Hallo,
ich habe mir eine 40 GB Maxtor-Platte (DiamondMax VL 40) zugelegt. Diese Platte muß ich auf Zylinderbegrenzung (32 GB) jumpern, da sich sonst mein BIOS aufhängt (bekanntes Problem laut c't wir Award 4.5x). Es gibt dann die Möglichkeit, eine Software von Maxtor zu installieren, die sich zwischen BIOS und OS hängt. Da diese sich aber mit meinem Boot-Manager nicht verträgt, benutze ich diese nicht und kann dadurch auch unter Linux nur 32 GB nutzen (was auf absehbare Zeit erstmal reichen wird!). Was mich jedoch etwas verwundert, ist fehlender Hinweis auf UDMA beim Linux-Start:
hda: FUJITSU MPC3102AT E, 9765MB w/256kB Cache, CHS=1244/255/63, UDMA hdb: Maxtor 34098H4, 32253MB w/2048kB Cache, CHS=4111/255/63
Im BIOS wird die Maxtor-Platte mit UDMA-Mode5 erkannt. Wie kann man erkennen, ob die Platte im UDMA-Modus betrieben wird? hdparm liefert hier:
Model=Maxtor 34098H4, FwRev=YAH814Y0, SerialNo=L41SKT9C Config={ Fixed } RawCHS=16383/16/63, TrkSize=0, SectSize=0, ECCbytes=57 BuffType=3(DualPortCache), BuffSize=2048kB, MaxMultSect=16, MultSect=off DblWordIO=no, OldPIO=2, DMA=yes, OldDMA=0 CurCHS=16383/16/63, CurSects=16514064, LBA=yes, LBAsects=66055248 tDMA={min:120,rec:120}, DMA modes: mword0 mword1 mword2 IORDY=on/off, tPIO={min:120,w/IORDY:120}, PIO modes: mode3 mode4 UDMA modes: mode0 mode1 mode2 mode3 mode4 *mode5
Bedeutet der * den unter Linux aktiven UDMA-Mode?
Etwas entsetzt war ich ja über die hdparm-Werte. Laut c't-Test sollte die neue Platte deutlich schneller als meine bisherige 10 GB mit 256K Cache sein. Für die alte Platte liefert hdparm:
debian:/# hdparm -t /dev/hda /dev/hda: Timing buffered disk reads: 64 MB in 5.98 seconds = 10.70 MB/sec debian:/# hdparm -T /dev/hda /dev/hda: Timing buffer-cache reads: 128 MB in 1.35 seconds = 94.81 MB/sec
Die neue Maxtor-Platte hingegen:
debian:/# hdparm -t /dev/hdb /dev/hdb: Timing buffered disk reads: 64 MB in 18.09 seconds = 3.54 MB/sec debian:/# hdparm -T /dev/hdb /dev/hdb: Timing buffer-cache reads: 128 MB in 1.32 seconds = 96.97 MB/sec
Warum ist die neue Platte beim "bufferes disk reads" um den Faktor 3 langsamer und beim "buffer-cache reads" mit 8x größeren Cache kaum schneller? Ist es normal, das das Mounten einer 10 GB-Partition (auf der neuen Platte) 15 Sekunden dauert?
Viele Fragen. Vielleicht könnt ihr mir einige beantworten.
Thomas P.
Am Son den 01 Jul 2001 um 09:03:16 +0200 schrieb Thomas Presberger:
Hallo,
<schnipp>
Was mich jedoch etwas verwundert, ist fehlender Hinweis auf UDMA beim Linux-Start:
hda: FUJITSU MPC3102AT E, 9765MB w/256kB Cache, CHS=1244/255/63, UDMA hdb: Maxtor 34098H4, 32253MB w/2048kB Cache, CHS=4111/255/63
Dumme Frage: hängt die auch an einem UDMA Kabel?
andre
Am Sonntag, 1. Juli 2001 21:42 schrieben Sie:
Am Son den 01 Jul 2001 um 09:03:16 +0200 schrieb Thomas Presberger: Hallo,
<schnipp>
Was mich jedoch etwas verwundert, ist fehlender Hinweis auf UDMA beim Linux-Start:
hda: FUJITSU MPC3102AT E, 9765MB w/256kB Cache, CHS=1244/255/63, UDMA hdb: Maxtor 34098H4, 32253MB w/2048kB Cache, CHS=4111/255/63
Dumme Frage: hängt die auch an einem UDMA Kabel?
andre
Ob die Platte an einem UDMA-Kabel hängt kannst Du dir ja einfach mal ansehen. Spezielle Kabel sind erst ab UDMA 66 nötig. Erkennbar an den farbigen Anschlüssen.
