zu Bernhard: Aus SICHERER Quelle, von Firmen, die automatische Spracherkenner herstellen, und damit die Wortschätze der Population ihrer Zielsprecher genau kennen müssen, damit sie (akustische) Laut-Korpora, Sprach-Korpora und statistische Wortlexika herstellen können, geht folgendes hervor:
Der durchschnittliche Wortschatz eines US-Amerikaners beträgt ca. 800 Wortstämme ohne Eigennamen. (Das sind die Wortkerne ohne Flexion, d.h. Beugung, Deklination, Ein/Mehrzahl usw) Die Flexion bringt etwa einen Faktor 3-4 (zur genaueren Differenzierung der Kommunikation).
Der durchschnittliche Wortschatz eines Deutschen beträgt (heute immer noch) ca. 4500 Wortstämme (ohne Eigennamen) Die Flexion bringt im Deutschen einen Faktor von ca. 10,5
Der Gesamtwortschatz einer Muttersprache spielt hierbei keine Rolle. Es geht um die konkreten Sprecher unserer Generation.
- natürlich gibt es gebildete US-Amerikaner, deren
Wortschatz bis 15 000 Wortstämme gehen kann. Es handelt sich bei den 800 um einen Durchschnittswert.
- das Gleiche gilt für gebildete Deutsche, deren Anteil
signifikant höher ist, das geht aus der Statistik hervor.
ich denke mal das man mit den Umfang des Wortschatzes etwas vorsichtig sein sollte weil meist wird nur der verwendete Wortschatz angeschaut --> das heißt Wörter die man selber nutz der Wortschatz an Wörter die man versteht aber selber nicht spricht ist meist um einen Faktor 3-4 großer
- der Wortschatz von Goethe betrug ca. 22 000 Wörter, der
von Thomas Mann ca. 16 000
<ironie> naja bei 22000 (Wörter) / 10(Flexionsanteil) = 2200(Wortstämme) also berauschend ist das jetzt aber nicht, um damit zu glänzen
</ironie>
Der Deutsche Wortschatz dürfte um einen Faktor größer sein als der Englische mehr Stopwörter und Synonyme zusammengesetzte Wörter und so weiter
Ist ein großer Wortschatz hilfreich?
aus: http://www.asv.informatik.uni-leipzig.de/document/file_link85/LI05_Zipf.pdf Wenn wir nur N Wörter kennen, welcher Anteil von Text wird dadurch abgedeckt? N |Textabdeckung| Textabdeckung |(deutsch) | (englisch) 1 | 3% |5% 10 |16% |23% 100 |40% |42% 1.000 |60% |65% 10.000 |79% |90% 100.000 |92% |99 % 1.000.000 |98%
Ich denke mal ein großer Wortschatz hat auch Nachteile, denn wenn ich meine Sätze mit Wörter "schmücke" die mein gegenüber nicht im Wortschatz hat, dann versteht er mich auch nicht, gern bei unterschiedlichen Fächern, noch schlimmer -- oft werden da Begriffe auch noch unterschiedlich verwendet. Noch eine Überlegung das man in Vorträgen die Verwendung von Synonymen vieleicht auch lassen sollte, denn wenn ich mal Festplatte, mal Harddisk, mal Festplattenspeicher, mal Disk, mal Platte, mal Dauererspeicher, mal Plattenspeicher, mal Magnetspeicher verwende, kann es etwas verwirren.
Der Wortschatz ist auch nur ein Teil der Sprache, denn ein großer Wortschatz macht die Sache nicht eindeutiger als ein kleiner Wortschatz. (Das auch die Grammatik einen Einfluss hat, meint auch ein Herr Chomsky)
die Platten vernichten die Daten die Daten vernichten die Platten
Beide Sätze dürfte es so im Deutschen geben, und es ist nicht genau klar wer wen vernichtet (SPO gibt es im Deutschen nicht)
Auch sonst hat das Deutsche Schwächen bei der Eindeutigkeit, wie man gern an Rechtstexten sieht mit welchen Mittel dort gearbeitet wird, das es keine "Lücken" gibt.
