Hallo Ronny, Hallo Konrad, Hallo *,
On Sun, Oct 01, 2000 at 12:50:20PM +0200, Ronny Roeller wrote:
für ex-windows-user [womit ich jetzt nicht stephan meine ;)] ist es nun mal eine leichtere umstellung von win auf x als auf irgendwelche shells, die sie vielleicht noch nie gesehen haben. man kann sich streiten, ob das gut ist, aber es ist eben fakt.
Hast du vielleicht statt Debian ein NetBSD installiert? Hier hat jedenefalls keiner fuer eine Installation vom Shellprompt aus geworben.
On Sun, Oct 01, 2000 at 10:11:38AM +0200, Konrad Rosenbaum wrote:
Ich glaub' zu dem Maerchen kann ich was sagen.
Um Debian korrekt zum Laufen zu bekommen habe ich ca. 2 Wochen(*) gebraucht, das Grundsystem(+) stand nach 2 Tagen. Bei einer SuSE im Textmode brauche ich fuer die selbe Aufgabe 2-3 Tage (wenn ich meine Erfahrung wegrechne 5) und fuer die Grundinstallation 4-5 Stunden.
(*) Das beinhaltet nicht nur die Installation, sondern auch die Konfiguration saemtlicher wichtiger Server in meinem Mini-Netz. IP-Vergabe und Drucker sind hier noch die harmlosesten Faelle. (+) also alle fuer mich wichtigen Komponenten. Nicht nur Kernel+Shell.
Also ist nach empirischer Rechnung Debian 2-3 mal schwerer.
Konrad hat also beides ausprobiert und sagt, dass es mit Debian x-mal laenger dauert, das System wunschgemaess zu konfigurieren, als mit Suse. Das ist erstmal ein Fakt und sicherlich kein Zufall. Jetzt stellen wir uns natuerlich die Frage: "Woran liegt das?" Ich möchte mal mehrere mögliche Antworten vorgeben und danachh zu beiden etwas sagen. (Bitte erst komplett lesen!!!)
1.) Fuer Konrad ist es viel einfacher, einen OK-Button in einer X-Umgebung per Maus anzufahren und darauf zu klicken als in einer Curses-basierten Textumgebung per <TAB> das OK-Button anzusteuern und per <ENTER> zu betaetigen. Auch die Auswahl diverser Parameter (Zeitzone, Sprache) aus einer Scrolllist mittels Cursortasten ist fuer Konrad ohne stundenlanges Hanbuchlesen und/oder Inf.-Diplom absolut nicht machbar. Er benötigt unbedingt eine Scrollbar neben der Liste, damit er per Maus daran ziehen kann um letztendlich durch Anklickern den gewuenschten Punkt auszuwaehlen.
2.) Die eigentliche Debianinstallation mag ein paar Ecken und Kanten haben, das 0815-Grundsystem war aber halbwegs schnell auf der Platte. Er hat fuer die komplette Installation dieses Systems so ewig benötigt, weil die Tools zu Konfiguration von Paketen, Drucker, Scanner, Modem, Sound, Netz, wasweissichwas entweder nicht vorhanden waren, nicht zu finden waren, nicht funktionierten oder von ihrer Bedienung her unklar waren.
3.) denkt euch andere Gruende aus
Soweit zu den möglichen Gruenden. Sollte es an 1.) gelegen haben, ist eine X-basierte, mausunterstuetze (neudeutsch "grafische") Installation unabdingbar. Sollten Konrads Probleme eher dem Punkt 2.) nahekommen, sind die Debiantools wohl vergleichsweise ungeeignet, unvollstaendig oder zu wenig selbsterklaerend. In diesem Fall wuerde eine grafsiche Installation absolut nichts bringen. Man muessste die Installationstools an sich verbessern.
Na Konrad, woran lag es? :---)
besserer support, höhere anerkennung, ...). folglich sehe ich schon die notwendigkeit von grafischen installationsroutinen. das ist doch letztlich eine stärke der unixwelt, daß es zu jedem problem 1000 lösungen gibt. für dich sind sicherlich textbasierende schneller, aber für den 0815-user wird die eintrittschranke sonst zu hoch.
Deiner (ronnys) Meinung nach ist also: grafisch = einfach, leicht zu bedienenen, DAU-fest textmode = kompliziert, Zugriff auf Guru nötig, etwas schneller
Genau das sehe ich nicht so und hoffe dies mit obigen 2 Varianten klar machen zu können. Die Güte der Installation (sowohl fuer Anfaenger als auch fuer Spezis) ist VÖLLIG UNABHAENGIG VON DER ART DER PRÄSENTATION, also Text oder Grafik. Wichtig sind vielmehr logische und nachvollziehbare Reihenfolge, knappe und gute Erklaerungen zu allen Punkten, sinnvolle defaults während der Installation usw. Nur darauf will ich hinaus. Ich sage also nicht "Die Debian-Installation und -Konfiguration ist das tollste Ding der Welt und wer damit nicht zurechtkommt ist doof." sondern "Das Geschrei nach einer _grafischen_ Installation ist doof."
Reinhard