Leicht verärgert über die Lobbyarbeit einer amerikanischen Firma bzgl. des Einsatzes von Open Source im Bundestag und angeregt durch eine Diskussion auf de.org.ccc zu diesem Thema habe ich mir die Mailadressen der Abgeorneten aus meinem Wahlkreis besorgt und in einer gleichen Mail an alle 3 (CDU, SPD, PDS) sie nach ihrer Meinung dazu gebeten.
sag's ja nur so...
Andreas
Andreas Kretschmer (kretschmer@kaufbach.delug.de) schrieb auf LUG-DD am Mon, 28 Jan, 2002; 18:21 +0100:
Hi,
Leicht verärgert über die Lobbyarbeit einer amerikanischen Firma bzgl.
Gruß,
Frank
am Wed, dem 30.01.2002, um 20:37:36 +0100 mailte Frank Becker folgendes:
Andreas Kretschmer (kretschmer@kaufbach.delug.de) schrieb auf LUG-DD am Mon, 28 Jan, 2002; 18:21 +0100:
Hi,
Leicht verärgert über die Lobbyarbeit einer amerikanischen Firma bzgl.
done.
Andreas
Abend,
done.
nicht down - erreichbar :)
Gruß Tilo
Hallo Andreas,
On Wed, Jan 30, 2002 at 09:03:16PM +0100 Andreas Kretschmer wrote:
am Wed, dem 30.01.2002, um 20:37:36 +0100 mailte Frank Becker folgendes:
done.
Dito.
Jedoch habe ich auch Kritik an dieser Erklaerung:
+ Es bringt IMHO genau 0 Punkte, wenn am Schluss darauf ver- wiesen wird, dass auch andere Regierungen auf Open Source setzen, weil diese u.U. andere Beweggruende haben koennen, die auf die BRD nicht unbedingt zutreffen muessen. Zumal das bei mir den Anschein erweckt, es sei "schick", sich mit der Open Source-Gemeinde zu arrangieren. Es gibt IMHO wichtigere Beweggruende, auf Open Source umzusteigen als ein "Trend", woraus sich aber Trend ergeben kann.
+ Freier Wettbewerb: Fuer mich ist es kein Argument, Soft- ware einzusetzen, nur weil diese unter einem Monopol "lei- det". Bei Software sollte es wichtig sein, nur zu betrach- ten wie schnell, gut und sicher man ein Ziel erreicht.
+ Ich verstehe diese Initiative als unabhaengig von anderen. Deshalb ist es mir ein Raetsel, weshalb bei Themen Sicher- heit, Flexibilitaet und Kostenersparnis auf andere Debat- ten verwiesen wird. Dabei sind das doch _die_ 3 Argumente gegen - und da muss man sich nichts vormachen - Microsoft-Loesungen, die man richtig breittreten muesste, weil Microsoft auch mit noch so viel Lobby-Arbeit dagegen nicht vorgehen kann.
Hinter Microsoft steht eine Firma, hinter Open Source aber fast nur vereinzelte Interessengruppierungen. Je mehr diese Leute Medien wie das Netz nutzen, desto besser. Warum also nicht bspw. einen Brief verfassen und den als Bulk-Mail an MdBs oder MdLs schicken?
...nur mein Beitrag zu diesem Thema...
Gruesse, Rocco
Rocco Rutte (DaProdeGes@t-online.de) schrieb auf LUG-DD am Mit, 30 Jan, 2002; 22:14 +0100:
On Wed, Jan 30, 2002 at 09:03:16PM +0100 Andreas Kretschmer wrote:
am Wed, dem 30.01.2002, um 20:37:36 +0100 mailte Frank Becker folgendes:
Hi,
da ich das nun losgetreten habe:
Jedoch habe ich auch Kritik an dieser Erklaerung:
- Es bringt IMHO genau 0 Punkte, wenn am Schluss darauf ver- wiesen wird, dass auch andere Regierungen auf Open Source setzen,
Meine Erfahrung ist, dass "wie machen es denn die Anderen" zieht. Deshalb ist der Bundestag auch so umworben. Schilly und Konsorten verdienen eigentlich eher IIS, Word etc, IMHO.
- Freier Wettbewerb: Fuer mich ist es kein Argument, Soft- ware einzusetzen, nur weil diese unter einem Monopol "lei- det". Bei Software sollte es wichtig sein, nur zu betrach- ten wie schnell, gut und sicher man ein Ziel erreicht.
Setze Dich in den dicksten Benz und fahre mit 150 gegen die Wand. (Mal vorausgesetzt der Benz ist schnell, gut und sicher.)
MS hat bewiesen, wozu Monopole bei S/W führen.
- Ich verstehe diese Initiative als unabhaengig von anderen. Deshalb ist es mir ein Raetsel, weshalb bei Themen Sicher- heit, Flexibilitaet und Kostenersparnis auf andere Debat- ten verwiesen wird.
??? Die verweisen auf andere Debatten. Eigentlich gut, den lauen Tee nicht nochmal aufzubrühen. Das ist meine Deutung.
Hinter Microsoft steht eine Firma, hinter Open Source aber fast nur vereinzelte Interessengruppierungen.
Nein. IBM, HP, Red Hat, SuSE, Sun, Caldera, Red Flag, Compaq, Amazon, ...
Warum also nicht bspw. einen Brief verfassen und den als Bulk-Mail an MdBs oder MdLs schicken?
Vielleicht weil Du es in Deinem Postfach als Spam bezeichnen würdest?
