Hallo
ich überleg mir gerade, einen kleinen Mail-Server aufzusetzen. Dabei bin ich auf die Frage gestoßen, ob ich qmail oder exim nehmen soll. Ich halte beide für meine Zwecke für sicher genug. Distri ist Debian. Selberkompilieren von QMail ist nicht direkt schön, aber kein Problem.
Der Server soll kein riesiges Mail-Aufkommen bewältigen, nur ein paar kleinere Mailinglisten.
Wichtig sind mir in erster Linie einfache Konfiguration und die Möglichkeit, Spamfilter zu integrieren.
Was sind so die Erfahrungen mit beiden MTAs?
Wer Popcorn holen möchte, der tue sich keinen Zwang an (aber bitte keinen Flame-War).
Danke & mfg, Fabian
Am 02.09.2005 um 12:27 schrieb Fabian Hänsel:
Der Server soll kein riesiges Mail-Aufkommen bewältigen, nur ein paar kleinere Mailinglisten.
Ich kenne beide. Die Einarbeitungszeit in qmail ist enorm, dafür ists ne gute Mailschleuder. Exim ist leicht zu lernen, kommt aber mit viel Last nicht gut klar.
Fazit: für Deine genannten Zwecke langt exim, das in Debian auch mit ner schönen vorgebackenen Konfig kommt.
Was sind so die Erfahrungen mit beiden MTAs?
(Griff nach dem Asbestanzug) DJB rockz!
MfG Sebastian
Sebastian Hegler sebastian@broken-by-design.com (Fr 02 Sep 2005 17:53:14 CEST):
Am 02.09.2005 um 12:27 schrieb Fabian Hänsel:
Der Server soll kein riesiges Mail-Aufkommen bewältigen, nur ein paar kleinere Mailinglisten.
Ich kenne beide. Die Einarbeitungszeit in qmail ist enorm, dafür ists ne gute Mailschleuder. Exim ist leicht zu lernen, kommt aber mit viel Last nicht gut klar.
Was ist viel Last? Es ist alles eine Frage des Context: Hardware, Netz, ... 5000 User können viel sein, oder auch nicht.
Aktuell auf dem Server eine Hochschule:
10000 Mails pro Tag angekommen (noch sind scheinbar Ferien)
Time spent on the queue: all messages -------------------------------------
Under 1m 9343 99.2% 99.2% 5m 28 0.3% 99.5% 15m 18 0.2% 99.7% 30m 6 0.1% 99.8% 1h 1 0.0% 99.8% 3h 2 0.0% 99.8% Over 1d 19 0.2% 100.0%
Aber ich will eigentlich keine Diskussion 'meiner ist länger' anfangen...
Heiko
Bin ganz frisch eingetragen in der Liste und wollt erstmal "Hallo" sagen. Kurz was zu mir: - 30 jahre alt und gebürtiger Dresdner - dem Computer seit meinem 12. Lebensjahr ein wenig verfallen - seit Ende 2003 beschäftige ich mich Linux und weiß immer noch viel zu wenig - erster Versuch mit Debian Ende 2003 und kläglichst daran gescheitert - dann Jan. - März 2004 mit Suse 9.0 prof. besseren Einstieg geschafft - danach wieder Suse verworfen wg. Differenzen zwischen Suse Yast und mir - wieder zu Debian gewechselt und bisher ausnahmslos glücklich damit - besitzte eigenen Root-server, den ich aber bisher fast nur für FTP genutzt habe, soll aber mal ein vollständiger Webserver werden - mein eigentliches Arbeitsfeld liegt aber im Bereich Medien, also eher Internetauftritte und Gestaltung eben jener sowie Printmedien - von daher leider nicht immer richtiger Tiefgang im IT-Bereich.
MfG MM
Hallo Mirko!
Mirko Maruhn [2005-09-03 17:42 +0200]:
Bin ganz frisch eingetragen in der Liste und wollt erstmal "Hallo" sagen.
Hallo ebenfalls und herzlich willkommen!
