Hallo LUG,
ich brauche mal einige Informationen zum mounten von Festplatten. Ich habe hier ein System, bei dem /dev/sda in ein Verzeichnis /mnt/abc gemountet ist. Unter /dev gibt es noch sda1 bis sda12. Nun meine Fragen:
- Ist es normal, /dev/sda zu mounten und dort Daten drauf zu speichern? Ich denke immer, sda1 bis 12 sind die Partitionen und sda die gesamte Festplatte. Und eine komplette Festplatte mounten?
- Wenn sda die gesamte Festplatte ist, kann es da zu Datenverlust kommen, wenn man dort fleißig Daten drauf speichert? Ist ja nicht partitioniert oder dergleichen. Ist bzw. wäre es überhaupt möglich Daten dorthin zu speichern.
- Kann sda auch ein Raid oder sowas sein?
- Wie kann ich den Grund herausfinden, warum sda gemountet wurde, ohne den Verursacher direkt zu fragen?
Ja, die Fragen klingen vielleicht etwas eigenartig. Aber ich hatte noch nie den Fall, dass ich ein /dev/sda gemountet sah und bin leicht verwirrt. Sollte ich etwas falsch verstanden haben oder etwas für die Beantwortung unklar sein, bitte fragen. Ich bin über jede Antwort und weitere Information dankbar.
mfg,
-- Falk
Hi Falk,
Ich habe hier ein System, bei dem /dev/sda in ein Verzeichnis /mnt/abc gemountet ist. Unter /dev gibt es noch sda1 bis sda12. Nun meine Fragen:
- Ist es normal, /dev/sda zu mounten und dort Daten drauf zu
speichern?
Es ist unter Linux machbar, selbst wenn Partitionen existieren, wenn die ganze HD als ein FS formatiert ist (Windows bekommt dann nicht zu Unrecht einen Schreikrampf bzw. empfielt die Neuformatierung aller Partitionen (sofern es sich für diese für zuständig befindet)).
Ich denke immer, sda1 bis 12 sind die Partitionen und sda die gesamte Festplatte.
korrekt
Und eine komplette Festplatte mounten?
Macht man so, wenn ein Datenträger nicht partitioniert wird (üblich v.a. bei USB-Sticks). Prinzipiell sollte dann auch keine Partitionstabelle vorhanden sein, aber es zwingt dich unter Linux nichts, eine Partitionstabelle zu beachten. Windows beachtet die Partitionstabelle "zwanghaft", sofern vorhanden.
Empfehlung: Variante 1) Keine Partitionstabelle, ganze HD als ein FS Variante 2) Partitionstabelle, jede Partition ein FS
Mischmasch ist unsauber.
- Wenn sda die gesamte Festplatte ist, kann es da zu Datenverlust
kommen, wenn man dort fleißig Daten drauf speichert?
s.o., was Windows vorschlägt.
Ist ja nicht partitioniert oder dergleichen. Ist bzw. wäre es überhaupt möglich Daten dorthin zu speichern.
s.o.: USB-Storage: Lin+Win: Ja interne HD: Lin: ja, Win: nein
- Kann sda auch ein Raid oder sowas sein?
Völlig egal dafür.
- Wie kann ich den Grund herausfinden, warum sda gemountet wurde,
Automounter?
Möglicherweise werden sda[1-12] automatisch in /dev angelegt, wenn keine Part-Tab da ist, ohne dass sich entsprechende Reminiszenzen auf der HD finden.
Wenn /dev/sda erfolgreich gemountet wird, dann wird das dafür korrekt formatiert sein. Nicht aus Versehen die mgl. Vorhandenen Partitionen formatieren ;-)
nochmal kurz: zum beschriebenen Verhalten. USB-Storage: normal interne HD: komisch
Viele Grüße Fabian
Danke Fabian, Danke Christian,
wenn ich eure E-Mails richtig verstehe, ist es erstmal kein Problem die /dev/sda als komplette Festplatte zu mounten. Bei USB-Festplatten ist es normal, bei internen Festplatten, wie in meinem Fall, eigentlich nicht. Vorraussetzung ist, dass nicht schon Partitionen vorhanden sind.
In meinem Fall gibt es gibt keine Partitionstabelle auf der sda. Da /dev/sda1 bis /dev/sda12 angezeigt werden, sind Partitionen vorhanden und es kann/wird zu Datenverlust kommen? Liege ich da richtig?