Gruß,
Frank
Hallo Frank,
On Wed, Jan 30, 2002 at 10:47:03PM +0100 Frank Becker wrote:
Rocco Rutte (DaProdeGes@t-online.de) schrieb auf LUG-DD am Mit, 30 Jan, 2002; 22:14 +0100:
On Wed, Jan 30, 2002 at 09:03:16PM +0100 Andreas Kretschmer wrote:
am Wed, dem 30.01.2002, um 20:37:36 +0100 mailte Frank Becker folgendes:
Jedoch habe ich auch Kritik an dieser Erklaerung:
Schilly und Konsorten verdienen eigentlich eher IIS, Word etc, IMHO.
Da ich nicht weiss, welche Daten das Innenministerium von mir gespeichert hat, bin ich dagegen.
MS hat bewiesen, wozu Monopole bei S/W führen.
Eben. Und zwar zu qualitativ schlechterer Software.
Also muss man gegen die "Qualitaet" von Microsoft-Produkten argumentieren und nicht gegen das Vorhandensein einer Vor- herrschaft.
- Ich verstehe diese Initiative als unabhaengig von anderen. Deshalb ist es mir ein Raetsel, weshalb bei Themen Sicher- heit, Flexibilitaet und Kostenersparnis auf andere Debat- ten verwiesen wird.
??? Die verweisen auf andere Debatten. Eigentlich gut, den lauen Tee nicht nochmal aufzubrühen. Das ist meine Deutung.
IMHO macht es mehr Eindruck, wenn Argumente stetig wieder- holt werden.
Hinter Microsoft steht eine Firma, hinter Open Source aber fast nur vereinzelte Interessengruppierungen.
Nein. IBM, HP, Red Hat, SuSE, Sun, Caldera, Red Flag, Compaq, Amazon, ...
Und wer bekommt diese Firmen alle an einen Tisch, damit sie fuer den Einsatz von OpenSource im Bundestag plaedieren?
Und da es ja um freien Wettbewerb ging, fehlen mindestens noch WindRiver und Wasabi Systems. Wir wollen ja kein Linux- Monopol im Bereich OpenSource im Bundestag. ;-)
Warum also nicht bspw. einen Brief verfassen und den als Bulk-Mail an MdBs oder MdLs schicken?
Vielleicht weil Du es in Deinem Postfach als Spam bezeichnen würdest?
Es ist auch nicht mein Job, die Interessen anderer Leute zu vertreten bzw. mich dafuer einzusetzen.
Gruesse, Rocco
Rocco Rutte (DaProdeGes@t-online.de) schrieb auf LUG-DD am Mit, 30 Jan, 2002; 23:45 +0100:
Hi,
On Wed, Jan 30, 2002 at 10:47:03PM +0100 Frank Becker wrote:
Rocco Rutte (DaProdeGes@t-online.de) schrieb auf LUG-DD am Mit, 30 Jan, 2002; 22:14 +0100:
On Wed, Jan 30, 2002 at 09:03:16PM +0100 Andreas Kretschmer wrote:
am Wed, dem 30.01.2002, um 20:37:36 +0100 mailte Frank Becker folgendes:
[...]
Schilly und Konsorten verdienen eigentlich eher IIS, Word etc, IMHO.
Da ich nicht weiss, welche Daten das Innenministerium von mir gespeichert hat, bin ich dagegen.
Ich bin gegen das Speichern dieser Daten und insbesondere gegen deren Kombination in Rastern.
MS hat bewiesen, wozu Monopole bei S/W führen.
Eben. Und zwar zu qualitativ schlechterer Software.
ACK.
Also muss man gegen die "Qualitaet" von Microsoft-Produkten argumentieren und nicht gegen das Vorhandensein einer Vor- herrschaft.
Beides. Deren S/W-Qualität ist Folge der Vorherrschaft.
- Ich verstehe diese Initiative als unabhaengig von anderen.
[...]
??? Die verweisen auf andere Debatten. Eigentlich gut, den lauen Tee nicht nochmal aufzubrühen. Das ist meine Deutung.
IMHO macht es mehr Eindruck, wenn Argumente stetig wieder- holt werden.
Ok.
Hinter Microsoft steht eine Firma, hinter Open Source aber
Nein. IBM, HP, Red Hat, SuSE, Sun, Caldera, Red Flag, Compaq, Amazon,
Und wer bekommt diese Firmen alle an einen Tisch, damit sie fuer den Einsatz von OpenSource im Bundestag plaedieren?
?? Vielleicht das gemeinsame Ineresse.
[...]
Warum also nicht bspw. einen Brief verfassen und den als Bulk-Mail an MdBs oder MdLs schicken?
Vielleicht weil Du es in Deinem Postfach als Spam bezeichnen würdest?
Es ist auch nicht mein Job, die Interessen anderer Leute zu vertreten bzw. mich dafuer einzusetzen.
Deine Sache.
Gruß,
Frank
Hallo Frank,
On Thu, Jan 31, 2002 at 12:07:42AM +0100 Frank Becker wrote:
Rocco Rutte (DaProdeGes@t-online.de) schrieb auf LUG-DD
On Wed, Jan 30, 2002 at 10:47:03PM +0100 Frank Becker wrote:
Rocco Rutte (DaProdeGes@t-online.de) schrieb auf LUG-DD
Hinter Microsoft steht eine Firma, hinter Open Source aber
Nein. IBM, HP, Red Hat, SuSE, Sun, Caldera, Red Flag, Compaq, Amazon,
Und wer bekommt diese Firmen alle an einen Tisch, damit sie fuer den Einsatz von OpenSource im Bundestag plaedieren?
?? Vielleicht das gemeinsame Ineresse.
Wenn ein Land wie die BRD eine bestimmte Distribution ein- setzt, gibt das Medienrummel und Werbung, die jeder Distri- butor gern fuer sich haette. Dass du Firmen wie SUN und IBM dorthing bekommst, koennte ich mir u.U. vielleicht noch vor- stellen. Aber die verschiedenen Distributoren, denen es je- weils nur um die Sache als solches und nicht die Festigung der eigenen Distribution am Markt geht, halte ich fuer un- wahrscheinlich.
