Hallo,
habt ihr schon gelesen, das die Betreiber von gnutella.* ihre Seite auf Eis legen mußten, nur weil so ein kleiner, unbekannter Süßigkeitenkonzern eine Verwechslung mit einem seiner Produkte befürchtet? Mir reißt langsam der Gedultsfaden... Glauben eigentlich alle Unternehmen, sie könnten so einfach in die Internet-Community hereinmarschieren und beliebige Domains sperren lassen??? Was waren das doch für schöne Zeiten, als das Arpa-Net noch ein Netz von ComputerFreaks für ComputerFreaks war und es keine 'rechtlichen Vorschriften' gab, sondern alles untereinander ausdiskutiert wurde.
Gibt es denn keine Möglichkeit, die Leute, die Null-Ahnung von Internet und dessen Ideale (Rede- und Meinungsfreiheit) haben (z.B. eine Firma die Süßigkeiten herstellt und deren Namen mich an eine berühmte Automarke aus Italien erinnert) einfach auszusperren, damit sie den Idealisten nicht weiter auf den Geist gehen mit Ihren sinnlosen Forderungen?
Ciao, Tobias
On Tue, Mar 06, 2001 at 06:24:04PM +0100, Tobias Koenig wrote:
(z.B. eine Firma die
Süßigkeiten herstellt und deren Namen mich an eine berühmte Automarke aus Italien erinnert)
Das bringt mich zu der weltbewegenden Frage, die mir schon seit Jahren im Kopf rumspukt: Ist Ferrari eigentlich das Plural von Ferrero????? Lesen hier Italiener oder Lateiner mit????
;-)
Gruß, Eric
Eric Schaefer (eric@gixgax.de) wrote:
ES> Ist Ferrari eigentlich das Plural von Ferrero?????
Das müsste dann doch Ferreri heissen.
ES> ;-)
Dito.
Hallo,
Andreas Reich cyraxx@scention.de schrieb:
Eric Schaefer (eric@gixgax.de) wrote:
ES> Ist Ferrari eigentlich das Plural von Ferrero?????
Das m|sste dann doch Ferreri heissen.
Manche Leute sind so dumm, dass sie den Unterschied nicht bemerken (wollen).
Holger
On Tue, Mar 06, 2001 at 07:36:59PM +0100, Eric Schaefer wrote:
Das bringt mich zu der weltbewegenden Frage, die mir schon seit Jahren im Kopf rumspukt: Ist Ferrari eigentlich das Plural von Ferrero????? Lesen hier Italiener oder Lateiner mit????
Du willst doch nicht etwa durch Ferrero Schumi stoppen, oder?
Reinhard, (endlich wieder richtige Themen :)
Am Dienstag, 6. März 2001 18:24 schrieb Tobias Koenig:
habt ihr schon gelesen, das die Betreiber von gnutella.* ihre Seite auf Eis legen mußten, nur weil so ein kleiner, unbekannter Süßigkeitenkonzern eine Verwechslung mit einem seiner Produkte befürchtet?
Freiherr von Gravenreuth läßt grüßen :-) (www.gravenreuth.de)
Mir reißt langsam der Gedultsfaden... Glauben eigentlich alle Unternehmen, sie könnten so einfach in die Internet-Community hereinmarschieren und beliebige Domains sperren lassen??? Was waren das doch für schöne Zeiten, als das Arpa-Net noch ein Netz von ComputerFreaks für ComputerFreaks war und es keine 'rechtlichen Vorschriften' gab, sondern alles untereinander ausdiskutiert wurde.
Soweit ich weiß gibt es sowas wie "Domainrecht" (www.denic.de), und es gibt das "Marken- und Patentrecht" (www.patentamt.de oder so). In dem Fall hat eine gewisse Firma wohl durch rein objektive Überzeugung die speziell im Bereich Internet mit fundiertem Wissen ausgestatteten Richter dazu bewogen, der armen Firma Recht zu geben...
Gibt es denn keine Möglichkeit, die Leute, die Null-Ahnung von Internet und dessen Ideale (Rede- und Meinungsfreiheit) haben (z.B. eine Firma die Süßigkeiten herstellt und deren Namen mich an eine berühmte Automarke aus Italien erinnert) einfach auszusperren, damit sie den Idealisten nicht weiter auf den Geist gehen mit Ihren sinnlosen Forderungen?
