Hallo,
ich würde gern einen etwas älteren Rechner in meinem WLAN nutzen (Basisstation: 802.11n). Der Rechner ist etwa fünf Jahre alt, aber er läuft mit einem gängigen (K)Ubuntu noch ganz gut. Er soll auf der einen Seite per Kabel in ein kleines LAN eingebunden sein und auf der anderen Seite per WLAN das Internet nutzen (z.B. für Updates).
Ich habe noch keine Erfahrungen mit WLAN als USB-Gerät. Kann jemand einen WLAN-Stick empfehlen, der für diese Konstellation geeignet ist? Und kennt jemand ein gutes HOWTO, das ich dazu lesen sollte? Mir geht es vor allem darum, wie man gleichzeitig in beiden Netzen (WLAN/LAN) arbeiten kann.
Vielen Dank und viele Grüße Stefan
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Hallo Stefan,
On Sun, Dec 21, 2008 at 12:41:27 +0100, Stefan Lagotzki wrote:
Ich habe noch keine Erfahrungen mit WLAN als USB-Geraet. Kann jemand einen WLAN-Stick empfehlen, der fuer diese Konstellation geeignet ist?
Von aktuellen Sticks kann ich keinen empfehlen, da mein letzter Kauf mehr als ein Jahr zurueckliegt. Ich habe zwar ein paar USB-WLAN-Sticks hier rumliegen, die alle unter Linux laufen, aber kaum einer davon ist noch im Laden zu bekommen. Das grundsaetzliche Problem bei solcher Hardware sind die haeufigen Chipsatzwechsel, oft ohne den Namen des Produkts zu aendern. So kommt man ohne Testkauf eigentlich nicht aus.
Es gibt aber eine recht zuverlaessige Methode, den Chipsatz in einem noch nicht gekauften USB-WLAN-Stick zu ermitteln. Man geht auf die Webseite des Herstellers und laedt sich den Windows-Treiber herunter. Diesen entpackt man und untersucht die *.inf-Datei darin. Diese Datei enthaelt meistens einen Eintrag wie z.B. USB\VID_07D1&PID_3C03 Das ist die Vendor/Product-ID des Chipsatzes. Nach dieser ID laesst sich in der Form "07d1:3c03" googeln und so meistens der Chipsatz bestimmen.
Zu IEEE 802.11n: Meineswissens gibt es noch keine nativ von Linux unterstuetzten USB-WLAN-Sticks fuer diese Betriebsart mit Ausnahme des RT2870-Chipsatzes von RaLink (externer Treiber). Praktisch habe ich mit 802.11n keine Erfahrung.
Und kennt jemand ein gutes HOWTO, das ich dazu lesen sollte? Mir geht es vor allem darum, wie man gleichzeitig in beiden Netzen (WLAN/LAN) arbeiten kann.
Das gleichzeitige Arbeiten in zwei Netzen hat mit WLAN eigentlich nichts zu tun. Solange nur eins der beiden Netze einen Zugang zum Internet bereitstellt und somit die Default-Route nur ueber ein Interface laeuft, ist es ein ganz normales Netzwerk-Setup.
Generell zu WLAN, WPA usw. kannst Du Dir folgende Seiten durchlesen: http://linuxwireless.org/ http://wiki.ubuntuusers.de/WLAN/wpa_supplicant Falls Du Kernel >=2.6.27 benutzt: http://wiki.ubuntuusers.de/WLAN (nach "12 und 13" suchen)
Grundsaetzlich lohnt es sich, einen einigermassen aktuellen Kernel einzusetzen. Ab 2.6.24 ist ein ganzer Haufen WLAN-Treiber mainline gegangen, die seitdem kontinierlich Bugfixes/Erweiterungen erhalten haben.
Gruss, Chris
Hallo Christian,
vielen Dank für die Empfehlungen zu den USB-Sticks. Ich habe mich inzwischen auch in den Ubuntu-Foren und Ubuntu-Wikis umgesehen und bin relativ sicher, dass man es mit den Angaben von dort schaffen kann.
