Hallo Liste,
Der Eine oder Andere von Uns hat sicher Erfahrungen mit verschiedenen Editoren. Für mich steht noch die Entscheidung, auf welchen Editor ich mich "einschieße". Bisher habe ich Kate benutzt. Jetzt gibt es jedoch Leute die schwärmen von vim. Warum? für welche Nutzung lohnt sich die etwas unverständliche Befehlerei zu lernen? Welche Vorteile bietet Vim? -dass er auch ohne Grafische Oberfläche geht fiel mir schon auf.
Grüße Bernd
vi gibt es auf praktisch allen Plattformen. Aber das trifft wohl auch auf emacs zu...
Am 08.11.07 schrieb B.Philipp bfi.philipp@web.de:
Hallo Liste,
Der Eine oder Andere von Uns hat sicher Erfahrungen mit verschiedenen Editoren. Für mich steht noch die Entscheidung, auf welchen Editor ich mich "einschieße". Bisher habe ich Kate benutzt. Jetzt gibt es jedoch Leute die schwärmen von vim. Warum?
Also wenn ich jetzt von Vim erzähle und nicht vom Emacs liegt das nur daran, das ich mich nie eingehender mit Emacs beschäftigt habe weil vim mir alles gab, was ich brauchte. Ich gehe davon aus, das alles was ich für den Vim sage, auch für den Emacs gilt (in gleicher oder ähnlicher Form).
Ausserdem hab ich gehört, dass der Emacs zwar ein großartiges Betriebssystem sei, nur ein guter Editor würde fehlen. *duck* ;)
für welche Nutzung lohnt sich die etwas unverständliche Befehlerei zu lernen?
Für mittlere bis intensive Nutzung. Wenn Du aller Wochen mal ein Konfigfile anfassen musst lohnt sich der Aufwand nicht. Abgesehen davon, dass Du eh die Hälfte der erlernten Tastaurbefehle vergisst in der Zwischenzeit :) Und ja, jeder sitzt am Anfang mal da und weiß nicht, wie er ein geändertes File abspeichert und aus diesem gottverdammten Editor wieder rauskommt ...
Welche Vorteile bietet Vim?
1. quasi überall verfügbar (auch für Windows) also mindestens ein Vi (der Vorfahre das Vim mit etwas weniger Funktionalität und teilweise anderem Tastaturverhalten) 2. komplett über die Tastatur steuerbar, aber bei Bedarf auch mit einer Maus zu benutzen 3. Jetzt mal noch so ein paar Buzzwörter, die mir die Arbeit mit dem Vim so erleichtern: - (inkrementelle) Suche mit Regulären Ausdrücken - Suchworthighlighting - Skriptingfähigkeiten - Makros und Abkürzungen - Syntaxhighlighting - Faltung und und und ...
-dass er auch ohne Grafische Oberfläche geht fiel mir schon auf.
ich würde sogar eher sagen, Vim gibt es sogar auch mit einer Grafischen Oberfläche als gvim.
Grüße Bernd
HTH Robert
am Thu, dem 08.11.2007, um 10:28:30 +0100 mailte Robert Müller folgendes:
Welche Vorteile bietet Vim?
- quasi überall verfügbar (auch für Windows) also mindestens ein Vi
- komplett über die Tastatur steuerbar, aber bei Bedarf auch mit
- Jetzt mal noch so ein paar Buzzwörter, die mir die Arbeit mit dem
Ich will noch nachtragen, daß bei sinnvoller Konfiguration vim an allen möglichen Stellen startet: - wenn man eine CRONTAB editiert - wenn man mit mutt Mails schreibt - wenn man mit tin im Usenet flamt - ...
Ein Tool für viele Dinge also. Man kann es auch geeignet anpassen, für unterschiedliche Filetypen untersch. Einstellungen (bei Mail z.B. Umbruch bei 72), und so weiter.