Naja, wenn man das Ganze als Prozeß betrachtet dann sind die ja schon draußen. Früher waren die Netzleute sowas wie Avantgarde, jetzt wo auch der letzte Dorfpolitiker den Term WWW buchstabieren kann sind die echten Freaks schon längst woanders - irgendwo da draußen.
Das "Web" ist schon längst in den Händen der Wirtschaft - aber das sind maximal die Ports 80, 8080, 143. Es gibt noch soooo viele freie. Nach einiger Zeit ist halt alles massenkompatibel (Newsgroups, IRC, ...), und da muß man dann wahrscheinlich Alternativen finden.
Josef Spillner
P.S. Auch wenn noch nicht auf allen Servern an Port 5688 jemand lauscht :-)
On Tue, Mar 06, 2001 at 08:07:59PM +0100, Josef Spillner wrote:
Naja, wenn man das Ganze als Prozeß betrachtet dann sind die ja schon draußen. Früher waren die Netzleute sowas wie Avantgarde, jetzt wo auch der letzte Dorfpolitiker den Term WWW buchstabieren kann sind die echten Freaks schon längst woanders - irgendwo da draußen.
Wo? wo sind sie geblieben, die Idealisten?
Das "Web" ist schon längst in den Händen der Wirtschaft - aber das sind maximal die Ports 80, 8080, 143. Es gibt noch soooo viele freie.
Ändert aber nichts daran, das die Rechner über Domains erreichbar sind. (Man könnte natürlich auch alle IP-Nummern auswendig lernen)
Ciao, Tobias
Am Freitag, 9. März 2001 21:56 schrieb Tobias Koenig:
Ändert aber nichts daran, das die Rechner über Domains erreichbar sind. (Man könnte natürlich auch alle IP-Nummern auswendig lernen)
Alternatives Nameserver-Projekt vom CCC verwenden, wie schon geschrieben wurde. Letztlich zwingt dich keiner bind(), resolve(), ... zu verwenden - mit einer Eigenimplementation bleibt man ganz automatisch unter sich und Gleichgesinnten. Das mit dem auswendiglernen ist gar keine so schlechte Idee, da kommt man mal auf andere Gedanken - diese sind dann meistens 4 Byte groß...
Josef Spillner (der auch gerade an Alternativen gebastelt hat, nämlich "du", weil das Original irgendwie ein Speicher-Leck hat und mir außerdem nicht klar war warum die libc bei stat() auf Symlinks nicht die S_IFLNK-Bits setzt - lstat() geht aber.)
On Fri, Mar 09, 2001 at 11:01:57PM +0100, Josef Spillner wrote:
Am Freitag, 9. März 2001 21:56 schrieb Tobias Koenig:
Ändert aber nichts daran, das die Rechner über Domains erreichbar sind. (Man könnte natürlich auch alle IP-Nummern auswendig lernen)
Alternatives Nameserver-Projekt vom CCC verwenden, wie schon geschrieben wurde.
Ich hoffe, die benutzen nicht auch dieses dämliche Binärformat, das man erst mit nicht dokumentierten Funktionen auseinanderfriemeln darf... Vorschlag: C: MX deepblue.se S: 250 2 S: P200.deepblue.se 100 S: P100.deepblue.se 200
C: A www.deepblue.se S: 250 1 S: 192.168.0.1
...
Also, der Client schickt einen Request, der aus 'Request-Type' und 'Value' besteht. Der Server antwortet mit 'Error-Code' und Anzahl der Ergebnisse, gefolgt von den Ergebnissen. Vorteil: man kann es einfach parsen Nachteil: es wäre wahrscheinlich tcp von Nöten => Verlangsamung der Namensauflösung
Ok, war ja nur ein Vorschlag :) Kannst du mir eine URL schicken, wo nährere Infos zum CCC-NS stehen?
(der auch gerade an Alternativen gebastelt hat, nämlich "du", weil das Original irgendwie ein Speicher-Leck hat und mir außerdem nicht klar war warum die libc bei stat() auf Symlinks nicht die S_IFLNK-Bits setzt - lstat() geht aber.)
man lstat ;)
stat() beachtet den SymLink an sich gar nicht, sondern gibt die Daten der Datei zurück, auf die der SymLink verweist. lstat() hingegen liefert die Daten des SymLinks zurück => auch S_IFLNK ist gesetzt.
Ciao, Tobias
On Sunday 11 March 2001 13:05, you wrote:
On Fri, Mar 09, 2001 at 11:01:57PM +0100, Josef Spillner wrote:
Am Freitag, 9. März 2001 21:56 schrieb Tobias Koenig:
Ändert aber nichts daran, das die Rechner über Domains erreichbar sind. (Man könnte natürlich auch alle IP-Nummern auswendig lernen)
Alternatives Nameserver-Projekt vom CCC verwenden, wie schon geschrieben wurde.