"Das gemeinsame Interesse" muesste mal formuliert werden...
Gruesse, Rocco
On Wed, Jan 30, 2002 at 10:47:03PM +0100, Frank Becker wrote:
Hinter Microsoft steht eine Firma, hinter Open Source aber fast nur vereinzelte Interessengruppierungen.
Nein. IBM, HP, Red Hat, SuSE, Sun, Caldera, Red Flag, Compaq, Amazon,
Naja, ich würde einige auf dieser Liste nicht gerade unter die "Interessengruppierungen für Open Source" einordnen. Während MS eine reine Software-Bude ist hat du in deiner Liste mehrere drin, die ihren Umsatz nahezu ausschließlich mit Hardware und Support für diese machen. Solche Firmen (z.b. Sun, Compaq) würden auch Werbung für lila Kühe machen, wenn sie dadurch mehr von ihren Kisten verkaufen könnten. Was hat z.B. Sun mit Opensource am Hut?
Reinhard
Hallo,
zu der Seite kann ich nur so viel sagen, dass sie vielleicht gut gemeint, aber auf jeden Fall schlecht gemacht ist. Reinhard hat dazu bereits einiges geschrieben. Meiner Meinung nach wurde kaum darueber nachgedacht, fuer wen die Seite eigentlich gemacht ist. Sie kann auf die entscheidenden Personen keinen Eindruck machen. Ich muss mich aber in die Personen hineindenken, die ich beeindrucken oder ueberzeugen will.
Nach welchen Gesichtspunkten werden in der Wirtschaft und in der Politik Auftraege vergeben? - Preis/Leistungsverhaeltnis - Kosten ueber die gesamte Nutzungsdauer - Verfuegbarkeit von Support und Dienstleistungen - Kontakte der Entscheider zu den Anbietern - Referenzprojekte Im konkreten Fall kommen noch die Migrationskosten dazu.
Wie sollte man an die Sache herangehen?
Es wird in der Verwaltung und in der Wirtschaft bereits sehr viel freie Software eingesetzt, die unter der GPL oder unter BSD-artigen Lizenzen steht. Dazu muessen konkrete Referenzlisten hergestellt werden. Und ob es uns nun gefaellt oder nicht: auf diesen Referenzlisten werden u.a. auch die Begriffe IBM, SAP, Autoindustrie, Max-Planck-Institute und Freistaat Bayern auftauchen. Anders kann man auf diese Leute keinen Eindruck machen.
Emails an den lokalen MdB zu schreiben - das halte ich fuer aussichtslos. Die Entscheidung faellt in einer Kommission oder in einem Ausschuss. Und das ist auch gut so, denn dann ist wenigstens etwas mehr Sachkompetenz im Spiel. Man stelle sich eine Plenardebatte ueber Linux und Windows vor...
Was mir wirklich nicht gefaellt, ist die Absolutheit der Argumentation. Politik und Wirtschaft bestehen zu grossen Teilen aus Kompromissen. Eine Firma wuerde sich nie diktieren lassen, dass mit der Anschaffung eines Linux- Servers auch alle PCs auf Linux umgeruestet werden muessen. Aber viele denken, dass man mit dem Bundestag so umgehen kann. Dabei waere es ein Riesenerfolg, wenn man in Zukunft sagen koennte: auf allen Servern des Bundestags laeuft freie Software. Das ist der technisch wertvollste Erfolg. Und die Clients nehmen wir uns in der naechsten Legislaturperiode vor :-)
Mir (und sicher uns allen) ist absolut klar, dass open source gesellschaftliche Aspekte besitzt. Aber ich wette keinen Cent darauf, dass das fuer die entscheidenden Leute eine Rolle spielen wird. Die sind gerade so weit abgehoben aus der Gesellschaft, dass ihnen diese Dimension nichts mehr bedeutet.
Stefan
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Hallo Stefan,
On Thu, Jan 31, 2002 at 08:10:13AM +0100 Stefan Lagotzki wrote:
Nach welchen Gesichtspunkten werden in der Wirtschaft und in der Politik Auftraege vergeben?
- Preis/Leistungsverhaeltnis
- Kosten ueber die gesamte Nutzungsdauer
- Verfuegbarkeit von Support und Dienstleistungen
- Kontakte der Entscheider zu den Anbietern
- Referenzprojekte
Im konkreten Fall kommen noch die Migrationskosten dazu.
Wenn Migrationskosten auch Schulung beinhaltet, stimme ich dir zu. Kannst du das so sortieren, dass man daraus Priori- taeten ablesen kann?
Man stelle sich eine Plenardebatte ueber Linux und Windows vor...
;-))
Dabei waere es ein Riesenerfolg, wenn man in Zukunft sagen koennte: auf allen Servern des Bundestags laeuft freie Software.
Nein. Bauchschmerzen bekomme ich bei dem Gedanken, dass man theoretisch sehr begrenzte Moeglichkeiten hat, Datenfluss und Ablaeufe zu beeinflussen bzw. zu kontrollieren.
Wenn du auf Servern verifizierte Software einsetzt, hast du immer noch Clients, die sich austoben koennen.
Quasi das Problem der Datensicherheit und nicht einmal eine Moeglichkeit die komplexen Vorgaenge per Source zu pruefen.
Gruesse, Rocco
/me schrieb:
Dabei waere es ein Riesenerfolg, wenn man in Zukunft sagen koennte: auf allen Servern des Bundestags laeuft freie Software.