Das näcste Selbst wenn ich alle Wörter kenne und die Grammatik behersche kann ich eine Aussage nicht verstehen: "Eulen nach Athen tragen"
Wenn ein Vortrag wirr aufgebaut ist, kann ich ihn auch nicht verstehen, auch wenn er in Deutsch gehalten wurde.
Was ich sagen will das man was nicht versteht kann viele Ursachen haben.
Ich finde es auch besser wenn Muttersprachler sich untereinander in ihrer Muttersprache unterhalten (Vorteil wenns die gleiche Muttersprache ist)
Andreas
On Friday 30 October 2009 11:11:21 Grimnin Fridyson wrote:
Ich finde es auch besser wenn Muttersprachler sich untereinander in ihrer Muttersprache unterhalten (Vorteil wenns die gleiche Muttersprache ist)
Gegenbeispiel: ein müder Sachse (ich) und ein müder Wiener wollen sich in der Straßenbahn unterhalten. Beide Muttersprachler in Deutsch. Wir haben irgendwann auf Englisch geschaltet, weil wir uns sonst nicht verstanden hätten...
Konrad
Zitat von Konrad Rosenbaum konrad@silmor.de:
On Friday 30 October 2009 11:11:21 Grimnin Fridyson wrote:
Ich finde es auch besser wenn Muttersprachler sich untereinander in ihrer Muttersprache unterhalten (Vorteil wenns die gleiche Muttersprache ist)
Gegenbeispiel: ein müder Sachse (ich) und ein müder Wiener wollen sich in der Straßenbahn unterhalten. Beide Muttersprachler in Deutsch. Wir haben irgendwann auf Englisch geschaltet, weil wir uns sonst nicht verstanden hätten...
Einen müden Wiener auf Englisch würde ich erst recht nicht verstehen. Wer weiß wie geheim euer Gespräch war das es Oma Emma auf dem Nachbarsitz nicht verstehen sollte.
Am Fri den 30 Oct 2009 um 03:37:03PM +0100 schrieb falk.doering@fadoe.de:
Zitat von Konrad Rosenbaum konrad@silmor.de:
Gegenbeispiel: ein müder Sachse (ich) und ein müder Wiener wollen sich in der Straßenbahn unterhalten. Beide Muttersprachler in Deutsch. Wir haben irgendwann auf Englisch geschaltet, weil wir uns sonst nicht verstanden hätten...
Einen müden Wiener auf Englisch würde ich erst recht nicht verstehen. Wer weiß wie geheim euer Gespräch war das es Oma Emma auf dem Nachbarsitz nicht verstehen sollte.
Genau deswegen ist es doch so unheimlich hip, alles in fremdländisch zu formulieren: niemand soll merken, wie ordinär die Dinge sind, über die man redet. Gerade in der Werbung ist das oft so. Mein absolutes Lieblingsbeispiel war ein Prospekt von Karstadt, wo Rucksäcke als "Body Bags" angepriesen wurden :-D
Tschau, andre
On Friday 30 October 2009, falk.doering@fadoe.de wrote:
Zitat von Konrad Rosenbaum konrad@silmor.de:
Gegenbeispiel: ein müder Sachse (ich) und ein müder Wiener wollen sich in der Straßenbahn unterhalten. Beide Muttersprachler in Deutsch. Wir haben irgendwann auf Englisch geschaltet, weil wir uns sonst nicht verstanden hätten...
Einen müden Wiener auf Englisch würde ich erst recht nicht verstehen. Wer weiß wie geheim euer Gespräch war das es Oma Emma auf dem Nachbarsitz nicht verstehen sollte.
Es hatte nix mit geheim oder Angeberei zu tun - dazu waren wir wirklich zu müde (ein langer Messe-Tag lag hinter uns) - wir wollten uns eher lange genug wach halten bis wir im Quartier angekommen waren und umfallen durften. Das Thema war (soweit ich mich erinnere) übrigens KDE - das war nicht geheim, aber Oma Emma hätte es nicht verstanden egal welche Sprache wir genommen hätten. Der Effekt von Englisch war eine unverändert sinnlose Konversation mit weniger Unterbrechungen durch "Hähs" - die Wahrscheinlichkeit eines unbekannten/unverständlichen Wortes war einfach geringer.
