Hallo LUG- Liste,
ich bin auf der Suche nach einer Möglichkeit, einen Linux- Kernel zum booten zu bewegen, ohne das ich diesem Kernel mit dem grub oder lilo Optionen übergeben kann!
Insbesondere interessiert mich, ob ich in der Lage bin, dem Kernel mitzuteilen, wo sein root-fs liegt, aber eben ohne die oben aufgeführten Linuxloader!
Ist das überhaupt möglich?
Vielen Dank für eure Mithilfe!
Bernd!
Hallo Bernd und Liste!
Am 2003-07-09 9:57 +0200 schrieb Bernd Müller:
ich bin auf der Suche nach einer Möglichkeit, einen Linux- Kernel zum booten zu bewegen, ohne das ich diesem Kernel mit dem grub oder lilo Optionen übergeben kann!
Insbesondere interessiert mich, ob ich in der Lage bin, dem Kernel mitzuteilen, wo sein root-fs liegt, aber eben ohne die oben aufgeführten Linuxloader!
Ist das überhaupt möglich?
Aber ja! ;-)
Du kannst den Kernel so wie er ist, mit dd (also raw) auf eine Diskette kopieren und dann ist diese bootfähig. Ich habe das aus offensichtlichen Gründen noch nicht mit einer Festplatte versucht, aber wenn Du eine übrig hast, sollte ein
dd if=/mein/kernel of=/dev/hdX
funktionieren.
Die Boot-Parameter eines Kernels stellt man mit rdev(8) ein:
rdev /mein/kernel /dev/hdXY
stellt für das Kernel-Image /mein/kernel das root-Device hdXY ein.
Mit rdev kann man auch den anfänglichen Videomodus setzen.
Beste Grüße,
Pitti
Am 09. Juli 2003 schrieb Martin Pitt:
Am 2003-07-09 9:57 +0200 schrieb Bernd Müller:
Ist das überhaupt möglich?
Aber ja! ;-)
Da es mit Kernel 2.6 nicht mehr möglich sein wird, ist die Antwort eher von historischem Interesse.
Torsten
Hi Torsten!
Am 2003-07-09 9:43 +0200 schrieb Torsten Werner:
Am 09. Juli 2003 schrieb Martin Pitt:
Am 2003-07-09 9:57 +0200 schrieb Bernd Müller:
Ist das überhaupt möglich?
Aber ja! ;-)
Da es mit Kernel 2.6 nicht mehr möglich sein wird, ist die Antwort eher von historischem Interesse.
Achso? Das wusste ich noch nicht. Hast Du dazu irgendwelche URLs, wo man sich dazu mal belesen kann? Mich täten die Gründe dafür schon interessieren. Gerade für Rettungsdisketten war dieses feature sehr praktisch.
Danke schon mal!
Pitti
Hallo Martin,
Am 09. Juli 2003 schrieb Martin Pitt:
Hast Du dazu irgendwelche URLs, wo man sich dazu mal belesen kann?
Ich vermute, es auf lwn.net gelesen zu haben.
Gerade für Rettungsdisketten war dieses feature sehr praktisch.
syslinux /dev/fd0
Torsten
Hallo noch einmal,
danke erst einmal für die Antworten! Aber ich habe noch ein paar Fragen zum Booten des Kernels:
dd if=/mein/kernel of=/dev/hdX
rdev /mein/kernel /dev/hdXY
stellt für das Kernel-Image /mein/kernel das root-Device hdXY ein.
Mit rdev kann man auch den anfänglichen Videomodus setzen.
Ich habe mir das rdev jetzt mal angesehen (habe ich im Übrigen noch nicht gekannt!). Allerdings vermute ich, daß rdev nur bei einem funtkionierenden Linux funtkioniert oder liege ich da falsch? Oder besteht die Möglichkeit rdev an einem Kernel durchzuführen, welchen ich auf meinem Rechner erzeuge, der Kernel aber auf einem anderen Rechner laufen soll?
Das Problem ist, ich und ein Kumpel versuchen gerade ein Linux auf eine Maschine mit R4x000- Prozessor (Mips-/ Mipselarchitektur) zu bringen! Den Kernel selbst können wir wahrscheinlich mit einem Crosscompiler erzeugen, allerdings sollte dem Kernel beim booten gesagt werden, wo sein root- fs zu finden ist! Leider erfolgt das Booten des Kerns nicht mit grub oder lilo, sondern wird durch die maschineneigene Firmware übernommen! (Auf der Maschine läuft derzeitig noch ein Reliant Unix 5.43! Es ist eine alte RM200 aus alten Siemens Nixdorf Zeiten.) Deshalb vermuten wir, daß der Kern dann unter anderem sein root fs und wahrscheinlich noch viele andere Dinge nicht finden wird! Meine Hoffnung ist also, das ich dem Kernel entweder Optionen beim Booten mit der Firmware übergeben kann oder so viele wie mögliche Optionen während des Kompilieren des Kernels übergeben kann!
Ist vielleicht jemandem von euch schon mal das Kunststück gelungen und konntet ihr ein Linux auf eine Maschine mit R4x000- Prozessor oder ähnlichen Prozessoren bringen? Es wäre nett, wenn ihre euch deswegen noch einmal melden würdet, da mir auch langsam die Ideen für dieses Projekt ausgehen!
Vielen Dank und eine schönen Abend wünscht Bernd!