Rocco schrieb:
Nein. Bauchschmerzen bekomme ich bei dem Gedanken, dass man theoretisch sehr begrenzte Moeglichkeiten hat, Datenfluss und Ablaeufe zu beeinflussen bzw. zu kontrollieren. Wenn du auf Servern verifizierte Software einsetzt, hast du immer noch Clients, die sich austoben koennen.
Hallo Rocco,
da stellt sich doch die Frage, welche Rechte die Clients bzw. deren Benutzer zugeteilt bekommen :-) Über die reine Clientsoftware und den Browser wollte ich eigentlich nicht hinausgehen.
Ja, mit Migrationskosten meine ich auch Schulungen. Und wenn Du vielleicht weisst, wie es im Staatsdienst zugeht, dann weisst Du auch, wie schwer es ist, dort etwas Neues einzufuehren. Ich wette fast, irgendeine Gewerkschaft oder der Beamtenbund wuerde sogar eine Umstiegszulage (1) fordern. Die Migration eines so grossen Amts auf ein voellig neues Desktopsystem + Office + ... + Mailclient wird mit Sicherheit auf sehr viel Widerstand stossen.
Wir sollten auch nicht vergessen, dass nicht jede(r) so stark wie wir motiviert ist, in etwas Neues einzusteigen. Waehrend hier einige jede Woche das halbe Betriebssystem austauschen, gibt es bei anderen Leuten grosse Probleme mit dem Umstieg von einer Windows-Version auf die andere.
Also ich sehe, wie schon gesagt, die Server als den wichtigsten Punkt an und wuerde das als grossen Erfolg sehen.
Stefan
(1) es ist, historisch gesehen, noch nicht allzulange her, dass es im Oeffentlichen Dienst eine Computerbenutzungszulage gab.
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Hallo,
On Wednesday, 30. January 2002 22:14, Rocco Rutte wrote:
- Es bringt IMHO genau 0 Punkte, wenn am Schluss darauf ver- wiesen wird, dass auch andere Regierungen auf Open Source setzen, weil diese u.U. andere Beweggruende haben koennen, die auf die BRD nicht unbedingt zutreffen muessen.
Unsere Regierung(en) ist/sind aber bekannt dafür, gern das zu tun, was andere tun, wenn es "in" ist...
Zumal das bei mir den Anschein erweckt, es sei "schick", sich mit der Open Source-Gemeinde zu arrangieren. Es gibt IMHO wichtigere Beweggruende, auf Open Source umzusteigen als ein "Trend", woraus sich aber Trend ergeben kann.
Es ist sicherlich ein wenig Hype dabei (und ich kann die "BSD-statt-Linux"-Kommentare in der Unterzeichnerliste verstehen), aber es geht um eine Sache, die ganz und gar nichts mit Hype zu tun hat.
- Freier Wettbewerb: Fuer mich ist es kein Argument, Soft- ware einzusetzen, nur weil diese unter einem Monopol "lei- det". Bei Software sollte es wichtig sein, nur zu betrach- ten wie schnell, gut und sicher man ein Ziel erreicht.
Zum Glück leben wir in so etwas ähnlichem wie einer Demokratie, denn es gibt viele Leute, die das ganz und gar nicht so sehen: - Entwickler, die auf freie Software schwören (gut&gerne 40-50% der Unterzeichner) - Leute, die sehen, daß genau das dazu führt, daß sich solche Monopole wie MS Office oder MS Explorer aufbauen konnten ("geht doch, warum ändern").
- Ich verstehe diese Initiative als unabhaengig von anderen. Deshalb ist es mir ein Raetsel, weshalb bei Themen Sicher- heit, Flexibilitaet und Kostenersparnis auf andere Debat- ten verwiesen wird. Dabei sind das doch _die_ 3 Argumente gegen - und da muss man sich nichts vormachen - Microsoft-Loesungen, die man richtig breittreten muesste, weil Microsoft auch mit noch so viel Lobby-Arbeit dagegen nicht vorgehen kann.
ACK. Allerdings sollte man die Ideologie eben nicht ganz rauslassen aus der Diskussion. Warum? - Weil Ideologie ein Teil der Millionen Quelltextzeilen ist, die der SuSE-Endanwender (hoffentlich nicht gedankenlos) auf eine Scheibe gepresst in sein CD-Laufwerk steckt - weil ich immer wieder Argumente höre, wie absturzsicher und schnellbootend und wasweißich z.B. WindowsXP ist, und es technisch durchaus möglich ist, daß sagen wir ein Windows XP 3.0 stabil und sicher ist. Was ist dann? Wo sind dann die Argumente? Gemäßigte Ideologie (Stichworte Freiheit, kein Registrierungszwang, keine zentrale Kontrolle) wird Microsoft nie überwinden können, weil die Verhinderung dessen das Fundament ihres Erfolges ist.
Hinter Microsoft steht eine Firma, hinter Open Source aber fast nur vereinzelte Interessengruppierungen. Je mehr diese Leute Medien wie das Netz nutzen, desto besser. Warum also nicht bspw. einen Brief verfassen und den als Bulk-Mail an MdBs oder MdLs schicken?
Spam kommt sicher nicht gut an. Aber wenn ein paar Enthusiasten pro Wahlkreis (oder Bezirk?) sich bei ihrem MdB/MdL melden, macht das sicher was aus.
Josef Spillner
Hallo Josef,
On Wed, Jan 30, 2002 at 11:03:02PM +0100 Josef Spillner wrote:
On Wednesday, 30. January 2002 22:14, Rocco Rutte wrote:
Zumal das bei mir den Anschein erweckt, es sei "schick", sich mit der Open Source-Gemeinde zu arrangieren. Es gibt IMHO wichtigere Beweggruende, auf Open Source umzusteigen als ein "Trend", woraus sich aber Trend ergeben kann.
