Hi LUG!
Folgendes Problem: Für eine Beleg an der UNI muss mal wieder etwas Text, Formeln und Tabellen in eine huebsche Form gebracht werden. Das kann man alles wunderbar in LaTeX erledigen. Nur die ganzen Berechnungen muss man irgendwie extern loesen und die Ergebnisse manuell in den Text einfuegen. Unter Windows gibt es z.B. ein Programm names "Scientific Work Place" (aktuell: Version 3.5) welches LaTeX mit Maple V und/oder MuPad verbindet. Man schreibt/klickt die Formeln zusammen und die Mathesoftware loest dann das Problem. Bei den immer eintretenden kleinen Aenderungen der Aufgabenstellung spart man sich somit einen Haufen Arbeit. Kennt jemand eine (gute) Loesung mit GNU/Linux??
Tschuess und ein schoenes Wochenende
Jens Weisse
Hallo,
ein Programm wie "Scientific Workplace" gibt es AFAIK nicht fuer Linux. Du koenntest eventuell mal etwas mehr ueber Deine Aufgabe erzaehlen ? Wofuer musst Du das Mathematikprogramm denn einsetzen ? Es gibt AFAIK numerische Berechnungs- programme unter Linux, die Du in der Shell nutzen koenntest. Wenn es Dir um die graphische Darstellung von Funktionen geht, kaeme GnuPlot in Frage.
Ein gangbarer Weg koennte auch so aussehen, dass Du an der Uni das Berechnungsprogramm nutzt und die Ergebnisse in eine Textdatei exportierst. Die Datei(en) mailst Du Dir dann nach Hause und dann arbeitest Du unter Linux weiter. Die Formatierung koenntest Du Dir mit einer Scriptsprache erleichtern und ggf. mit Hilfe von LaTeX-Makros durchfuehren.
Mich wuerde aber auch interessieren, ob jemandem eine Maple- Version fuer Linux bekannt ist.
Stefan
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On Fri, Jun 29, 2001 at 03:32:08PM +0200, Stefan Lagotzki wrote:
Mich wuerde aber auch interessieren, ob jemandem eine Maple- Version fuer Linux bekannt ist.
Maple gibt es seit vielen Jahren als Produkt für Linux. Infos unter http://www.maplesoft.com/
Reinhard
Hi
Stefan Lagotzki wrote:
Hallo,
ein Programm wie "Scientific Workplace" gibt es AFAIK nicht fuer Linux.
So was habe ich schon erwartet. Ich dachte das eventuell Lösungen mit MuPad existrieren, habe aber bisher nichts gefunden.
Du koenntest eventuell mal etwas mehr ueber Deine Aufgabe erzaehlen ? Wofuer musst Du das Mathematikprogramm denn einsetzen ? Es gibt AFAIK numerische Berechnungs- programme unter Linux, die Du in der Shell nutzen koenntest.
Es ist eigentlich eine sehr simple Aufgabe. Es soll fuer ein (imaginaeres) Kleinflugzeug ein Fluegelholm naehrerungsweise ausgelegt werden. Dabei ist das ganze mit Kohle- und Glasfasergeweben zu realisieren. Das besondere an diesen Fasern ist, das sie sehr gute Eigenschaften in Faserrichtung haben, quer zur Faser sind sie jedoch murks. Man kann Kohlefasern von Hand kaum zerreissen, macht man aber einen Knoten rein dann zerfaellt sie sofort. Also: Die Eigenschaften sind richtungsabhaengig. Das kann man gut in Matrizen beschreiben. Nun muss man diese Matrizen noch in andere Koordinatensysteme transformieren und rechnet sich dann die Festigkeiten und das Stabilitaetsverhalten aus. Wenn eines der Kriterien veletzt ist, dann beginnt man wieder von vorn. Das laesst sich auch alles mit Taschenrechner und ein bisschen Geduld rechnen. Mehr als die trigonometrischen Funktionen, das Qudrat und die Wurzel brauch man fuer diese Aufgabe eigentlich nicht. Weil Studenten ihre knappe Zeit aber besser einteilen muessen, lag der Gedanke nahe alle Formeln nicht zweimal zu tippen. Man schreibt sie in Latex und in einem anderen Programm. Die Ergebnisse bastelt man sich wieder nach Latex rein. Dann kommt der Prof und modifiziert die Aufgabenstellung. Nun muss man wieder an zwei Stellen Aenderungen vornehmen. Das ist alles etwas unproduktiv. Da kam die Frage auf ob man nicht die Latex-Formeln gleich zum rechnen benutzen kann.
