Hallo, Liste!
Für ein Projekt auf Arbeit überlegen wir einige Geräte mit PoE zu versorgen. Nun, an derselben Switch soll auch mindestens einen kleinen MiniPC (der kein PoE kann!!) angeschlossen werden.
Der MiniPC kann Gb, die Mikrocontroller, die wir dazu anschließen werden nicht. Da wir am Ende das ganze auch verkaufen wollen, müssen wir aber rechnen, daß der Kunde auch Gb-PoE-Switche nutzt.
Also, ich habe mir die Dokumentation der PoE gelesen. Bis 100Mbps gibt es kein großes Problem, denn der Strom wird über PINs geschickt, die für die Daten sowieso nicht benutzt werden. Und dazu gibt es vorher eine "Verhandlung" über einige Widerstände um zu wissen, ob das Gerät PoE kann und was es braucht.
Nun, bei Gb werden alle 8 PINs benutzt, und das macht die Sache etwas schwerer... Bei diesem Punkt ist leider die Dokumentation nicht mehr so einfach zu verstehen, und ich bin immer noch nicht sicher was passiert, wenn ich ein Gb-Gerät, das kein PoE kann, an einem Gb-PoE-Switch anschließe...
Werde ich alles braten, oder wird es doch richtig erkannt?
Hat jemand Erfahrungen mit PoE und kann mir sagen, was passiert?
Besten Dank! Luca Bertoncello (lucabert@lucabert.de)
On Sunday 16 January 2011, Luca Bertoncello wrote:
Für ein Projekt auf Arbeit überlegen wir einige Geräte mit PoE zu versorgen. Nun, an derselben Switch soll auch mindestens einen kleinen MiniPC (der kein PoE kann!!) angeschlossen werden.
Der MiniPC kann Gb, die Mikrocontroller, die wir dazu anschließen werden nicht. Da wir am Ende das ganze auch verkaufen wollen, müssen wir aber rechnen, daß der Kunde auch Gb-PoE-Switche nutzt.
Dumme Frage: wenn der MiniPC sowieso eine Stromversorgung braucht, warum dann nicht die MCs an das selbe Netzteil (oder zumindest die selbe Steckdose) anschliessen? Das spart Probleme mit PoE.
Konrad
Konrad Rosenbaum konrad@silmor.de schrieb:
Dumme Frage: wenn der MiniPC sowieso eine Stromversorgung braucht, warum dann nicht die MCs an das selbe Netzteil (oder zumindest die selbe Steckdose) anschliessen? Das spart Probleme mit PoE.
Es tut mir echt Leid, es dir zu sagen, aber die Frage war wirklich dumm... :)
Der Mikrocontroller ist ein Modul an dem mehrere verschiedene Sensoren angeschloßen sind und muß relativ nah der Geräten oder Räume, die zu überwachen sind, aufgrund der Kommunikation mit den Sensoren (I²C, ADC, usw). Der µC schickt dann die Daten dem entfernten MiniPC, der, laut Ethernetspezifikationen, bis zu 200m von dem Mikrocontroller entfernt sein kann (wenn der Switch genau an der Mitte ist, sind 2 Strecke à 100m). Deswegen PoE. Außerdem, es ist technisch NICHT machbar, der µC an das selbe Netzteil des MiniPC anzuschließen.
Grüße Luca Bertoncello (lucabert@lucabert.de)
On Sunday 16 January 2011, Luca Bertoncello wrote:
Der Mikrocontroller ist ein Modul an dem mehrere verschiedene Sensoren angeschloßen sind und muß relativ nah der Geräten oder Räume, die zu überwachen sind, aufgrund der Kommunikation mit den Sensoren (I²C, ADC, usw). Der µC schickt dann die Daten dem entfernten MiniPC, der, laut Ethernetspezifikationen, bis zu 200m von dem Mikrocontroller entfernt sein kann (wenn der Switch genau an der Mitte ist, sind 2 Strecke à 100m). Deswegen PoE.
Ahh, verstehe. 100m sind übrigens ganz hart an der Grenze von Ethernet - je nach Kabel evtl. auch drüber. Die PoE Geräte dürfen dann nicht mehr erwarten die volle Leistung zu bekommen.
Auch bei 100Mbit gibt es einen PoE-Modus wo der Strom auf den Datenleitungen langläuft. Jedenfalls behauptet das Wikipedia.
Wenn alles nach Standard gebaut ist und jedes Gerät nur exakt eine Stromversorgung (entweder Ethernet oder Netz) hat, dann ist das alles kein Problem: der Eingang von Ethernetkarten hat eine galvanische Trennung in Form einer Spule. Daten werden differential (Spannungsänderung) übertragen, PoE schiebt einen Offset in Form einer Gleichspannung auf die Daten.