Es ist sicherlich ein wenig Hype dabei (und ich kann die "BSD-statt-Linux"-Kommentare in der Unterzeichnerliste verstehen),
Wo genau stehen solche Kommentare?
- Freier Wettbewerb: Fuer mich ist es kein Argument, Soft- ware einzusetzen, nur weil diese unter einem Monopol "lei- det". Bei Software sollte es wichtig sein, nur zu betrach- ten wie schnell, gut und sicher man ein Ziel erreicht.
Zum Glück leben wir in so etwas ähnlichem wie einer Demokratie, denn es gibt viele Leute, die das ganz und gar nicht so sehen:
- Entwickler, die auf freie Software schwören (gut&gerne 40-50% der
Unterzeichner)
Testest du die Namen gegen eine Liste mit Entwicklern?
- Leute, die sehen, daß genau das dazu führt, daß sich solche Monopole wie MS
Office oder MS Explorer aufbauen konnten ("geht doch, warum ändern").
Manche Veroeffentlichungen der Regierung sehen grausam aus, dass man sie glatt als Argument fuer MS Office => LaTeX ver- wenden kann.
Allerdings sollte man die Ideologie eben nicht ganz rauslassen aus der Diskussion. Warum?
[...]
- weil ich immer wieder Argumente höre, wie absturzsicher und schnellbootend
und wasweißich z.B. WindowsXP ist, und es technisch durchaus möglich ist, daß sagen wir ein Windows XP 3.0 stabil und sicher ist. Was ist dann? Wo sind dann die Argumente?
Fakt ist auch dann, dass Sicherheit ein Etikett und keine "Tatsache" ist. Selbst wenn Microsoft den Source-Code fuer die Bundesregierung rausgibt ist die Zahl derer, die den un- ter die Lupe nehmen duerfen viel kleiner als die, die Linux- und andere Quellen durchforsten.
Gemäßigte Ideologie (Stichworte Freiheit, kein Registrierungszwang, keine zentrale Kontrolle) wird Microsoft nie überwinden können, weil die Verhinderung dessen das Fundament ihres Erfolges ist.
Sehe ich anders. Die haben vor Jahren eingesehen, dass sie mit ihrem Fokus auf Windows nicht weiterkommen. Weshalb sie sehr geschickt Produkte um Windows herumgestrickt haben, so dass die Endanwender wieder auf Windows gezwungen werden.
Beispiele: Internet-Explorer, Outlook _und_ Windows Media / Windows Media mit DRM.
Hinter Microsoft steht eine Firma, hinter Open Source aber fast nur vereinzelte Interessengruppierungen. Je mehr diese Leute Medien wie das Netz nutzen, desto besser. Warum also nicht bspw. einen Brief verfassen und den als Bulk-Mail an MdBs oder MdLs schicken?
Spam kommt sicher nicht gut an. Aber wenn ein paar Enthusiasten pro Wahlkreis (oder Bezirk?) sich bei ihrem MdB/MdL melden, macht das sicher was aus.
Das ist ja mein Punkt. Die Masse koennte es machen. Es muss ja keine Bulk-Mail an _alle_ MdBs sein...
Btw, wie stark Linux-spezifisch sind die Treffen eigentlich? Ich nutze zwar ausschliesslich OpenSource aber eben nicht Linux sondern "Gotttes eigenes Betriebssystem" (Tagline von de.comp.os.unix.bsd) und wuerde gern mal vorbeikommen.
Gruesse, Rocco
Gelesen (ja, wirklich), gelacht, nicht unterzeichnet.
Mag sein, daß diese Bundestuxe was ganz tolles wollen. Das was man da unterzeichnen soll ist jedenfalls inkonsistet und fehlerhaft. Sowas unterschreibt man nicht freiwillig. Weil ich jetzt sicher ganz böse bin will ich das begründen.
Man lese:
---schnipp--- Den Kern der Auseinandersetzung bilden die quell-offene Digitaltechnologie um das Open Source Betriebssystem Linux und ... Windows, ... welches als proprietäre Software den Quellcode vor der Öffentlichkeit verbirgt. ---schnapp--- OK, wir haben verstanden: Windows vs. Linux ist das zentrale Thema. Lesen wir weiter:
---schnipp--- Es geht bei der aktuellen Debatte nicht(!!!) um die abstrakte Frage Open Source oder proprietäre Software, sondern ganz konkret ... Windows ... oder ... Alternativen ---schnapp--- Aha, es geht zwar wirklich um Windows vs. Alternativen aber die abstrakte Diskussion Opensource vs. proprietäre Software soll dabei keine Rolle spielen. Damit kann man den gesamten Rest des Schreibens sofort in die Tonne treten weil es dort NUR NOCH um Opensource/ FreieSoftware und deren Vorteile gegenüber proprietärer Software geht. Zu den angekündigten "konkreten" Dingen zu Windows oder den Alternativen findet man im Folgetext KEIN EINZIGES WORT.
Jetzt tun wir mal so als wissen wir das noch nicht und lesen deshalb einfach weiter:
---schnipp--- In einer freien Marktwirtschaft hat der Staat die Aufgabe, Monopolstellungen von Unternehmen zu vermeiden ... ---schnapp--- Aja. Da hat jemand nicht kapiert, was freie Marktwirtschaft ist und warum wir in Deutschland so großen Wert darauf legen, gerade NICHT in dieser zu leben. Dieser Satz stammt vermutlich von einem Probanten der Pisa-Studie.