Wenn es Dir um die graphische Darstellung von Funktionen geht, kaeme GnuPlot in Frage.
GnuPlot ist eine feine Sache und die erste Wahl beim Kurvenmalen. Nur auch hier gilt das selbe Problem. Man muss immer an mehreren Stellen aendern. Da schleichen sich ab und zu Fehler ein.
Ein gangbarer Weg koennte auch so aussehen, dass Du an der Uni das Berechnungsprogramm nutzt und die Ergebnisse in eine Textdatei exportierst. Die Datei(en) mailst Du Dir dann nach Hause und dann arbeitest Du unter Linux weiter.
So habe ich bisher immer gemacht. Es geht, ist aber nicht unbedingt das Gelbe vom Ei.
Die Formatierung koenntest Du Dir mit einer Scriptsprache erleichtern und ggf. mit Hilfe von LaTeX-Makros durchfuehren.
Das erwischt mich kalt. Programmieren ist nicht unbedingt meine staerkste Disziplin. Deshalb fragte ich mich, ob sich jemand anders schon mal die Muehe gemacht hat.
Falls es keine Sofortloesung gibt, geht die Welt nicht unter. Es wundert mich nur, das ich der erste mit diesem Problem /Wunsch sein sollte.
Mich wuerde aber auch interessieren, ob jemandem eine Maple- Version fuer Linux bekannt ist.
Es gibt die schon seit ein paar Jahren, aber ich habe noch keine gefunden. Mathematica, MatLab und einige unbekanntere Sowftware ist auf dem Linux-Markt ebenfalls vorhanden. Bloss haben die meistens sehr viel Zeit mit der Entwicklung von Kopierschutzverfahren verbracht. Mir ist bisher noch keines von diesen Prgrammen in einer "Studenten-" oder "Evaluations-" Version fuer Linux in die Finger gekommen.
Tschuess Jens Weisse
Hallo Jens, hallo Liste!
On Sat, Jun 30, 2001 at 09:07:21AM +0100, jens weisse wrote:
Falls es keine Sofortloesung gibt, geht die Welt nicht unter. Es wundert mich nur, das ich der erste mit diesem Problem /Wunsch sein sollte.
Bist Du nicht. <AOL> Me too </AOL> Ich suche schon länger nach sowas. Die übliche (und in meinen Augen effektivste Methode) mit solchen Problemen umzugehenist unter Win, daß man seine Zahlen in ein Spreadsheet eingibt, bei Bedarf dazu Grafiken/Diagramme erstellt und dann die Tabelle und/oder die Grafiken in sein Dokument übernimmt. Bei Bedarf ändert man die Tabelle und alles andere geht automatisch. Dabei muß "Spreadsheet" nicht auf eine Tabelle beschränkt sein, sondern kann auch eine Datenreihe aus $YOURFAVOURITEMATHTOOL sein. Bei den Matheprogrammen kann man dann auch direkt seine Formeln übernehmen. Sowas fänd ich nett für $RICHTIGESOS, gern auch rein textbasiert, ohne klickibunti Für LaTeX wäre es auch sicher sinnvoll die Formeln und Datenreihen extern zu halten, wegen der einfacheren Verarbeitung... Hat jemand schon mal sowas gemacht? Graphen aus den Daten zu gewinnen, sollte über gnuplot eher unspektakulär sein, wie sieht es aber mit Berechnungen aus? Gibt es Tools, welche die LaTeX-Formelnotation verstehen, oder die ihre eigene Notation im LaTeX-Format exportieren können? Die Zusammenarbeit der ganzen Tools sollte per make unproblematisch sein, oder?
Gruß und schönes WE, Eric
Hallo Jens,
ganz ohne Programmieren wird es nicht funktionieren. Aber gerade so ein Problem ist der richtige Einstieg. Du hast ja selbst geschrieben, dass Du mit der jetzigen Arbeitsweise unzufrieden bist. Dann kannst Du entweder ein tolles Programm nutzen oder selbst aktiv werden [1].
Die Transformation von Matrizen ist nicht der schwerste Einstieg. Eine Matrix wird in LaTeX am besten mit Hilfe des Packets {amsmath} beschrieben. Wenn man das etwas strukturiert macht, kann man eigentlich jedes Array A[i,j] als Matrix formatieren, zwischen die Matrixelemente muss ja nur ein '&' gesetzt werden und nach jeder Matrixzeile ein '\' :
\begin{displaymath} A = \begin{bmatrix} 1 & 2 & 3 \ 4 & 5 & 6 \ 7 & 8 & 9 \end{bmatrix} \hspace{1 true cm} A^T = \begin{bmatrix} 1 & 4 & 7 \ 2 & 5 & 8 \ 3 & 6 & 9 \end{bmatrix} \end{displaymath}
Der eigentliche Matrixteil laesst sich doch einfach formatieren, wenn die Matrix in einer ACSII-Datei gegeben ist. Du hast fuer die Formatierung z.B. perl oder awk oder viele andere Sprachen zur Auswahl.
