am Sun, dem 06.01.2002, um 22:15:52 +0100 mailte Andreas Oettel folgendes:
Mmmh?! Das würde ja eine Art Führerschein fürs Netz vorraussetzen. Ich glaube sowas will keiner wirklich. Man müsste zudem Internet-By-Call abschaffen.
Ich möchte mal etwas zitieren:
,----[ Christian Baer in de.comp.text.tex ] | Daß ein Hammer dazu da ist, auf etwas draufzukloppen, weiß zwar jeder, | doch das geht nicht unbedingt aus seiner Form hervor. Man könnte z.B. | versuchen den Nagel damit in die Wand zu drücken, wohl kaum eine | erfolgversprechende Methode. Aber mal zu wesentlich reelleren | Beispielen: Es gibt haufenweise Leute, die nicht wissen, was ein | Zimmermannshammer ist und wenn sie ihn in der Hand halten, können sie | sich nicht denken, wofür dieses komische gebogene Teil auf dem Kopf gut | sein soll. Oder die Spitze Seite eines Maurerhammers (der "normale" | Hammer). Das findet kaum einer komisch - nichteinmal, daß sich Leute so | ein Ding kaufen, obwohl ihnen das besagte Wissen fehlt. Es gibt Leute, | die legen beim Heimwerken Fliesen und kloppen diese mit einem | Metallhammer runter. Der Ausschuß ist entsprechend hoch. Dennoch wundert | sich keiner, daß sie es selbst nach 20 oder mehr kaputten Fliesen nicht | geschnallt haben und man ihnen entweder einen Gummihammer in die Hand | drücken muß, oder das Verwenden des Holzstils nahelegt. Der Leser muß an | dieser Stelle vielleicht leicht grinsen. Doch es zeigt: Selbst ein | Hammer ist ohne Wissen um seine Handhabung praktisch nutzlos - und er | ist nun wirklich kein sehr vielseitiges Werkzeug. Doch auch wenn sich | keiner wundert, daß "Doofe" sich Werkzeug kaufen, weiß jeder, daß das | Ergebnis entsprechend sein wird, wenn diese "Doofen" mit dem Werkzeug | arbeiten. | | Ein Computer ist ein viel vielseitigeres Werkzeug als ein Hammer. | Dennoch wird erwartet, daß man auch ohne Vorkenntnisse damit arbeiten | kann. Doch das Beipsiel mit dem Hammer zeigt: Diese Erwartung ist | idiotisch. Es wird z.B. erwartet, daß eine Textverarbeitung eine | einwandfrei formatierte Seite erzeugt, gleichzeitig aber alle | Gestaltungsmöglichkeiten offenläßt. Wie soll jemand, der nicht weiß, wie | eine vernünftige Seite aussehen muß, diese Seite hinbekommen? Wie soll | die Textverarbeitung einen sauberen rechten Rand hinbekommen, wenn er | das Datum "rechtsbündig" macht durch wiederholtes Kloppen auf die | Leertaste oder TAB? Wie soll jemand, der weder Ingenieur ist, noch mit | einem Reißbrett richtig umgehen kann, nur durch die Unterstützung eines | Computers eine Turbine entwickeln? | | Das ganze gipfelt ja darin, daß viele dieser Leute nicht lernen (und | nicht hören). Ich kenne jemand, der regelmäßig sein Windoze verhunzt, | weil er sich zig Sachen irgendwo runterläd und installiert und | deinstalliert (teilweise nur durch Löschen des Verzeichnisses). Ich weiß | nicht wie oft ich ihm gesagt habe, er solls lassen, er macht es lustig | weiter. | | Jemand, der an einer Drehbank steht, lernt dafür drei Jahre. Sicherlich | gehört auch Geschick zu dieser Tätigkeit. Doch bei weitem nicht nur. | Warum will keiner etwas über den Computer lernen? Oder warum erwarten | alle, auch ohne zu lernen damit alles zu können? Oder warum behaupten | sie, sich mit dem Computer oder/und der Textverarbeitung zu beschäftigen | sei so, als müsse man Physik studieren, um Auto zu fahren? `----
Warum denke ich bei völlig kaputten Mails immer an Windows, AOL und Outlock?
Nein, ein Netzführerschein ist nicht real, nur die Art und Weise, wie jedem Trottel ein Internetzugang hinterhergeworfen wird, ist eine Zumutung. Aktuelles Beispiel diese Woche im Wilsdruffer Netto - Supermarkt: eine große Box mit Tausenden AOL-CD's, kostenlos. Während ich an der Kasse stand, kamen manche Primaten bis zu 10 mal. Eine extra abgestellte Verkäuferin stand daneben und versuchte zu erreichen, daß sich jeder nur eine nahm. Wo sind wir hingekommen?
Andreas