Hallo Lug!
Warum gibt es die aktuellen 2.4er Kernel als deb, aber nicht die 2.6er? Ich habe keine Lust, für jeden Rechner den passenden zu backen.
Thomas
Hallo Thomas,
On Sun, 28 Dec 2003 17:49:51 +0100 Thomas Schmidt lug-dd@thomasschmidt.com wrote:
Warum gibt es die aktuellen 2.4er Kernel als deb, aber nicht die 2.6er? Ich habe keine Lust, für jeden Rechner den passenden zu backen.
Im unstable-Zweig von Debian gibt es ein Paket für 2.6-test9. Der ist natürlich noch ein Stückchen von der Final-Version entfernt, die ja erst Ende Dezember released wurde.
Erfahrungsgemäß wird es jedes Jahr zu den Feiertagen recht ruhig um einige freie Software-Projekte, da auch Entwickler Weihnachten lieber bei ihren Familien, als vorm Computer verbringen. Möglicherweise trifft das auch auf den Maintainer der Debian-Kernels zu. Wenn du diesbezüglich freie Kapazitäten hast - warum bietest du ihm nicht einfach deine Hilfe an?
Gruß Matthias
Hallo!
Weihnachten. Hmm. Da kriegt man also nichts, sondern da wartet man. Irgend etwas kam mir schon immer merkwürdig vor.
Wenn _ich_ einen Kernel baue und den dann auch noch als Paket schnüre, bin ich dann auch schuld, wenn alle anschließend Debian verfluchen und Susi installieren? Neenee, das kann ich Euch nicht antun. Übrigens schreibe ich seit dem 22.12. fast ununterbrochen open source. Nur in einem Bereich, von dem ich etwas verstehe. Es ist kein Zufall, daß ich nach Paketen frage!
Thomas
Am 28. Dezember 2003 schrieb Thomas Schmidt:
Parse error.
Schon mal make-kpkg probiert? Auf einer Kiste den Kernel bauen und das Paket verteilen. z.B.: make-kpkg clean; make-kpkg -rev my1 --initrd kernel_image
Du willst doch mehrere Rechner bestücken, oder? Auf einer einzigen Kiste finde ich Kernel-Pakete ziemlich sinnfrei.
Übrigens schreibe ich seit dem 22.12. fast ununterbrochen open source. Nur in einem Bereich, von dem ich etwas verstehe.
Interessant, woran arbeitest du?
Freundlich grüßend,
Erik
Hallo Lug!
Parse error.
Das war alles mit bullshit_mode = on; geschrieben.
Du willst doch mehrere Rechner bestücken, oder?
Ja, die sind alle völlig unterschiedlich, sollen aber 2.6.0 haben. Also dachte ich mir, eine kleine Auswahl an Standardkerneln voller Module herunterladen, und schon bin ich fertig. Schade, daß es das (noch) nicht gibt.
Interessant, woran arbeitest du?
Ich schreibe mit an einem Content Management System, das auf billigstem Webspace mit php und SQL läuft, durch Module durchschaubar und erweiterbar bleibt und trotzdem relativ gut skalierbar ist. http://www.pscript.de Das System wird intensiv weiterentwickelt, ist aber schon seit ewiger Zeit stabil und voll nutzbar.
Falls jemanden das Copyright stört: Ohne den Maintainer schlecht machen zu wollen. Das versteht keiner von uns und wird wohl überhaupt nicht verfolgt. Es soll anscheinend davor schützen, daß z.B. IBM sein ganzes System auf unser CMS aufbaut und er keinen Cent sieht ;-) Meine Teile sind in jedem Fall beliebig kopier-, einsetz- und veränderbar.
Thomas
Am 28. Dezember 2003 schrieb Thomas Schmidt:
Erik Schanze schanzi_@gmx.de:
^^^^^^^^^^^^ Deinen Antworten feh t eine Attributionline. Bitte ändere das.
Kein Problem. Wenn du dich bei der Modulauswahl auf Debian verlassen willst, nimm eine ".config" aus den DEB-Paket für 2.4.22 oder 2.6.0-test9 (oder auch Knoppix) und mache ein $ make oldconfig
Was dann noch gemeldet wird, kannst du meinetwegen auch noch als Modul bauen und dann, wie schon geschrieben make-kpkg. Schwups, da hast du dein Paket.
Was heist "überhaupt nicht verfolgt"?
