Hallo,
eigentlich denkt man, das Problem der Schriftarten sollte im Jahr 2008 eigentlich weitgehend gelöst sein, aber in der Praxis trifft man doch immer wieder auf Rätsel.
1. Rätsel: gnome vs. kde:
Ich benutze eine Debian/etch mit KDE, Firefox, Openoffice.org und Thunderbird.
Start | Einstellungen | Erscheinungsbild | Schriftarten
beeinflusst mir sehr schön die Schriften von KDE-Programmen, aber nicht die von den anderen o.g. Programmen. Diese haben wiederum eigene Einstellungen, die aber nicht auf die Menüs oder im Thunderbird auf die Anzeige des Betreffs einer Mail wirken. Man kratzt sich am Kopf, installiert gnome-control-center und ruft gnome-font-properties auf. Zack, schon geht's, aber beim nächsten Login ist wieder alles hin. Man könnte jetzt gnome-setting-daemon im Autostart verankern, aber spätestens jetzt frage ich mich, warum ist eine Sache wie ein systemweiter Font-Chooser so kompliziert, wenn selbst Windows das seit Ewigkeiten einigermaßen hin bekommt? Habe ich irgendetwas übersehen? Tipps?
2. Rätsel: Maximum Unicode:
$LANG steht auf de_DE.UTF-8 und als Standardfont habe ich DejaVu Sans gewählt, weil der frei ist, eine sehr große Unicode-Abdeckung hat und hochwertige Glyphen enthält. Allerdings deckt er z.B. japanisch nicht ab. Wenn ich jetzt eine japanische Mail bekomme, zeigt mir der Thunderbird im Betreff trotzdem japanische Zeichen an, d.h. er wählt automatisch einen Font mit japanischen Zeichen. Soweit sehr gut, aber nun kommt der muttersprachlich begabte Japaner und sagt, dass die Zeichen nicht hochwertig aussehen, obwohl ein geeigneter Font installiert ist und unter Openoffice auch verwendet werden kann. Wo kann ich denn einstellen, welcher Fallback-Font von GTK-Programmen verwendet wird? Noch besser wäre natürlich wieder mal ein GUI-Chooser für den Anwender.
3. Rätsel: Java-Desktop-Anwendungen:
Ach herrje, die sehen dermaßen schrecklich aus, dass ich mich am liebsten gleich im nächsten Fluss ersäufe. Der Prenzlberg ist aber wasserfrei, daher meine Frage: kann man hier irgendwas verbessern? Lateinische Schriften würden mir fürs erste genügen.
Viele Grüße, Torsten
Hi,
Torsten Werner wrote:
Hallo, eigentlich denkt man, das Problem der Schriftarten sollte im Jahr 2008 eigentlich weitgehend gelöst sein, aber in der Praxis trifft man doch immer wieder auf Rätsel.
Das ist genau dasselbe wie mit dem Drucken. Es gibt einfach ein paar Baustellen, die werden nie *richtig* gelöst.
lpr/lprng funktioniert soweit, ist aber ein wenig kompliziert einzurichten. Cups funktioniert wie das Drucken unter Windows: Entweder 3x klicken und es tut, oder man kann den Fehler suchen und bekommt dafür als Hilfestellung sachdienliche Hinweise der Qualität "Irgendwas ist halt kaputt".
- Rätsel: gnome vs. kde:
Ich benutze eine Debian/etch mit KDE, Firefox, Openoffice.org und Thunderbird.
Start | Einstellungen | Erscheinungsbild | Schriftarten
beeinflusst mir sehr schön die Schriften von KDE-Programmen, aber nicht die von den anderen o.g. Programmen. Diese haben wiederum eigene Einstellungen, die aber nicht auf die Menüs oder im Thunderbird auf die Anzeige des Betreffs einer Mail wirken. Man kratzt sich am Kopf, installiert gnome-control-center und ruft gnome-font-properties auf. Zack, schon geht's, aber beim nächsten Login ist wieder alles hin. Man könnte jetzt gnome-setting-daemon im Autostart verankern, aber spätestens jetzt frage ich mich, warum ist eine Sache wie ein systemweiter Font-Chooser so kompliziert, wenn selbst Windows das seit Ewigkeiten einigermaßen hin bekommt? Habe ich irgendetwas übersehen? Tipps?
Du hast übersehen, daß jeder tun darf, was er will. KDE und Gnome haben eben keine einheitliche Lösung gefunden, sondern 2 verschiedene. Jede Seite hat ihre Gründe für die eigene Lösung, und keine Seite hat ausreichend gute Gründe, die Lösung der anderen Seite zu unterstützen...
Diese Freiheit ist der größte Vorteil von Linux, aber eben manchmal (so wie hier) auch der größte Nachteil. Damit muß man wohl leider leben.
[...]
- Rätsel: Java-Desktop-Anwendungen:
Ach herrje, die sehen dermaßen schrecklich aus, dass ich mich am liebsten gleich im nächsten Fluss ersäufe. Der Prenzlberg ist aber wasserfrei, daher meine Frage: kann man hier irgendwas verbessern?
Es gibt leistungsfähige Pumpen und auch schöne lange Schläuche. :)
Lateinische Schriften würden mir fürs erste genügen.
Achso, du suchst eine trockenere Lösung... die habe ich leider nicht wirklich. Theoretisch müßte man wohl ein anderes PLAF (pluggable look and feel) wählen, siehe http://java.sun.com/docs/books/tutorial/uiswing/lookandfeel/plaf.html (und das geht auch beim Start der Applikation auf der Kommandozeile oder in einer Resource-Datei). Und dann mußt du eben hoffen, daß das andere PLAF "bessere" Fonts verwendet als das Standard-PLAF...
Viele Grüße, Torsten
Ciao, Thomas
Am Sonntag 24 Februar 2008 10:07:51 schrieb Torsten Werner:
- Rätsel: Maximum Unicode:
[...]
Wo kann ich denn einstellen, welcher Fallback-Font von GTK-Programmen verwendet wird? Noch besser wäre natürlich wieder mal ein GUI-Chooser für den Anwender.
Das ist leider auch nicht standardisiert - und wird z.B. von Qt auch noch nicht unterstützt. Die Folge ist ein Beharren auf sprachraumspezifischen Kodierungen seitens Webseitenautoren :(
- Rätsel: Java-Desktop-Anwendungen:
Ach herrje, die sehen dermaßen schrecklich aus, dass ich mich am liebsten gleich im nächsten Fluss ersäufe. Der Prenzlberg ist aber wasserfrei, daher meine Frage: kann man hier irgendwas verbessern? Lateinische Schriften würden mir fürs erste genügen.
Am Ostbahnhof gab's heute morgen genug Wasser, sowohl von unten als auch von oben ;)
Ich kenne das von Anwendungen so, dass sie derartige Einstellungen in .properties-Dateien beinhalten, z.B.: theme.userTextFont=Dialog BOLD 14 Da kommt wieder Java als Inselsprache durch, integriert ist das AFAIK noch nicht. Die Classpath-Leute sind momentan schon froh darüber, dass Java-Konfigurationsdateien auf GConf bzw. KConfig je nach verwendetem Desktop abgebildet werden können, um z.B. Java-Anwendungen mit KIOSK zu verheiraten.
Josef, wieder zurück in DD und mit einer langen KSP-Liste zur Massensignatur bewaffnet
lug-dd@mailman.schlittermann.de