Hallo zusammen,
meine Frau und ich suchen einen Weg, unsere wertvollen Fotos, Uni-Arbeiten und E-Mails möglichst lange vor dem Verschwinden ins digitale Nirwana zu bewahren. Ach ja: wir verfügen über bescheidene Geldressourcen. (Alles auszudrücken wäre teuer/aufwändig - und außerdem möchten wir die Daten an sich behalten.)
Als Gefahren sehen wir, neben den üblichen Soft- und Hardware-Macken, Risiken wie Diebstahl, Wohnungsbrände und Verlust bei Umzügen; deshalb werden Kopien bei Freunden untergebracht. Wir möchten überdies, dass das Ganze - soweit es geht - 10-20 Jahre aufwärts hält (eben wie herkömmliche Bücher und Fotoalben). Zuverlässigkeit und Haltbarkeit stehen für uns im Vordergrund. Also:
Da USB, CD und DVD zu unsicher, Magnetbänder zu teuer und Webhosting-Möglichkeiten beides sind, überlege ich, eine handelsübliche Festplatte extern anzuschließen, mit ext2 zu formattieren und sie mit unseren Daten in nicht-so-schnell-verfallenden Formaten (.png, .pdf/A, .txt) zu speichern. Das ganze kommt in ein luftdicht verschließbares Behältnis, welches, mit Silicagel bestückt, kühl und dunkel gelagert wird. Der aufbewahrende Freund wird darum gebeten, die Festplatte alle 6-9 Monate einmal mit einem externen Adapter ein paar Runden drehen zu lassen - damit sie funktionstüchtig bleibt.
Taugt das Ganze, eurer Meinung nach, etwas? Habe ich etwas vergessen? Habt ihr Alternativvorschläge? Könnt ihr eine besondere Festplattenmarke empfehlen?
Grüße Jean-Philippe
Also ich halte CD's für akzeptabel, falls man die richtigen wählt, also Archival grade, z.B. http://www.ecommodus.de/artikel-1199268-Delkin_CD_R_Archival_Gold_25er_Spind... Es gibt auch Archival Grade DVD's, falls noch mehr Fotos anfallen. Da habe ich aber keine Erfahrung. Ich habe meine CD's mit Photos in einem feuersicheren Tresor von Sentry http://www.sentrysafe.com/ aufbewahrt. Da ergibt sich sofort ein Platzproblem. Deshalb habe ich lange nach einer geeigneten Archivtasche gesucht und sie hier gefunden: http://www.monochrom.com/cc/monoc/shop/rmiArt003.asp?artnum=00018971 Die haben den Vorteil,keinen Weichmacher zu enthalten. Sonst werden die CD's nach Jahrzehnten durch Weichmacherdiffusion blind.
Außerdem würde ich die Fotos, schon aus Gründen der fotografischen Wiederverwertbarkeit, in dem Format aufbewahren, in dem sie erzeugt werden. Also z.B. JPG (oder JPG _und_ RAW). Ich denke, JPG wird es mindestens so lange geben wie PDF, es ist das defacto-Photo- Speicherformat. PDF benutzt intern JPG-Komprimierung. Wenn JPG veraltet, wird demnach wahrscheinlich auch diese Art PDF veralten. PNG verdichtet lossless. Damit sind Photos so gut wie nicht komprimierbar (durch das jedem Photo imanente Rauschen). Damit bekommt man ein Platzproblem.
Gruß Jörg Bergmann
Am Freitag, den 16.10.2009, 13:32 +0200 schrieb Jean-Philippe Prézeau:
Hallo zusammen,
meine Frau und ich suchen einen Weg, unsere wertvollen Fotos, Uni-Arbeiten und E-Mails möglichst lange vor dem Verschwinden ins digitale Nirwana zu bewahren. Ach ja: wir verfügen über bescheidene Geldressourcen. (Alles auszudrücken wäre teuer/aufwändig - und außerdem möchten wir die Daten an sich behalten.)
Als Gefahren sehen wir, neben den üblichen Soft- und Hardware-Macken, Risiken wie Diebstahl, Wohnungsbrände und Verlust bei Umzügen; deshalb werden Kopien bei Freunden untergebracht. Wir möchten überdies, dass das Ganze - soweit es geht - 10-20 Jahre aufwärts hält (eben wie herkömmliche Bücher und Fotoalben). Zuverlässigkeit und Haltbarkeit stehen für uns im Vordergrund. Also:
Da USB, CD und DVD zu unsicher, Magnetbänder zu teuer und Webhosting-Möglichkeiten beides sind, überlege ich, eine handelsübliche Festplatte extern anzuschließen, mit ext2 zu formattieren und sie mit unseren Daten in nicht-so-schnell-verfallenden Formaten (.png, .pdf/A, .txt) zu speichern. Das ganze kommt in ein luftdicht verschließbares Behältnis, welches, mit Silicagel bestückt, kühl und dunkel gelagert wird. Der aufbewahrende Freund wird darum gebeten, die Festplatte alle 6-9 Monate einmal mit einem externen Adapter ein paar Runden drehen zu lassen - damit sie funktionstüchtig bleibt.
Taugt das Ganze, eurer Meinung nach, etwas? Habe ich etwas vergessen? Habt ihr Alternativvorschläge? Könnt ihr eine besondere Festplattenmarke empfehlen?
Grüße Jean-Philippe
Lug-dd maillist - Lug-dd@mailman.schlittermann.de https://ssl.schlittermann.de/mailman/listinfo/lug-dd
Hallo!
