Hallo LUGDD - speziell LaTeX-Verehrer,
ich habe mich mal durchgerungen und mich mit LaTeX beschäftigt. Kompliziertes Programm. Ich habe mir zwei Überschriften selbst definiert:
Quelltext mit Header:
\documentclass[12pt,a4paper,oneside]{scrbook} \usepackage[T1]{fontenc} \usepackage[latin1]{inputenc} \usepackage{ngerman} \usepackage{geometry} \usepackage{bookman} \pagestyle{plain}
\geometry{left=2.5cm,right=2.5cm,top=2.5cm,bottom=2.5cm} \linespread{1.25}
\newcommand{\p}{\[0.5cm]} \newcommand{\headera}[1]{% \pagebreak \begin{center}% \LARGE{\textbf{#1}}\p% \end{center}% } \newcommand{\headerb}[1]{% \textit{#1}\p% }
\begin{document}
\headera{BlaBla} \headerb{BlaBla} Das ist ein Text.
Ein etwas längerer Text.
Das ist ein weiterer Text.\p Und das noch einer.
\headera{BlaBla2}
Hierhaben wir wieder ein Text.
Das noch einer, damit der Satz etwas länger wird und man dieses eigenartige Verhalten beobachten kann.
\end{document}
Wenn ich jetzt eine Seite mit Text und wie im Beispiel \headera{BlaBla2} schreibe, wird wie ich es wollte eine neue Seite angefangen. Aber der Text der vorhergehenden Seite wird auf der vorherigen Seite verteilt. Das beste Ergebnis ist ein Satz oben und ein Satz unten, dazwischen Freiraum. Wie bekomme ich jetzt hin, das die beiden Sätze (oder mehr) zusammenhängen und darunter der Freiraum ist?
Wie kann ich es einrichten, dass ich zwischen \headera{} und \headerb{} eine Freizeile einfügen kann und \headerb{} nicht eingerückt wird? Das selbe nach dem \headera{} (Beispiel oben) und \p.
Gibt es noch andere Buchvorlagen außer book und scrbook?
Warum ist LaTeX so ... anders? ;-) Momentan komme ich mit OpenOffice zu schnelleren und besseren Ergebnissen. (rethorische Frage)
Tschau,
Falk
Hallo Falk,
zu den gestalterischen Fragen der Seitenformatierung sage ich jetzt mal nichts. Auf jeden Fall kannst Du aber erreichen, dass eine Seite vor dem Seitenumbruch vertikal aufgefuellt wird. Mit den beiden Befehlen \vfill und \newpage anstelle des Befehls \pagebreak sollte das funktionieren.
Eine Einrueckung macht LaTeX standardmaessig am Anfang eines Absatzes. Ich denke, Du willst so etwas wie Zwischenueberschriften haben, die keine Nummer bekommen sollen? Versuche es dann mal mit \section*{Hallo} oder \subsection*{Hallo}
Man kann Abschnittsueberschriften ja gern ein eigenes Aussehen geben! Aber man sollte dabei die Logik von LaTeX nicht unterlaufen.
Ich wuerde Dir auf jeden Fall scrbook ans Herz legen, wenn Du eine groessere Arbeit mit LaTeX schreiben willst. Wenn Du Fragen hast, dann lege mal kurz dar, was fuer ein Dokument Du planst.
Stefan
.
Am Freitag, 5. März 2004 20:33 schrieb Stefan Lagotzki:
Hallo Falk,
zu den gestalterischen Fragen der Seitenformatierung sage ich jetzt mal nichts. Auf jeden Fall kannst Du aber erreichen, dass eine Seite vor dem Seitenumbruch vertikal aufgefuellt wird. Mit den beiden Befehlen \vfill und \newpage anstelle des Befehls \pagebreak sollte das funktionieren.
Sollte nicht nur, tut es auch. Danke!
Eine Einrueckung macht LaTeX standardmaessig am Anfang eines Absatzes. Ich denke, Du willst so etwas wie Zwischenueberschriften haben, die keine Nummer bekommen sollen? Versuche es dann mal mit \section*{Hallo} oder \subsection*{Hallo}
Hatte ich schon probiert mit dem Ergebnis: Ein bischen groß das Ganze und nicht so, wie ich es gerne haben möchte.