Wenn dich interessiert, ob die Platte mit UDMA läuft, gib einfach mal mit Root-Rechten:
hdparm -d /dev/hda (bzw. hdb)
ein.
Sebastian
Sebastian Foerster wrote:
Ob die Platte an einem UDMA-Kabel hängt kannst Du dir ja einfach mal ansehen. Spezielle Kabel sind erst ab UDMA 66 nötig. Erkennbar an den farbigen Anschlüssen.
Ich habe jetzt das IDE-Kabel durch das UDMA-Kabel, welches der Platte beilag, ausgetauscht. Geändert hat sich aber nichts.
Wenn dich interessiert, ob die Platte mit UDMA läuft, gib einfach mal mit Root-Rechten:
hdparm -d /dev/hda (bzw. hdb)
Ja, und das liefert, wie ich es schon fast dachte:
/dev/hdb: using_dma = 0 (off)
während die "alte" Platte am gleichen Kabel offensichtlich im UDMA-Mode betrieben wird:
/dev/hda: using_dma = 1 (on)
Wenn ich nun die hdb mit hdparm -d 1 auf using_dma setze, so liefert sie den alten schlechten Lesewert von etwa 3.5 MB/sec und der dma-mode ist danach (und wahrscheinlich auch schon während) wieder auf 0 zurückgesetzt. Gleichzeitig wird auch der dma-mode der ersten Platte ausgeschaltet (da liefert die dann auch 3.5 MB/sec sonst über 10 MB/sec).
Nun wäre die Frage, warum wird die neue Platte nicht im UDMA-Modus betrieben. Hat das vielleicht was mit dem UDMA Mode 5 zu tun (ich nehme mal an, daß damit ATA100 gemeint ist)? Oder mit der Kombination zweier Platten mit unterschiedlichem UDMA-Mode? Was kann ich tun, damit ich beide Platten vernüftig schnell betreiben kann?
Thomas P.
Ja, und das liefert, wie ich es schon fast dachte:
/dev/hdb: using_dma = 0 (off)
während die "alte" Platte am gleichen Kabel offensichtlich im UDMA-Mode betrieben wird:
/dev/hda: using_dma = 1 (on)
Wenn ich nun die hdb mit hdparm -d 1 auf using_dma setze, so liefert sie den alten schlechten Lesewert von etwa 3.5 MB/sec und der dma-mode ist danach (und wahrscheinlich auch schon während) wieder auf 0 zurückgesetzt. Gleichzeitig wird auch der dma-mode der ersten Platte ausgeschaltet (da liefert die dann auch 3.5 MB/sec sonst über 10 MB/sec).
Nun wäre die Frage, warum wird die neue Platte nicht im UDMA-Modus betrieben. Hat das vielleicht was mit dem UDMA Mode 5 zu tun (ich nehme mal an, daß damit ATA100 gemeint ist)? Oder mit der Kombination zweier Platten mit unterschiedlichem UDMA-Mode? Was kann ich tun, damit ich beide Platten vernüftig schnell betreiben kann?
Thomas P.
Unterstützt dein Board eigentlich UDMA66 bzw. 100? Ich habe das Problem, dass ich meine neue Platte nicht mit UDMA betreiben kann, da mein Board nur UDMA 33 unterstützt.
Hier hilft sicher ein Blick ins Handbuch bzw. in die Kernel-Meldungen während des Bootens sowie der Befehl "dmesg".
Sebastian
Sebastian Foerster wrote:
Unterstützt dein Board eigentlich UDMA66 bzw. 100? Ich habe das Problem, dass ich meine neue Platte nicht mit UDMA betreiben kann, da mein Board nur UDMA 33 unterstützt.
Ja, mein Board unterstützt auch nur UDMA33 (das ist wohl der Mode2). Aber gibt es da nicht so etwas wie Abwärtskompatibilität, also müßte die Platte dann nicht wenigsten mit UDMA33 betrieben werden?
Thomas P.