Wollen wir jetzt noch weiterlesen? Eigentlich nicht ... aber vielleicht kommt ja noch was sinnvolles:
---schnipp--- Die demokratische Komponente lässt sich nicht nur auf die erhöhte Sicherheit und Flexibilität der Software reduzieren, sondern ist vielmehr Ausdruck eines erweiterten Demokratieverständnisses, das die wirtschaftlichen und technologischen Entwicklungen mit einbezieht. Aus diesen Erwägungen ist es geradezu die Pflicht eines demokratischen Staates, auf Freie Software zu setzen. ---schnapp--- Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Absolut inhaltsfreies Gesabbel garniert mit allseits beliebten Buzzwords. Dieser Absatz würde wunderbar in Jahresabschlußberichte von Leitern von SED-Betriebsgruppen passen. Einfach vorher durch s/demokratisch/sozialistisch/g schicken.
---schnipp--- Der uneingeschränkte Zugang aller Bürgerinnen und Bürger zu öffentlichem Wissen und zum öffentlichen Sektor kann rational und kostengünstig nur mit Freier Software realisiert werden ---schnapp--- Häh? uneingeschränkter Zugang zu öffentlichem Wissen und zum öffentlichen Sektor? Wenn das Wissen öffentlich ist habe ich ja sowieso Zugang dazu, daher der Name "öffentlich". Was will uns der Dichter also damit sagen? "Freie Software" kann scheinbar wirklich mehr als ich immer dachte. Und das dann sogar "rational". Nicht schlecht.
Der Abschnitt "Standortvorteile durch die Nutzung von Freier Software" enthält keinerlei Inhalt, der zu dieser Teilüberschrift irgendwelche Informationen liefert.
Fazit: Wenn man sich das Ding mal näher anschaut ist es ein ziemlich peinliches Werk.
IMO sollte man sich bei solchen Aktionen auf ein paar allgemein akzeptierte Fakten beschränken und diese klar und deutlich formulieren. Die ausschmückende, inhaltsfreie Prosa kann man sich sparen. Sie verwässert nur die Kernaussage. Inhaltlichen Fehler sind sowieso tabu.
BTW: Die Fa., die für diese Aktion verantwortlich zeichnet, schafft es nicht einmal, den einzigen Satz auf ihrer Homepage in richtigem Deutsch zu formulieren. Was will man da erwarten? Naja, vielleicht ist das ja seit Verona in und ich habs noch nicht geschnallt.
Reinhard
Hi, der Verband der deutschen Software-Industrie, der etwas so intensiv Lobbyarbeit gegen Linux betreibt, hat doch nur etwas gegen Linux, weil die Mitglieder dieses Verbandes es verpeilt ihre Software auch auf nicht amerikanische Betriebssysteme zu portieren. Ist schon komisch, das ein Verband der Interessen der deutschen Software Industrie vertreten soll, amerkikanische Betriebsysteme gegenüber europäischen (ich sage bewußt europäisch, da Linux ja aus Finnland kommt und ich hier nicht Werbung für SuSE machen will) bevorzugt. Ciao, Martin
Hallo Martin,
ich denke, Linux ist ein globales Betriebssystem. Linux kann man nicht fuer eine Nation vereinnahmen, ich wuesste zumindest nicht, wie man argumentieren sollte: - nach der Zahl der Entwickler oder - nach der Zahl der Anwender oder - nach der Zahl der Server pro Nation? Richtig ist allerdings, dass uns die Finnen nicht nur in Bezug auf die Bildung etwas voraus haben. Der finnische EU-Kommissar ist ein sachlicher Befuerworter von Linux im oeffentlichen Verwaltungsbereich und AFAIK wird Linux in Finnland dort auch schon verwendet.
Stefan
.
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Hi Stefan,
ich denke, Linux ist ein globales Betriebssystem.
da hasst du verdammt recht.
Linux kann man nicht fuer eine Nation vereinnahmen,
das sollte man nicht.
Das war nur so gemeint, das ein deutscher Softwareverband sich nicht nur für ein nationales (amerikanische Betriebssystem) einsetzeten sollte. Mit Verweis auf Finnland bei Linux meinte ich die ursprüngliche Herkunft. Sorry, dass das jetzt jemand vielleicht falsch verstanden hat. Ciao, Martin
Stichwort: Linux im Bundestag
Dazu fällt mir nur ein, dass man vielleicht erstmal mit Open Source anfangen sollte.
Wenn der Bundestag das Geld für Office Lizenzen in die Entwicklung von Open Office stecken würde wären es bald einiges besser als MS-Office.
thomas
Hi,
Stichwort: Linux im Bundestag
Linux wird ja, warum auch immer, von denn Herren Politikern als Synonym für Open Source benutzt (ich hoffe ich tue damit jetzt niemanden unrecht).
Dazu fällt mir nur ein, dass man vielleicht erstmal mit Open Source anfangen sollte.
Linux ist nunmal das bekannteste und ein sehr weit verbreitetes Open Source Projekt.
Wenn der Bundestag das Geld für Office Lizenzen in die Entwicklung von Open Office stecken würde wären es bald einiges besser als MS-Office.
Die wollen ja Geld sparen und keines ausgeben, sonst würden sie bei M$-Office bleiben. Da geht es doch um Kostengründe (vielleicht nicht primär, aber sekundär schon).
Ciao, Martin
Hallo Martin,
On Fri, Feb 01, 2002 at 06:25:31PM +0100 Martin Eisfeld wrote:
Wenn der Bundestag das Geld für Office Lizenzen in die Entwicklung von Open Office stecken würde wären es bald einiges besser als MS-Office.
Die wollen ja Geld sparen und keines ausgeben, sonst würden sie bei M$-Office bleiben. Da geht es doch um Kostengründe (vielleicht nicht primär, aber sekundär schon).
Projekte wie Linux (als Beispiel) leben aber unter anderem davon, dass die "Grossen", die es benutzen, dem jeweiligen Projekt auch etwas zurueckgeben.
Wenn Unis ein OpenSource-System einsetzen und davon "leben", dann stellen sie i.d.R. einen Mirror bereit.