Ich hoffe, die benutzen nicht auch dieses dämliche Binärformat, das man erst mit nicht dokumentierten Funktionen auseinanderfriemeln darf...
AFAIK bauen die einfach einen weiteres Root-Server, den man dann in seine root.hint eintragen kann. DNS ist schließlich standardisiert. Und so undokumentiert isses gar nicht: schau mal in die Index-Datei deiner lokalen RFC-Sammlung (SuSE und Debian haben Pakete in denen die wichtigsten RFC's sind, landen in /usr(/share)/doc).
Ausserdem: als Programmierer nimmt man eh' nur gethostbyname(3) und Co.
Konrad
On Sun, Mar 11, 2001 at 03:03:34PM +0100, Konrad Rosenbaum wrote:
On Sunday 11 March 2001 13:05, you wrote:
On Fri, Mar 09, 2001 at 11:01:57PM +0100, Josef Spillner wrote:
Am Freitag, 9. März 2001 21:56 schrieb Tobias Koenig:
Ändert aber nichts daran, das die Rechner über Domains erreichbar sind. (Man könnte natürlich auch alle IP-Nummern auswendig lernen)
Alternatives Nameserver-Projekt vom CCC verwenden, wie schon geschrieben wurde.
Ich hoffe, die benutzen nicht auch dieses dämliche Binärformat, das man erst mit nicht dokumentierten Funktionen auseinanderfriemeln darf...
AFAIK bauen die einfach einen weiteres Root-Server, den man dann in seine root.hint eintragen kann. DNS ist schließlich standardisiert. Und so undokumentiert isses gar nicht: schau mal in die Index-Datei deiner lokalen RFC-Sammlung (SuSE und Debian haben Pakete in denen die wichtigsten RFC's sind, landen in /usr(/share)/doc).
Oder TCP/IP Illustrated Volume I... Hast du schon mal mit res_search() und Co. gearbeitet? Das ist wirklich kein Spaß, vor allem wenn es keine Doku dazu gibt.
Ausserdem: als Programmierer nimmt man eh' nur gethostbyname(3) und Co.
nur habe ich bis jetzt kein getmxentrybyname(3) gefunden ;)
Ciao, Tobias
On Tue, Mar 06, 2001 at 06:24:04PM +0100, Tobias Koenig wrote:
Hallo,
habt ihr schon gelesen, das die Betreiber von gnutella.* ihre Seite auf Eis legen mußten, nur weil so ein kleiner, unbekannter Süßigkeitenkonzern eine Verwechslung mit einem seiner Produkte befürchtet?
Meinst du dieselbe Firma, die unbedingt die Domain "kinder.at" haben will, weil ihrer Meinung nach Verwechslung mit einer bestimmten Produktreihe dieser Firma bestehen soll?
<Verschwörungstheorie> Vielleicht wurde Fererro ja von der Musikindustrie dafür bezahlt </Verschwörungstheorie>
Mir reißt langsam der Gedultsfaden...
Meiner ist schon gerissen...
Glauben eigentlich alle Unternehmen, sie könnten so einfach in die Internet-Community hereinmarschieren und beliebige Domains sperren lassen???
Das Problem hierbei ist, daß das Gleichgewicht verschoben ist. Ursprünglich war es ja mal andersherum: Grabber besorgten sich einfach solche interessanten Domains wie mcdonalds.de und wollten die dann verhökern. Das kann der Gesetzgeber natürlich nicht durchgehen lassen, so daß das Markenrecht auf Domains ausgedehnt wurde, mit ähnlich extremen Folgen, nur andersherum. Was du übrigens hier unterschlägst, ist das Thema Rechtssicherheit. Wer garantiert mir, daß nicht irgendein hinterwäldlerisches Kuhkaff aus Angst um seinen Internetauftritt meine Domain haben will? (stand mal was in dieser Richtung in der Sächsischen Zeitung drin (ich weiß, ist nicht _das_ Fachblatt für Informatik und überhaupt, aber noch _einigermaßen_ seriös, so daß man sich darauf z.T. beziehen kann). Da hatte eine Kommune in irgendeiner Ecke um den Rhein oder so namens Seewald die Homepage eines Menschen namens <Vorname> Seewald (also seewald.de) haben wollen, das Ergebnis einer Verhandlung ist damit unvorhersehbar)
Was waren das doch für schöne Zeiten, als das Arpa-Net noch ein Netz von ComputerFreaks für ComputerFreaks war und es keine 'rechtlichen Vorschriften' gab, sondern alles untereinander ausdiskutiert wurde.