Es soll anscheinend davor schützen, daß z.B. IBM sein ganzes System auf unser CMS aufbaut und er keinen Cent sieht ;-)
Eine wirklich eigenartige Lizenz. Private Nutzung soll kostenlos sein, aber der Einsatz auf einer Domain ist als kommerziell definiert und kostenpflichtig. Mindestens schlecht formuliert.
Meine Teile sind in jedem Fall beliebig kopier-, einsetz- und veränderbar.
Und wenn der Autor seine Lizenzpolitik restriktiver gestaltet, stehst du dann nicht ziemlich im Regen?
Freizeit setze ich nur für wirklich freie Sachen ein.
Freundlich grüßend,
Erik
Hallo Erik!
So ein Zitat stand noch nie in einer Mail von mir, oder was meinst Du?
$ make oldconfig
++++++++++++++++++++++ root@localhost:/usr/src/linux# make oldconfig HOSTCC scripts/fixdep In file included from /usr/include/sys/socket.h:35, from /usr/include/netinet/in.h:24, from scripts/fixdep.c:107: /usr/include/bits/socket.h:305:24: asm/socket.h: Datei oder Verzeichnis nicht gefunden make[1]: *** [scripts/fixdep] Fehler 1 make: *** [scripts/fixdep] Fehler 2 root@localhost:/usr/src/linux# ++++++++++++++++++++++
Ehrlich gesagt, hält mich _diese_ Meldung vom Kernelbau ab. Ich habe Knoppix.
+++
Was heist "überhaupt nicht verfolgt"?
Diese Lizenzdiskussionen liebt Ihr!? Ich schreibe an meine kommerziellen WWW-Projekte keinerlei Verweis auf ihn, und es stört ihn nicht.
Domain? Wo steht das denn? Aber das "Ich verbiete ausdrücklich die Weiterverbreitung von geänderten Versionen meiner Scripte. Änderungen ... berechtigen aber nicht zur Entfernung des Copyrights." wird beides nicht zuletzt in unserem Forum zunichte gemacht.
Und wenn der Autor seine Lizenzpolitik restriktiver gestaltet, stehst du dann nicht ziemlich im Regen?
Ich finde das Projekt gut, die Software ist gut, der Maintainer hat eine kleine Sprachschwäche, aber ansonsten auch gut. Und wenn er Geld haben will, dann 1. ohne meiner Beiträge und 2. macht er es eh nicht. Vielleicht kommt mal jemand, und drückt etwas ab. Warum nicht? Seine Kosten müssen auch gedeckt werden. Ein bißchen Schadensbegrenzung ist doch wohl besser, als daß er es sich nicht leisten kann.
Thomas
Am 29. Dezember 2003 schrieb Thomas Schmidt:
Schlimm genug. Diese Zeile ermöglicht es, die Zitate von verschiedenen Leuten in einem längeren Thread den Personen zu zuordnen. Ohne diese Zeile weiß man nicht mehr, wer was geschrieben hat. Ein ordentlicher[TM] MUA sollte das automagisch machen.
Warum hast du das Paket libc6-dev bei deiner Knoppix deinstalliert? :-)
In diesem Paket steckt "/usr/include/asm/socket.h" und das Paket ist bei Knoppix mit dabei. Also installiere das Paket libc6-dev wieder.
Ehrlich gesagt, hält mich _diese_ Meldung vom Kernelbau ab. Ich habe Knoppix.
Und ich habe google.
Auf der Seite http://www.pscript.de/?seite=lizenz steht:
"... Für kommerzielle Nutzung (Einsatz auf einer Domain) ..."
Meint er nun, dass die Nutzung der Scripte auf einer Domain für ihn kommerzielle Nutzung ist, oder dass die kommerzielle Nutzung zu den audgweisenen Preisen auf eine (Anzahl) Domain beschränkt ist? Wie gesagt, das ist zumindest schlecht formuliert.
Leider machen sich manche Programmierer wenig Gedanken über die Lizenz, unter der sie ihre Werke veröffentlichen.
Wieso ohne deine Beiträge, du hast die Verteilung nicht eingeschränkt.
Das ist richtig, viele Autoren ermutigen zu Spenden, wenn die Software sich als nützlich erweist. Das entspricht noch dem Geist freier Software.
Ein bißchen Schadensbegrenzung ist doch wohl besser, als daß er es sich nicht leisten kann.
Parse error.