Ich habe inzwischen einen anderen Hinweis bekommen. Da es mir um die Überbrückung des Abstands zum Router bzw. zum Kabelmodem geht, könnte ich auch folgende Lösung verwenden: Arbeitszimmer mit Router ---- Powerline-Ethernet ---- Kabelmodem. (Ethernet-Kabel geht leider wirklich nicht). Im Grunde würde ich das Powerline-Ethernet nur als Verbindungsmöglichkeit brauchen.
Die Probleme mit der störenden Abstrahlung sollen in den Geräten der neuesten Generation ausgeräumt sein. Verschlüsseln können die Geräte auch. Hat jemand Erfahrungen mit Homeplug-Geräten? Die können ja angeblich auch Musik in der ganzen Wohnung übertragen.
Oder kann man einen einfachen Router (bei "Kabel Deutschland" war ein D-Link dabei) auch mit einem Switch verbinden? Muss man dann ein gekreuztes Kabel verwenden? Ich würde gern die meisten Geräte an dem Switch lassen, weil das schneller ist.
Viele Grüße Stefan
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Am Monday 22 December 2008 11:51:48 schrieb Stefan Lagotzki:
Hallo Christian,
vielen Dank für die Empfehlungen zu den USB-Sticks. Ich habe mich inzwischen auch in den Ubuntu-Foren und Ubuntu-Wikis umgesehen und bin relativ sicher, dass man es mit den Angaben von dort schaffen kann.
Ich habe inzwischen einen anderen Hinweis bekommen. Da es mir um die Überbrückung des Abstands zum Router bzw. zum Kabelmodem geht, könnte ich auch folgende Lösung verwenden: Arbeitszimmer mit Router ---- Powerline-Ethernet ---- Kabelmodem. (Ethernet-Kabel geht leider wirklich nicht). Im Grunde würde ich das Powerline-Ethernet nur als Verbindungsmöglichkeit brauchen.
Die Probleme mit der störenden Abstrahlung sollen in den Geräten der neuesten Generation ausgeräumt sein. Verschlüsseln können die Geräte auch. Hat jemand Erfahrungen mit Homeplug-Geräten? Die können ja angeblich auch Musik in der ganzen Wohnung übertragen.
Hab mit Powerline gute Erfahrung gemacht. Lassen sich einfach konfigurieren und laufen stabil. Einziger Nachteil. Nicht alle Geräte habe ein Web-Interface, so das man ein Windows benötigt für die Konfiguration.
mfg Peter Klengel
Klengel Peter schrieb:
Hab mit Powerline gute Erfahrung gemacht. Lassen sich einfach konfigurieren und laufen stabil. Einziger Nachteil. Nicht alle Geräte habe ein Web-Interface, so das man ein Windows benötigt für die Konfiguration.
Eine Frage: Welche Geräte haben denn ein Web-Interface? Ich habe bei Allnet, LevelOne und Netgear nachgesehen, die erfordern alle einen Rechner mit Windows für das Einstellen der Verschlüsselung (sogar für das Festlegen eines einfachen Passworts). Und ich würde das Netz ungern mit dem Standardpasswort betreiben ;-)
Viele Grüße Stefan
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Am Tuesday 23 December 2008 11:02:39 schrieb Stefan Lagotzki:
Eine Frage: Welche Geräte haben denn ein Web-Interface? Ich habe bei Allnet, LevelOne und Netgear nachgesehen, die erfordern alle einen Rechner mit Windows für das Einstellen der Verschlüsselung (sogar für das Festlegen eines einfachen Passworts). Und ich würde das Netz ungern mit dem Standardpasswort betreiben ;-)
Schau mal nach Devolo Geräten.
mfg Peter Klengel
Christian Perle schrieb:
Von aktuellen Sticks kann ich keinen empfehlen, da mein letzter Kauf mehr als ein Jahr zurueckliegt. Ich habe zwar ein paar USB-WLAN-Sticks hier rumliegen, die alle unter Linux laufen, aber kaum einer davon ist noch im Laden zu bekommen. Das grundsaetzliche Problem bei solcher Hardware sind die haeufigen Chipsatzwechsel, oft ohne den Namen des Produkts zu aendern. So kommt man ohne Testkauf eigentlich nicht aus.
Ja, das wurde in den Ubuntu-Foren/Wikis auch immer wieder bemängelt.