War das Arpanet nicht ursprünglich ein militärisches Netz? :)
Gibt es denn keine Möglichkeit, die Leute, die Null-Ahnung von Internet und dessen Ideale (Rede- und Meinungsfreiheit) haben (z.B. eine Firma die Süßigkeiten herstellt und deren Namen mich an eine berühmte Automarke aus Italien erinnert) einfach auszusperren, damit sie den Idealisten nicht weiter auf den Geist gehen mit Ihren sinnlosen Forderungen?
Mal sehen, was aus dem Projekt des alternativen Nameservers des CCC wird...
Das Problem ist eigentlich weniger das Gesetz, sondern die mangelnde Kooperationsbereitschaft. Bei freshmeat.net ist das z.B. toll gelöst. Wenn man sich auf der Suche nach freshmeat.org dorthin verirrt, steht oben auf der Seite ein Hinweis, daß sich freshmeat unter freshmeat.org befindet (alles klar? ;)).Das zweite Problem ist, daß einige Firmen (wahrscheinlich die, wo ohnehin die Marketingabteilung dominiert) der Meinung sind, je mehr Domains sie reserviert haben, desto eher verirren sich Leute auf ihren Webseiten. Dabei kommt dann so skuriles (und irgendwie menschenverachtendes) raus wie bei Focus. Denen gehört (richtigerweise) die Domain focus.de. Weil aber der durchschnittliche deutsche Surfer zu blöd ist, f-o-c-u-s richtig zu buchstabieren, haben die sich vor Gericht auch noch die Domain fokus.de besorgt. Scheinbar hat solchen Leuten noch nie jemand etwas von Suchmaschinen gesagt. Im Endeffekt ist es doch weitgehend (=nicht ganz) egal, welche Domain eine Firma belegt. Ob z.B. BMW die Domain bmw.de oder bayrischemotorenwerke.de benutzt, ist nicht soooo der Unterschied (wobei das ein schlechtes Beispiel ist, die letzte Domain ist extrem lang). Wer etwas von der bmw homepage will, ist entweder durch irgendeinen link dorthin gekommen (Domainname egal), hat eine Suchmaschine bemüht (Domainname egal) oder hat irgendwoher den Domainnamen bekommen (Domainname egal); alle anderen wollen nicht unter, sagen wir mal, bayern.de eine BMW-Homepage ansteuern.
Eine weitere ganz einfache Möglichkeit (v.a. im deutschen Domainraum) wäre die Einführung von 2nd-level domains gewesen, also com.de, edu.de, net.de mit möglichst restriktiven Verfahren (ein unternehmen _darf_ keine .org.de Adresse bekommen). Damit hat man zumindest erstmal die Streitigkeiten Firmen/Privatpersonen beseitigt.
Ciao, Tobias
Ulf
Am Dienstag, 6. März 2001 23:14, schrieb Ulf Lorenz:
War das Arpanet nicht ursprünglich ein militärisches Netz? :)
Neeeiiiinn. War es nicht. Definitiv, auch entgegen aller anderslautenden Gerüchte, die sich hartnäckig halten.
Sehr zu empfehlen, die letzte (oder vorletzte) GEO. Lustiger Artikel über die Anfänge, bei der auch endlich die einzelnen Personen dahinter nicht zu kurz kommen.
Jens
P.S. Habe ich das ichtig gemacht, mit dem Betreff??
On Wed, Mar 07, 2001 at 08:14:33AM +0100, Jens Puruckherr wrote:
Am Dienstag, 6. März 2001 23:14, schrieb Ulf Lorenz:
War das Arpanet nicht ursprünglich ein militärisches Netz? :)
Neeeiiiinn. War es nicht. Definitiv, auch entgegen aller anderslautenden Gerüchte, die sich hartnäckig halten.
Klingt interessant, hast du dazu einen Link?
Am Mittwoch, 7. März 2001 11:28, schrieb Thomas Guettler:
On Wed, Mar 07, 2001 at 08:14:33AM +0100, Jens Puruckherr wrote:
Am Dienstag, 6. März 2001 23:14, schrieb Ulf Lorenz:
War das Arpanet nicht ursprünglich ein militärisches Netz? :)
Neeeiiiinn. War es nicht. Definitiv, auch entgegen aller anderslautenden Gerüchte, die sich hartnäckig halten.
