Am Sam den 19 Mai 2001 um 10:24:28 +0200 schrieb Reinhard Foerster:
On Sat, May 19, 2001 at 01:53:16PM +0200, Andre Schulze wrote:
Ulf schlug vor, daß sich die melden, die die Konfig stört: Axiom: jeder weis selber am besten, was ihn stört oder nicht - daher ist das selbst nach deinen Ausführungen zu Abstimmungen doch noch sinnvoll.
Man nehmen eine Gruppe von Autofahrern. Durch Konstruktionsmängel eines lokalen, kleinen Autoherstellers in dem finsteren, abgelegenen Dorf fahren in dem Dorf die Autos rechtsrum wenn man das Lenkrad gegen den Uhrzeiger dreht und linksrum wenn man das Lenkrad mit dem Uhrzeigersinn dreht. Diese Drehrichtung sei in der Dorfgesetzgebung verbindlich festgelegt.
Deine Beispiele sind nicht hilfreich, da sie immer mindestens einen Fehler haben. Fehler: Es gibt nun mal Verordnungen, Gemeindeordnungen, Landesgetze und Bundesrecht. Es kann also nicht jedes Nest so absurden Kram machen wie du hier beschreibst (außer vielleicht in Amerika, wo Männer per Gesetz in einem komischen Dorf Bärte tragen _müssen_)
Nun wird das kleine, abgelegen Dorf seit 100 Jahren mal wieder vom Rest der Welt der Welt entdeckt und einige "Fremdlinge" ziehen ins Dorf. Diese "Fremdlinge" sollen 10% der Bevölkerung ausmachen.
Diese 10% haben natürlich mächtig Stress beim Autofahren. Der Ortschef - ein Demokrat alten Schlages - beraumt also eine Umfrage zur Lenkrichtung an: Es mögen sich die Leute melden, die mit dem Lenkverhalten der Autos im Dorf unzufrieden sind. Melden sich über 50% der Leute wird umgestellt. Melden sich weniger bleibt alles beim alten.
So weit so gut. Die Mehrheit wird gewinnen.
(Tip für die Hardcore-Nichtverstehen-Woller: Die "Wahl" findet statt. 10% der Leute melden sich. Es bleibt alles beim alten.)
Unter den absurden Annahmen ist die Schlussfolgerung richtig. Auch ist das Ergebnis anzuerkennen. Punkt. Aus. Nur so funktioniert das.
Das Steuer Beispiel zielte darauf ab, zu zeigen, daß die Wählerschaft wissen muß, worum es bei den Alternaiven geht. In diesem Beispiel ist nur der Gegenstand absurd. Du legst nahe, daß der Inhalt der Abstimmung sinnlos ist und es _a priori_ nur ein wirklich _richtiges_ Ergebnis geben kann. Das ist totaler _Müll_. Wie ist denn die Alternative? Wer stellt denn nun für alle fest, was richtig und falsch ist? Sowas hatten wir schon mal und auf sowas habe ich keinen Bock. Glaube mir, es ist besser von Dummheit beherrscht zu werden als von einer Gruppe, die im Besitzt der totalen Wahrheit ist ;-)
Das Ergebnis war natürlich völlig klar, die Abstimmung also absolut sinnlos.
Nun zurück zur Mailingliste: Da sich die Funktion der Liste - so wie sie jetzt ist - allgemeiner beliebtheit erfreut, obwohl sie schwachsinnig ist, lassen wir also alles beim alten. Na gut, ich finde mich damit ab.
So muß es unter den gegebenen Randbedingungen sein. Philosophen nennen das dann wohl Staat.
(... und hoffe, daß der kleine Autohersteller irgendwann pleite ist und es damit für die Dorfis problematisch wird, noch ein falschrum lenkendes Auto zu bekommen, wie man es ja laut Dorfordnung fahren muss. Wenn im Dorf eines Tages alle Leute mangels Nachschub an falschrum-Autos zu Fuß gehen müssen, wird man die Regelung im Dorfrecht wohl ändern.)
Richtig. Mann oh mann.
(2. Tip für die Hardcore-Nichtverstehen-Woller: Die Uhren im Dorf sollen
1. Axiom: Demokratie funktioniert nicht. 2. Axiom: Die Alternativen dazu funktionieren erst recht nicht. 2. Regel der Thermodynamik: alles endet im Chaos
oops, hier geht ja Andres Artikel noch weiter:
Wenn Reinhard so viel gegen Abstimmungen hätte, wäre er sicher schon
Hätte? Hat er! Wegen völlig klarem Ergebnis und absoluter Sinnlosigkeit der Abstimmung unter momentanen Vorraussetzungen. Genau wie im obigen Beispiel und im Steuerbeispiel.
auf die Idee gekommen, Heiko einfach mal zu bitten die Zeile _einfach zu entfernen_
Angenommen Heiko würde das auf meinen Wunsch tun: Mangels Zustimmung der Allgemeinheit wäre das Geschrei riesig, da man sich nach dem Wunsch nur einiger weniger Leser richtet, nicht nach der Mehrheit. Dem will ich mich
Ich nehme an, es hätte keiner gemerkt, hätte man diese Diskussion nicht angefangen.
nicht aussetzen und habe deshalb versucht, Überzeugungsarbeit zu leisten. Dieser Versuch ist hiermit vorerst erfolglos beendet.
Im Endeffekt hat mich Reinhard doch überzeugt aber ich verstehe nicht,
aha, wenigsten einer.
warum das so ein großes Problem sein soll, da ich nie Prob's damit pers. Reply's hatte.
Ich habe nie gesagt, daß das Problem groß sei. Auch die kleiner Probleme snd es wert, eines Tages gelöst zu werden.
Ich wette, das Reply-to: wird eines Tages spurlos ohne viel Lärm verschwinden.
andre