Hallo,
von mehreren Firmen werden Adapater angeboten, die ein solches LAN ermöglichen und damit die Bequemlichkeiten fördern, weil man keine Löcher für Kabel in Zimmerwände oder -decken bohren muss, was besonders schön ist, wenn gerade da eine Stromleitung unsicht- bar verläuft. Mein Frage betrifft die Sicherheit in puncto "Feind hört mit!". Sind die Nachrichten jenseits des Stromzählers wirklich nicht mehr da? Dies- seits des Stromzählers kann der Feind mithören - das ist doch so?
Mich interessieren eigene Erfahrungen, wobei ich voraussetze, dass nur vertrauenswürdige Informationen als Antwort eingehen.
Vielen Dank!
am Mon, dem 05.03.2007, um 15:07:48 +0100 mailte Peter Mazurek folgendes:
Mich interessieren eigene Erfahrungen, wobei ich voraussetze, dass nur vertrauenswürdige Informationen als Antwort eingehen.
Vielen Dank!
Keine eigenen Erfahrungen - aber das ist wohl so wie mit WLAN etc. und überhaupt: verschlüsselung existiert. Wir als Linux-User haben doch mit SSH kein Problem, oder?
Andreas
-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Hash: SHA1
On Mon, 5 Mar 2007 15:07:48 +0100 Peter Mazurek peter.mazurek@s-direktnet.de wrote:
Hallo,
von mehreren Firmen werden Adapater angeboten, die ein solches LAN ermöglichen und damit die Bequemlichkeiten fördern, weil man keine Löcher für Kabel in Zimmerwände oder -decken bohren muss, was besonders schön ist, wenn gerade da eine Stromleitung unsicht- bar verläuft.
Um es vorweg zu nehmen, ich halte nicht besonders viel von Powerline. Powerline ist drahtgebundener Funk.
Mein Frage betrifft die Sicherheit in puncto "Feind hört mit!". Sind die Nachrichten jenseits des Stromzählers wirklich nicht mehr da?
Keine Angst, die Nachrichten sind noch da. Allerdings wird das aufmodulierte Signal im Bereich einiger MHz durch die im Zähler enthaltenen Induktivitäten inkl. der Leitungsinduktivität so stark bedämpft, dass es ohne aufwändige Technik nur noch schwer auswertbar sein wird. Allerdings betreibst Du Powerline automatisch an einer schönen großen Antenne, so dass es wohl leichter sein dürfte, die Sendung per Funk mitzuschneiden. Wenn es Deinem Nachbarn gelingen würde, das empfangene Signal zu demodulieren, stünde er nur noch vor dem Problem, dass meist 56-Bit DES verwendet wird. Das wurde wohl erstmals 1997? geknackt.
Dies- seits des Stromzählers kann der Feind mithören - das ist doch so?
Wenn ich mir so die Beschreibung eines Produktes anschaue, so sollte das relativ einfach sein: "1. Use the supplied Category 5 Ethernet cable to connect the ALL1685 and your PC’s Ethernet port. 2. Plug the Ethernet Bridge ALL1685 to outlet. 3. You can repeat steps 1 and 2 for connecting many other links depending on your needs. 4. The LINK and LINK/ACT LED indicator light up when you complete the above connection. 5. The ACT LED indicator starts blinking when the data communication proceeds on power line. 6. The COL LED indicator flashes when there is a Powerline communication collision."
Das klingt mir so, als ob Mithören in Deinem (Strom-)Netz per Plug&Play funktionieren sollte. Aber Du kannst ja Deine Verbindungen verschlüsselt betreiben (ssh).
Allerdings kannst Du per Funk ja auch "Feinde" stören. Darüber würde ich mir eher Sorgen machen und bei Funkstörungen haftest Du als Betreiber, da helfen Dir CE-Zeichen, FCC etc. des Herstellers auch nicht weiter. Du dürftest so ziemlich im gesamten KW-Band stören, inkl. Oberwellen (die gehen oft bis 130 MHz) noch etwas mehr. Es betrifft also die Frequenzbänder der Funkamateure und die Frequenzen der Rundfunkdienste (nach Wellenlängen) 75m, 49m, 41m, 31m, 25m, 22m, 19m, 16m, 15m, 13m, 11m. Nicht zu vergessen noch jede Menge andere Funkdienste wie z.B. Flugfunk, Seefunk, etc.
Wenn auch schon etwas älter, hier ein paar Messungen zur Störthematik:
http://www.darc.de/aktuell/plc/dk9md02.html
Falls ein Funkamateur in Deiner Nähe wohnt, hast Du mit Sicherheit einen "Feind" mehr, und der ist mit Sicherheit nicht auf Deine Daten scharf.
Mich interessieren eigene Erfahrungen, wobei ich voraussetze, dass nur vertrauenswürdige Informationen als Antwort eingehen.
Meine Powerline-Erfahrungen betreffen eine andere Powerline-Technologie bzgl. Frequenzen/Modulation. Da haben wir in der Firma bei Versuchen nicht mal eine Verbindung über ein paar Meter hinbekommen. Nach langer Sucherei stellte sich heraus, dass ein defektes PC-Netzteil hochfrequent und breitbandig auf der Netzleitung störte und jedes Powerline-Signal im Rauschen untergehen ließ. Der Powerline-Transceiver detektierte nur ein "Band in use" und wartete artig, bis das Frequenzband wieder frei war.
Nicht umsonst empfehlen viele Hersteller die "Montage" nicht in der Nähe von möglichen Störquellen vorzunehmen:
"Also avoid plugging the device right next to noisy sources such as cell phone charger, halogen light, noisy desktop computer, vacuum cleaner, etc. Both cases result in poor transmission speed."
Mir persönlich ist Kabel immer noch am liebsten, trotz der damit verbundenen Umstände. Ich habe eine Verbindung, deren Wege ich kontrollieren kann und laufe nicht Gefahr, andere mit meinem Funkmüll zu stören. Und die Datenrate ist auch noch stabil hoch.
Gruß, Folke
lug-dd@mailman.schlittermann.de