Man kann Abschnittsueberschriften ja gern ein eigenes Aussehen geben! Aber man sollte dabei die Logik von LaTeX nicht unterlaufen.
Ich wuerde Dir auf jeden Fall scrbook ans Herz legen, wenn Du eine groessere Arbeit mit LaTeX schreiben willst. Wenn Du Fragen hast, dann lege mal kurz dar, was fuer ein Dokument Du planst.
Es sollen längere Aufzeichnungen werden, ohne eben dieses Aussehen eines wissenschaftlich hochtrabenden Textes. Ich habe bis jetzt noch nichts gefunden, was meine Wünsche in einer Vorlage wiedergibt, weder Artikel, Report oder sonstwas. Aber mit den beiden Befehlen oben komme ich schon weiter und es sieht so aus, wie ich es benötige (meiner Meinung nach nicht mal schlecht). Vor allem störte mich der Freiraum bei jedem \chapter{} und die Nummerierung und und und ...
Danke nochmals,
Falk
Hallo Falk!
Am 2004-03-05 18:18 +0000 schrieb Falk Döring:
ich habe mich mal durchgerungen und mich mit LaTeX beschäftigt. Kompliziertes Programm.
Nein, nur ungewohnt :-)
Als jemand, der LaTeX nie wieder hergeben will, muss ich angesichts Deiner "Vergewaltigungen" doch mal ein paar Anmerkungen machen. Vielleicht hilft es Dir auch, die LaTeX-Philosophie besser zu verstehen :-)
Ich habe mir zwei Überschriften selbst definiert:
Das solltest Du nicht tun. Benutze die ganz normalen \chapter, \section usw. Befehle. Wenn Du deren Aussehen unbedingt ändern willst, dann nimm eine andere Dokumentklasse oder ändere höchstens die Parameter von \chapter (IIRC war das \thechapter usw.).
Quelltext mit Header:
\documentclass[12pt,a4paper,oneside]{scrbook}
a4paper ist Standard für die KOMA-Klassen (scr*)
\usepackage[T1]{fontenc} \usepackage[latin1]{inputenc} \usepackage{ngerman} \usepackage{geometry} \usepackage{bookman}
\pagestyle{plain}
\geometry{left=2.5cm,right=2.5cm,top=2.5cm,bottom=2.5cm} \linespread{1.25}
Wenn Du das gesamte Layout änderst, brauchst Du eigentlich auch kein book mehr. In diesen Klassen stecken jahr(hunderte) alte Weisheiten des Schriftsatzes, die sollte man nicht leichtfertig über Bord werfen. Wenn Du mehr Platz auf der Seite brauchst, dann benutze stattdessen die Option DIV (relative Größe des Satzspiegels auf der Seite) und BCOR (Bindekorrektur, wird in Randberechnung nicht mit einbezogen) in der Klassenangabe, also z. B.:
\documentclass[DIV14]{scrbook}
\newcommand{\p}{\[0.5cm]} \newcommand{\headera}[1]{% \pagebreak \begin{center}% \LARGE{\textbf{#1}}\p% \end{center}% } \newcommand{\headerb}[1]{% \textit{#1}\p% }
S. o., bitte tu sowas nicht.
Warum ist LaTeX so ... anders? ;-) Momentan komme ich mit OpenOffice zu schnelleren und besseren Ergebnissen. (rethorische Frage)
Nur, weil Du mit LaTeX den selben Fehler machst, wie fast alle Leute mit WYSIWYG-Programmen: sie konzentrieren sich zu sehr aufs Layout und zuwenig auf den Inhalt. Bei LaTeX gilt die Faustregel: das was man ändern kann und sollte, ist einfach; das was man besser nicht ändert, ist kompliziert.
Schönes WE!
Pitti
Am Samstag, 6. März 2004 10:36 schrieb Martin Pitt:
ich habe mich mal durchgerungen und mich mit LaTeX beschäftigt. Kompliziertes Programm.