Klingt interessant, hast du dazu einen Link?
Äh, ja: Aktentasche vom Kollegen.
Sorry.
Jens
On Wed, Mar 07, 2001 at 08:14:33AM +0100, Jens Puruckherr wrote:
Am Dienstag, 6. März 2001 23:14, schrieb Ulf Lorenz:
War das Arpanet nicht ursprünglich ein militärisches Netz? :)
Neeeiiiinn.
Eben. Aber militär kommt immer cool, vor allem wenn es um das der Amis geht :-(((
Reinhard
On 07.03.01 Jens Puruckherr (puru@elbvilla.de) wrote:
Habe ich das ichtig gemacht, mit dem Betreff??
Neues Subject (was: Re: altes Subject)
H.
Am Dienstag, 6. März 2001 23:14 schrieb Ulf Lorenz:
War das Arpanet nicht ursprünglich ein militärisches Netz? :)
Die finanzielle Förderung von (D)Arpa kam vom Ministry of Defense. Ich kann dazu nur das Buch "Nerds 2.0.1" empfehlen, was unter anderem beschreibt wie sehr sich die ersten 4 ARPA-Universitäten geweigert haben daß bei ihnen das zukünftige Internet installiert wird, und wie es den ersten netzbasierten Absturz gab: Beim Eingeben von "login" ist das Hostsystem nach dem "g" in die Knie gegangen :-)
eine Firma belegt. Ob z.B. BMW die Domain bmw.de oder bayrischemotorenwerke.de benutzt, ist nicht soooo der Unterschied (wobei das ein schlechtes Beispiel ist, die letzte Domain ist extrem lang). Wer etwas von der bmw homepage will, ist entweder durch
Ob wohl http://krankenversicherung-privat-gesetzlich-vergleich.de viele Direktzugriffe hat? So gesehen ist das Web doch wieder lustig.
Josef Spillner
On Wednesday 07 March 2001 21:03, Josef Spillner wrote:
Am Dienstag, 6. März 2001 23:14 schrieb Ulf Lorenz:
War das Arpanet nicht ursprünglich ein militärisches Netz? :)
Die finanzielle Förderung von (D)Arpa kam vom Ministry of Defense. Ich kann
Indirekt. Die DARPA war diesem Ministerium unterstellt, hat aber jedes Projekt gefördert, das die wissenschaftliche Stellung der USA verbessert hat (natürlich mit Blick auf die militärische Anwendbarkeit).
dazu nur das Buch "Nerds 2.0.1" empfehlen, was unter anderem beschreibt wie sehr sich die ersten 4 ARPA-Universitäten geweigert haben daß bei ihnen das zukünftige Internet installiert wird,
Was nix mit Militär zu tun hatte! Sie hatten einfach nur Angst, dass ihre Mainframes durch die zusätzliche Arbeit überlastet würden (Rechenzeit war damals noch teuer). Überzeugt waren sie, als sog. IPS (Vorgänger heutiger Router) installiert wurden: "Wenn es klappt belastet es uns nicht, wenn es schiefgeht haben unsere Studenten ein neues Spielzeug."
und wie es den ersten netzbasierten Absturz gab: Beim Eingeben von "login" ist das Hostsystem nach dem "g" in die Knie gegangen :-)
Das Netz konnte nur einzelne Zeichen vertragen, aber das Serversystem hat die Eingaben vervollständigt (heute nennt man das type-ahead und M$ denkt es hätte das erfunden), dadurch wurden die Buchstaben "gin" auf einmal gesendet (der Netzwerk-Stack war damals nicht trinkfest). Der Bug war innerhalb weniger Stunden gefixt. Für ein Blindflug-Programm auf völlig neuer Technologie würde ich das eine Spitzenleistung nennen.
Quelle: "Arpa kadabra - die Geschichte des Internet".
Konrad
On Tue, Mar 06, 2001 at 11:14:36PM +0100, Ulf Lorenz wrote:
On Tue, Mar 06, 2001 at 06:24:04PM +0100, Tobias Koenig wrote:
Hallo,
habt ihr schon gelesen, das die Betreiber von gnutella.* ihre Seite auf Eis legen mußten, nur weil so ein kleiner, unbekannter Süßigkeitenkonzern eine Verwechslung mit einem seiner Produkte befürchtet?
Meinst du dieselbe Firma, die unbedingt die Domain "kinder.at" haben will, weil ihrer Meinung nach Verwechslung mit einer bestimmten Produktreihe dieser Firma bestehen soll?