- wieder zu Debian gewechselt und bisher ausnahmslos glücklich damit
Hehe, da wirst Du hier viele Freunde und Ratschläge finden. :-)
Schönes Wochenende,
Martin
Sorry, hier ist mir wohl ein dicker Patzer unterlaufen. Wollte eigentlich im Ursprungsthread was fragen. Später viel mir ein, mich erstmal vorzustellen. Das hab ich ja nun auch getan, allerdings in einer Antwortmail als Vorlage. Deshalb ist nun kein neuer Thread entstanden, sondern in einem Thread geantwortet worden. Ich hoffe dass mir irgendwann einmal verziehen wird. ;)
MfG MM
Hallo Mirko!
Mirko Maruhn "Mirko Maruhn" mirko.maruhn@gmx.de:
Sorry, hier ist mir wohl ein dicker Patzer unterlaufen. Wollte eigentlich im Ursprungsthread was fragen. Später viel mir ein, mich erstmal vorzustellen. Das hab ich ja nun auch getan, allerdings in einer Antwortmail als Vorlage. Deshalb ist nun kein neuer Thread entstanden, sondern in einem Thread geantwortet worden. Ich hoffe dass mir irgendwann einmal verziehen wird. ;)
Früher gab's dafür öffentlich 20 Stockhiebe auf den Rücken, aber heute ist das schon normal. ;-)
Du kannst das aber gern wieder gut machen.
- mein eigentliches Arbeitsfeld liegt aber im Bereich Medien, also
eher Internetauftritte und Gestaltung eben jener sowie Printmedien
Der LITeV sucht mediengestalterische Unterstützung. Schau dir bitte http://www.linux-info-tag.de/40 an und mach' mit.
Freundlich grüßend,
Erik
Am Sonntag, 4. September 2005 14:37 schrieb Mirko Maruhn:
Sorry, hier ist mir wohl ein dicker Patzer unterlaufen. Wollte eigentlich im Ursprungsthread was fragen. Später viel mir ein, mich erstmal vorzustellen. Das hab ich ja nun auch getan, allerdings in einer Antwortmail als Vorlage. Deshalb ist nun kein neuer Thread entstanden, sondern in einem Thread geantwortet worden. Ich hoffe dass mir irgendwann einmal verziehen wird. ;)
Schade. Jetzt wo du dich entschuldigt hast hab ich nix mehr zu meckern. Nun ja, muß ich halt mal gucken ob der Nachbar die Treppe gewischt hat. ;)
cu, Frank
Hi Fabian!
Fabian Hänsel [2005-09-02 17:27 +0200]:
ich überleg mir gerade, einen kleinen Mail-Server aufzusetzen. Dabei bin ich auf die Frage gestoßen, ob ich qmail oder exim nehmen soll. Ich halte beide für meine Zwecke für sicher genug. Distri ist Debian. Selberkompilieren von QMail ist nicht direkt schön, aber kein Problem.
Der Server soll kein riesiges Mail-Aufkommen bewältigen, nur ein paar kleinere Mailinglisten.
Wichtig sind mir in erster Linie einfache Konfiguration und die Möglichkeit, Spamfilter zu integrieren.
Ich habe auf meinem Server mit exim4 angefangen, weil der so als Standard daherkam. Ein Adressen-Mapping auf verschiedene user habe ich noch relativ leicht hinbekommen, aber spätestens als ich smtp-auth mit SSL konfigurieren wollte, war es dann aus. Ich nehme jetzt Postfix, der ist ebenfalls frei (im Gegensatz zu qmail, das nicht in Debian ist, weil nicht frei) und um Größenordungen leichter zu konfigurieren ist.
Ich nehme Spamassassin als Spamfilter; der läßt sich sowohl in exim4 als auch in postfix leicht integrieren (Standardrezept, nicht dass ich die exim-Konfiguration wirklich verstanden hätte :-) ). Allerdings integriere ich SA jetzt gar nicht mehr in den MTA, sondern in die ~/.procmailrc da dann jeder Benutzer seine eigene Trainings-Datenbank hat (aber das nur am Rande).
