Hallo,
ich erstelle gerade eine LaTeX-Beamer-Präsentation, in die auch ein paar Gnuplot-Diagramme Einzug halten sollen.
Problemstellung: Optisch ordentliche Diagramme reinbekommen
Ansatz 1) png PLT: set terminal png font "DejaVu Sans,20" size 500,300
=> Could not find/open font when opening font DejaVu Sans,20, using default Selbes Spiel für alle andere Schriftarten, die aber definitiv installiert sind (Verfügbar in OpenOffice etc.). Die Standardschriftgröße ist viel zu klein.
Ansatz 2) latex PLT: set term latex in LaTeX: \begin{picture}(800,600)(100,100) \include{charts/single_mutation.tex} \end{picture}
=> ! Missing } inserted. <inserted text> }
Ansatz 3) ps & ps2pdf PLT: set terminal postscript enhanced "Helvetica" 16 color solid
PS-Ergebnis wunderbar (natürlich nicht ohne Komplikationen: Farbe muss man extra anmachen, und zwar nur bei PS). PS liegt zwar auf der Seite, aber ps2pdf rotiert es automatisch. Nur leider hat das PDF riesige Ränder, wodurch das Diagramm winzigklein umgeben von einer großen weißen Fläche eingebunden wird.
Ansatz 4) ps & epstopdf PLT: set terminal postscript enhanced "Helvetica" 16 color solid
PS-Ergebnis unverändert wunderbar, PDF hat auch keine Ränder, wird aber nicht automatisch rotiert.
Ich bin gerade drauf und dran, all meine Diagramme als PDF zu exportieren, per Hand in Gimp zu rotieren und als png zu speichern. Ist zwar unflexibel, frisst Zeit, ist aber immer noch schneller als Stunden Doku zu LaTeX, PS/PDF-Tools und Gnuplot zu wälzen und hinter jedem gelösten Problem immer wieder nur das nächste zu finden.
Das kann's aber eigentlich nicht sein.
Was habt ihr als zuverlässig kennengelernt? Wie bindet ihr Gnuplot in Beamer ein? Wie würdet ihr hier vorgehen?
Danke schoneinmal für eure Hinweise!
Viele Grüße Fabian
Fabian Hänsel schrieb am Sun, Nov 09, 2008 at 01:41:00PM +0100 folgendes:
Hallo,
Problemstellung: Optisch ordentliche Diagramme reinbekommen
und genau das ist das Problem :). Meiner Meinung nach gibt es keinen einfach Weg, optisch schöne Diagramm einfach mal so zu zaubern. Entweder du bist mit den auch von dir schon beschriebenen Einschränkungen zufrieden und störst dich nicht weiter daran oder du investierst einiges an Zeit.
Ich sitze gerade an meiner Diplomarbeit und habe da hier und dort auch ein paar Graphen zu malen.
Soweit wie ich das Thema jetzt durchschaut habe, sind folgen Punkte wichtig.
* Graphen/Diagramme sollten auf jeden Fall in einem Vektorformat eingebunden werden. Das heißt also entweder EPS (plai LaTex) oder PDF (pdflatex). Somit fällt der Weg über GIMP und ein Export nach PNG schonmal aus, der macht nämlich Bitmaps draus.
* Die Schriftart/größe sollte im Text un der Abbildung übereinstimmen. Das ist wohl das größte Problem, da fast keine Anwendung die Schriften von Latex (Computer Modern) so einfach benutzen kann...
Hier ein paar Lösungsvorschläge:
1) EPS + PSFRAG + ps2pdf + pdfcrop
Mit Gnuplot ein EPS exportieren und erstmal kein Augenmerk auf die Schrift legen. Anschließend den Text im EPS-File mit psfrag durch LaTex-Fonts ersetzen lassen. Anschließend nach PDF konvertieren und eventuelle weiße Ränder mit pdfcrop entfernen.
Funktioniert im Prinzip, hat maximal das Problem, dass der Platz für die LaTeX-Schrit im EPS-File u.U. nicht ausreicht...
2) Das Malen und Beschriften direkt durch LaTex machen lassen.
Dafür kannst du dann entweder das sehr komplizierte PSTricks nehmen oder aber PGF/TIKZ. Tikz ist nicht ganz so mächtig, kann aber dafür sowohl mit EPS als auch PDF umgehen. Zum Zeichnen von Funktionen greift es ausserdem auf GNUPLOT zurück.
3) Matlab + Tikz
Wenn du Zugriff auf Matlab hast, dann male deine Graphen damit. Es gibt auch ein freies M-File mit dem man Matlab-Figures in Tikz-Code überführen lassen kann. Anschließend wird dann alles durch Latex gemalt/beschriftet.
Ich mache jetzt eigentlich fast alles mit Tikz und bin zufrieden. Komplizierte Graphen dann mit Matlab...
Wie Anfangs schon gesagt, solltest du allerdings den Aufwand für optisch ansprechende Diagramme nicht unterschätzen :)
Viele Grüße! Marcus
Hallo Marcus,
- Graphen/Diagramme sollten auf jeden Fall in einem Vektorformat eingebunden werden. Das heißt also entweder EPS (plai LaTex) oder PDF (pdflatex). Somit fällt der Weg über GIMP und ein Export nach PNG schonmal aus, der macht nämlich Bitmaps draus.
Hm, ok, ich hab mir das mit den PDFs nochmal vorgenommen. Tante G. konnte mir unerwartet unkompliziert weiterhelfen: Includegraphics hat praktischerweise einen Rotierparameter, sodass ich die chain mit epstopdf nutzen kann.
- Die Schriftart/größe sollte im Text un der Abbildung
übereinstimmen. Das ist wohl das größte Problem, da fast keine Anwendung die Schriften von Latex (Computer Modern) so einfach benutzen kann...
Das mit der Schriftart klappt nach wie vor nicht (ist bei einer Präsi auch nicht soo wichtig). Die Schriftgröße skaliere ich jetzt indirekt, indem ich gnuplot mit "set size 0.7,0.7" weniger "Platz" gebe, er die Schriftgröße aber "konstant" lässt und das PS/PDF damit vektorisiert hochskaliert wird, wodurch die Schrift relativ gesehen größer wird.
Danke für deine Toolchains! Deine Mail ist in mein Tips&Tricks-Archiv verschoben worden, um bei Beleg, DA usw. angewandt zu werden.
Vielen Dank & Viele Grüße Fabian
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Hallo Fabian und hallo Lug,
Fabian Hänsel schrieb:
ich erstelle gerade eine LaTeX-Beamer-Präsentation, in die auch ein paar Gnuplot-Diagramme Einzug halten sollen.
Problemstellung: Optisch ordentliche Diagramme reinbekommen
Wenns etwas mehr Handarbeit sein darf, dann kannst Du direkt mit TikZ plotten. Das wird bei beamer sowieso mit geladen und versteht sich blendend mit gnuplot. Das heißt TikZ kann (mit --shell-escape) gnuplot aufrufen, um Funktionen oder was auch immer zu plotten. Dabei lässt es sich einfach eine Tabelle von Koordinaten generieren, die dann eingelesen und durch irgendwelche Splines interpoliert werden.
Du kannst also LaTeX und gnuplot mischen.
näheres findet man unter texdoc pgfmanual
Tobias
lug-dd@mailman.schlittermann.de