Hallo alle,...
...nur aus Neugier gefragt: Welche Mechanismen werden in einem Computer in Gang gesetzt, damit ein Betriebssystem von CD gebootet werden kann? Soweit ich weiß, gibt's da doch mit El Torito eine Art Standard, wie sowas zu realisieren ist - Problem ist aber: Auf meinem gegenwärtigen System und einigen anderen Geräten (zwischen Pentium und Pentium II auf entsprechend alten Boards) lassen sich einige CDs (Knoppix, die Debian-Install-CDs, Mandrake 9 ...) sauber und problemlos booten, während auf anderen (Slackware 8.1, die Heft-CD zum letzten Linux-Magazin, ...) der CD-Boot-Versuch mit einem
Booting from CD-ROM: not found
scheitert. Ich hatte erst auf Unterschiede zwischen selbstgebrannten und gepreßten CDs getippt, aber spätestens eben der Versuch mit der CD vom Linux-Magazin (OwL) hat mich da eines besseren belehrt. Gibt's eine Erklärung für dieses unterschiedliche Verhalten?
Danke und tschö, Kris
On Thursday 09 January 2003 19:11, Kristian Rink wrote:
...nur aus Neugier gefragt: Welche Mechanismen werden in einem Computer in Gang gesetzt, damit ein Betriebssystem von CD gebootet werden kann?
Irgendwo im (unsichtbaren) Verzeichnis des ISO9660 Dateisystems wird ein Link auf eine Datei abgelegt, die auch auf der CD ist. Diese Datei ist nix anderes als das Image einer Floppy, die vom BIOS als richtige Diskette emuliert und gebootet wird.
Booting from CD-ROM: not found
Vielleicht ist das Disk-Image einiger Deiner CD's grösser als 1.44MB, dann machen einige BIOSe nicht mit.
Konrad
Am 15. Januar 2003 schrieb Konrad Rosenbaum: Content-Description: signed data
Irgendwo im (unsichtbaren) Verzeichnis des ISO9660 Dateisystems wird ein Link auf eine Datei abgelegt, die auch auf der CD ist. Diese Datei ist nix anderes als das Image einer Floppy, die vom BIOS als richtige Diskette emuliert und gebootet wird.
Es kann auch ein Festplattenimage sein oder eine Liste mehrerer Images... Der El-Torito-"Standard" ist wahrscheinlich erst nach dem Genuss mehrerer Tequilas entstanden und wird nicht von jedem BIOS komplett unterstützt. Eventuell kann ein BIOS-Update helfen.
Torsten
Hi Kris,
On Thu, Jan 09, 2003 at 19:11:04 +0100, Kristian Rink wrote:
...nur aus Neugier gefragt: Welche Mechanismen werden in einem Computer in Gang gesetzt, damit ein Betriebssystem von CD gebootet werden kann? Soweit ich weiß, gibt's da doch mit El Torito eine Art Standard, wie
Hier kannst Du die Spezifikation nachlesen: http://www.phoenix.com/resources/specs-cdrom.pdf
Kurzfassung: In Sektor 17 der CD muss ein "Boot Record Volume" stehen, das auf den "Boot Catalog" (Verzeichnis der bootbaren Images/Bereiche auf der CD) zeigt. Aus dem "Boot Catalog" werden die einzelnen bootbaren Images referenziert (normalerweise nur eins).
entsprechend alten Boards) lassen sich einige CDs (Knoppix, die Debian-Install-CDs, Mandrake 9 ...) sauber und problemlos booten, während auf anderen (Slackware 8.1, die Heft-CD zum letzten Linux-Magazin, ...) der CD-Boot-Versuch mit einem
Booting from CD-ROM: not found
scheitert. Ich hatte erst auf Unterschiede zwischen selbstgebrannten und
Das sind fast immer BIOS-Probleme. Die BIOS-Hersteller implementieren El Torito meistens unvollstaendig und/oder schlampig, so dass man sich beim Erstellen von bootfaehigen CDs auf den "kleinsten" Standard zurueckziehen muss, wenn die CDs auf moeglichst vielen Rechnern booten sollen:
* 1.44MB Floppy-Image (kein 2.88MB, kein "no emulation", keine Harddisk Emulation) * Das Floppy-Image sollte moeglichst weit "vorn" auf der CD liegen (mkisofs-Option -sort)
Das Paradebeispiel fuer ein Scheiss-BIOS ist das vom Toshiba Tecra 8000, das _nur_ mit 1.44MB Images zurechtkommt. Im Notebookbereich wird ohnehin der meiste inkompatible Muell veranstaltet...
Ein weiterer Grund fuer nicht bootende CDs kann ein Timingproblem zwischen BIOS und CDROM sein. Wenn die CDROM-Firmware nach einem Reset noch damit beschaeftigt ist, das Medium zu erkennen, warten einige BIOSe nicht aufs CDROM, so dass der Bootversuch fehlschlaegt. Abhilfe: BIOS mit "Pause" anhalten, bis das Medium erkannt ist.
Der Vorteil an 1.44MB Floppy-Images ist ausserdem, dass daraus problemlos eine Bootdiskette erstellen kann, wenn das Booten von der CD partout nicht funktioniert.
bye, Chris
Hallo, Chris et al,...
On Wed, 15 Jan 2003 10:54:30 +0100 Christian Perle perle@itm.tu-clausthal.de wrote:
Hier kannst Du die Spezifikation nachlesen: http://www.phoenix.com/resources/specs-cdrom.pdf
Thx.
- 1.44MB Floppy-Image (kein 2.88MB, kein "no emulation", keine
Harddisk Emulation)
- Das Floppy-Image sollte moeglichst weit "vorn" auf der CD liegen (mkisofs-Option -sort)
Timing zwischen BIOS und CD-ROM ist hier manchmal auf ein Problem; bei der Slackware-CD zumindest liegt's aber wohl dann am Disk-Image (das ist 2.88, soweit ich gesehen hab).
Auf jeden Fall danke an alle für die Hinweise! Cheers, Kris
On Wed, Jan 15, 2003 at 04:45:04PM +0100, Kristian Rink wrote:
Hallo, Chris et al,...
On Wed, 15 Jan 2003 10:54:30 +0100 Christian Perle perle@itm.tu-clausthal.de wrote:
Hier kannst Du die Spezifikation nachlesen: http://www.phoenix.com/resources/specs-cdrom.pdf
Thx.
- 1.44MB Floppy-Image (kein 2.88MB, kein "no emulation", keine
Harddisk Emulation)
- Das Floppy-Image sollte moeglichst weit "vorn" auf der CD liegen (mkisofs-Option -sort)
2.88'er Images gehen eigentlich bisher überall (jedenfalls hatten wir noch keine Klagen von Käufern *unserer* Debian-CDs) -- allerdings...
Timing zwischen BIOS und CD-ROM ist hier manchmal auf ein Problem; bei der Slackware-CD zumindest liegt's aber wohl dann am Disk-Image (das ist 2.88, soweit ich gesehen hab).
... wie Du beobachtet hast, ist's beim Erstellen des CD-Images nicht ganz unwesentlich, *wann* das Image der "Boot-Floppy" in das CD-Image gerät, es muß nach unseren Erfahrungen in den inneren Spuren der CD liegen, damit's klaglos funktioniert.
[Das waren so unsere CD-Experimente vor ca. 2 Jahren...]
Best regards from Dresden Viele Gruesse aus Dresden Heiko Schlittermann
lug-dd@mailman.schlittermann.de