Freundlich grüßend,
Erik
Hallo LUG!
Am Montag, 29. Dezember 2003 13:49 schrieb Erik Schanze:
Diese Zeile ermöglicht es, die Zitate von verschiedenen Leuten in einem längeren Thread den Personen zu zuordnen.
Das meinst Du. Werde ich mir angewöhnen.
Und ich habe google.
Habe ich benutzt, war für mich in dem Zusammenhang aber nicht hilfreich. Falls ein bißchen Kritik erlaubt ist, möchte ich anregen, diesen unsinnigen Tip aus der Liste zu verbannen.
"... Für kommerzielle Nutzung (Einsatz auf einer Domain) ..."
Der ganze Text scheint mir seit Ewigkeiten nicht überprüft worden zu sein.
Wieso ohne deine Beiträge, du hast die Verteilung nicht eingeschränkt.
Muß man alles anwaltssicher formulieren? Powie hat mir sogar schon angeboten, daß ich meine Module unter einer eigenen Lizenz weitergebe. Merkwürdig, da sie ja auf seiner Technik beruhen und etliche Codeschipsel von ihm enthalten.
Nur habe ich keine Lust dazu und verschenke es lieber. Ich habe genug rechtliche Probleme, bei denen es um mehr geht.
Zum Kernelproblem: Mir hat es gereicht und ich kaufte gestern eine Susie. Per default war das System so, wie ich es mit Debian nicht in einer Woche hinbekomme. Dank der Patches in 2.4 brauche ich jetzt nicht mal 2.6.
OK, Erweiterungen sind mit der Katastrophe namens Yast nicht so einfach. Aber für eine 50 Eur teure DVD habe ich ein meinen Wünschen nahezu völlig entsprechendes System auf Knopfdruck installiert bekommen. Bei der Hardwareunterstützung kann sich der Knoppix-Kernel eine Scheibe abschneiden. Auch die Menüs vom KDE sehen erheblich besser aus als das Knoppix-Chaos. Nur die Handbücher scheinen mir auf den ersten Blick nicht hilfreich. Was ist eigentlich auf der zweiten Seite der DVD? 5 CDs hätten doch schließlich auch auf eine Seite gepaßt.
Thomas
On Wed, 31 Dec 2003 12:49:39 +0100 Thomas Schmidt lug-dd@thomasschmidt.com wrote:
Guckst du hier: --> http://www.google.com/search?hl=en&lr=&ie=ISO-8859-1&q=suse+zwei... Bei mir hat der dritte Treffer direkt zu --> http://lists.suse.com/archive/suse-linux/2003-Oct/2858.html geführt. Und da soll nochmal jemand sagen, der Google-Tipp wäre hier auf der Mailingliste nicht mehr notwendig. Anscheinend doch...
Gruß & guten Rutsch Matthias
Am 31. Dezember 2003 schrieb Thomas Schmidt:
So weit, wie du kannst. Je präziser du deine Lizenz erklärst, desto sicherer können deine Nutzer sein, ob sie deine Software verwenden können bzw. wollen. Wenn du deinen Programmen keine Lizenzerklärung beilegst, ist erstmal alles verboten. Niemand darf die Programme verändern oder weitergeben.
Powie hat mir sogar schon angeboten, daß ich meine Module unter einer eigenen Lizenz weitergebe.
Das gehört sich auch so, es ist deine Arbeit! Das steht dir frei, eine eigenen Lizenz zu formulieren, aber mit bekannten Lizenzen hast du weniger Arbeit, wenn sie für dich passen. Sie sind für beide Seiten korrekt formuliert, haben sich bewährt und lassen eine schnelle Einschätzung zur Verteilbarkeit etc. zu. Bei Lizenzstreitigkeiten bekommst du auch eher Hilfe übers Usenet.
Merkwürdig, da sie ja auf seiner Technik beruhen und etliche Codeschipsel von ihm enthalten.
Er hat doch aber ausdrücklich das Verwenden seines Codes in anderen "Projekten" ohne Erlaubnis verboten. Hast du seine Erlaubnis für jedes übernommene Codeschnipsel? Auch die Erlaubnis, es zu deinen Bedingungen weiter zu geben? Wenn nicht, verstößt du gegen seine Lizenzbestimmungen und machst dich und die Nutzer deiner Software strafbar.