- Wie kann ich den Grund herausfinden, warum sda gemountet wurde,
Automounter?
Die frage war etwas komisch gestellt von mir ... ich meinte es so, was hat den Admin dazu bewogen, eine komplette Festplatte und nicht die Partition zu mounten.
Danke für eure Antworten. Hat mir sehr geholfen.
Mit freundlichem Gruß,
Falk
Hi Falk,
On Tue, Jul 29, 2008 at 06:22:46 +0200, Falk D?ring wrote:
wenn ich eure E-Mails richtig verstehe, ist es erstmal kein Problem die /dev/sda als komplette Festplatte zu mounten. Bei USB-Festplatten ist es normal,
Nein, nur bei USB-Sticks.
bei internen Festplatten, wie in meinem Fall, eigentlich nicht. Vorraussetzung ist, dass nicht schon Partitionen vorhanden sind.
Dass es sich um eine interne Festplatte handelt, hattest Du nicht erwaehnt.
In meinem Fall gibt es gibt keine Partitionstabelle auf der sda. Da /dev/sda1 bis /dev/sda12 angezeigt werden, sind Partitionen vorhanden und es kann/wird zu Datenverlust kommen? Liege ich da richtig?
Was genau meinst Du mit "/dev/sda1 bis /dev/sda12 werden angezeigt"?
Existieren die Device Nodes in /dev? Das muss nichts heissen.
Tauchen sie in /proc/partitions auf? Dann hat der Kernel Partitionen auf der Platte festgestellt und es gibt doch eine Partitionstabelle.
Die frage war etwas komisch gestellt von mir ... ich meinte es so, was hat den Admin dazu bewogen, eine komplette Festplatte und nicht die Partition zu mounten.
Das fragst Du wohl besser den Admin.
Gruss, Chris
Hallo Christian,
Zitat von Christian Perle chris@linuxinfotag.de:
Hi Falk,
On Tue, Jul 29, 2008 at 06:22:46 +0200, Falk D?ring wrote:
wenn ich eure E-Mails richtig verstehe, ist es erstmal kein Problem die /dev/sda als komplette Festplatte zu mounten. Bei USB-Festplatten ist es normal,
Nein, nur bei USB-Sticks.
Wer lesen kann ... klar.
bei internen Festplatten, wie in meinem Fall, eigentlich nicht. Vorraussetzung ist, dass nicht schon Partitionen vorhanden sind.
Dass es sich um eine interne Festplatte handelt, hattest Du nicht erwaehnt.
Als ich die E-Mail geschrieben hatte, hatte ich an externe Festplatten nicht gedachte. Und auch mal auf die Partitionierung zu schauen bin ich erst nach dem Senden-Knopf gekommen.
In meinem Fall gibt es gibt keine Partitionstabelle auf der sda. Da /dev/sda1 bis /dev/sda12 angezeigt werden, sind Partitionen vorhanden und es kann/wird zu Datenverlust kommen? Liege ich da richtig?
Was genau meinst Du mit "/dev/sda1 bis /dev/sda12 werden angezeigt"?
Existieren die Device Nodes in /dev? Das muss nichts heissen.
Existieren.
Tauchen sie in /proc/partitions auf? Dann hat der Kernel Partitionen auf der Platte festgestellt und es gibt doch eine Partitionstabelle.
Nein. Tauchen nicht auf.
Die frage war etwas komisch gestellt von mir ... ich meinte es so, was hat den Admin dazu bewogen, eine komplette Festplatte und nicht die Partition zu mounten.
Das fragst Du wohl besser den Admin.
Habe ich gemacht und die Infos aus den E-Mails haben mir sehr dabei geholfen.
Nochmal danke. Habe wieder einiges gelernt.
Tschau,
Falk
Gruss, Chris -- Christian Perle chris AT linuxinfotag.de 010111 http://chris.silmor.de/ 101010 LinuxGuitarKitesBicyclesBeerPizzaRaytracing
Lug-dd maillist - Lug-dd@mailman.schlittermann.de https://ssl.schlittermann.de/mailman/listinfo/lug-dd
Hi Falk,
On Tue, Jul 29, 2008 at 11:15:47 +0200, falk.doering@fadoe.de wrote:
Was genau meinst Du mit "/dev/sda1 bis /dev/sda12 werden angezeigt"?
