Hallo,
On Wednesday, 30. January 2002 22:14, Rocco Rutte wrote:
- Es bringt IMHO genau 0 Punkte, wenn am Schluss darauf ver- wiesen wird, dass auch andere Regierungen auf Open Source setzen, weil diese u.U. andere Beweggruende haben koennen, die auf die BRD nicht unbedingt zutreffen muessen.
Unsere Regierung(en) ist/sind aber bekannt dafür, gern das zu tun, was andere tun, wenn es "in" ist...
Zumal das bei mir den Anschein erweckt, es sei "schick", sich mit der Open Source-Gemeinde zu arrangieren. Es gibt IMHO wichtigere Beweggruende, auf Open Source umzusteigen als ein "Trend", woraus sich aber Trend ergeben kann.
Es ist sicherlich ein wenig Hype dabei (und ich kann die "BSD-statt-Linux"-Kommentare in der Unterzeichnerliste verstehen), aber es geht um eine Sache, die ganz und gar nichts mit Hype zu tun hat.
- Freier Wettbewerb: Fuer mich ist es kein Argument, Soft- ware einzusetzen, nur weil diese unter einem Monopol "lei- det". Bei Software sollte es wichtig sein, nur zu betrach- ten wie schnell, gut und sicher man ein Ziel erreicht.
Zum Glück leben wir in so etwas ähnlichem wie einer Demokratie, denn es gibt viele Leute, die das ganz und gar nicht so sehen: - Entwickler, die auf freie Software schwören (gut&gerne 40-50% der Unterzeichner) - Leute, die sehen, daß genau das dazu führt, daß sich solche Monopole wie MS Office oder MS Explorer aufbauen konnten ("geht doch, warum ändern").
- Ich verstehe diese Initiative als unabhaengig von anderen. Deshalb ist es mir ein Raetsel, weshalb bei Themen Sicher- heit, Flexibilitaet und Kostenersparnis auf andere Debat- ten verwiesen wird. Dabei sind das doch _die_ 3 Argumente gegen - und da muss man sich nichts vormachen - Microsoft-Loesungen, die man richtig breittreten muesste, weil Microsoft auch mit noch so viel Lobby-Arbeit dagegen nicht vorgehen kann.
ACK. Allerdings sollte man die Ideologie eben nicht ganz rauslassen aus der Diskussion. Warum? - Weil Ideologie ein Teil der Millionen Quelltextzeilen ist, die der SuSE-Endanwender (hoffentlich nicht gedankenlos) auf eine Scheibe gepresst in sein CD-Laufwerk steckt - weil ich immer wieder Argumente höre, wie absturzsicher und schnellbootend und wasweißich z.B. WindowsXP ist, und es technisch durchaus möglich ist, daß sagen wir ein Windows XP 3.0 stabil und sicher ist. Was ist dann? Wo sind dann die Argumente? Gemäßigte Ideologie (Stichworte Freiheit, kein Registrierungszwang, keine zentrale Kontrolle) wird Microsoft nie überwinden können, weil die Verhinderung dessen das Fundament ihres Erfolges ist.
Hinter Microsoft steht eine Firma, hinter Open Source aber fast nur vereinzelte Interessengruppierungen. Je mehr diese Leute Medien wie das Netz nutzen, desto besser. Warum also nicht bspw. einen Brief verfassen und den als Bulk-Mail an MdBs oder MdLs schicken?
Spam kommt sicher nicht gut an. Aber wenn ein paar Enthusiasten pro Wahlkreis (oder Bezirk?) sich bei ihrem MdB/MdL melden, macht das sicher was aus.
Josef Spillner