Das Problem bei Projekten mit restriktiver bzw. unklarer Lizenz ist leider, dass man auch einige Zeit für die Lizenzierung aufwenden muss. IMO fällt so etwas Freizeitprogrammierern (ohne eigenen Rechtsabteilung) nur auf die Füße. Unfreie Projekte haben es IMO nicht verdient, mit Arbeit in freier Zeit unterstützt zu werden.
Nur habe ich keine Lust dazu und verschenke es lieber.
Der Beschenkte kann evtl. darüber nicht glücklich sein; er setzt deine Software ein, die vielleicht auf "geklautem" Code von Powie beruht. Wenn Powie dann noch bei SCO anheuert, hast du ein Problem ... ;-)
Zum Kernelproblem: Mir hat es gereicht
War libc6-dev nun installiert, oder nicht?
OK, wenn die Schmerzen mit Susi wieder groß genug geworden sind, machen wir weiter. ;-)
Bei der Hardwareunterstützung kann sich der Knoppix-Kernel eine Scheibe abschneiden.
Das glaub' ich eher weniger.[TM]
Nur die Handbücher scheinen mir auf den ersten Blick nicht hilfreich.
Vielleicht solltest du sie aufschlagen und _lesen_? Entschuldige bitte diese Gemeinheit, aber daran scheitert es leider oft. Susi hatte zu 7.x-Zeiten sehr gute Handbücher, ich glaube nicht, dass die so schlecht geworden sind.
Was ist eigentlich auf der zweiten Seite der DVD?
Mal einlegen und nachschauen? Ich tippe: die Sourcen
Freundlich grüßend,
Erik
Thomas Schmidt wrote :
Oh, ich glaube du schreist hier auf dieser Liste damit nach einem Flamewar :-) Obwohl ich dir zustimmen muss.
OK, Erweiterungen sind mit der Katastrophe namens Yast nicht so einfach. Aber
Ein Tip: ich mache soviel wie Möglich "suse-style", dann habe ich beim Update oder bei einer Neuinstallation nicht viel zu basteln. Früher hatte ich immer selbstgebastelte ISDN-Einwahlskripten, bis ich mich mal kurz mit dem smpppd beschäftigt habe. Seitdem muss ich nur noch eine config-Datei vor dem Update sichern und es funktioniert nach einer Neuinstallation (ja, ich bin ein Weichei, ich mache keine Updates sondern installiere neu :-) wieder alles. Sachen, die mit suse nich ootb gehen, mache ich möglichst "primitiv", dann gehts auch mit späteren Versionen meist noch.
Die Quellen. Die sind nur noch auf der 2.DVD bzw. bei 9.0 auf der Rückseite der DVD und nicht mehr auf den CDs.
Zusatzpakete, die aus rechtlichen Gründen nicht dabei sind findest du übrigens häufig auf packman.links2linux.de
Gruss
Stefan
P.S. ja, ich weiss daß ich natürlich nicht unvoreingenommen bin, aber das ist die debian-Fraktion hier auch nicht :-)
Hallo ich! ;-)
Am 29. Dezember 2003 schrieb Erik Schanze:
Da das nicht richtig ist und erst jetzt von mir überprüft wurde (sorry), kann ich das so nicht stehenlassen.
"/usr/include/asm" ist (seit wann? bei "normalem Debian" auch?) ein Link auf "/usr/src/linux/include/asm".
Dieser Link wird im Makefile des Kernels abhängig von der jeweiligen Architektur gesetzt. Bei i386 zeigt er auf /usr/src/linux/include/asm-i386.
Dieser Link fehlt und sollte vor "make oldconfig" gesetzt werden: $ cd /usr/src/linux/include $ ln -s asm-i386 asm
Dann gehts.
Freundlich grüßend,
Erik
Am Freitag, 2. Januar 2004 16:54 schrieb Erik Schanze:
Vielen Dank! Ich kann es leider nicht testen, da ich kein Knoppix, sondern nur noch Suse und Slackware habe.
