht auf informelle Selbstbestimmmung.
Du gierst also nach Wissen und hast 2 Möglichkeiten zur Befriedigung der Gier: a) kostenlos zugänglichliches wissen. b) kostenpflichtig zugängliches wissen
Vergleich: a) liefert dir Wissen, Gier ist befriedigt => 5 Pluspunkte für dich b) liefert dir Wissen, Gier ist befriedigt => 5 Pluspunkte für dich ABER du mußtest dafür zahlen => -3 Punkte für dich jemand bekommt das Geld von dir => 3 Punkte für den anderen
Somit ist in der Summe b) nicht besser oder schlechter als a) Für dich persönlich ist natürlich a) besser (die Schmarotzer-Methode)
Wieso bin ich ein Schmarotzer wenn mir eine freie Verteilung von Wissen am Herzen liegt. Frei im Sinne von zugänglich für alle ohne soziale Grenzen. Der Faktor Geld teilt aber wie wir wissen die Gesellschaft, ohne Geld werden also Teile der Gesellschaft von Wissen ausgeschlossen.
Hocherfreut Oliver