Hallöchen.
Also wie der Betreff schon andeutet, bin ich auf der Suche nach dem richtigen Windowmanager. Sinnigerweise ist das nur nach meinem Gusto der "Richtige". Nun noch die kleine Geschichte, die mich dazu treibt, hier meine Frage zu stellen.
... DDR ... C64 ... Amiga500 ... erster PC mit Win89 ... ne Menge Zeit mit NT, 2000, XP (Arbeitsmäßig auch Mac) und z.Z. wieder zurück zu 2000. Irgenwann mal so in der Zeit, als Suse 9.0 aktuell war, begannen meine ersten Schritte Richtung Linux. Nachdem die ersten Versuche mit Debian kläglichst scheiterten, habe ich mir dann doch Suse 9.0 Professional in einem Geschäft erstanden, weil auch Handbücher dabei waren. Gibt dazu an sich nicht viel zu sagen, in die Bücher guggt man auch nur fünf Minuten. Einzig bemerkenswert war nur, dass es wieder eine richtige Shell gab und eine Wahl zwischen dem entsprechenden Desktop-Environment. KDE wurde von Suse klar bevorzugt und als Windowsnutzer fühlte man sich auch sehr schnell heimisch. Gnome war von Anfang an irgendwie nicht so mein Ding, was ich nicht wirklich erklären kann, ist eher eine "gefühlsmäßige" Sache gewesen. Nach drei Monaten hatte ich dann Yast restlos über. So endete mein Ausflug mit Suse und mit etwas besseren Grundkenntnissen gings dann auch mit Debian (damals noch Woody). Allerdings reichte mir für meine damaligen Bedürfnisse die Shell, da ich mit Debian nur meinen Rootserver und einen Server im lokalen Netzwerk betreibe. Auf meinem Testrechner (z.Z. nur mein Laptop) hab ich mal versucht mit Fvwm(2) zurechtzukommen, bin da aber ebenso kläglich gescheitert wie mit Debian am Anfang. Als Produktivrechner nutze ich "noch" einen PC mit W2k, wegen der Unverträglichkeit eines Programmes mit XP oder aber der Faulheit eines Herstellers mal nachzubessern. Das einzige was mich eigentlich noch auf der Windows-Schiene hält, sind die diversen Programme aus dem Hause Adobe. Alle restlichen Sachen sind bereits vollständig substituiert worden und auch unter Linux nahtlos für mich weiter nutzbar. Photoshop als Hauptknackpunkt für einen Umstieg läuft dank Wine nahezu so, dass ich kaum noch was zu meckern hätte. Nun sieht es bei mir so aus, dass ich ab Mitte Mai nix an drängenden Terminen habe, so dass ich endlich den Umstieg von Windows zu Linux komplett machen könnte. Frauchens Laptop mal ausgeklammert. Zumindest hat sich für mich ergeben, dass ich aber auch nicht auf KDE umsteigen will. Gibt ja auch kleinere Lösungen und ich wöllte es lieber mit einem Windowmanger statt einem Desktop-Environment probieren. Also hab ich's neulich nochmal mit dem Fvwm probiert, allerdings unter Debian Sarge und bin zumindest ein klein wenig weiter gekommen. Wie auch immer, gab's noch im Gdm fluxbox dazu. Damit kam hab ich auch mal probiert und kam damit nahezu intuitiv zurecht. Also hab ich versucht, mich ein wenig zu belesen und bin zu einer ganzen Sammlung diverser Windowmanager gelangt. Dazu kann man sich auch belesen, aber da gibt's kaum Vergleichendes. Mit Vergleichendem meine ich auch nur Vergleichen, nicht bewerten. Das kriege ich schon selber hin. Hab jetzt auch einige (blackbox, fluxbox, fvwm, enlightenment, icewm, xfce) installiert und rumprobiert. Find sie aber alle eingermaßen gleich von meinem Wissenstand aus, bis auf den Ausgangszustand, aber da gibt's ja genügend screenshots dazu. Und nun weiß ich nicht weiter, weil ich mich einfach nicht entscheiden kann. Es fehlt mir die Zeit mich mit allen WM's ausgiebig zu beschäftigen um ein klares Urteil zu fällen und auf den ersten Blick gibt's nur einen hauchdünnen Vorteil für fluxbox, weil mir irgendwie eingängig. Ist ja auch ziemlich simpel, allerdings muss sich ein einfacher Anfang nicht unbedingt beste Grundlage für später herausstellen, siehe oben mit meinen Erfahrungen mit Suse und Yast.
