Den nachfolgenden Brief erhielt ich von: Juergen.Hemm@telekom.de zugestellt. Er ist leider etwas länglich, aber sehen Sie selbst. Josef Müller
Sehr geehrte Internet-Surfer,
Das Internet bekommt ab September 2000 eine weltweite "Regierung".
Bisher lag die Verwaltung für Internetadressen bei vielen Gremien, die irgendwo zwischen USA-Regierung und -Wirtschaft angesiedelt waren. Die Adressen in Europa und anderen Kontinenten wurden von vielen einzelnen Firmen verteilt. Jetzt übernimmt die neue Organisation ICANN ("Internet Corporation for Assigned Names and Numbers") weltweit diese Aufgabe.
"Was klingt wie eine rein technische Managementaufgabe, hat aber weit reichende Bedeutung. Wer immer diese Datenzentrale des Netzes kontrolliert, hält eine beinahe unumschränkte Macht über die Nutzung des Internet in den Händen.", schreiben die Journalisten Schmundt und Schumann in SPIEGEL online.
ICANN aber stellt sich einer demokratischen Wahl! ALLE Besitzer eines Internet-Anschlusses dürfen sich beteiligen und einen Teil der 18 ICANN-Direktoren wählen. Und kaum jemand weiß bisher davon, weil über diese Wahl kaum öffentlich informiert wird !!! Von über hundert Millionen Internetsurfern haben sich bisher erst 15.000 als Wähler registriert!!!!!
Die Zeit drängt: Noch bis Ende Juli können sich die Internet-Nutzer der ganzen Welt bei der ICANN als Wähler - und gleichzeitig kostenlos als Mitglied der ICANN - registrieren. Die einzigen Bedingungen: Man muss mindestens 16 Jahre alt sein und eine e-Mail-Adresse haben. Unter http://members.icann.org/join_now.htm kann man sich registrieren.
Zur Zeit ist die Seite nur auf Englisch verfügbar. Eine deutsche Anleitung gibt's beim SPIEGEL unter http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/nf/0,1518,74754,00.html . Der SPIEGEL hat auf seiner Internetseite eine neue Initiative gestartet, um mehr Internet-Nutzer zur Teilnahme an der Wahl zu bringen. Dadurch habe auch ich davon erfahren.
Warum ich Ihnen das alles erzähle? Ich bin als einfacher Bürger daran interessiert, dass erstens die Internet-Direktoren von der "Netzbevölkerung" demokratisch gewählt werden.
Zweitens will ich erreichen, dass nicht nur die US-Amerikaner, sondern auch wir Europäer ein Wörtchen mitzureden haben, wenn es um die Zukunft des Internets geht! Bisher haben sich nur ein paar Tausend US-Amerikaner als Wähler registrieren lassen. Und sollen Europa & Co die Mitbestimmung über die Zukunft etwa verschlafen?
ICANN aber bemüht sich bis jetzt nicht ernsthaft darum, die Internet-Nutzer auf der Welt über die Wahl zu informieren. Nur eine kleine Handvoll Zeitungen und Magazine sowie das ZDF tun dies - und zwar ausschließlich auf ihren Internetseiten (nicht etwa im Fernsehen!).
Ich habe mir deshalb vorgenommen, ein bisschen Werbung für diese Wahl zu machen, und schicke Ihnen deshalb diesen e-Mail-Rundbrief. Die (gut 700) Empfänger habe ich nach dem Zufallsprinzip aus dem e-Mail-Verzeichnis http://www.suchen.de ausgewählt, indem ich nach bestimmten Vor- oder Nachnamen, Postleitzahlen, Branchen oder Städten gesucht habe. Dabei fand ich zufällig auch Ihre Adresse.
Bitte sorgen Sie mit dafür, dass demokratische und geeignete Kandidaten auch aus Europa gewählt werden. Registrieren Sie sich (bis Ende Juli) bei ICANN, informieren Sie sich (ab August) über die Kandidaten und wählen Sie Ende September dann die ICANN-Direktoren.
Nähere Informationen zum Thema ICANN-Wahl finden Sie auf den unten aufgelisteten Internetseiten. Überzeugen Sie sich beim SPIEGEL oder auch beim ZDF, dass die Informationen in dieser e-Mail korrekt sind, und erfahren Sie mehr über die Hintergründe der Wahl. Sobald die Kandidaten feststehen, werden sie Ihnen auf diesen Seiten auch vorgestellt.
Dann habe ich nur noch eine letzte Bitte: Helfen Sie mit, die Wahl bekannter zu machen. Teilen Sie auch anderen Internet-Nutzern mit, dass sie sich bitte beteiligen sollen. Zum Beispiel könnten Sie das tun, indem Sie diese e-Mail an so viele Leute wie nur möglich weiterleiten! Wenn diese Leute die e-Mail dann wiederum weiterleiten, entsteht bald ein sogenannter "Kettenbrief", und breitere Bevölkerungsteile wissen über die Wahl Bescheid.
Bitte leiten Sie die e-Mail aber nicht mehr nach Ende Juli weiter, weil es danach keinen Sinn mehr hat.