Nein, nur ungewohnt :-)
Die Grundidee, Text schreiben und der Computer macht den Rest für mich, ist ja in Ordnung. Aber die ganze Paketierung und das WIE ich es ihm sage (und dann macht er es trotzdem nicht; siehe weiter unten [2]) ...
Als jemand, der LaTeX nie wieder hergeben will, muss ich angesichts Deiner "Vergewaltigungen" doch mal ein paar Anmerkungen machen. Vielleicht hilft es Dir auch, die LaTeX-Philosophie besser zu verstehen :-)
Dann schauen wir mal... :-)
Ich habe mir zwei Überschriften selbst definiert:
Das solltest Du nicht tun. Benutze die ganz normalen \chapter, \section usw. Befehle.[1] Wenn Du deren Aussehen unbedingt ändern willst, dann nimm eine andere Dokumentklasse oder ändere höchstens die Parameter von \chapter (IIRC war das \thechapter usw.).[2]
[1] Warum sehen die Seiten unterschiedlich aus, wenn ich einmal \chapter*{Bla-Bla-Text} und einmal \chapter{Bla-Bla-Text} genommen habe? (Bei \chapter*{} ist der obere Rand größer.) Und warum geht LaTeX von vornherein davon aus, dass ich \chapter*{} nicht ins Inhaltsverzeichnis haben möchte? Und in der Kopfzeile fehlt \chapter*{} auch. (In meinem Fall unwichtig, aber für später eventuell doch von Interesse).
[2] Wie ändere ich sowas? Aus dem Handbuch zu Koma-Script bin ich nicht schlau geworden, was so bei ziemlich allen Paket-Bekleit-Texten zu Tex und Co zutrifft. Scheinbar sind die immer für Profies geschrieben und verachten ... na ja, falsches Wort ... rechnen nicht mit Anfängern.
Quelltext mit Header:
\documentclass[12pt,a4paper,oneside]{scrbook}
a4paper ist Standard für die KOMA-Klassen (scr*)
Sicher ist sicher. 80% der Programmierung ist Fehlerabfangen... :-)
\usepackage[T1]{fontenc} \usepackage[latin1]{inputenc} \usepackage{ngerman} \usepackage{geometry} \usepackage{bookman}
\pagestyle{plain}
\geometry{left=2.5cm,right=2.5cm,top=2.5cm,bottom=2.5cm} \linespread{1.25}
Wenn Du das gesamte Layout änderst, brauchst Du eigentlich auch kein book mehr.
Irgendwas musste ich ja nehmen :-). Habe schon eine Weile mit dieser Vorlage rumexperimentiert, deshalb war die noch drinne. Nehme jetzt scrartcl.
In diesen Klassen stecken jahr(hunderte) alte Weisheiten des Schriftsatzes, die sollte man nicht leichtfertig über Bord werfen.
Ich habe aber keine Jahrhunderte Zeit, um mir dieses System begreiflich zu machen! *tschuldigung*
Wenn Du mehr Platz auf der Seite brauchst, dann benutze stattdessen die Option DIV (relative Größe des Satzspiegels auf der Seite) und BCOR (Bindekorrektur, wird in Randberechnung nicht mit einbezogen) in der Klassenangabe, also z. B.:
\documentclass[DIV14]{scrbook}
Das sieht schon besser aus. Was macht der, in einfachen Worten bitte, nun genau?
\newcommand{\p}{\[0.5cm]} \newcommand{\headera}[1]{% \pagebreak \begin{center}% \LARGE{\textbf{#1}}\p% \end{center}% } \newcommand{\headerb}[1]{% \textit{#1}\p% }
S. o., bitte tu sowas nicht.
Mit der Überschrift, na okay. Muss ich also \chapter und \section ummodeln. Wie bekomme ich diese mit scrbook nach meinen Vorstellungen? Nach einem \ möchte ich 0.5 cm Freiraum haben. Wenn ich das mit \renewcommand umändere (\renewcommand{\}{\[0.5cm]}) meckert LaTeX. Darum das \p.