Yepp, genau die...
<Verschwörungstheorie> Vielleicht wurde Fererro ja von der Musikindustrie dafür bezahlt </Verschwörungstheorie>
Könnte was drann sein
Glauben eigentlich alle Unternehmen, sie könnten so einfach in die Internet-Community hereinmarschieren und beliebige Domains sperren lassen???
Das Problem hierbei ist, daß das Gleichgewicht verschoben ist. Ursprünglich war es ja mal andersherum: Grabber besorgten sich einfach solche interessanten Domains wie mcdonalds.de und wollten die dann verhökern.
Na und, wo liegt das Problem? Wenn die Firmen den Trend der Zeit verschlafen haben, brauchen sie sich nicht zu wundern, wenn nur noch ein kleines Stück vom Kuchen übrig bleibt. (Wie war das mit Microsoft, die das Internet am Anfang als ein Spielzeug für Freaks und Verrückte bezeichnet haben?)
Das kann der Gesetzgeber natürlich nicht durchgehen lassen, so daß das Markenrecht auf Domains ausgedehnt wurde, mit ähnlich extremen Folgen, nur andersherum.
muß er, die einzige 'Behörde', die auf die Vergabe Einfluß nehmen dürfte, müsste die InterNIC/DeNIC sein. In der sitzen dann natürlich nur Vertreter der OpenSource-Bewegung und Internet-Profis (Nein, nicht WebDesigner)
Was du übrigens hier unterschlägst, ist das Thema Rechtssicherheit. Wer garantiert mir, daß nicht irgendein hinterwäldlerisches Kuhkaff aus Angst um seinen Internetauftritt meine Domain haben will? Da hatte eine Kommune in irgendeiner Ecke um den Rhein oder so namens Seewald die Homepage eines Menschen namens <Vorname> Seewald (also seewald.de) haben wollen, das Ergebnis einer Verhandlung ist damit unvorhersehbar)
Wie ich schon sagte, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben...
Was waren das doch für schöne Zeiten, als das Arpa-Net noch ein Netz von ComputerFreaks für ComputerFreaks war und es keine 'rechtlichen Vorschriften' gab, sondern alles untereinander ausdiskutiert wurde.
War das Arpanet nicht ursprünglich ein militärisches Netz? :)
Nein, es wurde zu reinen Forschungszwecken errichtet. Das mit dem 'Informationsnetz im Falle eines Atomkrieges' ist eine Ente einer amerik. Zeitung. Nähere Infos: Arpa Kadabra - ein sehr interessantes Buch über die Entstehung des Arpa-Netzwerkes
Mal sehen, was aus dem Projekt des alternativen Nameservers des CCC wird...
Höhrt sich gut an, was wollen die machen?
Das Problem ist eigentlich weniger das Gesetz, sondern die mangelnde Kooperationsbereitschaft. Bei freshmeat.net ist das z.B. toll gelöst. Wenn man sich auf der Suche nach freshmeat.org dorthin verirrt, steht oben auf der Seite ein Hinweis, daß sich freshmeat unter freshmeat.org befindet (alles klar? ;)).
Ok, wenn man sich die .net und .org Domain reservieren lässt, ist das ja in Ordnung
Das zweite Problem ist, daß einige Firmen (wahrscheinlich die, wo ohnehin die Marketingabteilung dominiert) der Meinung sind, je mehr Domains sie reserviert haben, desto eher verirren sich Leute auf ihren Webseiten. Dabei kommt dann so skuriles (und irgendwie menschenverachtendes) raus wie bei Focus. Denen gehört (richtigerweise) die Domain focus.de. Weil aber der durchschnittliche deutsche Surfer zu blöd ist, f-o-c-u-s richtig zu buchstabieren, haben die sich vor Gericht auch noch die Domain fokus.de besorgt.
Hier hätte das Gericht klar ablehnen müssen. Die Domain fokus.de war vergeben und es gibt keinen _driftigen_ Grund, das zu ändern!!!
Eine weitere ganz einfache Möglichkeit (v.a. im deutschen Domainraum) wäre die Einführung von 2nd-level domains gewesen, also com.de, edu.de, net.de mit möglichst restriktiven Verfahren (ein unternehmen _darf_ keine .org.de Adresse bekommen). Damit hat man zumindest erstmal die Streitigkeiten Firmen/Privatpersonen beseitigt.
