[Michael Mueller: hier kommen u.A. die Informationen, die Creative angeblich nie herausgegeben hat]
On Mon, 27 Mar 2000, did Thomas Tanneberger mean:
Der Soundblaster SB-Live von Creatve ist, was den digitalen Eingang anbelangt eine Mogelpackung.
Mehr dazu unter http://home.t-online.de/home/sblive
Das kann man so wie es dort steht _nicht_ stehenlassen.
Punkt 1: mich wuerden die genauen Testbedingungen mal interessieren. - Welche SBLive ? Value, MP3, Platinum, ...? - Unter welchem OS mit welchem Treiber? - mit welcher Hardware ausser der SBLive (ich meine extern) und mit welcher Referenzmessung (Vergleich mit einer anderen Digitalkarte) - Haben sich die Autoren ueberhaupt um die Informationen bemueht oder es mal wieder nur auf Creative abgewaelzt?
Ich will Creative hier nicht verteidigen, zugegeben, die sind recht zugeknoepft. Aber aus sicherer Quelle weiss ich, dass alle grundlegenden Infos draussen sind: die Quelle lautet Mailliste der Linux-emu10k1-Entwickler.
Man sollte wissen wie die SBLive intern funktioniert eh man darueber herzieht. Die beschriebenen Effekte klingen eher nach den typischen Problemen des Win98 Treibers denn nach echten Ergebnissen eines Hardware-tests. So toll die Kurven auch aussehen.
Grundsaetzlich besteht die SBLive aus zwei DSP's und einer ganzen Latte von Ein- und Ausgaengen, die nahezu beliebig durch die DSP's miteinander verbunden oder voneinander getrennt werden koennen. Die DSP's sind frei programmierbar (der groesste Teil des Instruction-Set ist geknackt, obwohl es nie Unterlagen dazu gab): d.h. die Programmierung bestimmt zusammengelegte Kanaele und Effekte. Die Standardfirmware von Creative leistet hier ganze Arbeit beim Verhunzen des Signals: sie legt alle Standardfilter einer Analogkarte auf alle Inputs (auch die Digitalen).
Effekt 1: Rauschen und Offset - wuerde ich dem windows-Treiber in die Schuhe schieben, klingt nach offenem Mic-Eingang.
Effekt 2: Clipping und leichte Verzerrungen: wieder der Win-Treiber mit Standardkonfiguration der DSP's - alle Lautstaerkeregler wirken auch auf die digitalen Kanaele.
Effekt 3: Verzerrungen bei 22.05 und 44.1 kHz: die DSP's arbeiten mit 48kHz, d.h. jedes Signal wird auf diese Frequenz umgerechnet. Man kann aber (AFAIK) das Signal am DSP vorbeileiten.
Wer die Hardware wirklich durchchecken will sollte mal die Mail-Archive der emu10k1 Entwickler durchforsten und in den Linux-Treiber eingreifen. Dort kann man die Karte voll ausreizen (alle noetigen Infos sind in den .h-Dateien) und wirklich testen. Der Test auf jener Page (s.o.) ist lediglich ein Treibertest und damit nicht generell aussagefaehig.
Hinweis am Ende: die Treiber der SBLive sind bisher unter keinem OS weit genug ausgereift - die Hardware hat Sachen drauf von denen viele unter uns noch nicht einmal traeumen. Und _richtige_ Digitalkarten kosten auch das Doppelte einer SBLive - dafuer haben sie garantierte Qualitaet in jeder Betriebsart.
Konrad
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