Hallo,
wie in den letzten Beträgen zu sehen, benutzen ja schon einige Leute Gentoo. An sich find ich ja das Debian in verbindung mit Knoppix ja ganz nett. Dumm ist es halt nur wenn man ein stabiles und aktuelles System haben will. Bei mir sind in letzter Zeit auf 2 Rechner mit Knoppix _sehr_ seltsame Probleme aufgetraucht, als ich ein paar (aktuelle) Anwendungsprogramme installiert habe.
Deshalb wollt ich mich mal nach einer andere (vorallem stabilen und aktuellen) Linux-Distribution umschauen. Nach ein wenig googeln, war ich von Gentoo ganz angenehm überrascht. Deshalb ein paar Fragen an die Gentoo-Nutzer:
1. Kann man mit Gentoo ein stabiles Linux-System haben, und trotzdem ab und zu ein paar neue Programme einspielen, ohne dass der Rest davon beeindruckt wird?
2. Wie aufwending ist die Installation, damit ein funktionierendes Desktop-System da ist? (ähnlich wie Knoppix-Status)
3. Hat man nach der Grund-Installation die Möglichkeit, ohne schnelle Internetanbindung, die Abhängigkeiten von einem Programm ermitteln zu lassen, und sich die grossen Quellcodepaktete anderweitig zu besorgen?
Dankeschön, Friedrich
Hallo.
On Tue, 30 Mar 2004 19:45:35 +0200 Friedrich Hagedorn friedrich_h@gmx.de wrote:
[...] Deshalb ein paar Fragen an die Gentoo-Nutzer:
- Kann man mit Gentoo ein stabiles Linux-System haben, und trotzdem
ab und zu ein paar neue Programme einspielen, ohne dass der Rest davon beeindruckt wird?
Ja, selbstverständlich. Warum nicht? Ich verstehe die Frage nicht ganz. Dazu kommt in den nächsten Monaten ein "emerge security"-Feature hinzu, das dir erlaubt, reine Sicherheitsupdates automatisch einzuspielen.
- Wie aufwending ist die Installation, damit ein funktionierendes
Desktop-System da ist? (ähnlich wie Knoppix-Status)
Es kommt darauf an, was du darunter verstehst. Ist die Basis-Installation erst einmal geschafft, hast du mit "emerge kde openoffice ..." dein Desktop-System.
Schau dir das Handbuch mal an, dann kannst du es abschätzen.
- Hat man nach der Grund-Installation die Möglichkeit, ohne schnelle
Internetanbindung, die Abhängigkeiten von einem Programm ermitteln zu lassen, und sich die grossen Quellcodepaktete anderweitig zu besorgen?
Ja, das geht. "emerge --pretend --fetchonly $paket" (oder "emerge -pf") gibt dir eine Liste von URLs aus, von denen heruntergeladen würde.
Dankeschön, Friedrich
HTH
Frank Benkstein.
Hallo,
Am Dienstag, 30. März 2004 17:02 schrieb Frank Benkstein: Hallo.
On Tue, 30 Mar 2004 19:45:35 +0200
Friedrich Hagedorn friedrich_h@gmx.de wrote:
[...] Deshalb ein paar Fragen an die Gentoo-Nutzer:
- Kann man mit Gentoo ein stabiles Linux-System haben, und trotzdem
ab und zu ein paar neue Programme einspielen, ohne dass der Rest davon beeindruckt wird?
Ja, selbstverständlich. Warum nicht? Ich verstehe die Frage nicht ganz. Dazu kommt in den nächsten Monaten ein "emerge security"-Feature hinzu, das dir erlaubt, reine Sicherheitsupdates automatisch einzuspielen.
Insbesondere hast Du mit ACCEPT_KEYWORDS="arch", die Möglichkeit, nur stabile Pakete zu installieren. Super geeignet, wenn Du nur nicht gerade auf bleeding edge stehst und mit "~arch" kannst Du dann nach Belieben alles was gerade rauskommt installieren.