Von daher suche ich nun nach einem allgemeinen Meinungsbild. Mich interessiert, was ihr so als Linux(produktiv)umgebung nutzt und falls es euch bekannt ist, evtl. eine Unterscheidung in Dingen wie beliebt die jeweiligen WM's sind, evtl. Zukunftsaussichten, wohin und ob sie sich entwickeln und wie sie unterschieden werden können. Diverse Unterscheidungen aufgrund technischer Features, ob es da Unterschiede gibt was der eine WM kann und ein anderer nicht, wären mir auch sehr hilfreich. Einzige Must-Haves für mich sind transparente Themes und die Möglichkeit, wahrscheinlich um diverse Bibliotheken einzubinden, damit einige (noch nicht konkretisierte) Programme laufen (wohl eher die KDE-Ecke). Könnte ich z.B. mit fluxbox glücklich werden oder sollte ich mich mehr mit fvwm auseinandersetzen oder doch was ganz anderes? Stehe noch ein wenig im Dunkeln und die Suchmaschinenwelt liefert nichts, was mich eine klare Entscheidung treffen lassen würde. So, mehr fällt mir jetzt erstmal nicht ein, reicht ja glaub ich auch erstmal. Vielen Dank schon mal für eure Antworten, Empfehlungen und Ratschläge. Die müssen allerdings nicht so lang wie mein Pamphlet hier werden, hoffe aber es dient ein wenig dem Verständis, was mir liegen "könnte".
lg mm.
Hallo,
Mirko Maruhn wrote: [Langer Rede kurzer Sinn]
Könnte ich z.B. mit fluxbox glücklich werden oder sollte ich mich mehr mit fvwm auseinandersetzen oder doch was ganz anderes?
Ich empfehle dir: Nimm das, womit du im Moment am besten klarkommst (das scheint fluxbox zu sein).
Ich selbst habe vor langer Zeit mit fvwm angefangen, und der einzige Umstieg, der dauerhaft war, war der zu fvwm2 - und ich hab eine Menge Windowmanager ausprobiert ;) Ein Grund: Ich habe mir das Teil für mich zurechtoptimiert. Und das läßt sich zwar irgendwie auf den einen oder anderen Windowmanager übertragen (bei enlightenment ging das ganz gut), aber so richtig viel Nutzen zieht man dann nicht mehr daraus.
KDE hat mir damals[tm] beim Testen nicht mehr als 8 virtuelle Bildschirme erlaubt. Das war mir zu wenig.[1] Enlightenment habe ich eine Weile lang benutzt, der konnte alles, was fvwm2 auch konnte; aber irgendwie war der auch nicht "einfacher" zu konfigurieren (über klicki-bunti-Tools geht immer irgendetwas nicht, und ohne klicki-bunti-Tool ist mir eine Konfiguration lieber, bei der alles in einer Datei liegen kann und wirklich gut dokumentiert ist... bei fvwm2 steht alles in den manpages). Enlightenment gab mir aber die Möglichkeit, lustige Themes zu nutzen, das sah ganz nett aus. Aber dann hatte ich nen Laptop, da hat einfach die Power nicht mehr für das vielleicht etwas aufwendige Theme[2] gereicht.
[1] http://gott-gehabt.de/800_wer_wir_sind/thomas/Homepage/pics/jeanluc-running-... [2] http://gott-gehabt.de/800_wer_wir_sind/thomas/Homepage/pics/screenshot_enlig...
Ciao, Thomas
On Thu, 2006-03-23 at 02:09 +0100, Mirko Maruhn wrote:
[..] Von daher suche ich nun nach einem allgemeinen Meinungsbild. Mich interessiert, was ihr so als Linux(produktiv)umgebung nutzt [..]
Seit ich ubuntu kenne, würd' ich jedem für eine desktop-Maschine ubuntu empfehlen. (Ist wie debian, aber alles funktioniert auf Anhieb (außer mp3, dvd und 3D-Grafiktreiber (nvidia))
Ich nutze gnome mit fvwm2. Metacity lässt einfach nicht so schöne Tastatur-Maus-Kombis machen (z.B. Control+Alt+LMouse = Fenster-Größe ändern, mit MMouse wärs Fenster verschieben, etc. (somit muss man nicht immer den Fensterrahmen treffen (der außerdem noch ausgeschaltet ist)))
[..] hilfreich. Einzige Must-Haves für mich sind transparente Themes und die Möglichkeit, wahrscheinlich um diverse Bibliotheken einzubinden, damit einige (noch nicht konkretisierte) Programme laufen (wohl eher die KDE-Ecke).
Du kannst doch unter jedem Window-Manager Gnome- und Kde-Programme laufen lassen. (hast dann bloß den overhead des doppelten Plattenplatzes für beide libs)
Grüße, Christoph
Hi Mirko,
Einen besten Windowmanger gibt es nicht, nachfolgend meine persoenliche Praeferenz.