Wie ist denn das mit den Lesefehlern? Ich archiviere nicht auf DVDs, weil ich der Kombination Brenner/Rohling nicht richtig traue und oft schlechte Erfahrungen mit dem Lesen habe. Deshalb habe ich einen Haufen USB-Platten mit je 1TB gekauft. Ist das bei Archival-Rohlingen besser? Sollte sicherheitshalber alles doppelt gebrannt werden?
Gruß, Thomas
Linux hat ein Problem mit dem korrekten Brennen von DVDs, das so mit CDs nicht existiert. Irgend eine Liste mit herstellerspezifischen Brenndaten ist kostenpflichtig. Deshalb empfehle ich CDs.
Am 16.10.2009 16:41, schrieb Thomas Schmidt:
Hallo!
Wie ist denn das mit den Lesefehlern? Ich archiviere nicht auf DVDs, weil ich der Kombination Brenner/Rohling nicht richtig traue und oft schlechte Erfahrungen mit dem Lesen habe. Deshalb habe ich einen Haufen USB-Platten mit je 1TB gekauft. Ist das bei Archival-Rohlingen besser? Sollte sicherheitshalber alles doppelt gebrannt werden?
Gruß, Thomas
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Am 16. Oktober 2009 13:32 schrieb Jean-Philippe Prézeau prezeau@web.de:
Da USB, CD und DVD zu unsicher, Magnetbänder zu teuer und
Magnetbänder sind nicht unbedingt zu teuer. Bei allen Medien mußt Du aber auch bedenken, dass in 20 Jahren vielleicht kein Lesegerät mehr zu bekommen ist oder die Lesegeräte an keinen handelsüblichen Computer mehr passen. Vor 20 Jahren gab es teilweise noch MFM-Platten. Um diese heute irgendwo anzuschließen, muß man schon einen ziemlichen Aufwand treiben. Wer weiß, ob es in 20 Jahren noch USB, IDE, SATA, PCI, CDROM und DVD gibt. Bis dahin haben wir doch schon längst "Datenkristalle" und Hirnschnittstellen... ;-)
Eric
Hallo,
ich habe mich vor einiger Zeit entschlossen meinen Brenner auf Rente zu schicken. Ich hatte nie schlechte Erfahrungen damit gemacht, denn alles CD's und DVD's die ich seit 97 gebrannt haben sind noch sauber lesbar, jedoch sind die Kosten und der Platzbedarf unerträglich.
Ich speichere mittlerweile nur noch auf Festplatten. Bei mir liegt alles auf einem Server, der immer läuft wenn ich zu Hause bin. Zudem habe ich einen Backuprechner (Spiegel), den ich hin und wieder mal anwerfe, um die Daten zu sichern. Wenn der Server voll ist, wird die Platte gegen eine andere getauscht und die alte Platte (nach einer Wartezeit von ein paar Monaten) zusätzlich in den Backuprechner eingebaut.
Vorteil: Geringe Kosten für das Speichermedium Festplatte. Geringe Kosten durch eine lange Nutzung der Platten. Die Funktionstüchtigkeit wird regelmäßig geprüft. Keine Inkompatibilitäten wie beim brennen möglich. Daten sind sofort zugänglich und veränderbar. Die ggf. eingesetzte Verschlüsselung der Platten kann problemlos auf aktuellem Stand gebracht werden. Man kann selektiv löschen. ( Festplatten sind zudem leiser und sparsamer. )
Ein Bohei wegen feuchte- und luftdicht verschließen mache ich nicht. Ich sage mir, dass ich auf Daten, die ich aufheben möchte, auch zugreifen können muss. Zudem müssen die Platten auch eine Chance haben kaputt zu gehen. Sonst rennt man tatsächlich in 30 Jahren umher und sucht einen Rechner der 1. die alte Platte ansprechen kann _und_ 2. sich in die neue Infrastruktur des Hausentertainmentsystems noch einbinden lässt.
Andreas
Jean-Philippe Prézeau schrieb:
Hallo zusammen,
meine Frau und ich suchen einen Weg, unsere wertvollen Fotos, Uni-Arbeiten und E-Mails möglichst lange vor dem Verschwinden ins digitale Nirwana zu bewahren. Ach ja: wir verfügen über bescheidene Geldressourcen. (Alles auszudrücken wäre teuer/aufwändig - und außerdem möchten wir die Daten an sich behalten.)
Als Gefahren sehen wir, neben den üblichen Soft- und Hardware-Macken, Risiken wie Diebstahl, Wohnungsbrände und Verlust bei Umzügen; deshalb werden Kopien bei Freunden untergebracht. Wir möchten überdies, dass das Ganze - soweit es geht - 10-20 Jahre aufwärts hält (eben wie herkömmliche Bücher und Fotoalben). Zuverlässigkeit und Haltbarkeit stehen für uns im Vordergrund. Also:
Da USB, CD und DVD zu unsicher, Magnetbänder zu teuer und Webhosting-Möglichkeiten beides sind, überlege ich, eine handelsübliche Festplatte extern anzuschließen, mit ext2 zu formattieren und sie mit unseren Daten in nicht-so-schnell-verfallenden Formaten (.png, .pdf/A, .txt) zu speichern. Das ganze kommt in ein luftdicht verschließbares Behältnis, welches, mit Silicagel bestückt, kühl und dunkel gelagert wird. Der aufbewahrende Freund wird darum gebeten, die Festplatte alle 6-9 Monate einmal mit einem externen Adapter ein paar Runden drehen zu lassen - damit sie funktionstüchtig bleibt.
Taugt das Ganze, eurer Meinung nach, etwas? Habe ich etwas vergessen? Habt ihr Alternativvorschläge? Könnt ihr eine besondere Festplattenmarke empfehlen?
Grüße Jean-Philippe
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