Hallo Liste,
da gestern beim Treffen die Frage aufkam, wie man bei Debian (und vermutlich auch Ubuntu) das Umbenennen der Netzwerkinterfaces in etwa "eno1" oder "enp2s0" abschalten kann: Die Bootoptionen "net.ifnames=0 biosdevname=0" bewirken das.
Gruss, Christian
Christian Perle chris@linuxinfotag.de (Do 15 Aug 2019 09:04:17 CEST):
Hallo Liste,
da gestern beim Treffen die Frage aufkam, wie man bei Debian (und vermutlich auch Ubuntu) das Umbenennen der Netzwerkinterfaces in etwa "eno1" oder "enp2s0" abschalten kann: Die Bootoptionen "net.ifnames=0 biosdevname=0" bewirken das.
Mir stellt sich die Frage, warum man das verhindern möchte? Persistente Devicenamen sind eine gute Sache. Das Benennen nach der physischen Location auf dem Board finde ich gut. Dann ist i.d.R. der Austausch einer Netzwerkkarte nicht mit Fragen wie „Ich habe meine Netzwerkkarte getauscht, jetzt heißt die eth1 und nicht mehr eth0, was kann ich tun?“ verbunden.
Wir haben bisher über udev-Rules die Bindung des Namens an die MAC-Adresse entfernt und dafür an den PCI-Bus-Pfad geklemmt. Das müssen wir nun, da die Dinger eno1, enp2s0 usw heißen, nicht mehr. Finde ich gut.
-- Heiko
Hallo Heiko,
On Thu, Aug 15, 2019 at 10:06:31 +0200, Heiko Schlittermann wrote:
Die Bootoptionen "net.ifnames=0 biosdevname=0" bewirken das.
Mir stellt sich die Frage, warum man das verhindern möchte? Persistente Devicenamen sind eine gute Sache. Das Benennen nach der physischen Location auf dem Board finde ich gut.
Normalerweise finde ich das auch gut. Auf jeden Fall besser als eine auf MAC-Adressen basierende Loesung, gerade weil durch naechtraegliches Wecheln von NICs keine Luecken entstehen, weil es ohnehin keine einzuhaltende Reihenfolge gibt.
Mein Anwendungsfall fuer das Ausschalten der Umbenennung ist folgender: Ich habe ein mit live-build erzeugtes Debian-Livesystem, das ich auf *verschiedenen* Notebooks booten will. Dabei soll jeweils die erste (und einzige) Ethernet-NIC mit einer festen Adress- und Routingkonfiguration benutzt werden. Wenn der Name dieser NIC von Plattform zu Plattform wechselt, funktioniert das Netzwerksetup nicht mehr, weil es fuer diese NIC einen generischen Namen annehmen muss.
Uebrigens hat das Umbenennen nach (Board-)Location auch seine Grenzen. Bei USB-Ethernet oder USB-WLAN wurde im ersten Anlauf auch der USB-Port mit einbezogen, z.B. bekam der selbe USB-WLAN-Stick je nach verwendetem USB-Port verschiedene Namen. Das Verhalten ist fast so bescheuert wie das von Windows, wenn es fuer die gleiche USB-Hardware an einem anderen USB-Port den Treiber *nochmal* installiert.
Fuer die Umbenennung von USB-Netzwerkdevices wurde jedenfalls das Schema geaendert, so dass nun die MAC-Adresse teil des Namens ist. Beispiel fuer einen WLAN-Stick: wlx02feebd6755c
Gruss, Christian
Christian Perle chris@linuxinfotag.de (Do 15 Aug 2019 11:03:33 CEST):
Mein Anwendungsfall fuer das Ausschalten der Umbenennung ist folgender: Ich habe ein mit live-build erzeugtes Debian-Livesystem, das ich auf *verschiedenen* Notebooks booten will. Dabei soll jeweils die
… ja, solche „corner cases“ habe ich auch. Da schalte ich das auch aus. Oder verlasse mich auf die Netzkonfiguration per systemd-networkd, der nur einen Match für das Interface braucht (Ich glaube, da habe ich dann einfach * genommen. Bei nur einem Interface kein Problem) -- Heiko
Mir stellt sich die Frage, warum man das verhindern möchte? Persistente Devicenamen sind eine gute Sache. Das Benennen nach der physischen Location auf dem Board finde ich gut.
Bei VMs ist das eher nervig, wenn man mehrere Virtualisierungsumgebungen benutzt und überall andere Devicenamen verwendet werden. Manche automatisierten Vorgänge laufen geschmeidiger, wenn sie überall das gleiche Umfeld vorfinden.
Grüße
lug-dd@mailman.schlittermann.de