On Thu, Mar 23, 2006 at 02:09:28 +0100, Mirko Maruhn wrote:
[...]
nahezu so, dass ich kaum noch was zu meckern haette. Nun sieht es bei mir so aus, dass ich ab Mitte Mai nix an draengenden Terminen habe, so dass ich endlich den Umstieg von Windows zu Linux komplett machen koennte. Frauchens Laptop mal ausgeklammert. Zumindest hat sich fuer mich ergeben, dass ich aber auch nicht auf KDE umsteigen will. Gibt ja auch kleinere Loesungen und ich wollte es lieber mit einem Windowmanger statt einem Desktop-Environment probieren. Also hab ich's neulich nochmal mit dem
Ich habe auch lange Zeit reine Windowmanger (fvwm, olvwm, afterstep) statt einer Desktop-Umgebung benutzt. Irgendwann habe ich XFCE 3.8 als einen guten Kompromiss zwischen (spartanischen) Windowmangern und (ueberladenen) Desktop-Umgebungen entdeckt. XFCE 4 ist mir schon wieder zu umfangreich durch gtk2 und gconf-2. XFCE 3.8 braucht gtk1.2 und optional gdk_pixbuf.
selber hin. Hab jetzt auch einige (blackbox, fluxbox, fvwm, enlightenment, icewm, xfce) installiert und rumprobiert. Find sie aber alle eingermassen gleich von meinem Wissenstand aus, bis auf den
Was mir bei XFCE gegenueber den minimalen Windowmangern gut gefaellt, ist der durchdachte Keyboardsupport. ALT-TAB zum Fensterwechseln ist obligatorisch (das koennen viele andere WMs auch), darueber hinaus gibt es die Moeglichkeit, Fenster ueber Keyboard zu verschieben/resizen/etc. Schoen ist auch, dass XFCE bei der Aenderung von Einstellungen keinen Restart braucht, wie es bei reinen Windowmangern haeufig der Fall ist.
Ausgangszustand, aber da gibt's ja genuegend screenshots dazu. Und nun
Screenshots alleine bringen aber nichts. Langfristig ist "feel" wichtiger als "look".
Unterscheidungen aufgrund technischer Features, ob es da Unterschiede gibt was der eine WM kann und ein anderer nicht, waeren mir auch sehr hilfreich. Einzige Must-Haves fuer mich sind transparente Themes und die
Ich weiss zwar nicht, warum ausgerechnet so etwas ein must-have ist, aber bitte...
Moeglichkeit, wahrscheinlich um diverse Bibliotheken einzubinden, damit einige (noch nicht konkretisierte) Programme laufen (wohl eher die KDE-Ecke).
Das Hinzufuegen von Bibliotheken hat genau gar nichts mit dem eingesetzten Windowmanger zu tun. KDE- und Gnome-Programme laufen auch unter nicht-KDE / nicht-Gnome. Die Libs muessen vorhanden sein, aber der eingesetzte Windowmanger muss diese Bibkliotheken nicht selbst benutzen.
Gruss, Chris
Oi,
El Jueves, 23. Marzo 2006 02:09, Mirko Maruhn escribió:
Von daher suche ich nun nach einem allgemeinen Meinungsbild.
...
, evtl. Zukunftsaussichten, wohin und ob sie sich entwickeln und wie sie unterschieden werden können.
Oha, Meinungsumfrage und Wahrsagen in einer Mail? Da wird die Beratung natürlich gleich doppelt teuer.
Was das Thema Lieblings-WM angeht, siehe Christians Antwort - wichtig ist, dass du damit zurecht kommst, anpassbar sind so ziemlich alle. "Echte" Transparenz liefert dir ein Kompositions-Manager, z.B. xcompmgr bzw. kompmgr bei KDE, sowie der compiz-WM aus dem XGL-Projekt. Dieser ist zwar ein Produktivitätskiller, war aber auf Linux-Veranstaltungen der letzten Woche eines der Hauptthemen.
Wohin die Zukunft geht? Nun, einerseits OpenGL im 2D-Bereich (Spiele wie Stratagus-GL haben es bereits vorgemacht, dass damit Performancegewinne drin sind), andererseits hochoptimierte herkömmliche 2D-Algorithmen à la Enlightenment, der aber wohl versionsnummerntechnisch noch einige Jahre gegen 0,17 konvergieren wird. Die Welt der 3D-Desktops kannst du dir auch durch die Installation des Debian-Paketes '3ddesktop' importieren, das funktioniert mit jedem WM gleichermaßen.
Josef
lug-dd@mailman.schlittermann.de