Mir geht es eigentlich nicht um 'Wer hat welche Domain', sondern um den Einfluß, den der Staat und die Wirtschaft auf das Internet ausübt. Das Internet ist ein freies Medium, und das soll es auch bleiben. Wenn es Probleme gibt, löst man das gefälligst untereinander.
Ciao, Tobias
Am Freitag, 9. März 2001 22:10 schrieb Tobias Koenig:
Das Internet ist ein freies Medium, und das soll es auch bleiben. Wenn es Probleme gibt, löst man das gefälligst untereinander.
Makefile.internet:
all: status status: curstatus=$(patsubst %ist,%war,$@);
# update 2001-03-09: substitute "ist" by "war" # reason: Zwangproxies, Gebühren, Telekontrollzeuggesetz, # käufliche gTLD-Registrare # author: anonymous
Josef Spillner
On Fri, Mar 09, 2001 at 11:02:48PM +0100, Josef Spillner wrote:
# reason: Zwangproxies, Gebühren, Telekontrollzeuggesetz,
^^^^^^^^ Hä? Wie? Glaubst Du "früher" war es umsonst? Da wo man selbst nix bezahlt hat, bezahlt man auch heute nix (an der Uni), ansonsten brauchtest Du auch früher schon irgendeine Art Provider. Oder was meinst Du für Gebühren? Ich zahl außer Zugangsgebühren keine und die waren früher eher noch höher...
Gruß, Eric
On Fri, Mar 09, 2001 at 11:02:48PM +0100, Josef Spillner wrote:
Am Freitag, 9. März 2001 22:10 schrieb Tobias Koenig:
Das Internet ist ein freies Medium, und das soll es auch bleiben. Wenn es Probleme gibt, löst man das gefälligst untereinander.
Makefile.internet:
all: status status: curstatus=$(patsubst %ist,%war,$@);
# update 2001-03-09: substitute "ist" by "war" # reason: Zwangproxies, Gebühren, Telekontrollzeuggesetz, # käufliche gTLD-Registrare # author: anonymous
Kämpft gegen das Vogel-Strauß-Syndrom...
Makefile.internet_200X:
all: status status: curstatus=$(patsubst %ist,%wird wieder sein,$@);
# update 2001-03-09: substitute "ist" by "wird wieder sein" # reason: CCC-NS, OpenSource, neues Gesellschaftsdenken # author: anonymous2
;)
Ciao, Tobias
On Fri, Mar 09, 2001 at 10:10:45PM +0100, Tobias Koenig wrote:
Mir geht es eigentlich nicht um 'Wer hat welche Domain', sondern um den Einfluß, den der Staat und die Wirtschaft auf das Internet ausübt. Das Internet ist ein freies Medium, und das soll es auch bleiben. Wenn es Probleme gibt, löst man das gefälligst untereinander.
Normalerweise ist das auch meine Meinung, aber das "untereinander ausmachen" ist doch genau was momentan passiert: Abmahnungen
Gruß, Eric
On Sat, Mar 10, 2001 at 12:14:10AM +0100, Eric Schaefer wrote:
On Fri, Mar 09, 2001 at 10:10:45PM +0100, Tobias Koenig wrote:
Mir geht es eigentlich nicht um 'Wer hat welche Domain', sondern um den Einfluß, den der Staat und die Wirtschaft auf das Internet ausübt. Das Internet ist ein freies Medium, und das soll es auch bleiben. Wenn es Probleme gibt, löst man das gefälligst untereinander.
Normalerweise ist das auch meine Meinung, aber das "untereinander ausmachen" ist doch genau was momentan passiert: Abmahnungen
Abmahnungen, die nicht von einem Internetnutzer an einen anderen geschickt werden, sondern Abmahnungen, die vom _Anwalt_ des einen Nutzers an den anderen geschickt werden. Das Problem: diese Abmahnungen haben rechtliche Folgen.
Meiner Meinung nach kann man diese Rechtssprechung aber nicht auf das Internet anwenden. Andere Meinungen?
Ciao, Tobias
On Sun, Mar 11, 2001 at 01:10:12PM +0100, Tobias Koenig wrote:
Normalerweise ist das auch meine Meinung, aber das "untereinander ausmachen" ist doch genau was momentan passiert: Abmahnungen
Abmahnungen, die nicht von einem Internetnutzer an einen anderen geschickt werden, sondern Abmahnungen, die vom _Anwalt_ des einen Nutzers an den anderen geschickt werden. Das Problem: diese Abmahnungen haben rechtliche Folgen.