Andreas
On 08.11.07 Andreas Kretschmer (andreas.kretschmer@schollglas.com) wrote:
am Thu, dem 08.11.2007, um 10:28:30 +0100 mailte Robert Müller folgendes:
Moin,
- quasi überall verfügbar (auch für Windows) also mindestens ein Vi
- komplett über die Tastatur steuerbar, aber bei Bedarf auch mit
- Jetzt mal noch so ein paar Buzzwörter, die mir die Arbeit mit dem
Ich will noch nachtragen, daß bei sinnvoller Konfiguration vim an allen möglichen Stellen startet:
- wenn man eine CRONTAB editiert
- wenn man mit mutt Mails schreibt
- wenn man mit tin im Usenet flamt
- ...
hille@drachi$ echo $EDITOR /usr/bin/joe
<gd&r>
H.
On Thu, Nov 08, 2007 at 08:29:38AM +0100, B.Philipp wrote:
Hallo Liste,
Der Eine oder Andere von Uns hat sicher Erfahrungen mit verschiedenen Editoren. Für mich steht noch die Entscheidung, auf welchen Editor ich mich "einschieße". Bisher habe ich Kate benutzt. Jetzt gibt es jedoch Leute die schwärmen von vim. Warum? für welche Nutzung lohnt sich die etwas unverständliche Befehlerei zu lernen?
Umständlich kommt dir das nur am Anfang vor. Nach Bewältigung der anfänglich zugegebenermaßen steilen Lernkurve wird dir auffallen, dass sich damit erstaunlich effizient arbeiten lässt. Ging mir zumindest so, und mittlerweile nehme ich vim quasi für alles was mit Text zu tun hat - von Tex über Java bis hin zu html, css und Ruby.
Jens
Es haengt sicher vom Einsatzzweck ab. Fuer Java-Entwicklung ist zB Eclipse zeimlich gut geeignet. Aber wenn man ein Unix System administieren muss, ist in der Regel zunaechst nur ein vi drauf.
Frank Gerlach frankgerlach@gmail.com (Do 08 Nov 2007 12:41:22 CET):
Es haengt sicher vom Einsatzzweck ab. Fuer Java-Entwicklung ist zB Eclipse zeimlich gut geeignet. Aber wenn man ein Unix System administieren muss, ist in der Regel zunaechst nur ein vi drauf.
:-1 s/nur/zum Glück/ oder :g/<nur>.*<vi>/s/nur/zum Glück/
:-)
On Thu, Nov 08, 2007 at 08:29:38AM +0100, B.Philipp wrote:
Hallo Liste,
Der Eine oder Andere von Uns hat sicher Erfahrungen mit verschiedenen Editoren. Für mich steht noch die Entscheidung, auf welchen Editor ich mich "einschieße". Bisher habe ich Kate benutzt. Jetzt gibt es jedoch Leute die schwärmen von vim. Warum?
Der Vorteil von *vi* ist, dass er auf allen Plattformen verfügbar ist. Also auch unter Solaris und BSD. Aber Achtung: Dort findest du per Default erstmal nur einen vi, keinen vim. Den musst du dann erst installieren. Mittels BusyBox läuft z.B. auf meinem WLAN-Router auch ein vi.
vi ist ein Sammelbezeichnung und eine Implementierung mit sehr vielen Features ist der vim.
Zum Bearbeiten von Konfigdaten (meist per SSH) nutze ich den vi.
Für das Programmieren gefällt er mir aber nicht wirklich. Das häufige Klopfen auf die Esc-Taste ist (aus meiner Sicht) nicht wirklich kompatibel mit dem Zehnfingersystem. Darum nehme ich bisher den XEmacs zum Programmieren und Schreiben längerer Texte. Mit dem bin ich aber nicht verheiratet, und könnte mir vorstellen mal vielleicht zu Eclipse zu wechseln.
So, das war meine Meinung.