Zum Formatieren und Zusammenstellen des Dokuments: Die Loesung mit einem Makefile, die Eric vorschlug, ist sicher die eleganteste. Fuer den Anfang mag es auch ein Shellscript tun. Irgendwann hast Du alle Teile vorgefertigt und verbindest sie zu einem Hauptdokument.
Jens schrieb:
Mir ist bisher noch keines von diesen Programmen in einer "Studenten-" oder "Evaluations-" Version fuer Linux in die Finger gekommen.
Es gibt eine Studentenversion von Maple, aber ich bin mir nicht wirklich sicher, ob Du die meintest :-)
http://www.maplesoft.com/products/Student/student.html
Stefan
[1] Es gibt natuerlich Anwendungszwecke, fuer die ein selbst verfasstes Programm nicht in Frage kommt (wenn z.B. eine sehr hohe Zuverlaessigkeit der Ergebnisse gefordert ist). Dann muss man mit den ASCII-Dateien arbeiten, die z.B. ein FEM-Programm auswirft.
Hi Stefan,
danke fuer deine aufmundernten Worte mir selber ein Loesung zu basteln. Ich denke mal drueber nach, ob man nicht MuPad oder SciLab oder ... durch ein Script mit den Daten fuettern kann. Ich denke mir das im Moment folgendermassen: User schreibt Latex-Datei mit besonderen Befehlen (z.B: \begin{solve_matrix} ...}. Das Script extrahiert diese Anweisungen und uebergibt sie an ein Rechenknecht. Die Ergebnise werden an passender Stelle eingefuegt. So kann man genau steuern was alles berechnet werden soll und was nicht. So weit so gut, nur das kann fruehstens nach dem Ende der Pruefungszeit (10. Aug.) in Angriff genommen werden.
Stefan Lagotzki wrote:
Eine Matrix wird in LaTeX am besten mit Hilfe des Packets {amsmath} beschrieben.
Das Packet werde ich mal ausprobieren. Habe mir gerade die Doku ausgedruckt.
Die Transformation von Matrizen ist nicht der schwerste Einstieg.
A = \begin{bmatrix} 1 & 2 & 3 \\ 4 & 5 & 6 \\ 7 & 8 & 9 \end{bmatrix} A^T = \begin{bmatrix} 1 & 4 & 7 \\ 2 & 5 & 8 \\ 3 & 6 & 9 \end{bmatrix}
Ich meinte eigentlich nicht die Transponierte Matrix wie hier im Beispiel, sondern eine Koordinatentransformation (mathematisch formuliert: Hauptachsentransformation). Ich muss durch drehen einer Matrix zwei Koordinatensystem uebereinander bringen und da bekommt man sinus und cosinus Terme rein. Ist aber auch nicht wild. Unschoener zu rechnen ist die eine Matrizeninversion die ich noch brauch. Zum Glueck macht StarOffice so was. So kommt man ohne Reboot zum Ergebnis :-). Besser ist natuerlich das Vorgehen mit einem Shellscript, make-File oder einem anderen Hack.
Es gibt eine Studentenversion von Maple, aber ich bin mir nicht wirklich sicher, ob Du die meintest :-)
Du liegst mit deiner Vermutung richtig.
Jens Weisse
PS: Danke an alle die mir versucht haben zu helfen. Einstweilen rechne ich mit StarOffice 5.2 (bei mir stabiler als Excel) meine Gleichungen aus und bringe das mit Cut and Paste dann nach Latex. Nicht optimal, fuers erste muss es aber reichen.
Hallo Jens,
das Beispiel sollte nicht Dein Problem loesen, sondern einfach nur zwei Matrizen nebeneinander ausgeben. Es waere auch kein Problem gewesen, eine inverse Matrix oder die Transformation eines Vektors abzudrucken. Es ging mir nur um die Formatierung. Schau doch mal nach, ob Dein StarOffice die Matrizen als ASCII-Text-Dateien ausgeben kann. Den Rest der Formatierung kannst Du dann wirklich per shell unter Zuhilfenahme von awk oder Perl machen.
Stefan
lug-dd@mailman.schlittermann.de