Dummerweise ist keine billige Netzwerkkarte nach Standard gebaut. Spulen sind vergleichsweise teuer und nehmen viel Platz weg, also werden sie gerne gespart. Ich würde mich auch nicht darauf verlassen dass die nicht-Daten- Pins nicht angeschlossen sind - da kann durchaus ein sinnloser Widerstand oder ein anderes Bauteil drauf sein welches sich bei den mehr als 30V PoE in die Hose macht und den Rest gleich mit verkokelt (Merke: die teuersten Bauteile schützen die billigen dadurch dass sie zuerst sterben).
Außerdem, es ist technisch NICHT machbar, der µC an das selbe Netzteil des MiniPC anzuschließen.
Bei der Länge ist das verständlich. Bei dieser Kabellänge dürfen die Microctl. auch auf keinen Fall mehr mit irgendeiner anderen Stromquelle in Berührung kommen, sonst hast Du sehr interessante Effekte. Der harmloseste Fall sind fehlerhafte Sensorwerte, im Normalfall verlieren die Chips ihren magischen Rauch und können nicht mehr zaubern...
Falls das ein Seriengerät werden soll würde ich Dir empfehlen einfach mal zu testen was passiert wenn Du es zusammenstöpselst - irgendein Kunde wird sonst für Dich den Test machen... ;-)
Wo wir gerade dabei sind: Du solltest auch testen was passiert wenn Du verschiedene Komponenten an verschiedene Stromphasen anschliesst (am besten mit Kabeln aus unterschiedlichen Gebäudeteilen mit unterschiedlicher Erdung) - bei 100m Entfernung sind die Chancen praktisch Null dass Dir Kriechstrom oder andere ungemütliche Erscheinungen erspart bleiben.
Ansonsten ergab eine kurze Suche, dass es PoE-Splitter gibt, die Power von Ethernet trennen. Für 100Mbit fangen die bei 20Euro an, Gbit kostet bei Conrad 65Euronen. Das ist denke ich gerechtfertigt um das Gerät auch gegen blöde Konfigurationen zu schützen, falls es das noch nicht selbst macht.
Konrad
PS.: ich vergaß zu erwähnen - alle Aussagen die ich zum Thema Strom mache sind nur unter Zugabe von mind. einer Prise Salz zu geniesen! Ich bin Programmierer. Mein gesichertes Stromfachwissen endet mit "wenn der Stecker nicht passt war es der falsche Stecker"... ;-)
PPS.: falls es hier E-Techniker mit Logikaffinität oder Anwälte gibt: das selbe gilt bei Aussagen meinerseits zum Thema Spannung, Leistung, diverser Bauteile, etc.pp.
PPPS: Für die Logikunbelasteten: der Umkehrschluss meines "Fachwissens" ist "Wenn der Stecker passt stehen die Chancen 50:50 dass es trotz meiner Beteiligung funktioniert."
Konrad
On 16.01.11 Konrad Rosenbaum (konrad@silmor.de) wrote:
Moin,
PS.: ich vergaß zu erwähnen - alle Aussagen die ich zum Thema Strom mache sind nur unter Zugabe von mind. einer Prise Salz zu geniesen! Ich bin Programmierer. Mein gesichertes Stromfachwissen endet mit "wenn der Stecker nicht passt war es der falsche Stecker"... ;-)
Dann noch eine Erweiterung: "Bloß weil der Stecker paßt, muß es nicht der Richtige sein." ;-)
H.
Konrad Rosenbaum konrad@silmor.de schrieb:
Ahh, verstehe. 100m sind übrigens ganz hart an der Grenze von Ethernet - je nach Kabel evtl. auch drüber. Die PoE Geräte dürfen dann nicht mehr erwarten die volle Leistung zu bekommen.
Naja, 100m ist bestimmt nicht der Fall, aber mehr als 10m ist bestimmt zu erwarten... Ich schätze, daß der normale Fall zwischen 30m und 50m ist.
Wenn alles nach Standard gebaut ist und jedes Gerät nur exakt eine Stromversorgung (entweder Ethernet oder Netz) hat, dann ist das alles kein Problem: der Eingang von Ethernetkarten hat eine galvanische Trennung in Form einer Spule. Daten werden differential (Spannungsänderung) übertragen, PoE schiebt einen Offset in Form einer Gleichspannung auf die Daten.