- Wie aufwending ist die Installation, damit ein funktionierendes
Desktop-System da ist? (ähnlich wie Knoppix-Status)
Es kommt darauf an, was du darunter verstehst. Ist die Basis-Installation erst einmal geschafft, hast du mit "emerge kde openoffice ..." dein Desktop-System.
Schau dir das Handbuch mal an, dann kannst du es abschätzen.
Basissystem: Nimm stage3. Damit geht es dann super schnell. Desktop-Einrichtung ist etwas schwieriger, da Du fast alle Konfigurationen händisch an den Files machen musst. nano ist Dein Freund ;o)
Für das Basissystem brauchst Du zirka eine bis 1,5 Stunden.
Ich habe es noch nicht geschafft, meine ibook-tastatur richtig einzustellen ...
- Hat man nach der Grund-Installation die Möglichkeit, ohne schnelle
Internetanbindung, die Abhängigkeiten von einem Programm ermitteln zu lassen, und sich die grossen Quellcodepaktete anderweitig zu besorgen?
Ja, das geht. "emerge --pretend --fetchonly $paket" (oder "emerge -pf") gibt dir eine Liste von URLs aus, von denen heruntergeladen würde.
Besser ist wohl die beiden CDs (LiveCd mit Stages + PackagesCd) downzuloaden und dann mit "emerge --pretend --usepkg $paket" die Binaries zu installieren. Bei Gentoo 2004.0 (neueste Version) ist KDE 3.2.0, Gnome 2.4 und Xfce 4 enthalten und OpenOffice und tetex ist auch mit auf CD.
Ausserdem ist die Gentoo-Gemeinde sehr hilfsbereit und freundlich. Dafür sind sie schon berühmt berüchtigt ;o)
Viel Spass. Du wirst es bestimmt nicht bereuen.
Viele Grüsse
Marek
-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Hash: SHA1
On 30. Mrz 2004, at 22:06, Marek Werstak wrote:
Ich habe es noch nicht geschafft, meine ibook-tastatur richtig einzustellen ...
Hier (auf meinem Account) findest du ein paar Dateien dazu: http://www.htw-dresden.de/~s52578/config/
### Console rc.conf: ... KEYMAP="de-latin1-nodeadkeys" EXTENDED_KEYMAPS="ibook-altgr" CONSOLEFONT="lat9w-16" ...
http://www.htw-dresden.de/~s52578/config/ibook-g4-gentoo-ibook-altgr.map - -> copierst du nach /usr/share/keymaps/i386/include/ibook-altgr.map
Jetzt funzt der "Apple"-Key als "AltGr".
### XFree ... XF86Config: Section "InputDevice" Identifier "keyboard" Driver "keyboard" Option "XkbLayout" "de" Option "XkbVariant" "nodeadkeys" Option "XkbModel" "macintosh" EndSection ...
http://www.htw-dresden.de/~s52578/config/ibook-g4-xmodmap - -> copierst du zB nach ~/.Xmodmap
.xinitrc: ... xmodmap ~/.Xmodmap & ...
Falls weitere Fragen bestehen, stell sie noch heute, morgen hab ich keine Flat mehr.
cu Daniel
Hallo Daniel,
Hier (auf meinem Account) findest du ein paar Dateien dazu: http://www.htw-dresden.de/~s52578/config/
Falls weitere Fragen bestehen, stell sie noch heute, morgen hab ich keine Flat mehr.
Wow. Vielen Dank. Werde mich dann später an die Arbeit machen. Habe ein G3 ibook, aber bei der Tastatur gibt es da wohl keine Unterschiede?
Grüsse
Marek
-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Hash: SHA1
On 31. Mrz 2004, at 19:26, Marek Werstak wrote:
Wow. Vielen Dank. Werde mich dann später an die Arbeit machen. Habe ein G3 ibook, aber bei der Tastatur gibt es da wohl keine Unterschiede?
Kein Plan, ein G3 hatte ich noch nicht in den Händen. Ansonsten sind showkey und xev deine Freunde.
Daniel
Friedrich Hagedorn wrote:
- Kann man mit Gentoo ein stabiles Linux-System haben, und trotzdem
ab und zu ein paar neue Programme einspielen, ohne dass der Rest davon beeindruckt wird?
emerge installiert dir normalerweise als stabil angesehene Programme. Du kannst ihm explizit sagen (ACCEPT_KEYWORDS="~x86"), dass er auch nicht-stabile Pakete installiert.