Thomas Presberger schrieb:
Sebastian Foerster wrote:
Unterstützt dein Board eigentlich UDMA66 bzw. 100? Ich habe das Problem, dass ich meine neue Platte nicht mit UDMA betreiben kann, da mein Board nur UDMA 33 unterstützt.
Ja, mein Board unterstützt auch nur UDMA33 (das ist wohl der Mode2). Aber gibt es da nicht so etwas wie Abwärtskompatibilität, also müßte die Platte dann nicht wenigsten mit UDMA33 betrieben werden?
Eigentlich schon. Manchmal passiert es das die Platte und der Kontroller beim Geschwindigkeiten aushandeln aneinander vorbeireden und sich nur auf ein PIO-Modus einigen können.
Ist mir zwischen der Fujitsu und den uralten Asus TP4N passiert. Die Kombi lief nicht im DMA-Modus. Erst als ich von Fujitsu ein Tool heruntergeladen hatte, was die Platte von UDMA 66 auf UDMA 33 (in der Elektronik) gebremst hatte klappte es mit DMA.
Andreas
Sebastian Foerster wrote:
Unterstützt dein Board eigentlich UDMA66 bzw. 100? Ich habe das Problem, dass ich meine neue Platte nicht mit UDMA betreiben kann, da mein Board nur UDMA 33 unterstützt.
Ich habe das Problem jetzt gelöst. Ich muß die Platte direkt auf UDMA33 (Mode 2) setzen, was mein Board unterstützt. Dies kann man z.B. mit
hdparm -d1 -X66
erreichen. Jetzt wird das using_dma-Bit auch nicht mehr beim Lesen zurückgesetzt. Und jetzt erreiche ich auch satte 21 MB/sec (6x mehr!).
Thomas P.
Werd ich auch mal probieren. Bisher hab ich immer auf ein BIOS-Update gehofft, welches das Problem beseitigt.
Sebastian
Am Dienstag, 3. Juli 2001 22:21 schrieben Sie:
Sebastian Foerster wrote:
Unterstützt dein Board eigentlich UDMA66 bzw. 100? Ich habe das Problem, dass ich meine neue Platte nicht mit UDMA betreiben kann, da mein Board nur UDMA 33 unterstützt.
Ich habe das Problem jetzt gelöst. Ich muß die Platte direkt auf UDMA33 (Mode 2) setzen, was mein Board unterstützt. Dies kann man z.B. mit
hdparm -d1 -X66
erreichen. Jetzt wird das using_dma-Bit auch nicht mehr beim Lesen zurückgesetzt. Und jetzt erreiche ich auch satte 21 MB/sec (6x mehr!).
Thomas P.
Lug-dd maillist - Lug-dd@schlittermann.de http://mailman.schlittermann.de/mailman/listinfo/lug-dd
On Mon Jul 02, 2001 at 21:14:30 +0200, Thomas Presberger wrote:
Was kann ich tun, damit ich beide Platten vernüftig schnell betreiben kann?
Haeng sie an zwei verschiedene IDE-Kanaele, das hilft meistens.
Und sieht nochmal ins kern-log (z.b. dmesg), ob da nochwas zum Thema steht... ;)
Adam
Andre Schulze wrote:
Am Son den 01 Jul 2001 um 09:03:16 +0200 schrieb Thomas Presberger:
Hallo,
<schnipp>
Was mich jedoch etwas verwundert, ist fehlender Hinweis auf UDMA beim Linux-Start:
hda: FUJITSU MPC3102AT E, 9765MB w/256kB Cache, CHS=1244/255/63, UDMA hdb: Maxtor 34098H4, 32253MB w/2048kB Cache, CHS=4111/255/63
Dumme Frage: hängt die auch an einem UDMA Kabel?
Gute Frage. Was zeichnet den ein UDMA-Kabel aus? Auf jeden Fall hängt diese Platte als Slave am gleichen Kabel wie hda.
Thomas P.
On Sun, Jul 01, 2001 at 09:03:16PM +0200, Thomas Presberger wrote:
Warum ist die neue Platte beim "bufferes disk reads" um den Faktor 3 langsamer und beim "buffer-cache reads" mit 8x größeren Cache kaum schneller?
RTFM
-T ... This displays the speed of reading directly from the Linux buffer cache without disk access.
Reinhard
lug-dd@mailman.schlittermann.de