Hallo Liste,
ich habe jetzt schon den dritten Rechner mit einem nicht mehr behebbaren Defekt im Dateisystem und komme zu dem Schluß, daß mir weitere Experimente mit ReiserFS zu gefährlich sind.
Es sind unterschiedliche Rechner mit unterschiedlichen Versionen von SuSE Linux (7.3, 9.2 und 10.0) und verschiedenen Platten gewesen. Die ersten Ausfälle habe ich noch auf Hardwarefehler geschoben, aber mit dem dritten wird mir das zu heikel. Stehe ich mit dieser Ansicht alleine? Was kann ich noch tun? Gibt es einen regelmäßigen Check der Integrität bei ReiserFS?
Leider sind bei diesem letzten Crash alle Logdateien draufgegangen (und wer sichert schon Logdateien? (1) ), so daß ich noch nichtmal überprüfen kann, ob es kurz vorher irgendwelche Unregelmäßigkeiten gegeben hat ...
Irgendwelche Ideen? Anmerkungen? Ratschläge? Uwe
(1) Ich weiß schon: "Backup ALL your data!" http://www.taobackup.com/coverage.html -- aber mal ehrlich ...
Uwe Koloska koloska@voiceinterconnect.de (Do 23 Mär 2006 14:34:33 CET):
Irgendwelche Ideen? Anmerkungen? Ratschläge?
Kein ReiserFS. Schon der Umstand, daß es passiert sein soll (leider oder zum Glück nur aus 3. Hand), daß ein ReiserFS kaputt ging, nur weil's per NFS exportiert war, würde mir zu denken geben... Der NFS-Export sollte nichts mit den internen Strukturen des Filesystems zu tun haben.
Viele Grüße Heiko Schlittermann
On Thu, Mar 23, 2006 at 03:18:16PM +0100, Heiko Schlittermann wrote:
Uwe Koloska koloska@voiceinterconnect.de (Do 23 Mär 2006 14:34:33 CET):
Irgendwelche Ideen? Anmerkungen? Ratschläge?
Kein ReiserFS. Schon der Umstand, daß es passiert sein soll (leider oder zum Glück nur aus 3. Hand), daß ein ReiserFS kaputt ging, nur weil's per NFS exportiert war, würde mir zu denken geben... Der NFS-Export sollte nichts mit den internen Strukturen des Filesystems zu tun haben.
Nun ja. Erstens ist das viele Monde her. Zweitens war es der knfsd der im Zusammen- hang mit reiserfs Schwierigkeiten machte. Beide machen zwecks Performance- optimierung auf ziemlich niederer Ebene am Blockdevice rum. Wenn da irgendwo das Locking nicht perfekt ist -> bumm. Und wenn ich mich recht erinnere, waren damals beide gleichermaßen "schuld". Ein Problem beim reiserfs war, daß es früher kein funktionierendes fsck gab. Das ist ein blocker ;-) Außerdem ist (war?) es anfälliger auf zufällige Korruption innerhalb des filesystems, was bei ext2 halt leichter durch Heuristik wieder hergestellt werden konnte, hat bei reiser ganze Filesysteme in den Tod gerissen.
Seit ca. 2-3 Jahren habe ich aber keinen Datenverlust mit reiser mehr erlebt, der nicht eindeutig ein Hardwarefehler gewesen ist, und reiserfsck hat mich schon echt üble Filesystemschäden wieder halbwegs schadlos überstehen lassen (in der Art von "überlanges IDE Kabel erzeugt ab und zu bit-kipper auf dem interface", so ziemlich der super-GAU schlechthin ;-)
Aber den schlechten Ruf aus der Jugend wird man halt nicht wieder los ;-)
Und ja, mein cryptohome ist auch ext2. Da ist Performance aber auch zweitrangig.
Uwe Koloska schrieb:
Hallo Liste,
ich habe jetzt schon den dritten Rechner mit einem nicht mehr behebbaren Defekt im Dateisystem und komme zu dem Schluß, daß mir weitere Experimente mit ReiserFS zu gefährlich sind.
Es sind unterschiedliche Rechner mit unterschiedlichen Versionen von SuSE Linux (7.3, 9.2 und 10.0) und verschiedenen Platten gewesen. Die ersten Ausfälle habe ich noch auf Hardwarefehler geschoben, aber mit dem dritten wird mir das zu heikel. Stehe ich mit dieser Ansicht alleine?
Glaub ich weniger. Wirst da im Inet via Suchmaschine genügend Gleichgesinnte treffen. Da wird viel hin und her gestritten über Reiserfs. Es werden aber auch sehr oft Fakten und Glauben wild zusammengewürfelt, aber ist ja leider meistens so im Netz. :(
Was kann ich noch tun?
Gut wäre es, die "vermuteten" Hardwarefehler genauer zu analysieren. Hab mir bisher nur eine einzige Platte zerlegt, war in meinem alten PC-Gehäuse. Dort kam nach einiger Zeit z.B. ein zweite HD hinzu. In dem dafür vorgesehen Festplattenkäfig passten zwei HDs hinein und dann war Schluß, kein Platz für Abwärme, wenn man mal von eher kleinen Stirnseiten mal absieht. Und es kam wie es kommen musste, die erste und auch schon betagte HD ist dort wegen Überhitzung elendigst verröchelt. Hatte also mit FS nix zu tun. Gibt auch gelegentlich ganze Serien von Festplatten, die schlecht liefen. Mir sind Reklamationen bekannt, wo dann selbst die 3 reklamierte HD wieder den Geist aufgab.Wäre also nicht schlecht, auch mal in der Hardware-Richtung zu forschen.
Irgendwelche Ideen? Anmerkungen? Ratschläge? Uwe
Wie schon in der anderen Antwort, einfach kein Reisefs nutzen. Ich hatte auch nur aus zweiter Hand Informationen, die haben sich aber so eingeprägt, dass ich bei meinen ersten, einigermaßen erfolgreichen, Versuchen mit Linux und damit mit Suse einen Riesenbogen um Reiserfs gemacht habe. Ich weiß noch, Suse versuchte einem Reiserfs ein bischen unterschieben, weil vorselektiert. Haben ja Reiserfs auch unterstützt.
Mein Fazit: Ich selbst kann nach meinem Erfahrungshorizont keine Empfehlung für Reiserfs geben, dafür hab ich von zu vielen Negatives gehört. Ich selbst verzichte gern auf die Sahnehäubchen die ein Reiserfs bieten könnte, wenn ich damit solche Risiken eingehen müsste. O.g. Festplatte ist zwar ein reiner Hardwaredefekt gewesen, aber das Resultet war ein totaler Datenverlust, der wie sollte es auch anders sein, zwei Tage vor Abgabetermin einen Monat Arbeit vernichtete. Jaja Backups und so, damals nicht und heute hat man draus gelernt. Ich selbst nutze unter Linux nur ext3. Früher war's mal ext2, welches ich aber als langsamer empfand.
Hoffe durch meinen Senf ein wenig geholfen zu haben. MfG mm.
lug-dd@mailman.schlittermann.de