Der Einfluss auf das Gesamtsystem hängt ganz davon ab, wie wichtig das Paket für das Gesamtsystem ist.
- Wie aufwending ist die Installation, damit ein funktionierendes
Desktop-System da ist? (ähnlich wie Knoppix-Status)
Mit 24 Stunden reinem Kompilieren (bei 1-2 GHz) musst du bis zum Desktop rechnen. Tipp: Mach dir über die USE-Flags Gedanken, bevor du loskompilierst - ein ganzes System übersetzt man nicht gern zwei mal ;-)
- Hat man nach der Grund-Installation die Möglichkeit, ohne schnelle
Internetanbindung, die Abhängigkeiten von einem Programm ermitteln zu lassen, und sich die grossen Quellcodepaktete anderweitig zu besorgen?
Die Paketdatenbank liegt bei dir lokal auf der Platte, du brauchst keine I-Net-Verbindung. Mittels "emerge rsync" kannst du sie auf den aktuellen Stand bringen (oder dir alternativ das Portage-Verzeichnis (=Paketdatenbank) als tar.bz2 auf einem Rechner mit dicker Leitung herunterladen).
glsa-check kümmert sich schon heute um security-only updates, bald landen seine Fähigkeiten auch in emerge.
Die Doku zu Gentoo ist gut, sie ist auch unterteilt in Anfänger- und Fortgeschrittenenthemen.
mfg, Fabian
Am Tue, 30 Mar 2004 22:22:49 +0200 schrieb Fabian Hänsel fabtagon@gmx.de:
Tipp: Mach dir über die USE-Flags Gedanken, bevor du loskompilierst - ein ganzes System übersetzt man nicht gern zwei mal ;-)
Das Gedankenmachen wird übrigens extrem erleichtert, wenn du dir mit 'emerge-pv paketname' vor dem Kompilieren ansiehst, welche USE-Flags das Paket überhaupt beeinflussen.
Die Paketdatenbank liegt bei dir lokal auf der Platte, du brauchst keine I-Net-Verbindung. Mittels "emerge rsync" kannst du sie auf den aktuellen Stand bringen (oder dir alternativ das Portage-Verzeichnis (=Paketdatenbank) als tar.bz2 auf einem Rechner mit dicker Leitung herunterladen).
'emerge rsync' ist deprecated, nimm lieber 'emerge sync' :)
MfG, Jonas
Am Dienstag, 30. März 2004 22:22 schrieb Fabian Hänsel:
Friedrich Hagedorn wrote:
Danke erstmal, wegen der netten Kommentare. Das hört sich ja erstmal ganz nett an.
- Kann man mit Gentoo ein stabiles Linux-System haben, und trotzdem
ab und zu ein paar neue Programme einspielen, ohne dass der Rest davon beeindruckt wird?
emerge installiert dir normalerweise als stabil angesehene Programme. Du kannst ihm explizit sagen (ACCEPT_KEYWORDS="~x86"), dass er auch nicht-stabile Pakete installiert.
Also gibt ähnlich wie bei Debian auch eine Einteilung (stable, unstable)? Laut der Erfahrungsberichte läuft Gentoo bei euch ja recht stabil.
Der Einfluss auf das Gesamtsystem hängt ganz davon ab, wie wichtig das Paket für das Gesamtsystem ist.
Währe es da zum Beispiel auch denkbar, eine Systembibliothek (also eine, die von vielen Programmen benutz wird, zB libc6) allgemein als stabile Version zu installieren? Und nur die 2-3 Anwendungen, die eine neue (unstabile) Version brauchen, nehmen die neue Version von libc6.
- Wie aufwending ist die Installation, damit ein funktionierendes
Desktop-System da ist? (ähnlich wie Knoppix-Status)
Mit 24 Stunden reinem Kompilieren (bei 1-2 GHz) musst du bis zum Desktop rechnen. Tipp: Mach dir über die USE-Flags Gedanken, bevor du loskompilierst - ein ganzes System übersetzt man nicht gern zwei mal ;-)
Also, das reine installieren scheint dann ja kein Problem zu sein. Nur beim Konfigurieren muss man dann leider alles per Hand machen. Das dauert immer am längsten :-( Aber vielleicht kann man da ja sich einiges von Knoppix abgucken.