Momentaner Punktestand: Maus: Knx super, Suse erkennt bei Touchpadbenutzung Scrollrad der USB-Maus nicht. Grafik: Knx super, Suse macht Ärger bei Monitorwechsel im Betrieb (falsche Frequenz, Pixelfehler, falsche Auflösung, falscher Ausgang, virtuelle Auflösung falsch) Sound: Knx super, Suse hat manchmal Fehler WWW-Server: Suse viel besser Login: Suse super, Knx braucht ein paar Klicks mehr KDE (inkl. Menüstruktur): bei Suse um Welten besser Programme: Bei Suse mehr und besser, manchmal fehlen aber Tools Winmodem: RPM statt Source, bringt beides häufig den ganzen Rechner zum Absturz ISDN: Suse gut, bei Knx kein Capi 2 im Kernel (unbrauchbar ohne Neubacken) Hotkeys: gehen bei beiden nicht von alleine CPU Athlon XP mobile: läßt sich nur bei Suse takten. Partitionierung: wurde von Suse so vorgeschlagen, wie ich es sowieso wollte Update: dauert bei Suse endlos lange
Wenn das nicht gut für einen Flamewar ist ;-)
Thomas
Am 04. Januar 2004 schrieb Thomas Schmidt:
Wenn das nicht gut für einen Flamewar ist ;-)
Hast du jetzt die SuSE-Live-Eval-CDROM mit Knoppix verglichen? Alles andere wäre ziemlicher Unsinn, oder?.
Torsten
On Sun, 28 Dec 2003 22:52:01 +0100 Thomas Schmidt schmidt@netaction.de wrote:
Das kommt mir immer so vor, als wenn mir jemand zusichert, dass sein Hund wirklich nicht beißt und nur spielen will. Ich denke, dass sich die Lizenzbedingungen durchaus anders (und klarer, z.B. bzgl. Domain) formulieren lassen, ohne die Interessen beider Seiten zu verletzen. Einsatz von/in Firmen muss z.B. nicht unbedingt kommerziell orientiert sein (gemeinnützige GmbH)?! Vielleicht hat euer Maintainer mal eine ruhige Minute für sowas. Die jetzigen Lizenzbedingungen sind für mich eher abschreckender rechtlicher Wackelpudding.
Folke
On Monday 29 December 2003 16:05, Folke Karlsson wrote:
Volle Zustimmung. Ich bin kein Anwalt, aber trotzdem habe ich selten so schlecht formulierte Lizenzen gesehen.
Einsatz von/in Firmen muss z.B. nicht unbedingt kommerziell orientiert sein (gemeinnützige GmbH)?!
Hoppla, "gemeinnützige GmbH" ist ein Widerspruch in sich. Per BGB/HGB definiert sich GmbH als gewinnorientierte Gesellschaft. Gemeinnützig können sein:
*Privatpersonen *GbR's *e.V.'s (da ist das sogar Bedingung) *etc.
per Definition nicht gemeinnützig:
*GmbH *AG *GmbH & Co. KG *etc.
Genau, aber nehmen wir das mal genauer auseinander(*)
(*)Warnung: mit meinem einen Semester Urheberrecht ist dieses Gelaber zwar kein komplettes Rauschen für mich, aber Anwalt bin ich noch lange nicht (will ich auch nicht werden)! Ich könnte komplett daneben liegen.
| Powie's Software / Skripte ist für private Anwender mit nichtkommerzieller | Nutzung Freeware.
1. "Powies Software" klingt nicht sehr vertrauenserweckend. Nach etwas Suchen findet man auch ein Impressum. UStID und Gesellschaftsform fehlen - leicht nebulös.
2. "Freeware" ist nicht rechtlich definiert. Ich bin also kein bisschen klüger. Wenn ich sichergehen will kann ich die Software nicht nutzen.
| Für Firmen / kommerzielle Nutzung ist der Einsatz nur nach vorheriger | Rücksprache mit mir zulässig. Bei Rückfragen: XXXXX.
Ok. Aber wozu dann die Preise, wenn ich nur zu fragen brauch?
| Auf die Software übernehme ich keinerlei Haftung / Gewährleistung. Ich | garantiere ebenfalls nicht für die Funktion der von mir zur Verfügung | gestellten Programme, es werden keine Gewährleistungen für die aufgelaufenen | Daten übernommen.
Nach deutschem Recht absolut inakzeptabel. Eine Grundhaftung muss man immer übernehmen (etwas in der Art "grob fahrlässiges Handeln"). Selbst bei GPL-Software trifft das in Dtl. zu (siehe www.ifross.de).
| Ich verbiete ausdrücklich die Weiterverbreitung von geänderten Versionen | meiner Scripte. Änderungen an den Scripten zur Anpassung ans eigene Design | oder zur Erweiterung um gewünschte Funktionen liegen im ermessen des | Benutzers, berechtigen aber nicht zur Entfernung des Copyrights.