Warum ist LaTeX so ... anders? ;-) Momentan komme ich mit OpenOffice zu schnelleren und besseren Ergebnissen. (rethorische Frage)
Nur, weil Du mit LaTeX den selben Fehler machst, wie fast alle Leute mit WYSIWYG-Programmen: sie konzentrieren sich zu sehr aufs Layout und zuwenig auf den Inhalt. [1] Bei LaTeX gilt die Faustregel: das was man ändern kann und sollte, ist einfach; das was man besser nicht ändert, ist kompliziert. [2]
[1] Ich konzentriere mich auf den Inhalt. Aber
1 wo ist der Unterschied, wenn ich in LaTeX \textit{Blech-Text} und in OpenOffice Strg+KBlech-TextStrg+K tippe?
2 wenn kein Platz ist, mache ich welchen. Man muss es ja später auch noch lesen können.
2.1 Wenn die Überschriften zu groß sind und ich nicht weiß, wie ich diese verkleinere (bei OpenOffice Stylist->Überschrift1 bis Überschrift10, bei LaTeX ???), 'baue' ich mir neue.
2.2 Ist die Seite zu schmal (bei OpenOffice Format->Seite, bei LaTeX ???), mache ich sie breiter. (Ränder von 2 oder 2.5 cm sind in Ordnung)
2.3 Damit man den Text auch noch lesen kann, nutze ich einen Zeilenabstand von 1.5 (in LaTeX-Umrechnung 1.2, wenn ich mich nicht irre). Letzters ist bei Standard-scrbook nicht gegeben. Da ist der Zeilenabstand nur 1 -> schlecht lesbar, egal ob Standard-Schrift oder bookman, times etc.
3 Sehe ich bei OpenOffice besser, was ich schreibe. Bei LaTeX habe ich immer diese Befehle dazwischen. Aber das mit den Kommentaren geht besser.
[2] Also sollte man mit Latex nur Standard-Sachen machen. Schon bei einer Tabelle hörts bei meinem Verständnis für jahrhundertealte Schriftsetzerei auf. Leider habe ich den Problem-Programmschnipsel schon in die ewigen Byte-Gründe geschickt.
So lange ich das Dokument nicht veröffentlichen möchte, sondern nur für meinen eigenverbrauch, ist diese Methode in Ordnung (finde ich). Bei Diplomarbeiten und anderen solchen Dokumenten aber, wo eine gewisse Norm vorgegeben ist, was mache ich dann? Nutze scrbook in der Standard-Form und sage dann bei der Verteidigung: "Ihre Wünsche sind nicht LaTeX-/Schriftsatz-Konform. Tut mir leid." Solche 'Problemchen' machen es mir wirklich nicht leicht, den Sinn von LaTeX zu 'verarbeiten' (Ich hoffe ja, dass ich ihn \textit{verstanden} habe). Wenn man schon an der Formatierung einfacher nicht-wissenschaftlicher Texte verzweifelt...
Schönes WE!
Danke gleichfalls.
Falk
Hallo Falk,
vor mehr als zehn Jahren habe ich auch so ueber LaTeX gedacht. Damals noch unter AIX und unter DOS. Ich *habe* oft geflucht und ich habe auch oft (nicht immer gluecklich) in das Layout eingegriffen. Nicht alle Ergebnisse mag ich heute noch anschauen :-)
Es ist schwer zu sagen, welche Klasse Du fuer Deine Aufzeichnungen verwenden solltest. IMHO ist eher 'scrartcl' geeignet, wo Du nicht so viel Platz fuer die Hervorhebung bestimmter Strukturen des Dokuments benoetigst. Eine Gliederung in
\section \subsection \subsubsection
ist sicher ausreichend. Und keine Stufe muss nummeriert sein! Im Inhaltsverzeichnis kannst Du auch noch mal frei entscheiden, ob Du nummerieren willst.
Ich denke, Du wirst LaTeX noch sehr schaetzen lernen, wenn es Dir zum Beispiel Deine Quelltexte mit Syntaxhervorhebung, Zeilennummern etc. formatiert. Wenn Du die Index- und Glossarfunktionen kennenlernst. Oder wenn Du mal Dokumente automatisch erstellen musst. Es gibt inzwischen auch sehr gute Praesentationsmoeglichkeiten mit LaTeX.