Der Anwalt ist aber nun mal der Vertreter der Privatperson und bei einer Abmahnung wird IMHO nicht mal eine juristische Instanz herzugezogen. So wie ich das versteh ist eine Abmahnung nur ein Brief des Anwalts (und damit der Privatperson) in dem steht: "Hiermit fordern wir sie auf, XYZ sein zu lassen, sonst leiten wir rechtliche Schritte ein.". Das hat an sich noch keine direkten finanziellen Konsequenzen, außer eben, das die Privatperson verlangt, daß man doch bitteschön die Anwaltskosten zahlen möge... (hier war doch mal ein Jurist auf der Liste...) Wie gesagt, das ist nur MHO.
Gruß, Eric
On Sun, Mar 11, 2001 at 02:35:59PM +0100, Eric Schaefer wrote:
On Sun, Mar 11, 2001 at 01:10:12PM +0100, Tobias Koenig wrote:
Normalerweise ist das auch meine Meinung, aber das "untereinander ausmachen" ist doch genau was momentan passiert: Abmahnungen
Abmahnungen, die nicht von einem Internetnutzer an einen anderen geschickt werden, sondern Abmahnungen, die vom _Anwalt_ des einen Nutzers an den anderen geschickt werden. Das Problem: diese Abmahnungen haben rechtliche Folgen.
Der Anwalt ist aber nun mal der Vertreter der Privatperson und bei einer Abmahnung wird IMHO nicht mal eine juristische Instanz herzugezogen. So wie ich das versteh ist eine Abmahnung nur ein Brief des Anwalts (und damit der Privatperson) in dem steht: "Hiermit fordern wir sie auf, XYZ sein zu lassen, sonst leiten wir rechtliche Schritte ein.".
Da hätten wir es ja wieder, rechtliche Schritte... ;)
Ciao, Tobias
Hallo,
Mal sehen, was aus dem Projekt des alternativen Nameservers des CCC wird...
ich hab neulich auf nickles.de von einen Projekt gelesen, daß sich Open Root Server Confederation - ORSC (www.open-rsc.org) nennt und auch einen alternativen, freien DNS-Server betreibt, man kann sorgar auf www.beat-nic.de schon Domains dafür regestrieren. Hört sich ehrlich gesagt nicht schlecht an. Ciao, Martin
Am Die, 06 Mär 2001 schrieb Tobias Koenig:
Hallo,
habt ihr schon gelesen, das die Betreiber von gnutella.* ihre Seite auf Eis legen mußten, nur weil so ein kleiner, unbekannter Süßigkeitenkonzern eine Verwechslung mit einem seiner Produkte befürchtet?
Als ich den Namen des Progs zum ersten mal gelesen hab, war mir das sofort klar das das irgendwann passieren wird.
Mich wundert, das sie nur die Domain und nicht gleich das ganze Programm abgemahnt haben.
Bye, Stephan
Tobias Koenig wrote:
Hallo,
habt ihr schon gelesen, das die Betreiber von gnutella.* ihre Seite auf Eis legen mußten, nur weil so ein kleiner, unbekannter Süßigkeitenkonzern eine Verwechslung mit einem seiner Produkte befürchtet?
Ohne dieses Vorgehen zu befürworten, aber ist das nicht auch von gnutella provoziert worden? Nicht nur Namensähnlichkeit, sondern auch Farbgebung/Schrift des Logos. Eine gewisse Assoziation war doch hier gewollt, oder? Das hat[te] aber bestimmt keine negativen Folgen für den Süßigkeitenkonzern.
Trotz allem wäre es für die betroffene Firma sicher besser gewesen, mit gnutella zu kooperieren und verirrte Besucher, die wegen vollem Mund mit dem ähnlich klingenden Produkt selbiges nicht mehr buchstabieren können, zur richtigen Seite weiterzuleiten. ;-))
Rico
Rico Koerner (koerner@dd.heico.de) wrote:
RK> Ohne dieses Vorgehen zu befürworten, RK> aber ist das nicht auch von gnutella provoziert worden? RK> Nicht nur Namensähnlichkeit, sondern auch Farbgebung/Schrift des Logos.
Apropos (g)nutella-Logo: Hat jemand das Editorial im Linux Magazin gelesen, wo es um gnutella ging? Da war ein nutella-Glas abgebildet und ein g davorgequetscht - aber furchtbar schlecht gemacht (da haben die wohl den Praktikanten rangelassen ;-).
Wenn jemand möchte, kann ich das ja mal auf den Scanner legen.
lug-dd@mailman.schlittermann.de