- Hat man nach der Grund-Installation die Möglichkeit, ohne schnelle
Internetanbindung, die Abhängigkeiten von einem Programm ermitteln zu lassen, und sich die grossen Quellcodepaktete anderweitig zu besorgen?
Die Paketdatenbank liegt bei dir lokal auf der Platte, du brauchst keine I-Net-Verbindung. Mittels "emerge rsync" kannst du sie auf den aktuellen Stand bringen (oder dir alternativ das Portage-Verzeichnis (=Paketdatenbank) als tar.bz2 auf einem Rechner mit dicker Leitung herunterladen).
Gut, sehr schön. Also kann ich dann meinen Rechner schön offline haben, und nur wenn es mal sein muss eine URL-Datei woanders runterladen und dann einspielen. Also wie bei Debian.
glsa-check kümmert sich schon heute um security-only updates, bald landen seine Fähigkeiten auch in emerge.
Die Doku zu Gentoo ist gut, sie ist auch unterteilt in Anfänger- und Fortgeschrittenenthemen.
Die werde ich mir dann sicher vor der ersten Installation in Ruhe durchlesen.
Vielen Dank für die Kommentare,
Friedrich
Friedrich Hagedorn wrote:
Also gibt ähnlich wie bei Debian auch eine Einteilung (stable, unstable)? Laut der Erfahrungsberichte läuft Gentoo bei euch ja recht stabil.
Ja. Allerdings heißt stabil: Der eigentliche Entwickler hält es dafür und es lief auf vielen Gentoo-Boxen von Gentoo-Developern und ~arch-Usern ordentlich. Eine so große Testbasis wie Debian hat Gentoo nicht.
Währe es da zum Beispiel auch denkbar, eine Systembibliothek (also eine, die von vielen Programmen benutz wird, zB libc6) allgemein als stabile Version zu installieren? Und nur die 2-3 Anwendungen, die eine neue (unstabile) Version brauchen, nehmen die neue Version von libc6.
Jein ;-) Die Ebuilds müssen sich afaik selbst darauf einstellen, dass es eine Lib in mehreren Versionen gibt. Bei KDE ist das z.B. der Fall.
Also, das reine installieren scheint dann ja kein Problem zu sein. Nur beim Konfigurieren muss man dann leider alles per Hand machen. Das dauert immer am längsten :-( Aber vielleicht kann man da ja sich einiges von Knoppix abgucken.
Wie auch bei Original-Debian. Aber immerhin bekommt man was für die Mühe.
Vielen Dank für die Kommentare,
Bittesehr.
mfg, Fabian
Hallo,
so, nahcdem ich mich in der letzten Zeit (neben dem Studium) ein wenig über Getnoo informiert habe, habe ich gelesen, dass das Paketprogramm "emerge" zwar beim Installieren ganz gut funktionieren soll, aber das deinstallieren (unmerge) soll nicht so gut funktionieren. Gentoo überprüft beim unmergen nicht ob das zu löschende Paket nicht etwa von für ein anderes gebraucht wird. Stimmt das? Gibt es dafür eine Abhilfe, und steht das Problem auf der ToDo-Liste von emerge?
Danke, Friedrich
Am Mon, 19 Apr 2004 10:29:32 +0200 schrieb Friedrich Hagedorn friedrich_h@gmx.de:
Hallo,
so, nahcdem ich mich in der letzten Zeit (neben dem Studium) ein wenig über Getnoo informiert habe, habe ich gelesen, dass das Paketprogramm "emerge" zwar beim Installieren ganz gut funktionieren soll, aber das deinstallieren (unmerge) soll nicht so gut funktionieren. Gentoo überprüft beim unmergen nicht ob das zu löschende Paket nicht etwa von für ein anderes gebraucht wird. Stimmt das?