Das ist die schöne Theorie, die ich auch kannte... Mich interessiert was die böse Praxis ist... :D
Dummerweise ist keine billige Netzwerkkarte nach Standard gebaut. Spulen sind vergleichsweise teuer und nehmen viel Platz weg, also werden sie gerne gespart. Ich würde mich auch nicht darauf verlassen dass die nicht-Daten- Pins nicht angeschlossen sind - da kann durchaus ein sinnloser Widerstand oder ein anderes Bauteil drauf sein welches sich bei den mehr als 30V PoE in die Hose macht und den Rest gleich mit verkokelt (Merke: die teuersten Bauteile schützen die billigen dadurch dass sie zuerst sterben).
Aha, das ist ja interessant...
Ansonsten ergab eine kurze Suche, dass es PoE-Splitter gibt, die Power von Ethernet trennen. Für 100Mbit fangen die bei 20Euro an, Gbit kostet bei Conrad 65Euronen. Das ist denke ich gerechtfertigt um das Gerät auch gegen blöde Konfigurationen zu schützen, falls es das noch nicht selbst macht.
Das wäre eventuelle eine Idee.
Ich danke dir! Luca Bertoncello (lucabert@lucabert.de)
Am Sonntag 16 Januar 2011, 16:17:12 schrieb Konrad Rosenbaum:
Ansonsten ergab eine kurze Suche, dass es PoE-Splitter gibt, die Power von Ethernet trennen. Für 100Mbit fangen die bei 20Euro an, Gbit kostet bei Conrad 65Euronen. Das ist denke ich gerechtfertigt um das Gerät auch gegen blöde Konfigurationen zu schützen, falls es das noch nicht selbst macht.
Risiken und Nebenwirkungen: http://www.geb%C3%A4ude-vernetzen.de
Und für richtige Ethernet-Potentialtrenner werden dreistellige Preise aufgerufen.
Gruß William
Am 16.01.2011 09:14, schrieb Luca Bertoncello:
Hat jemand Erfahrungen mit PoE und kann mir sagen, was passiert?
Hi, ich kann leider nichts sachdienliches zum Thema beitragen, nur darauf hinweisen das grade der aktuelle Techchannel Newsletter reingeflattert kam mit den Themen:
Tipps zur Planung energieeffizienter Netzwerke mit PoE:
http://w3.tecchannel.de/red.php?r=7616204223712805&lid=104230&ln=18http://w3.tecchannel.de/red.php?r=7616204223712805&lid=104230&ln=18
Energieeffiziente Netzwerke mit PoE realisieren
http://w3.tecchannel.de/red.php?r=7616204223712805&lid=104230&ln=23http://w3.tecchannel.de/red.php?r=7616204223712805&lid=104230&ln=23
viele Grüße, Rob
Hallo!
Am Montag 17 Januar 2011 schrieb Robert:
Tipps zur Planung energieeffizienter Netzwerke mit PoE:
http://w3.tecchannel.de/red.php?r=7616204223712805&lid=104230&ln=18http:/ /w3.tecchannel.de/red.php?r=7616204223712805&lid=104230&ln=18
Sehr guter Artikel! Interessant auch die Einschränkung: ---------- schnipp -------------- Die Versorgung über die freien Adernpaare beschränkt Power over Ethernet auf den Einsatz mit 10- und 100-MBit/s-Ethernet. GBit-Ethernet verwendet alle vier Adernpaare zur Übertragung, hier wäre jedoch eine Energieversorgung über die Signalleitungen möglich. Vor allem zwei Gründe lassen aber die Beschränkung auf die langsameren Geräte sinnvoll erscheinen. Zum einen gibt es bislang kaum Endgeräte, die über 1000Base-T angeschlossen werden. Und falls es solche gibt, dann kommen sie kaum mit 14 W aus. ---------- schnapp ------------
Entspricht meiner Erfahrung: Alle Switches mit PoE, die ich vor einem halben Jahr recherchiert habe, liefern an den PoE-Anschlüssen nur 100MBit. Die letztlich genutzen HP ProCurve haben 12 PoE-Anschlüsse, 12 normale 100MBit und 4 Ports mit GBit (für "Backbone"), davon einen als LWL.
Gruss Reiner
Zum Thema Power over Ehternet
Also wir hatten sowas mal im Einsatz um eine externe WLan Antenne zu versorgen, die Switche die wir hatten hatten 4 normale Port und 4 die für PoE geeignet waren. die Switche waren managebar und das konnte man sagen ob der Port jetzt PoE machen soll oder nicht, wenn den Endgerät kein PoE braucht schalte es ab vorallem wenn du Gb nutzen willst.
Denke mal das man die Suche nach einem geeignetet Switch etwas zeit bedarf. Es gibt die Möglichkeit ja noch "Powerversorger"(PoE Injector) zwischen Switch und Endgerät zuschalten, das braucht man dann nur bei den wo es gebraucht wird
Andreas
lug-dd@mailman.schlittermann.de