Da ich gerade den entsprechenden Thread nicht finde, hier ein Nachtrag:
Python erlaubt ab Version 2.5 die Nutzung lokaler Kontextinformationen. D.h. ein Kontext, der einmal mit einem Block eingeführt wird, gilt für alle darin liegenden Anweisungen.
Das Modul 'decimal' stellt dazu den Präzisionskontext bereit. Mit der Anweisung: from __future__ import with_statement # ab 2.6 nicht mehr nötig with localcontext(Context(prec=16)): ... werden 16-stellige Dezimalzahlen statt 28-stelliger verwendet.
Man kann für beliebige eigene Klassen auch eigene Kontextmanager schreiben. So lassen sich Multithread-Programme einfacher mit dem 'Lock'-Kontext schreiben, und das unlock() entfällt dabei, da der Kontext automatisch beim Verlassen des Blocks zerstört wird. Also wie ein Destruktor eines auf dem Stack angelegten Objekts, aber auf Ebene des Blocks.
Ich finde zwar nicht alle Neuerungen von Python 2.5 gut (zu viele Ausdrücke mit Klammern), aber die Kontextgeschichten sind gut gelungen.
Josef
Am Donnerstag, den 21.06.2007, 08:33 +0200 schrieb Josef Spillner:
Josef,
Da ich gerade den entsprechenden Thread nicht finde, hier ein Nachtrag:
Das war doch in meinem Unmut neulich...
Das Modul 'decimal' stellt dazu den Präzisionskontext bereit.
Die Basics von Phyton sind doch in C, oder? In der gsl, die 1.9er Version ist in lenny, ist etwas IEEE-Arithmetik. Und in der boost ist sowas wie Fortran NEAREST(). Nennt sich irgenwie nearest_from_int(), oder so. Ich find es auf die Schnelle nicht.
Richtig dicht wird man das mit jetzigen Hardwarearchitekturen wohl nie kriegen. Solange schummelt man sich mit den Programmiersprachen merh schlecht als recht drumnum...
Ich hab Konrad mal einen Link zu selbstverifizierenden Algorithmen geschickt. Die sind aber auch kein Allheimittel, letztendlich sagen die auch nur: Ergebnis liegt im Intervall, oder ätsch daneben...
werden 16-stellige Dezimalzahlen statt 28-stelliger verwendet.
Und dazwischen hast du Löcher von nichtdarstellbaren Zahlen. Es soll Leute geben, die lassen die Numerical Recipes ( http://www.nr.com ) auf Ihre Sachen los.
Der NAG-Kompiler, bzw. das Sun-Zeug sind ganz gut. Die haben den Fortran 2003 - IEEE-Kram drin. Bis allerdings die Bibliotheken aller umprogrammiert sind wird es wohl noch eine Weile dauern.
Jan
Am Donnerstag, den 21.06.2007, 11:05 +0200 schrieb Jan Rakelmann:
Richtig dicht wird man das mit jetzigen Hardwarearchitekturen wohl nie kriegen.
Mir ist doch neulich mal etwas spannendes aufgefallen: http://www.uni-ulm.de/qiv
Vielleicht ist sowas in 10 Jahren Realität und wir haben sowas unter dem Schreibtisch. Können sich ja mal die Physiker hier auf der Liste ansehe, ich versteh da sehr wenig...
Jan
On Thursday 21 June 2007, Jan Rakelmann wrote:
Mir ist doch neulich mal etwas spannendes aufgefallen: http://www.uni-ulm.de/qiv
Quantenrechner rechnen <blink>nicht</blink> richtig ;-)
Vielleicht ist sowas in 10 Jahren Realität und wir haben sowas unter dem Schreibtisch. Können sich ja mal die Physiker hier auf der Liste ansehe, ich versteh da sehr wenig...
Ich vermute es wird noch 10-20 Jahre dauern, bis jemand beweist dass man nicht mehr als ein paar dutzend QBits kohärent halten kann und das Konzept wird endlich zu den Akten gelegt.
Konrad
Am Donnerstag, den 21.06.2007, 20:10 +0200 schrieb Konrad Rosenbaum:
Hallo Konrad,
Quantenrechner rechnen <blink>nicht</blink> richtig ;-)
Dann könn's behalten ...
Ich vermute es wird noch 10-20 Jahre dauern, bis jemand beweist dass man nicht mehr als ein paar dutzend QBits kohärent halten kann und das Konzept wird endlich zu den Akten gelegt.
Laut Technologie Review, Ausgabe 5/07, haben die Ulmer eine Prototypen in Hardware-Chip gebaut.
Die halbe Seite kann ich dir ja mal einscannen und mailen.
Jan
On Thursday 21 June 2007, Jan Rakelmann wrote:
Am Donnerstag, den 21.06.2007, 20:10 +0200 schrieb Konrad Rosenbaum:
Ich vermute es wird noch 10-20 Jahre dauern, bis jemand beweist dass man nicht mehr als ein paar dutzend QBits kohärent halten kann und das Konzept wird endlich zu den Akten gelegt.
Laut Technologie Review, Ausgabe 5/07, haben die Ulmer eine Prototypen in Hardware-Chip gebaut.
Die halbe Seite kann ich dir ja mal einscannen und mailen.
Soweit ich die Entwicklung verfolgt habe hat der größte Prototyp immernoch eine Registerlänge im einstelligen Bereich (ich glaube 8 QBits war bisher das längste Register). Damit kann man keinen Blumentopf gewinnen. Damit Quantenrechner sinnvoll werden müssen sie Register mit mehreren hundert bis mehreren tausend QBits haben.
Konrad
Am Freitag, den 22.06.2007, 09:02 +0200 schrieb Konrad Rosenbaum:
Soweit ich die Entwicklung verfolgt
Mir ist die Anbindung an die Elektronik absolut unklar, aber man versucht ja auch Tesafilm als Festplattenspeicher nutzbar zu machen.
Ich habe gestern mal noch etwas rumgegoogelt, ein paar sinnvolle Links sind auch dabei. Mal sehen, wenn mich mal die Muse küßt, lese ich da mal quer...
Ach, das wär schon schön wenn die Mathematik und Informatik sich nicht mehr mit sich selbst beschäftigt und z.B. mal Probleme in der Biologie angehen könnte. Mathematische Biologie wird auch in Dresden betrieben.
Aber vielleicht red ich auch nur Unsinn...
Jan
lug-dd@mailman.schlittermann.de