Ja:
# emerge unmerge --pretend glibc
These are the packages that I would unmerge:
sys-libs/glibc selected: 2.3.2-r9 protected: none omitted: none
'Selected' packages are slated for removal. 'Protected' and 'omitted' packages will not be removed.
Würde er hemmungslos machen :->. Soviel Erfahrenheit im Umgang mit Linux setzt Gentoo IMHO einfach voraus, aber
Gibt es dafür eine Abhilfe, und steht das Problem auf der ToDo-Liste von emerge?
Das Problem wird diskutiert, such mal im forum.gentoo.org nach "portage feature", da wirst du fündig.
BTW: Wie siehts in dieser Hinsicht bei anderen Packetmanagern (RPM, Debian, *BSD, ...) aus?
MfG, Jonas
Hi Jonas,
On Mon, Apr 19, 2004 at 12:18:05 +0200, Jonas Witt wrote:
BTW: Wie siehts in dieser Hinsicht bei anderen Packetmanagern (RPM, Debian, *BSD, ...) aus?
Debians apt-get beruecksichtigt die Abhaengigkeiten auch beim Deinstallieren (und loest sie auf):
# apt-get remove libapm1 Reading Package Lists... Done Building Dependency Tree... Done The following packages will be REMOVED: apmd libapm1 0 packages upgraded, 0 newly installed, 2 to remove and 894 not upgraded. Need to get 0B of archives. After unpacking 360kB will be freed. Do you want to continue? [Y/n] n Abort.
Apt-get erkennt, dass apmd von libapm1 abhaengt. Deshalb wuerde es ebenfalls deinstalliert.
bye, Chris
Hi!
Am 2004-04-19 13:14 +0200 schrieb Christian Perle:
On Mon, Apr 19, 2004 at 12:18:05 +0200, Jonas Witt wrote:
BTW: Wie siehts in dieser Hinsicht bei anderen Packetmanagern (RPM, Debian, *BSD, ...) aus?
Debians apt-get beruecksichtigt die Abhaengigkeiten auch beim Deinstallieren (und loest sie auf): [...] Apt-get erkennt, dass apmd von libapm1 abhaengt. Deshalb wuerde es ebenfalls deinstalliert.
Genau. Und wenn man das nicht will, löscht man Pakete mit dpkg:
root@donald:~# dpkg -r libflac4 dpkg: Abhängigkeitsproblem verhindert das Löschen von libflac4: liboggflac1 hängt ab von libflac4. alsaplayer-common hängt ab von libflac4. vorbis-tools hängt ab von libflac4. dpkg: Fehler beim Bearbeiten von libflac4 (--remove): Abhängigkeitsproblem - lösche nicht Fehler traten auf beim Bearbeiten von: libflac4
IMHO auch ein sehr sinnvolles Verhalten (man kann es erzwingen mit --force-depends, aber dann ist das System im A***). Sicher könnte man es einem versierten Benutzer zutrauen, die libc6 nicht zu löschen, aber warum sollte man ihm zumuten, die Abhängigkeiten _aller_ Bibliotheken zu kennen?
Schönen Tag!
Pitti
Christian Perle schrieb:
Apt-get erkennt, dass apmd von libapm1 abhaengt. Deshalb wuerde es ebenfalls deinstalliert.
Sollte apt-get das nicht erst tun, wenn kein weiteres Paket von dem zweiten Paket abhaengt? (Wenn apmd abhaengig von libapm1 ist und kein weiteres Paket anhaengig von libapm1 ist).
Stefan
.
On Mon, Apr 19, 2004 at 01:14:04PM +0200, Christian Perle wrote:
Hi Jonas,
Hallo Christian,
On Mon, Apr 19, 2004 at 12:18:05 +0200, Jonas Witt wrote:
BTW: Wie siehts in dieser Hinsicht bei anderen Packetmanagern (RPM, Debian, *BSD, ...) aus?
Debians apt-get beruecksichtigt die Abhaengigkeiten auch beim Deinstallieren (und loest sie auf):
Genau so bin ich es auch von Debian gewöhnt. Und das würde ich mir ja auch von Gentoo wünschen. Ich hab eben gerade mal auf der ToDo Liste von Portage nachgeschaut und das "reverse depency" Problem steht recht weit oben auf der Short-Time Liste.