Ich habe Dein Dokument noch mal etwas nachmodelliert:
%%%%%%%%%%%%%%%%%%%% schnipp %%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%
\documentclass[12pt]{scrartcl} \usepackage[T1]{fontenc} \usepackage[latin1]{inputenc} \usepackage{ngerman} \usepackage{geometry} \usepackage{bookman} \usepackage[scaled=0.95]{helvet} \pagestyle{plain}
%% Du willst keine Nummern vor Deinen Abschnitten? So %% bekommst Du keine:
\setcounter{secnumdepth}{-2}
%% %% Auf Deinen ausdruecklichen Wunsch hin, richtig ist es %% aber nicht! \geometry{left=2.5cm,right=2.5cm,top=2.5cm,bottom=2.5cm}
%% Der folgende Wert ist etwas hoch. Aber den \linespread ein %% wenig hochzusetzen, ist bei vielen Schriften keine schlechte %% Idee. \linespread{1.25}
\begin{document}
\section{Ein erster Test} \subsection{Etwas Text}
Hier haben wir wieder ein Text. Das ist noch einer, damit der Satz etwas laenger wird. Das ist noch einer, damit der Satz etwas laenger wird. Hier haben wir wieder ein Text. Das ist noch einer, damit der Satz etwas laenger wird. Das ist noch einer, damit der Satz etwas laenger wird.
\begin{description} \item[Der Text]{ ist das Ziel. Ein weiterer Text. Das ist ein weiterer Text. Und das noch einer. Das ist ein Text. Ein weiterer Text. Das ist ein weiterer Text. Und das noch einer. } \end{description}
\vfill \newpage
\subsection{Etwas mehr Text}
\end{document}
Am Sa, 06. Mär 2004 07:58:53 +0000, schrieb Falk Döring:
[1] \addsection [2] Klassenoption smallheadings
Steht beides im scrguide. Und für Anfänger gibts ja immer noch l2kurz (beides kannst Du mittels "texdoc name" aufrufen.
Ich habe aber keine Jahrhunderte Zeit, um mir dieses System begreiflich zu machen! *tschuldigung*
Dafür gibts l2kurz.
\documentclass[DIV14]{scrbook}
Das sieht schon besser aus. Was macht der, in einfachen Worten bitte, nun genau?
Die Seite in 14 Teile teilen und 11 davon für den Text nehmen.
1 wo ist der Unterschied, wenn ich in LaTeX \textit{Blech-Text} und in OpenOffice Strg+KBlech-TextStrg+K tippe?
Mit latex schreibst Du \emph{Blech-Text} oder definierst Dir mit \newcommand{\Blech}[1]{\emph{#1}} ein Blech-Kommando und benutzt \Blech{Blech-Text} Dann kannst Du später immer noch das ganze Blech grün färben, wenn Dus nicht mehr blau haben willst. Das ganze nennt man (glaub ich) logische Auszeichnung. BTW: Auch bei OpenOffice solltest Du nie direkt Kursiv setzen, sonder immer einen Stil nehmen, der kursiv setzt.
2.1 Wenn die Überschriften zu groß sind und ich nicht weiß, wie ich diese verkleinere (bei OpenOffice Stylist->Überschrift1 bis Überschrift10, bei LaTeX ???), 'baue' ich mir neue.
s.o. Es gibt bei Koma-Skript auch noch feinere Möglichkeiten, das Aussehen von Überschriften zu verändern.
2.2 Ist die Seite zu schmal (bei OpenOffice Format->Seite, bei LaTeX ???), mache ich sie breiter. (Ränder von 2 oder 2.5 cm sind in Ordnung)
Kurz: Ein gutes Textfenster orientiert sich am Seitenverhältnis des Papiers. Und das machst Du bei festen Rändern um das Papier kaputt. Außerdem gibt es eine maximale Zeilenlänge von 60-70 (internat. Richtwert für Buchstabenschriften), der nicht überschritten werden sollte. Und das hat _keine_ (Computer-Technische) Gründe.
2.3 Damit man den Text auch noch lesen kann, nutze ich einen Zeilenabstand von 1.5 (in LaTeX-Umrechnung 1.2, wenn ich mich nicht irre). Letzters ist bei Standard-scrbook nicht gegeben. Da ist der Zeilenabstand nur 1 -> schlecht lesbar, egal ob Standard-Schrift oder bookman, times etc.