Die Systeme und Distributionen sind meist frei verfuegbar, doch die Bandbreite (und das ist nicht wenig), muss aber ir- genwie und von irgendjemandem bezahlt werden.
Falls die Bundesregierung/der Bundestag Linux einsetzt, ist es IMO das mindeste, wenn sie einen FTP-Mirror finanzieren.
Gruesse, Rocco
On Fri, Feb 01, 2002 at 11:00:52PM +0100, Rocco Rutte wrote:
Wenn Unis ein OpenSource-System einsetzen und davon "leben", dann stellen sie i.d.R. einen Mirror bereit.
Die Systeme und Distributionen sind meist frei verfuegbar, doch die Bandbreite (und das ist nicht wenig), muss aber ir- genwie und von irgendjemandem bezahlt werden.
Falls die Bundesregierung/der Bundestag Linux einsetzt, ist es IMO das mindeste, wenn sie einen FTP-Mirror finanzieren.
Machen sie ja jetz schon. Was glaubst du denn, wer letzlich den Traffic der ganzen Unis und damit z.B. auch von ftp.de.debian.org bezahlt? Der Staat - bzw. der Steuerzahler. Da kann man nun wirklich nicht meckern.
Reinhard
Hallo Reinhard,
On Sat, Feb 02, 2002 at 12:15:27AM +0100 Reinhard Foerster wrote:
On Fri, Feb 01, 2002 at 11:00:52PM +0100, Rocco Rutte wrote:
Wenn Unis ein OpenSource-System einsetzen und davon "leben", dann stellen sie i.d.R. einen Mirror bereit.
Die Systeme und Distributionen sind meist frei verfuegbar, doch die Bandbreite (und das ist nicht wenig), muss aber ir- genwie und von irgendjemandem bezahlt werden.
Falls die Bundesregierung/der Bundestag Linux einsetzt, ist es IMO das mindeste, wenn sie einen FTP-Mirror finanzieren.
Machen sie ja jetz schon.
Weiss ich. Bei Linux weiss ich es nicht, aber bei den BSDs sind in .de und auch in den USA zahlreiche Unis im Spiel.
Was glaubst du denn, wer letzlich den Traffic der ganzen Unis und damit z.B. auch von ftp.de.debian.org bezahlt? Der Staat - bzw. der Steuerzahler. Da kann man nun wirklich nicht meckern.
Das ist ja richtig. Aber kann eine Uni doch darueber ent- scheiden, ob sie einen solchen Mirror bereitstellt.
Ich wollte damit nur sagen, dass es dann ein offizielles En- gagement der Bundesregierung geben sollte und nicht nur in- direkt, wie es jetzt schon der Fall ist. Politiker sprechen ja zu gern von "Signalen" und "Signalwirkung".
Btw, hatten die nicht auch mal einen FreeBSD-Mirror am FRZ?
Gruesse, Rocco
-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Hash: SHA1
On Saturday 02 February 2002 01:37, Rocco Rutte wrote:
Ich wollte damit nur sagen, dass es dann ein offizielles En- gagement der Bundesregierung geben sollte und nicht nur in- direkt, wie es jetzt schon der Fall ist. Politiker sprechen ja zu gern von "Signalen" und "Signalwirkung".
http://www.berlios.de ...und noch einige andere Foerderprojekte (z.B. wurde eine ganz huebsche Summe in die Entwicklung von GnuPG investiert).
Konrad
- -- BOFH excuse #70:
nesting roaches shorted out the ether cable
On Sat, Feb 02, 2002 at 01:37:27AM +0100, Rocco Rutte wrote:
Was glaubst du denn, wer letzlich den Traffic der ganzen Unis und damit z.B. auch von ftp.de.debian.org bezahlt? Der Staat - bzw. der Steuerzahler. Da kann man nun wirklich nicht meckern.
Das ist ja richtig. Aber kann eine Uni doch darueber ent- scheiden, ob sie einen solchen Mirror bereitstellt.
Solange sich genug dafür entscheiden ist das ausreichend.
Ich wollte damit nur sagen, dass es dann ein offizielles En- gagement der Bundesregierung geben sollte und nicht nur in- direkt, wie es jetzt schon der Fall ist. Politiker sprechen ja zu gern von "Signalen" und "Signalwirkung".
Es zählt nur eins: Setzen sie das Zeug an den Stellen, an denen es Sinn macht, ein oder nicht. Punkt.
"offizielles Engagement" (also blumiges Geplapper) bringt gar nichts. Ein Mirror ftp://ftp.linux.bundesregierung.de wäre völliger Schwachsinn.
Zum Bundestux: http://www.microsoft.com/germany/ms/presseservice/artikel/meldung502356.htm
Völlig berechtigter Einwand des Sibolds. Wärend bisher Microsoft mangels Argumenten vor allem mit FUD auf OpenSource reagierte, ist dieses Schreiben eine klare, sachliche Abwatsche gegen die peinliche Bundestux-Aktion.
Man kann hier sehr schön erkennen, daß zwar evtl. gut gemeinte aber eben dumm (weil unsachlich) realisierte Werbeaktionen für Linux eher nach hintern losgehen. Vielleicht lernen die Möchtegern-Linux-Evangelisten ja wenigstens daraus.
Reinhard
Hallo Reinhard,
On Sat, Feb 02, 2002 at 08:55:35AM +0100 Reinhard Foerster wrote:
On Sat, Feb 02, 2002 at 01:37:27AM +0100, Rocco Rutte wrote:
Ich wollte damit nur sagen, dass es dann ein offizielles En- gagement der Bundesregierung geben sollte und nicht nur in- direkt, wie es jetzt schon der Fall ist. Politiker sprechen ja zu gern von "Signalen" und "Signalwirkung".