Laos man kann nur hoffen :-)
Tschüss, Friedrich
PS.: Da das Studium aber erstmal wichtiger ist, werde ich wohl noch bis zu Sommer warten, und bleibe bei Knoppix ;-)
Hi.
* Christian Perle chris@linuxinfotag.de [2004-04-19 13:14 +0200]:
Debians apt-get beruecksichtigt die Abhaengigkeiten auch beim Deinstallieren (und loest sie auf):
# apt-get remove libapm1 Reading Package Lists... Done Building Dependency Tree... Done The following packages will be REMOVED: apmd libapm1
[...]
Apt-get erkennt, dass apmd von libapm1 abhaengt. Deshalb wuerde es ebenfalls deinstalliert.
Der umgekehrte Weg funktioniert leider nicht. Wenn ich apmd installiere werden auch noch libapm1 und powermgmt-base benötigt. Wenn ich jetzt aber apmd deinstalliere verbleiben diese beiden Pakete im System, wenn ich sie nicht explizit mit deinstallieren lasse. (Jetzt, also direkt nach der Installation ist das natürlich kein Problem, da es auffällt.)
Wie findet man die Pakete die ungenutzt auf der Platte liegen, weil man sie mal für ein Programm gebraucht hat, daß man später wieder deinstalliert hat?
(Antworten von außerhalb der Debianwelt natürlich auch willkommen! wie wird sowas woanders gelöst?)
Stefan
Stefan Moch stefan-ml@nine.netcorner.org at 2004-04-23 2146 +0200: Hi Stefan,
(Antworten von außerhalb der Debianwelt natürlich auch willkommen! wie wird sowas woanders gelöst?)
Gentoo hat für sowas 'emerge depclean'. Funktioniert so:
Alle Pakete, die keine Abhängigkeit von irgendeinem installierten Packet sind und auch nicht explizit installiert wurde, werden gelöscht. Ungeachtet der teilweise haarsträubenden Fehlerberichte im Forum geht das eigentlich auch ganz gut :)
MfG, Jonas
Am Freitag, 23. April 2004 21:46 schrieb Stefan Moch:
Wie findet man die Pakete die ungenutzt auf der Platte liegen, weil man sie mal für ein Programm gebraucht hat, daß man später wieder deinstalliert hat?
Hi Stefan, Deborphan [1] gibt Dir eine Liste der ungenutzten Pakete zurück. Diese kannst Du dann deinstallieren. Unter [2] findest Du einen Artikel zum Thema.
[1] http://www.tribe.eu.org/deborphan/ [2] http://www.linux-fuer-alle.de/doc_show.php?docid=219&catid=15
Beste Grüße
Marko Müller
On 23.04.04 Marko Mueller (mailinglists@freakmail.de) wrote:
Am Freitag, 23. April 2004 21:46 schrieb Stefan Moch:
Moin,
Wie findet man die Pakete die ungenutzt auf der Platte liegen, weil man sie mal für ein Programm gebraucht hat, daß man später wieder deinstalliert hat?
Deborphan [1] gibt Dir eine Liste der ungenutzten Pakete zurück. Diese kannst Du dann deinstallieren.
AFAIK funktioniert das unter woody nur mit Libraries^1. Nach dem upgrade auf woody war tk8.2 überflüssig und das hab ich nur per Zufall mitbekommen...
Unter [2] findest Du einen Artikel zum Thema.
Schau ich mir mal an, obwohl mir die URL nicht gefällt ;-| .
H.
^1 Ist ja auch sinnvoll
Am Freitag, 23. April 2004 21:46 schrieb Stefan Moch:
Wie findet man die Pakete die ungenutzt auf der Platte liegen, weil man sie mal für ein Programm gebraucht hat, daß man später wieder deinstalliert hat?
Hi Stefan, Deborphan [1] gibt Dir eine Liste der ungenutzten Pakete zurück. Diese kannst Du dann deinstallieren. Unter [2] findest Du einen Artikel zum Thema.