Du vergleichst grad Äpfel mit Birnen. LaTeX hat einen Standard-Zeilenabstand von 1,2 oder 1,25. Deswegen gibt es ja erst die LaTeX-Umrechnungen. Meiner Meinung nach reicht das für die cm-Schriften (oder Standard, wie dus nennst) auch voll aus. Anderthalb Zeilen wirken IMHO schon ein wenig auseinandergezerrt, zumindestens wenn man sich an maximale Zeilenlängen hält. Bei anderen Schriften (z.B. Pandora sieht das schon wieder anders aus).
[2] Also sollte man mit Latex nur Standard-Sachen machen. Schon bei einer Tabelle hörts bei meinem Verständnis für jahrhundertealte Schriftsetzerei auf. Leider habe ich den Problem-Programmschnipsel schon in die ewigen Byte-Gründe geschickt.
Wo ist hier das Problem? \begin{tabular}{|l|cc|r|} links&das ist&zentriert&rechts\ ich&du&er&sie, es\ bli&bla&blo&bäh \end{tabular}
So lange ich das Dokument nicht veröffentlichen möchte, sondern nur für meinen eigenverbrauch, ist diese Methode in Ordnung (finde ich). Bei Diplomarbeiten und anderen solchen Dokumenten aber, wo eine gewisse Norm vorgegeben ist, was mache ich dann? Nutze scrbook in der Standard-Form und sage dann bei der Verteidigung: "Ihre Wünsche sind nicht LaTeX-/Schriftsatz-Konform. Tut mir leid."
So ähnlich. Viele Normen sind für die Schreibmaschine gemacht und wurden nur ein wenig an den Computer angepasst. Ein Beispiel: In den Richtlinien zu wissenschaftlichen Arbeiten der TUBAF werden Schriften noch in Zeichen pro Zoll angegeben. Heutzutage verwendet man aber Schrifthöhen in Punkt.
Dennoch ist es möglich, mit den vorhandenen Paketen auch wirklich fast alle Normen zu erfüllen. Das ist dann aber etwas für den fortgeschrittenen Nutzer, aber nicht zwangsläufig kompliziert. Zunächst solltest Du Dich aber mit LaTeX vertraut machen. Und vor allem versuchen, zu begreifen, warum das eine oder andere wie gemacht wird. Das versucht eigentlich die einschlägige Literatur zu (La)TeX auch zu vermitteln. Besser als bei Koma-Skript ist wohl kaum eine Klasse/ein Paket dokumentiert, was diesen Punkt angeht. Mit diesem Wissen kannst Du dann selbst entscheiden, an welchen Punkten Du Dich über welche Normen hinwegsetzt und an welchen nicht.
Solche 'Problemchen' machen es mir wirklich nicht leicht, den Sinn von LaTeX zu 'verarbeiten' (Ich hoffe ja, dass ich ihn \textit{verstanden} habe). Wenn man schon an der Formatierung einfacher nicht-wissenschaftlicher Texte verzweifelt...
Es gibt Leute, die setzen Liederbücher, Opern und Gedichtbände mit LaTeX. Was ich bei meiner Diplomarbeit als ganz angenehm empfunden haben: Alles, was nicht Standard-Schrift-Text ist, hat einen Makro-Namen gekriegt. Und wenn ich mal Zeit bzw. Lust drauf hatte, hab ich halt mal ein wenig Layout gemacht. Und wenn ich Text geschrieben habe, wurde ich nicht vom Layout abgelenkt. Und dann kam es hin und wieder vor, dass ich irgendwelche Formelzeichen abändern musste, das ging dann (modulo Eingabefehler) mit Ändern von einer Zeile fürs ganze Dokument. Aber dass steht ja überall beschrieben.
Übrigens: 90% Deiner Probleme hat irgendwer irgendwann schon mal gelöst. Deswegen gibt es ja auch diese Unmengen an Klassen.
Tobias, der gestern die Dipl-Arbeit abegeben hat (ca. 10000 Zeilen Quelltext).
lug-dd@mailman.schlittermann.de