Zu qmail kann ich nichts sagen, bin mit postfix zufrieden, und auf dem Server gehöre ich auch zu der "if it ain't broke, don't fix it" Sorte. :-)
Martin
On Friday 02 September 2005 18:02, Martin Pitt wrote:
Ich habe auf meinem Server mit exim4 angefangen, weil der so als Standard daherkam. Ein Adressen-Mapping auf verschiedene user habe ich noch relativ leicht hinbekommen, aber spätestens als ich smtp-auth mit SSL konfigurieren wollte, war es dann aus. Ich nehme jetzt Postfix, der ist ebenfalls frei (im Gegensatz zu qmail, das nicht in Debian ist, weil nicht frei) und um Größenordungen leichter zu konfigurieren ist.
SSL und SMPT-Auth ging bei meinem Exim ganz einfach: Du brauchst nur ein funktionierendes Server-Zertifikat (da kann man auch das vom Apachen kopieren), Auth geht dann gegen PAM. Oder wolltest Du Client-Side Zertifikate einbauen?
"if it ain't broke, don't fix it"
<irony> "Wenn es nicht pleite ist, dann gib ihm keine Drogen" - oder verstehe ich hier was flasch? Im Übrigen bin ich der Meinung, wenn man schon miesen Dialekt redet, dann richtig miesen: "if it ain't not broke, don't never fix it, pal!"(*,**) - wenn Du dann noch von Queens in die Bronx absteigen willst brauchst Du in diesem Fall nur den Fachbegriff "pal" durch die Phrase "yo lil' fuckn' mossafocka!"(***) zu ersetzen (korrekterweise muss das letzte Wort gespuckt werden und der Sprecher sollte unbedingt bereit sein schnell wegzurennen).
(*)Doppelte Verneinung ist unbedingte Pflicht beim Sprechen von korrektem miesen Slang. (**)Die angehängte direkte Anredeform "pal" macht den Satz persönlicher und damit auch angenehmer. (***)Übersetzung: "Du kleiner netter Herr mit Ödipus-Komplex!" </irony>
Konrad
Hallo,
Fabian Hänsel fabtagon@gmx.de (Fr 02 Sep 2005 17:27:52 CEST):
ich überleg mir gerade, einen kleinen Mail-Server aufzusetzen. Dabei bin ich auf die Frage gestoßen, ob ich qmail oder exim nehmen soll. Ich halte beide für meine Zwecke für sicher genug. Distri ist Debian. Selberkompilieren von QMail ist nicht direkt schön, aber kein Problem.
Postfix wäre auch noch. Und Sendmail :) Und noch tausend andere.
Aus Sicht des Admins: QMail bricht mit allen in Unix verwendeten Konzepten für Mail. Postfix vielleicht etwas, aber nicht so schlimm. Exim ist eher klassischer Natur.
Für 80% der Einsätze ist wahrscheinlich Postfix am einfachsten zu konfigurieren. Die folgenden 20% dann wahrscheinlich sehr schwer oder garnicht.
Exim ist aus meiner Sicht (Recherche, Erfahrungen mit anderen MTAs fehlen mir weitgehend) der flexibelste der drei. Und wenn man von der Default-Config ausgeht, ist Exim auch für die o.a. 80% einfach einzurichten.
Wir hatten jetzt ein größeres Projekt - nach einigem Kampf ist es mir gelungen, die Beteiligten von Exim zu überzeugen - und nun denken wir eigentlich daß sich die Aussage zur Flexibilität bestätigt hat. (Fast hatte ich mir gewünscht, daß ich das Überzeugen nicht schaffe, damit ich im Rahmen dieses Projektes endlich mal am eigenen Leibe erfahre, ob meine Vorurteile ggü. Postfix berechtigt sind ;-)
Spamfilter gehen mit allen. Exim bietet eine Schnittstelle für eine shared library (sa-exim z.B.) - da ist der SpamAssassin-Aufruf noch vor dem Ende der SMTP-Phase und kann z.B. noch die Annahme der Mail verweigern.
Die ACL von Exim sind sehr leistungsfähig und können auch über Info von SpamAssassin oder Amavis verfügen.
Best regards from Dresden Viele Grüße aus Dresden Heiko Schlittermann
lug-dd@mailman.schlittermann.de