Hallo an alle!
Vorhin habe ich bei 12sms einen Artikel über WinLinux gelesen. Das soll eine neue Distribitution sein, die sich unter Win installieren lässt und dementsprechend auch damit kompatibel ist. Die Webseite (winlinux.net) gibt da einige Hinweise, wie zum Beispiel das man win98, win95 und ME nutzen kann und das win2k + NT nicht gehen, aber auch das man mit der graphischen Oberfläche (irgendein toller X-Server) auch KDE, Gimp, GNOME... nutzen kann. Das liefert die Firma alles mit. Schön nicht? Leider kostet das ganze auch noch Geld und ein festinstalliertes System ist mir allemal lieber als ein blauer Pinguin. Jedoch könnte das für ein paar Einsteiger eine recht nette Hilfe sein, wie zum Beispiel es mal beim Christian (Schmidt) war, der nun aber doch SuSE7.2 hat.
Was denkt ihr darüber? Ein kleiner Meilenstein ähnlich wie VMWare. Eine starke Alternative zu cygwin?
Bye, Sebastian
am Tue, dem 21.08.2001, um 17:31:17 +0200 mailte Sebastian Roth folgendes:
[WinLinux] Was denkt ihr darüber? Ein kleiner Meilenstein ähnlich wie VMWare. Eine starke Alternative zu cygwin?
Gähn. Nix neues. Und bei aktuellen Platten ist es kein Problem, eine eigene Partition für Linux zu machen. Wenn das ganze OpenSource wäre, na ja, vielleicht. Aber ich glaube, die wollen nur auf der Linux-Welle mitschwimmen und absahnen.
Andreas
On Tuesday 21 August 2001 18:48, Andreas Kretschmer wrote:
Gähn. Nix neues. Und bei aktuellen Platten ist es kein Problem, eine eigene Partition für Linux zu machen. Wenn das ganze OpenSource wäre, na ja, vielleicht. Aber ich glaube, die wollen nur auf der Linux-Welle mitschwimmen und absahnen.
Das denke ich aber auch. Alleine die Tatsache, daß man sich dort für Downloads mitsamt Mailadresse registrieren muß, ist doch steinzeitlich... und dann noch so übertrieben perfekt: Es wird sogar geprüft, ob der angegebene Hostname stimmt etc. Was natürlich nicht heißt, daß man das nicht knacken könnte, aber wenn man dann sieht was die zum Download anbieten... da steigt man doch freiwillig auf die neue Debian/Windows um :-) Jaja, verrückte Welt.
Josef Spillner
Hi Sebastian,
On Tue, Aug 21, 2001 at 17:31:17 +0200, Sebastian Roth wrote:
Vorhin habe ich bei 12sms einen Artikel über WinLinux gelesen. Das soll eine neue Distribitution sein, die sich unter Win installieren lässt und dementsprechend auch damit kompatibel ist. Die Webseite (winlinux.net) gibt
Du uebersiehst, dass der Artikel von DAUs geschrieben wurde. WinLinux ist nicht sowas wie vmware, sondern richtet offensichtlich eine Datei, die ein ext2-Dateisystem enthaelt, auf einer FAT(32)-Partition ein. Diese wird dann von einem von Diskette gebooteten Kernel als Rootfilesystem gemountet. Das System laeuft aber _nicht_ gleichzeitig mit Windows, deswegen ist die Aussage "kann als normales Windows Programm installiert werden" irrefuehrend. Das Ganze ist einfach nur eine Methode, Linux ohne umpartitionieren auf der Platte zu haben.
Der Installer spart sich dabei die Hardwareerkennung, indem er die von Windows erkannten Geraete in die Linux-Konfiguration eintraegt. Die Aussage "WinLinux unterstützt die Distribution von RED HAT" ist auch Quatsch. Gemeint ist: WinLinux _ist_ eine angepasste Red Hat Distribution. Die Idee, Linux in einer "Containerdatei" auf FAT zu installieren, ist noch nicht mal neu. Schon bei Mandrake 6.1 gab es die Methode als Installationsoption.
Auch WinLinux ist keine neue Distribution, letztes Jahr gab es bereits WinLinux 2000. Zur Qualitaet dieser Distribution kann ich nichts sagen, aber allgemein ist die Verwendung von "ext2 on FAT" eine ziemliche Bremse fuers Dateisystem. Ich habe mit der gleichen Methode schon mal eine vorinstallierte Red Hat 5.2 in eine 600MB-Datei "eingefroren", so dass sie mit loadlin.exe und Kernel mit Looproot-Patch von einer FAT-Parition startbar war. Der Linux-interessierte Neuling wird sich allerdings fragen, ob Linux immer so langsam ist. Mit anderen Worten: Schoen als "Linux-Demo", aber untauglich fuer den normalen Einsatz.