[1] http://www.tribe.eu.org/deborphan/ [2] http://www.linux-fuer-alle.de/doc_show.php?docid=219&catid=15
Beste Grüße
Marko Müller
Hallo Stefan,
Stefan Moch schrieb:
Der umgekehrte Weg funktioniert leider nicht. Wenn ich apmd installiere werden auch noch libapm1 und powermgmt-base benötigt. Wenn ich jetzt aber apmd deinstalliere verbleiben diese beiden Pakete im System, wenn ich sie nicht explizit mit deinstallieren lasse. (Jetzt, also direkt nach der Installation ist das natürlich kein Problem, da es auffällt.)
Wenn du aptitude statt apt-get benutzt klappt alles wie gewünscht. Mehr dazu im README zu aptitude.
Torsten
Hi, danke für die Informationen.
* Torsten Werner email@twerner42.de [2004-04-24 12:33 +0200]:
Stefan Moch schrieb:
[...] Wenn ich jetzt aber apmd deinstalliere verbleiben diese beiden Pakete im System, wenn ich sie nicht explizit mit deinstallieren lasse.
Wenn du aptitude statt apt-get benutzt klappt alles wie gewünscht. Mehr dazu im README zu aptitude.
Gut zu wissen, ich glaub ich bleib aber erstmal bei apt-get, da ich es bequemer finde. (Was hat eigentlich Minesweeper in aptitude verloren? ;) )
* Jonas Witt schrieb:
Gentoo hat für sowas 'emerge depclean'. Funktioniert so:
Mit Gentoo hatte ich zwar bisher noch nichts zu tun, aber mir fällt grad jemand ein, den es interessieren dürfte.
* Marko Mueller schrieb:
Deborphan [1] gibt Dir eine Liste der ungenutzten Pakete zurück. Diese kannst Du dann deinstallieren.
Das hab ich dann letztendlich gemacht, 49 Pakete entfernt, 33 MB frei, funktionierte problemfrei. Erstmal nur die libs, ich werde später mal mit den anderen Optionen genauer durch die Paketlisten gehen.
Gibt es bei FreeBSD auch etwas vergleichbares?
Stefan
Stefan Moch schrieb:
Gut zu wissen, ich glaub ich bleib aber erstmal bei apt-get, da ich es bequemer finde.
Was ist denn an apt-get bequemer?
(Was hat eigentlich Minesweeper in aptitude verloren?
Na das ist doch überhaupt die wichtigste Funktion! ;-)
Torsten
Hi Torsten!
* Torsten Werner email@twerner42.de [2004-04-24 14:01 +0200]:
Stefan Moch schrieb:
Gut zu wissen, ich glaub ich bleib aber erstmal bei apt-get, da ich es bequemer finde.
Was ist denn an apt-get bequemer?
Die Tatsache, daß es kein Menü hat finde ich für das installieren und deinstallieren in den meisten Fällen angenehmer. Wenn mir deborphan z.B. eine lange Liste liefert und ich die so OK finde (oder ich mir von Hand ungenutze Pakete raussuche) geht das irgendwie "direkter" zu:
apt-get remove --purge `deborphan` eigenespaket1 blabla2
(ohne erst suchen zu müssen, wo was ist)
(Was hat eigentlich Minesweeper in aptitude verloren?
Na das ist doch überhaupt die wichtigste Funktion! ;-)
;-)
Ich bin dem Komfort ja nun nicht total abgeneigt, aber bei bestimmten Werkzeugen ist mir das "one tool one job"-Prinzip wirklich lieber. ;)
Stefan
Stefan Moch schrieb:
apt-get remove --purge `deborphan` eigenespaket1 blabla2
Und was ist falsch an:
aptitude purge `deborphan` eigenespaket1 blabla2
? Oder hast du etwa die Doku immer noch nicht gelesen!?
Torsten
Hallo Torsten.
* Torsten Werner email@twerner42.de [2004-04-24 18:13 +0200]:
Stefan Moch schrieb:
apt-get remove --purge `deborphan` eigenespaket1 blabla2
Und was ist falsch an: aptitude purge `deborphan` eigenespaket1 blabla2
Nichts ist daran falsch.
