Moin moin,
ich berichte noch bis morgen früh um sieben live aus der Schweiz und habe hier eine interessante Netzwerksymptomatik. Ich habe einiges probiert, nichts hat funktioniert, und da ich morgen abreise, spielt das jetzt sowieso keine Rolle mehr, aber mich würde mal interessieren, wie es dazu kam.
Der Versuchsaufbau: Mein 2.6.25 braucht eine Internetverbindung. Tatsächlich gibt es im Gästezimmer eine Netzwerkbuchse in der Wand, die ist verbunden mit dem Rechner des Hausherren (NT 6.0 - ich wage es nicht, den Markennamen zu verwenden), dieser fungiert als Gateway ins Internet (direkt am DSL-Modem). DHCP-Server ist dort eingerichtet, mein NetworkManager richtet auch alles ein. ip addr show eth0 meint dazu:
2: eth0: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc pfifo_fast qlen 1000 link/ether 00:1d:09:62:99:0c brd ff:ff:ff:ff:ff:ff inet 192.168.1.36/24 brd 192.168.1.255 scope global eth0 inet6 fe80::21d:9ff:fe62:990c/64 scope link valid_lft forever preferred_lft forever
Und die Routentabelle für eth0 ist:
Ziel Router Genmask Flags Metric Ref Use Iface 192.168.1.0 * 255.255.255.0 U 0 0 0 eth0 default 192.168.1.1 0.0.0.0 UG 0 0 0 eth0
So weit, so gut. Mit DNS und TCP scheint alles in Ordnung, das lässt zumindest die gewohnt flotte Ping-Anfrage vermuten. Wenn ich aber eine Internetseite aufrufe, dauert das elendig lange, bis die Seite überhaupt anfängt, zu laden. Wenn ich mein zypper (das apt-get-Äquivalent von openSUSE) aktualisieren lasse, dauert das ewig. Sogar Konqueror wird richtig träge.
Das schlimmste war aber IRC. Das geht gar nicht (mit mehreren Clients probiert): Ich verbinde mit irc.freenode.net:6667, kriege auch "Server gefunden, Verbindung wird hergestellt...", aber dann "Verbindung abgebrochen. Neuer Versuch wird gestartet.", immer so in Halbminuten-Abständen.
Ich vermutete, das hat was damit zu tun, dass der Windows-Gateway bei 10 Verbindungen deckelt, und habe den NetworkManager gestoppt, damit KDE nicht mehr weiß, dass ich im Netz bin, und habe mein Netz manuell angemacht, und laut netstat hatte ich auch nur 6 Verbindungen offen, aber das half auch nichts.
Liege ich richtig mit meiner Vermutung, dass Windows schuld ist?
Stefan
Hallo,
Stefan Majewsky majewsky@gmx.net (Sa 04 Okt 2008 22:35:45 CEST):
Moin moin,
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Der Versuchsaufbau: Mein 2.6.25 braucht eine Internetverbindung. Tatsächlich gibt es im Gästezimmer eine Netzwerkbuchse in der Wand, die ist verbunden mit dem Rechner des Hausherren (NT 6.0 - ich wage es nicht, den Markennamen zu verwenden), dieser fungiert als Gateway ins Internet (direkt am DSL-Modem). DHCP-Server ist dort eingerichtet, mein NetworkManager richtet auch alles ein. ip addr show eth0 meint dazu:
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So weit, so gut. Mit DNS und TCP scheint alles in Ordnung, das lässt zumindest die gewohnt flotte Ping-Anfrage vermuten. Wenn ich aber eine Internetseite
Hm. Ping hat mit TCP nichts zu tun, indirekt mit DNS (meistens UDP) und direkt mit ICMP. Ping misst die Latenz, Du hast nur sehr wenig Aussage über den Dursatz.
aufrufe, dauert das elendig lange, bis die Seite überhaupt anfängt, zu laden. Wenn ich mein zypper (das apt-get-Äquivalent von openSUSE) aktualisieren lasse, dauert das ewig. Sogar Konqueror wird richtig träge.
Dem entnehme ich, daß sie aber dann doch funktionieren, nur eben langsam.
Bis hier würde ich noch sagen, es fehlt möglicherweise an Bandbreite. Oder es wird gedrosselt.
Das schlimmste war aber IRC. Das geht gar nicht (mit mehreren Clients probiert): Ich verbinde mit irc.freenode.net:6667, kriege auch "Server gefunden, Verbindung wird hergestellt...", aber dann "Verbindung abgebrochen. Neuer Versuch wird gestartet.", immer so in Halbminuten-Abständen.
Hm. IRC wird so viele Daten nicht schaufeln, also ist das nicht wirklich erklärbar.
Ich vermutete, das hat was damit zu tun, dass der Windows-Gateway bei 10 Verbindungen deckelt, und habe den NetworkManager gestoppt, damit KDE nicht mehr weiß, dass ich im Netz bin, und habe mein Netz manuell angemacht, und laut netstat hatte ich auch nur 6 Verbindungen offen, aber das half auch nichts.
Hm - sowas glaube ich eher nicht. Das wissen aber vielleicht andere besser.
Liege ich richtig mit meiner Vermutung, dass Windows schuld ist?
Ich wäre mir nicht sicher. Vielleicht hätte ein tcpdump geholfen, zu sehen, was überhaupt passiert. Es könnte auch andere nette Ursachen geben.
Hi Stefan,
On Sat, Oct 04, 2008 at 22:35:45 +0200, Stefan Majewsky wrote:
Der Versuchsaufbau: Mein 2.6.25 braucht eine Internetverbindung. Tatsaechlich gibt es im Gaestezimmer eine Netzwerkbuchse in der Wand, die ist verbunden mit dem Rechner des Hausherren (NT 6.0 - ich wage es nicht, den Markennamen zu verwenden), dieser fungiert als Gateway ins Internet (direkt am DSL-Modem).
Windows als NAT-Gateway, hmm.
So weit, so gut. Mit DNS und TCP scheint alles in Ordnung, das laesst zumindest die gewohnt flotte Ping-Anfrage vermuten.
Du wirfst hier einiges durcheinander. DNS ist fast immer UDP und ping ist weder TCP noch UDP, sondern ICMP. Mit ping auf einem Hostnamen testest Du die Namensaufloesung, also UDP und ICMP echo request/reply.
Wenn ich aber eine Internetseite aufrufe, dauert das elendig lange, bis die Seite ueberhaupt anfaengt, zu laden.
Klingt nach der guten alten MTU-Problematik: Irgendeinem Router ist ein Paket zu gross ==> er sendet ICMP fragmentation needed but DF set zurueck ==> ein anderer Router (z.B. die Windowskiste) verwirft diese Nachricht ==> die Nachricht kommt nie bei Deinem Rechner an ==> nur Pakete, die eh schon klein genug sind, kommen durch (z.B. ICMP echo request und DNS).
"ifconfig eth0 mtu 1200" haette eventuell was gebracht.
Liege ich richtig mit meiner Vermutung, dass Windows schuld ist?
Moeglich, ich weiss nicht, was das ICS (internet connection sharing) von Windows anders macht als ein normales NAT-Gateway.
Gruss, Chris
lug-dd@mailman.schlittermann.de