Was denkt ihr darüber? Ein kleiner Meilenstein ähnlich wie VMWare. Eine
Nope, definitiv nicht! Allgemein kann man wohl sagen, dass DAUs wie die von 12sms nicht ueber Themen schreiben sollten, von denen sie keinen Blassen haben...
Just my 0.02 Euro, Chris p.s.: Es gibt viel mehr Linux-Distributionen, als man glaubt.
Hallo!
Christian Perle wrote:
Vorhin habe ich bei 12sms einen Artikel über WinLinux gelesen. Das soll eine neue Distribitution sein, die sich unter Win installieren lässt und dementsprechend auch damit kompatibel ist. Die Webseite (winlinux.net) gibt
Du uebersiehst, dass der Artikel von DAUs geschrieben wurde. WinLinux ist nicht sowas wie vmware, sondern richtet offensichtlich eine Datei, die ein ext2-Dateisystem enthaelt, auf einer FAT(32)-Partition ein. Diese wird dann von einem von Diskette gebooteten Kernel als Rootfilesystem gemountet. Das System laeuft aber _nicht_ gleichzeitig mit Windows, deswegen ist die Aussage "kann als normales Windows Programm installiert werden" irrefuehrend. Das Ganze ist einfach nur eine Methode, Linux ohne umpartitionieren auf der Platte zu haben.
Kommt mir irgendwie bekannt vor. Das Prinzip (nur mit drei Dateien, jeweils als loop-Device gemountet) hatte vor ca. 2 Jahren die erste Ausgabe von kmlinux, einer Distribution für Schulen. Ich habe noch CDs damit rumliegen, wenn jemand das Testen möchte.. Für die Ausgabe 2.0 ist man davon abgekommen, weil loop-Devices sehr langsam sind und damit das ganze Linux lahmt. Jetzt wird eine vorhandene Windows-Partition verkleinert, wenn keine 2GB auf der Platte frei sind.
Gruss Reiner
On Tue, Aug 21, 2001 at 07:25:48PM +0200, Reiner Klaproth wrote:
ist nicht sowas wie vmware, sondern richtet offensichtlich eine Datei, die ein ext2-Dateisystem enthaelt, auf einer FAT(32)-Partition ein. Diese wird dann von einem von Diskette gebooteten Kernel als Rootfilesystem gemountet.
Ich finde umsdos besser als solche imagefiles. Damit kann man auch von DOS/Win aus auf die Linuxsachen zugreifen. Ich glaube Slakware bot das früher als Installationsvariante an. Nette Sache zum Ausprobieren.
Reinhard
Hi Reinhard,
On Tue, Aug 21, 2001 at 20:09:03 +0200, Reinhard Foerster wrote:
Ich finde umsdos besser als solche imagefiles. Damit kann man auch von
Allerdings kann einem umsdos die ganze FAT-Partition shreddern. Hab ich schon erlebt. Ausserdem ist es eher ein grosser _Nachteil_, dass man mit Windows (schreibend) an umsdos-Dateien rankommt. Damit kann man es sich auch sehr einfach zerschiessen. Ferner braucht umsdos fuer viele Einzeldateien, die bei Linux nun mal vorkomen, aufgrund FAT-Clustergroesse viel mehr Platz als ein ext2-Image.
meinjanur ;) Chris
Christian Perle perle@itm.tu-clausthal.de schrieb:
es sich auch sehr einfach zerschiessen. Ferner braucht umsdos fuer viele Einzeldateien, die bei Linux nun mal vorkomen, aufgrund FAT-Clustergroesse viel mehr Platz als ein ext2-Image.
... und ein 'ls -l' /dev ist quaelend langsam, wenn man wie in guten alten Zeiten eine komplette Sammlung der unter Linux moeglichen Devices dort hat.
Holger
Hallo,
On Tue, Aug 21, 2001 at 10:54:16PM +0200, Holger Dietze wrote:
... und ein 'ls -l' /dev ist quaelend langsam, wenn man wie in guten alten Zeiten eine komplette Sammlung der unter Linux moeglichen Devices dort hat.