Gruß, Thomas
Thomas Guettler guettli@thomas-guettler.de (Do 08 Nov 2007 12:42:30 CET):
Für das Programmieren gefällt er mir aber nicht wirklich. Das häufige Klopfen auf die Esc-Taste ist (aus meiner Sicht) nicht wirklich kompatibel mit dem Zehnfingersystem. Darum nehme ich bisher
Dann hast Du zu kurze Finger ;-) oder die ESC-Taste am falschen Platz. Auf einem englische Hackbrett beispielsweise geht auch super ^], was 100% Zehnfinger-kompatibel ist (beide kleinen Finger, wenn ich mich jetzt nicht verguckt habe, welche Finger hier zucken, wenn ich ^] benutze).
Thomas Guettler wrote:
On Thu, Nov 08, 2007 at 08:29:38AM +0100, B.Philipp wrote:
[vi/vim]
Für das Programmieren gefällt er mir aber nicht wirklich. Das häufige Klopfen auf die Esc-Taste ist (aus meiner Sicht) nicht wirklich kompatibel mit dem Zehnfingersystem. Darum nehme ich bisher den XEmacs zum Programmieren und Schreiben längerer Texte. Mit dem bin ich aber nicht verheiratet, und könnte mir vorstellen mal vielleicht zu Eclipse zu wechseln.
Ich weiß nicht, ob das nur mit dem Zehnfingersystem zusammenhängt oder nicht, aber ich persönlich als nicht-Zehnfingersystem-Tipper profitiere in vielerlei Hinsicht von vim gerade auch beim Programmieren.
Einige Features, dich ich beim Programmieren für mittlerweile unverzichtbar halte: - Keyword-Completion (:help i_CTRL-N) - Syntax-Highlightning mit brauchbarem Farbschema (ich nutze aus möglicherweise erratbaren Gründen :colorscheme koehler) - in Zusammenarbeit mit ctags kann man leicht zur Definition einer Funktion springen (:help CTRL-] oder :help CTRL-W_]) - sehr hilfreich auch der diff-Mode, wenn das Revisions-Kontrollsystem einen Konflikt gefunden hat: vim -d datei1 datei2 - automatische Einrückung bzw nachträgliches Einrücken ganzer Textteile mittels Kommando (:help = ist da hilfreich, oder auch das ganze :help indent.txt und konfigurieren kann man das auch z.B. mittels :help 'shiftwidth', :help 'tabstop' oder :help 'expandtab') - Wenn der Compiler Fehler in Zeile x meldet, springt man schnell dort hin, entweder gleich auf der Kommandozeile "vim +x datei" oder im bereits offenen vim mittels :x bzw xgg oder xG (:help G) - Springen von einer Klammer zum Partner (:help various-motions)
Da gibt es noch viel mehr, aber als Einstieg reicht das vielleicht ;-)
Die einzige Hürde, dich ich sehe: Der Einstieg in vim ist schwieriger als bei anderen Editoren, weil man erstmal die Denkweise "insert-Modus und Kommando-Modus" verinnerlichen muß. Aber ab einem gewissen Punkt wird es dann einfach nur noch sehr effizient. Und zwar nicht nur beim Programmieren ;-)
So, das war meine Meinung.
Meine weicht ein wenig davon ab ;-)
Gruß, Thomas
Ciao, Thomas
On Sat, Nov 10, 2007 at 06:51:38AM +0100, Thomas Köhler wrote:
Ich weiß nicht, ob das nur mit dem Zehnfingersystem zusammenhängt oder nicht, aber ich persönlich als nicht-Zehnfingersystem-Tipper profitiere in vielerlei Hinsicht von vim gerade auch beim Programmieren.
Einige Features, dich ich beim Programmieren für mittlerweile unverzichtbar halte:
[cut]
Alle genannten Featues kann (X)Emacs ebenfalls.
Gruß, Thomas
lug-dd@mailman.schlittermann.de