Am Thu, 10.Jul 2003 um 12:15 schrieb Bernd Müller:
Das Problem ist, ich und ein Kumpel versuchen gerade ein Linux auf eine Maschine mit R4x000- Prozessor (Mips-/ Mipselarchitektur) zu bringen! Den Kernel selbst können wir wahrscheinlich mit einem Crosscompiler erzeugen, allerdings sollte dem Kernel beim booten gesagt werden, wo sein root- fs zu finden ist! Leider erfolgt das Booten des Kerns nicht mit grub oder lilo, sondern wird durch die maschineneigene Firmware übernommen! (Auf der Maschine läuft derzeitig noch ein Reliant Unix 5.43! Es ist eine alte RM200 aus alten Siemens Nixdorf Zeiten.) Deshalb vermuten wir, daß der Kern dann unter anderem sein root fs und wahrscheinlich noch viele andere Dinge nicht finden wird! Meine Hoffnung ist also, das ich dem Kernel entweder Optionen beim Booten mit der Firmware übergeben kann oder so viele wie mögliche Optionen während des Kompilieren des Kernels übergeben kann!
Lohnt das? Ich hätte da noch 2 Indy Workstations übrig, mit 21Zoll Monitor, da läuft Debian. Interesse?
Ist vielleicht jemandem von euch schon mal das Kunststück gelungen und konntet ihr ein Linux auf eine Maschine mit R4x000- Prozessor oder ähnlichen Prozessoren bringen? Es wäre nett, wenn ihre euch deswegen noch einmal melden würdet, da mir auch langsam die Ideen für dieses Projekt ausgehen!
Mit freundlichen Grüßen Konrad Riedel
Hallo Bernd!
Am 2003-07-10 0:15 +0200 schrieb Bernd Müller:
Hallo noch einmal,
danke erst einmal für die Antworten!
Gern geschehen. Mal eine kleine Bitte: könntest Du vielleicht ab und zu ein paar Sätze mit einem Punkt beenden? So viele Ausrufezeichen irritieren etwas. Danke schön :-)
dd if=/mein/kernel of=/dev/hdX
rdev /mein/kernel /dev/hdXY
stellt für das Kernel-Image /mein/kernel das root-Device hdXY ein.
Mit rdev kann man auch den anfänglichen Videomodus setzen.
Ich habe mir das rdev jetzt mal angesehen (habe ich im Übrigen noch nicht gekannt!). Allerdings vermute ich, daß rdev nur bei einem funtkionierenden Linux funtkioniert oder liege ich da falsch?
Nein, Du gibst rdev den Zielkernel an, d. h. den Dateinamen des Kernels, den Du verändern willst. Das muss nicht derjenige sein, den Du gerade am laufen hast. In meinem Beispiel wäre also /mein/kernel der neugebaute Kernel für die RM200.
Ist vielleicht jemandem von euch schon mal das Kunststück gelungen und konntet ihr ein Linux auf eine Maschine mit R4x000- Prozessor oder ähnlichen Prozessoren bringen? Es wäre nett, wenn ihre euch deswegen noch einmal melden würdet, da mir auch langsam die Ideen für dieses Projekt ausgehen!
Nein, hab noch nie davon gehört, sorry. Frohes Basteln und viel Erfolg!
Schönen Abend noch,
Pitti
Hallo,
On 07/10/03 00:15, Bernd Müller wrote:
danke erst einmal für die Antworten! Aber ich habe noch ein paar Fragen zum Booten des Kernels:
dd if=/mein/kernel of=/dev/hdX
rdev /mein/kernel /dev/hdXY
stellt für das Kernel-Image /mein/kernel das root-Device hdXY ein.
Mit rdev kann man auch den anfänglichen Videomodus setzen.
Ich habe mir das rdev jetzt mal angesehen (habe ich im Übrigen noch nicht gekannt!). Allerdings vermute ich, daß rdev nur bei einem funtkionierenden Linux funtkioniert oder liege ich da falsch?
die Manpage zu rdev sagt:
The rdev utility, when used other than to find a name for the current root device, is an ancient hack that works by patching a kernel image at a magic offset with magic num bers. It does not work on architectures other than i386. Its use is strongly discouraged. Use a boot loader like SysLinux or LILO instead.
Nun weiß ich nicht genau, ob damit nur das Tool oder auch der Kernel zwingend i386 sein muss. Wenn letzteres zutrifft, hilft's dir offensichtlich nicht.
Vielleicht solltest du dir mal http://www.linux-mips.org anschauen.
Chao
Am Thu den 10 Jul 2003 um 12:15:37AM +0200 schrieb Bernd Müller:
Hallo noch einmal,
Ist vielleicht jemandem von euch schon mal das Kunststück gelungen und konntet ihr ein Linux auf eine Maschine mit R4x000- Prozessor oder ähnlichen Prozessoren bringen? Es wäre nett, wenn ihre euch deswegen noch
Ja. Bei solchen Kisten muß man sich die Dokumentation zum PROM an- schauen. Oft können diese Geräte übers Netz booten, das ist eine gute Möglichkeit zum Installieren eines neuen OS. Hast du schon mal auf der NetBSD Homepage nachgeschaut? Dort gibt es auf den entsprechenden Ports Seiten auch immer eine FAQ zu Hardwaregeschichten der Architektur. Eventuell findest du dort Infos zum PROM und booten. Eventuell könnte auch NetBSD besser auf der Kiste laufen. Viel Erfolg,
andre
ps.: ich habe ne Indy, kann sein, daß die in manchen Sachen ähnlich wie die Siemens Dinger ist... .
lug-dd@mailman.schlittermann.de