...das liest sich so, als ob das neue devfs schon brauchbar wäre?! Hat das schon einmal jemand von Euch probiert und kann es empfehlen / davon abraten? Wie geht man mit Programmen vor, die z.B. einen symbolischen Link von /dev/video0 auf /dev/video haben wollen? Ist dieses devfs beschreibbar, d.H. ich bräuchte beim Systemstart nur per rc-script die entsprechenden Links anlegen - oder ist das nicht so einfach?
Viele Grüße,
Matthias
Matthias Petermann matthias.petermann@gmx.de fragte:
...das liest sich so, als ob das neue devfs schon brauchbar wäre?! Hat das schon einmal jemand von Euch probiert und kann es empfehlen / davon abraten?
Ist es, ja, ja, ja. Ich setze es bei auf meinem "grossen" Rechner ein und habe recht gute Erfahrungen damit. Abraten kann man davon im Moment fuer den Fall, wenn root keinerlei Arbeit in das System stecken will.
Genaueres kannst Du in linux/Documentation/filesystems/devfs lesen.
Wie geht man mit Programmen vor, die z.B. einen symbolischen Link von /dev/video0 auf /dev/video haben wollen?
Es gibt mehrere Moeglichkeiten, devfs zu nutzen: - irgendwo != /dev mounten, dann kannst Du bei Bedarf Symlinks in /dev anlegen, - auf /dev mounten (kann der Kernel selber vor Start von init) und so lassen, dann hast Du keine traditionellen Geraetedateien wie /dev/hda mehr, - auf /dev mounten und devfsd einsetzen, dann kannst Du fast so wie bisher arbeiten.
Ich setze die dritte Variante ein. Der devfsd legt automatisch Symlinks fuer die altbekannten Namen an, wenn ein Geraet neu verfuegbar wird, ausserdem kann er bei Bedarf modprobe starten - alles wird per Konfigurationsdatei festgelegt.
Ist dieses devfs beschreibbar, d.H. ich bräuchte beim Systemstart nur per rc-script die entsprechenden Links anlegen - oder ist das nicht so einfach?
Doch, genau so geht es auch. Der Kernel merkt sich alle angelegten Symlinks, Geraetedateien und Verzeichnisse sowie geaenderte Berechtigungen, so dass Du z.B. diese auch beim Herunterfahren in ein tar-Archiv einpacken und beim naechsten Booten wieder auspacken kannst. Alle "unberuehrten", also vom Kernel selber erzeugten Dateien haben einen Zeitstempel vom 1.1.1970 0:00 UTC, sodass Du nur die einpacken musst, die etwas juenger sind.
Fuer weitere Hinweise empfehle ich aber dringend das Studium der Doku bei den Kernelquellen.
Holger
Hallo Holger,
danke für Deine Antwort. Das hört sich ganz gut an --> ich werd devfs jetzt einfach mal probieren.
Viele Grüße,
Matthias
On Thu, Aug 23, 2001 at 12:24:56AM +0200, Holger Dietze wrote:
[ ... ] Fuer weitere Hinweise empfehle ich aber dringend das Studium der Doku bei den Kernelquellen.
Holger
On Tue, Aug 21, 2001 at 08:15:05PM +0200, Christian Perle wrote:
On Tue, Aug 21, 2001 at 20:09:03 +0200, Reinhard Foerster wrote:
Ich finde umsdos besser als solche imagefiles. Damit kann man auch von
Allerdings kann einem umsdos die ganze FAT-Partition shreddern.
Zu Zeiten von linux-1.2 lief das 1a :-)
Hab ich schon erlebt. Ausserdem ist es eher ein grosser _Nachteil_, dass man mit Windows (schreibend) an umsdos-Dateien rankommt. Damit kann man es sich auch sehr einfach zerschiessen.
Wieso ist eine zusätzlich Möglichkeit ein Nachteil? Du mußt ja nicht davon gebrauch machen. Genauso könnte man argumentieren, daß es gut wäre, das root-passwort zu vergessen wenn der rechner einmal läuft. Die möglichkeit, sich selbst ins Knie zu schießen, wird man immer haben.
BTW: kann man sich von Win aus auch seie ext2-Pertitionen zu zerschießen oder sich anderweitig ins
Ferner braucht umsdos fuer viele Einzeldateien, die bei Linux nun mal vorkomen, aufgrund FAT-Clustergroesse viel mehr Platz als ein ext2-Image.
Yepp, das war wirklich heftig vor allem weil MS damals noch nicht das neue+innovative FAT32 erfunden hatte :-) Allerdings kam man damals mit < 1500 Dateien hin.
Reinhard
lug-dd@mailman.schlittermann.de