Existieren die Device Nodes in /dev? Das muss nichts heissen.
Existieren.
Tauchen sie in /proc/partitions auf? Dann hat der Kernel Partitionen auf der Platte festgestellt und es gibt doch eine Partitionstabelle.
Nein. Tauchen nicht auf.
Nochmal grundsaetzlich was zu Eintraegen im /dev-Verzeichnis. Diese Eintraege zeigen _nicht_ zuverlaessig an, ob eine Hardwareressource oder ein Kerneltreiber existiert bzw. zugegriffen werden kann. Man kann problemlos "mknod /dev/hda15 b 3 15" aufrufen, hat damit aber nicht die Platte partitioniert. Wenn es keine 15. Partition auf hda gibt, liefert ein Zugriff an /dev/hda15 dann "no such device" (nicht zu verwechseln mit "no such file or directory"), weil der Kernel fuer diese Geraeteadresse (Block 03:0f) keinen Treiber registriert hat.
Mit udev ist das /dev-Verzeichnis dynamischer geworden, aber viele Distributoren legen einen Teil der Device Nodes zusaetzlich statisch an.
Gruss, Chris
Am Montag 28 Juli 2008 20:00:14 schrieb Fabian Hänsel:
Und eine komplette Festplatte mounten?
Macht man so, wenn ein Datenträger nicht partitioniert wird (üblich v.a. bei USB-Sticks).
Vielleicht noch als Hinweis an dieser Stelle: Wenn man einen USB-Stick partitioniert, was bei heutigen Größen und Anforderungen durchaus sinnvoll sein kann, dann sollte eine VFAT-Partition, sofern vorhanden, an erster Stelle auftauchen, da bestimmte Betriebssysteme sich eben nicht die Mühe machen, die gesamte Partitionstabelle durchzugehen.
Josef
Hallo Falk,
On Mon, Jul 28, 2008 at 17:24:15 +0200, falk.doering@fadoe.de wrote:
ich brauche mal einige Informationen zum mounten von Festplatten. Ich habe hier ein System, bei dem /dev/sda in ein Verzeichnis /mnt/abc gemountet ist. Unter /dev gibt es noch sda1 bis sda12. Nun meine Fragen:
- Ist es normal, /dev/sda zu mounten und dort Daten drauf zu
speichern?
Normal ist es nicht, aber durchaus moeglich. Linux bzw. dem jeweiligen Dateisystemtreiber ist ziemlich egal, ob das Blockdevice eine Partition oder das komplette Device ist, solange die Dateisystemstuktur darauf benutzbar ist.
Im vorliegenden Fall scheint aber jemand einerseits die Festplatte partitioniert und andererseits ein Dateisystem auf der ganzen Festplatte erzeugt zu haben. Weil Dateisysteme wie ext2/ext3 bei mkfs nicht stumpf alles ueberschreiben, ist es durchaus denkbar, dass die Partitionierungsinformation die Sache ueberlebt hat. Ich gehe davon aus, dass es bei einem fruheren mkfs-Aufruf einen Tippfehler gegeben hat.
Uebrigens, bei USB-Sticks, die unter Windows XP via normalem "Formatieren"-Dialog formatiert wurden, fehlt uebrigens auch die Partitionstabelle, da XP solche Sticks wohl wie Floppies behandelt (die auch nicht partitioniert werden).
Ich denke immer, sda1 bis 12 sind die Partitionen und sda die gesamte Festplatte.
Das ist richtig.
Und eine komplette Festplatte mounten?
Siehe oben.
- Wenn sda die gesamte Festplatte ist, kann es da zu Datenverlust
kommen, wenn man dort fleissig Daten drauf speichert? Ist ja nicht partitioniert oder dergleichen.
Wenn /dev/sda nur so genutzt wird (ohne nebenbei noch partitioniert zu sein), gibt es keine Datenverluste. Wenn sich aber ein Dateisystem und eine Partitionstabelle um den gleichen Bereich kloppen, wird es irgendwann Probleme geben.
- Wie kann ich den Grund herausfinden, warum sda gemountet wurde, ohne
den Verursacher direkt zu fragen?
Automounter? Sowas stelle ich immer ab.
Gruss, Chris
lug-dd@mailman.schlittermann.de