Interessante Formulierung. Der Autor ("Powie") scheint davon auszugehen, dass das Recht zum Ändern normal ist... wie auch immer: der Absatz erscheint mir gültig. Übersetzung:
*Du darfst ändern, aber nur für Dich selbst *Weitergabe von veränderten Versionen ist nicht erlaubt - so weit, so gesetzeskonform - was ist mit ungeänderten Versionen? - blöd formuliert, aber nach UrhG darf ich die auch nicht weitergeben... *Den Copyright-Hinweis von "Powie" darf ich nicht entfernen - ich nehme hier an, dass mit "Copyright" der Hinweis gemeint ist, was nicht unbedingt vor Gericht bestand haben muss.
| Die zur Verfügung gestellte Software / Scripte sind geistiges Eigentum des | Autor's. Ich verbiete jegliche unerlaubte | Entfernung/Veränderung/Unkenntlichmachung des Copyright Vermerks an den | Scripten.
Das hätte er sich auch sparen können... das gilt sowieso.
| Mit dem Download der Software/Scripte erkennen Sie diese Lizenzbedingungen | ausnahmslos an !
Falsch!
1. Sind einige Klauseln ungültig. Wäre das ein Vertrag (was es nicht ist), dann wäre er insgesamt ungültig. (Hinweis: Lizenzen gibt es in Dtl. nicht.)
2. Bin ich nicht gezwungen diese Bedingungen anzuerkennen, bevor ich den Download starte (kein "ich akzeptiere diese Bedingungen" Button), also fällt das Alles unter die Rubrik AGB - alles, was überraschend oder nicht "verkehrsüblich" ist, ist damit automagisch ungütig (Paragraph 3 AGBG oder so).
| Ich untersage die wortweise Übernahme einzelner Funktionen, Abfragen, | Scriptteile in andere Projekte, ohne erlaubnis
Wo ist "Projekt" definiert? Gibt es hier einen Juristen? Ich kenne keine rechtliche Definition von "Projekt".
Auch das hätte er sich sparen können: die Übernahme grosser Teile von Programmen/Büchern/Noten ist nicht erlaubt, zitieren kleiner Teile wird immer erlaubt sein.
Kurz: das alles ist sehr unbeholfen formuliert und geht kaum über die üblichen Regelungen des Urheberrecht hinaus - wirklich konkrete Rechte/Pflichten sind nicht wirklich verständlich formuliert.
Thomas, ich hoffe Du lässt Dich gut für Deine Arbeit bezahlen oder hast zumindest das Verwertungsrecht(**) an Deinem Code geregelt - das alles machte einen ganz widerlichen Dot-Com-und-immernoch-nix-gelernt-Eindruck auf mich.
(**)Sowas wie das angelsächsische "Copyright" gibt es in Deutschland nicht. Das deutsche Urheberrecht unterscheidet zwischen: Persönlichkeitsrecht und Verwertungsrecht. Pr. ist das Recht zu behaupten Urheber/Autor zu sein - dieses Recht ist nicht verkäuflich (soweit ich weiss auch nicht per Arbeitsvertrag) und nicht vererbbar. Vr. ist das Recht das "Werk" zu verbreiten - dieses Recht kann man verkaufen, verschenken, wasauchimmer.
Konrad
On Mon, 29 Dec 2003 20:45:10 +0100 Konrad Rosenbaum konrad@silmor.de wrote:
On Monday 29 December 2003 16:05, Folke Karlsson wrote:
*e.V.'s (da ist das sogar Bedingung) *etc.
Es irrt der Mensch, solang er lebt, denn es gibt sie. Die gGmbH ist die juristische Abkürzung für eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Die gGmbH ist eine juristische Person. Diese Form wird aus verschiedenen Gründen oft auch als Alternative zum e.V. verwandt. Google ist Dein Freund.
Eigentlich wollte ich an dieser Stelle nur andeuten, dass die Formulierung "kommerzieller Einsatz" ohnehin eine sehr schwammige Geschichte ist, sofern man es nicht genau erläutert.
Gruß, Folke
On Monday 29 December 2003 21:17, Folke Karlsson wrote:
Es freut sich zu hören, dass ich noch lebe... ;-)
Ich frage mich nur, warum man die gGmbH im Studium ausgespart hat?
Da stimme ich Dir zu.
Konrad
lug-dd@mailman.schlittermann.de