"offizielles Engagement" (also blumiges Geplapper) bringt gar nichts. Ein Mirror ftp://ftp.linux.bundesregierung.de wäre völliger Schwachsinn.
Sehe ich anders. Ein ftp://ftp$nr.de.$projekt.org waere in Ordnung.
Zum Bundestux: http://www.microsoft.com/germany/ms/presseservice/artikel/meldung502356.htm
Gelesen. Fuer gut befunden.
Völlig berechtigter Einwand des Sibolds. Wärend bisher Microsoft mangels Argumenten vor allem mit FUD auf OpenSource reagierte, ist dieses Schreiben eine klare, sachliche Abwatsche gegen die peinliche Bundestux-Aktion.
War doch eigentlich auch klar, dass da eine Antwort kommt. Und da man in der Erklaerung ja auf Argumente bez. Kosten- ersparnis, Sicherheit usw. verzichten wollte, bietet sich Angriffsflaeche. Und nicht wenig.
Man kann hier sehr schön erkennen, daß zwar evtl. gut gemeinte aber eben dumm (weil unsachlich) realisierte Werbeaktionen für Linux eher nach hintern losgehen. Vielleicht lernen die Möchtegern-Linux-Evangelisten ja wenigstens daraus.
Wirkliche OS-Evangelisten lernen nie. Das zeichnet sie doch aus (genauso wie unsachliche Diskussionen).
Ich sage mal EOD, weil das nichts bringt. Warten wir's doch einfach ab...
Gruesse, Rocco
In solchen Diskussionen sind uns MS und seine Lobbyisten ueberlegen - gerade wenn man sie noch durch unsachliche Argumentation stark macht. Wahrscheinlich ist der lachende Dritte diese merkwuerdige Agentur, die nun genuegend Publicity fuer ihren nichtssagenden Webauftritt hat.
Gerade die Anwendungsberichte im letzten Linux-Magazin (CAD, CAE...) sprechen doch dafuer, dass sich die Wirtschaft nach sachlichen Erwaegungen auch fuer Linux entscheidet.
Nur durch sachliche Aufklaerung ueber die Staerken (und nebenbei auch die sachliche Diskussion ueber die Schwaechen) von Linux kann man etwas erreichen.
Der Anteil von Linux und anderen open-source-Produkten wird steigen. Auch ohne den Bundestag. Aber es waere ein schoener Erfolg gewesen. Ich fuerchte jetzt erstens, dass die Sache in den Wahlkampf hereingezogen wird. Und zweitens, dass Microsoft sich nun als "vernuenftigerer" Anbieter hinstellen kann.
Stefan
.
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On Sat, Feb 02, 2002 at 02:49:44PM +0100, Stefan Lagotzki wrote: He Stefan,
<schnipp>
Der Anteil von Linux und anderen open-source-Produkten wird steigen. Auch ohne den Bundestag. Aber es waere ein schoener Erfolg gewesen. Ich fuerchte jetzt erstens, dass die Sache in den Wahlkampf hereingezogen wird.
Ist doch super, endlich haben wir mal mehr Ahnung beim Wahlkampf, als die Politiker :)
Ciao, Tobias
Tobias schrieb:
Ist doch super, endlich haben wir mal mehr Ahnung beim Wahlkampf, als die Politiker :)
Ich will nicht bestreiten, dass die etwas von Wahlkampf verstehen. Ansonsten: schau Dir an, was fuer Leute (und mit welchen Voraussetzungen) ein Ministerium leiten duerfen...
Stefan
.
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On Sat, Feb 02, 2002 at 01:37:27AM +0100, Rocco Rutte wrote:
Ich wollte damit nur sagen, dass es dann ein offizielles En- gagement der Bundesregierung geben sollte und nicht nur in- direkt, wie es jetzt schon der Fall ist. Politiker sprechen ja zu gern von "Signalen" und "Signalwirkung".
ftp.bundestag.debian.org NOW!
Btw, hatten die nicht auch mal einen FreeBSD-Mirror am FRZ?
s/FRZ/URZ/
On Sat Feb 02, 2002 at 11:27:20 +0100, Eric Schaefer wrote:
On Sat, Feb 02, 2002 at 01:37:27AM +0100, Rocco Rutte wrote:
Ich wollte damit nur sagen, dass es dann ein offizielles En- gagement der Bundesregierung geben sollte und nicht nur in- direkt, wie es jetzt schon der Fall ist. Politiker sprechen ja zu gern von "Signalen" und "Signalwirkung".
ftp.bundestag.debian.org NOW!
Du hast den Smiley vergessen... Gegen (HW-)Spenden von Herrn Thierse haette ich aber natuerlich nix einzuwenden... ;)
Btw, hatten die nicht auch mal einen FreeBSD-Mirror am FRZ?
s/FRZ/URZ/
Ja, mit Betonung auf "hatten".
Am FRZ gab's AFAIK auch mal einen...
Adam
am Mon, dem 28.01.2002, um 18:21:48 +0100 mailte Andreas Kretschmer folgendes:
Leicht verärgert über die Lobbyarbeit einer amerikanischen Firma bzgl. des Einsatzes von Open Source im Bundestag und angeregt durch eine Diskussion auf de.org.ccc zu diesem Thema habe ich mir die Mailadressen der Abgeorneten aus meinem Wahlkreis besorgt und in einer gleichen Mail an alle 3 (CDU, SPD, PDS) sie nach ihrer Meinung dazu gebeten.
Heute erste Antwort, Christina Schenk, PDS. Klare Aussage für Open Source, der Antwort war auch zu entnehmen, daß man sich nicht nur oberflächlich mit der Systematik befaßt hat. Also mehr als nur ein Lippenbekenntnis.
Andreas
lug-dd@mailman.schlittermann.de