Es gibt aber eine recht zuverlaessige Methode, den Chipsatz in einem noch nicht gekauften USB-WLAN-Stick zu ermitteln. Man geht auf die Webseite des Herstellers und laedt sich den Windows-Treiber herunter. Diesen entpackt man und untersucht die *.inf-Datei darin. Diese Datei enthaelt meistens einen Eintrag wie z.B. USB\VID_07D1&PID_3C03 Das ist die Vendor/Product-ID des Chipsatzes. Nach dieser ID laesst sich in der Form "07d1:3c03" googeln und so meistens der Chipsatz bestimmen.
Verwendest Du die externen Treiber mit dem "ndiswrapper"?
Zu IEEE 802.11n: Meineswissens gibt es noch keine nativ von Linux unterstuetzten USB-WLAN-Sticks fuer diese Betriebsart mit Ausnahme des RT2870-Chipsatzes von RaLink (externer Treiber). Praktisch habe ich mit 802.11n keine Erfahrung.
Ich auch nicht, aber das müsste ja abwärtskompatibel sein. Ich habe das einfach nur weitergegeben, ich hatte bisher noch kein WLAN. Mir war auch eher wichtig, dass WPA-2 unterstützt wird.
Das gleichzeitige Arbeiten in zwei Netzen hat mit WLAN eigentlich nichts zu tun. Solange nur eins der beiden Netze einen Zugang zum Internet bereitstellt und somit die Default-Route nur ueber ein Interface laeuft, ist es ein ganz normales Netzwerk-Setup.
Aber wenn ein Rechner lokal zwei Netzwerkverbindungen haben soll (eine über Ethernet, eine über WLAN), dann muss man doch mehr beachten?
Viele Grüße und noch mal vielen Dank Stefan
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Hallo Stefan,
On Mon, Dec 22, 2008 at 11:58:18 +0100, Stefan Lagotzki wrote:
Verwendest Du die externen Treiber mit dem "ndiswrapper"?
Nein. Mit externen Treibern meine ich nicht Windows-Treiber. Das Herunterladen des Windows-Treibers dient nur dazu, in die .inf-Datei zu gucken. Ndiswrapper zu verwenden bedeutet, im Kernelspace Closed Source zu verwenden. Das will ich auf keinen Fall, ich empfehle es auch niemandem und supporte es nicht.
Als extern bezeichne ich die Treiber, die zwar quelloffen vorliegen, aber nicht in den offiziellen Kernelsourcen von kernel.org enthalten sind ("out of tree"). Solche Treiber lassen sich oft nicht gegen jede Kernelversion bauen, weil sie bei einem Kernel-Versionswechsel nicht zwingend die noetigen Anpassungen erhalten.
Lies dazu bitte auch http://chris.silmor.de/slides/hardware.pdf
Die darin enthaltenen Aussagen zu rt73, madwifi und ipw3945 sind nicht mehr aktuell, da rt73usb, ath5k und iwl3945 inzwischen im Kernel enthalten sind.
[802.11n]
Ich auch nicht, aber das muesste ja abwaertskompatibel sein. Ich
Sollte der Fall sein.
Mir war auch eher wichtig, dass WPA-2 unterstuetzt wird.
Solange der Treiber mit wpa_supplicant arbeiten kann (alle auf dem mac80211-Stack basierenden Treiber und einige weitere tun es), ist WPA2 auf jeden Fall moeglich, sowohl -PSK als auch -EAP. Falls der Treiber seine eigene Methode fuer Verschluesselung benutzt (beim rt2870 sind es z.B. ein paar iwpriv-Aufrufe), sollte zumindest WPA2-PSK funktionieren.
Das gleichzeitige Arbeiten in zwei Netzen hat mit WLAN eigentlich nichts zu tun. Solange nur eins der beiden Netze einen Zugang zum Internet bereitstellt und somit die Default-Route nur ueber ein Interface laeuft, ist es ein ganz normales Netzwerk-Setup.
Aber wenn ein Rechner lokal zwei Netzwerkverbindungen haben soll (eine ueber Ethernet, eine ueber WLAN), dann muss man doch mehr beachten?
Was genau meinst Du mit "Netzwerkverbindungen"?
Gruss, Chris
lug-dd@mailman.schlittermann.de