Das Programm machte jedoch beim Aufruf nicht den Eindruck, daß das möglich ist. Deshalb (und weil apt-get + deborphan das Problem bereits gelöst hatten ...) sah ich keinen Grund, mich näher damit zu beschäftigen.
Da ich nun weiß, daß es auch mit aptitude auf die selbe Weise möglich ist, ist natürlich einen genaueren Blick wert für das nächste Mal bei dem soetwas zu erledigen ist.
? Oder hast du etwa die Doku immer noch nicht gelesen!?
Liest Du die Dokumentation eines Programms, wenn Du es nicht nutzst und auch nicht vorhast, es zu nutzen?!
Ich lese nur die Programmdokumentation, die ich wirklich benötige. Die Zeit, die man dafür von seinem Leben ver(sch)wendet ist sonst echt zu schade.
Stefan
Hallo!
Am Montag, 19. April 2004 12:18 schrieb Jonas Witt:
BTW: Wie siehts in dieser Hinsicht bei anderen Packetmanagern (RPM, Debian, *BSD, ...) aus?
SuSE 9.0: Obelix:~ # rpm -e kdebase3 error: Failed dependencies: kwin.so is needed by (installed) kdebase3-SuSE-9.0-68 kwin.so is needed by (installed) kwix-1.0.9kb-1495 libkateinterfaces.so.0 is needed by (installed) kdeaddons3-kate-3.2.1-9 libkateutils.so.0 is needed by (installed) kdeaddons3-kate-3.2.1-9 libkdecorations.so.1 is needed by (installed) kdeartwork3-3.2.1-6 libkonq.so.4 is needed by (installed) kdeaddons3-konqueror-3.2.1-9 libkonq.so.4 is needed by (installed) kdeutils3-3.2.1-11 libkonqsidebarplugin.so.1 is needed by (installed) kdeaddons3-konqueror-3.2.1-9 kdebase3 is needed by (installed) kdebase3-SuSE-9.0-68 kdebase3 = 3.2.1 is needed by (installed) kdebase3-devel-3.2.1-10 kdebase3 is needed by (installed) kdebase3-nsplugin-3.2.1-10 kdebase3 is needed by (installed) kdenetwork3-lan-3.2.1-8 kdebase3 is needed by (installed) kdenetwork3-wireless-3.2.1-8
Der RPM erkennt die Abhängigkeiten und weigert sich, das Paket zu deinstallieren. Erst mit "-f" würde er es rücksichtslos tun. Bei nächster Gelegenheit würde er wieder meckern wegen nicht aufgelöster Abhängig- keiten. Per YaST ist SuSE auch in der Lage, alle Abhängigkeiten automatisch aufzulösen (z.T. mit Nachfrage).
Gruss Reiner
On Monday 19 April 2004 18:16, Reiner Klaproth wrote:
Der RPM erkennt die Abhängigkeiten und weigert sich, das Paket zu deinstallieren. Erst mit "-f" würde er es rücksichtslos tun. Bei nächster Gelegenheit würde er wieder meckern wegen nicht aufgelöster Abhängig- keiten. Per YaST ist SuSE auch in der Lage, alle Abhängigkeiten automatisch aufzulösen (z.T. mit Nachfrage).
Apt fragt Dich auch gleich noch, ob Du den abhängigen Krempel mit wegräumen willst...
Es checkt dabei rekursiv. "apt-get remove libc6" würde Dich fragen, ob Du noch ganz bei Sinnen bist, weil Du das ganze System wegräumen willst.
Konrad
Hi,
Es checkt dabei rekursiv. "apt-get remove libc6" würde Dich fragen, ob Du noch ganz bei Sinnen bist, weil Du das ganze System wegräumen willst.
hehe, das musste ich doch gleich mal testen. Nachdem 719 Pakete aufgelistet haben, stand folgendes: "You are about to do something potentially harmful To continue type in the phrase 'Yes, do as I say!' "
Und da soll nochmal einer behaupten, Linux würde die User mit schwierigen Entscheidungen allein lassen.
MfG
Martin Körner
lug-dd@mailman.schlittermann.de