Mit freundlichen Grüßen gezeichnet Sebastian Hinsch
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Wichtige Links zum Thema:
SPIEGEL-Initiative: http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/nf/0,1518,74756,00.html
ZDF-Info zur Wahl: http://www.zdf.de/events/icann/index.html
Wahlregistrierung: http://members.icann.org/join_now.htm
Anleitung SPIEGEL:http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/nf/0,1518,74754,00.html
ICANN-Homepage: http://www.icann.org
Initiative Demokratisches Internet: http://www.democratic-internet.de
Wer ist ICANN?: http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/nf/0,1518,74755,00.html
Elektronische Postkarten mit Wahlaufruf: http://www.zdf.de/postkarten/index.asp?confStr=2%7CEvents%7C84%7CICANN-Wahl&... edit
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Und hier ein Brief des Chefredakteurs von SPIEGEL Online an seine User im Wortlaut:
Liebe SPIEGEL-ONLINE-Nutzer,
zum ersten Mal in der Geschichte des World Wide Web können sich Internet-User in aller Welt an der Wahl zum Direktorium der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (Icann) beteiligen. Dieses Gremium, eine Art Weltregierung des Internet, steht bislang im Ruf, von amerikanischen Interessen dominiert zu werden. Die Interessen von Netzbürgern anderer Staaten sind bisher nicht genügend vertreten.
Das will die Intiative www.spiegel.de/icann "I Can! - eLection 2000" ändern, zu der sich SPIEGEL ONLINE mit Online-Redaktionen anderer Medien und Persönlichkeiten zusammengetan hat, die sich für die Demokratisierung des Internet engagieren. Unser aller Bitte: Setzen Sie sich für die Rechte der europäischen Online-Nutzer ein, nehmen Sie Einfluss, beteiligen Sie sich an der I Can! eLection 2000.
Herzlich
Dieter Degler Chefredakteur SPIEGEL ONLINE ---------------------------------------------------------------------------
On Thu, 29 Jun 2000, Reinhard Foerster wrote:
On Thu, Jun 29, 2000 at 10:37:49AM +0100, JMueller@dresden.de wrote:
Den nachfolgenden Brief erhielt ich von: Juergen.Hemm@telekom.de zugestellt. Er ist leider etwas länglich, aber sehen Sie selbst.
Verbreite doch bitte solchen Spam nicht noch weiter.
Wieso? War ziemlich relevant und hattest Du es vorher gewusst _und_ beachtet? (Ich glaub' in der c't war da mal ein Artikel....)
Konrad
am Don, dem 29.06.2000, um 18:30:57 +0200 mailte Reinhard Foerster folgendes:
On Thu, Jun 29, 2000 at 06:06:49PM +0200, Konrad Rosenbaum wrote:
Wieso? War ziemlich relevant und hattest Du es vorher gewusst _und_ beachtet? (Ich glaub' in der c't war da mal ein Artikel....)
Was hatte es mit Linux zu tun?
man kann davon halten, was man will. Es aber als komplett zu verbreiten ist nicht okay, ein Hinweis darauf wäre IMHO okay gewesen.
Was es mit Linux gemeinsam hat? Nun, ich hab es so genau gelesen, aber es geht wohl doch um ein Stück Offenheit im Internet, also ganz so abwegig ist es vielleicht nicht.
Andreas
Am Thu den 29 Jun 2000 um 10:36:09PM +0200 schrieb Andreas Kretschmer:
am Don, dem 29.06.2000, um 18:30:57 +0200 mailte Reinhard Foerster folgendes:
On Thu, Jun 29, 2000 at 06:06:49PM +0200, Konrad Rosenbaum wrote:
Wieso? War ziemlich relevant und hattest Du es vorher gewusst _und_ beachtet? (Ich glaub' in der c't war da mal ein Artikel....)
Was hatte es mit Linux zu tun?
man kann davon halten, was man will. Es aber als komplett zu verbreiten ist nicht okay, ein Hinweis darauf wäre IMHO okay gewesen.
es wäre wohl angebracht in zukunft größere dateien einfach auf sein public_html zu kopieren und hier nur den link zu posten. das hat sich in anderen listen bewährt (netbsd z.b.).
andre
Hi,
Wieso? War ziemlich relevant und hattest Du es vorher gewusst _und_ beachtet? (Ich glaub' in der c't war da mal ein Artikel....)
Was hatte es mit Linux zu tun?
Ich denke das Internet hat immer etwas mit Linux zutun. Ohne das Internet wäre Linux heute nicht das was es ist. Und ich finde es gut das man als Internetuser dann ein Wörtchen zu Internetgestaltung mitreden kann. Ciao, Martin
Am Thu, 29 Jun 2000 schrieben Reinhard Foerster:
On Thu, Jun 29, 2000 at 06:06:49PM +0200, Konrad Rosenbaum wrote:
Wieso? War ziemlich relevant und hattest Du es vorher gewusst _und_ beachtet? (Ich glaub' in der c't war da mal ein Artikel....)
Was hatte es mit Linux zu tun?
Ich denke eine ganze Menge... Für mich ist Linux nicht einfach nur ein Betriebssystem aus Bits und Bytes sondern ein Symbol für freie Informationen und freies Wissen. Es ist äußerst gefährlich, wenn Menschen sich ihre Meinung bilden, ohne alle Hintergründe zu wissen... (man denke an das 3. Reich, oder die Militärdiktaturen in vielen Ländern)
Wenn das Internet, die zur Zeit größte Informationsquelle, unter die Herrschaft gewisser Personen gelangt, würden Informationen gefälscht, und die Meinungsäußerung eingeschränkt.
Entschuldigung für diese etwas drastische Ausführung, aber bevor jetzt erhitzte Replys folgen, denkt darüber bitte erst noch mal nach...
Ciao, Tobias
lug-dd@mailman.schlittermann.de