Probier es einfach mal wenn Du die Gelegenheit hast: unterhalte Dich in einem hundemüden Zustand mit irgendwem aus einer anderen deutschsprachigen Gegend (nicht Thüringen, das liegt sprachlich zu nah!). Vorzugsweise sollte derjenige nur Dialekt sprechen oder auch müde sein. Du wirst sehr schnell feststellen, dass Du selbst in Deinen Heimatdialekt verfällst und auch nur noch diesen (und evtl. Hochdeutsch) verstehst. Wenn Du jetzt die Gelegenheit hast auf eine Sprache auszuweichen, die beiden Gesprächspartnern fremd und damit auf das Wesentliche beschränkt ist, dann wirst auch Du sie nutzen!
Konrad
On Friday 30 October 2009 14:34:26 Konrad Rosenbaum wrote:
On Friday 30 October 2009 11:11:21 Grimnin Fridyson wrote:
Ich finde es auch besser wenn Muttersprachler sich untereinander in ihrer Muttersprache unterhalten (Vorteil wenns die gleiche Muttersprache ist)
Gegenbeispiel: ein müder Sachse (ich) und ein müder Wiener wollen sich in der Straßenbahn unterhalten. Beide Muttersprachler in Deutsch. Wir haben irgendwann auf Englisch geschaltet, weil wir uns sonst nicht verstanden hätten...
Konrad
Mein Großvater erzählte mir (u.a.) vom Ende des ersten Weltkrieges, daß sich deutsche Soldaten auf Französich verständigten.
(Ich habe das bis vor kurzem nicht geglaubt, denke aber jetzt, daß es stimmt.)
Am Anfang dienten sächische Soldaten in sächischen Regimentern, später kam das gewaltig durcheinander. Versuche Dir vorzustellen, was in einer Zeit ohne Radio und Fernsehen passierte, wenn ein "Platter" und Bayer zusammenkamen.
Der gringe gemeinsame Wortschatz war in dem Fall nützlich. Eben wie in Deinem Beispiel auch.
Bernhard
Lieber Andreas, ich stimme Dir in weiten Teilen zu und freue mich, daß auch Du den Wert muttersprachlicher Verständigung unter Muttersprachlern schätzest.
Goethemäßig und Mannmäßig <> habe ich natürlich auch Wortstämme gemeint, man verwendet ja "Wörter" synonym für Wortstämme, weil die verschiedenen Wortformen (ich esse, Du issest, er sie es ißt usw) keiner als verschiedene Wörter betrachtet. <> Es ging auch immer um den aktiven Wortschatz. Wenn die Wortschätze in der Größenordnung der aktiv gebrauchten Wörter einer Sprechergruppe liegen, so sind Unterschiede von 1000 zu 4000 schon signifikant (d.h. 4000 ist "günstiger", führt aber noch nicht zur Verwirrung.) Die Tausend sind immer auf dichte Kontexte angewiesen, die in einer wenig sprechenden Gemeinschaft selten gegeben sind. Das Resultat sind z.B. Mängel an der Demokratie - z. B. kann eine demokratische Nation dann viel häufiger Kriege außerhalb ihres Territoriums führen, weil man ihren Bürgern mehr einreden kann. Dahrendorf sagte: Demokratie ist nur muttersprachlich möglich (sag ich auch, aber mir glaubts ja keiner:-) Linus Thorwalds z.B. spricht außergewöhnlich gut Englisch und Fachenglisch, das liegt wohl daran, daß die skandinavischen Länder keine außergewöhnliche akademische Tradition haben, und damit sehr stark zu Wissenschaftsenglisch tendieren. Allerdings hat er, soviel ich weiß, mittlerweile seine europäischen Wurzeln wiederentdeckt, weil ihm die Sillicon-Valley-Lebensweise doch ein wenig zu eintönig erscheint und auf den S... geht. (ich meine Senkel:-) Viele Grüße von Klaus
Grimnin Fridyson schrieb:
zu Bernhard: Aus SICHERER Quelle, von Firmen, die automatische Spracherkenner herstellen, und damit die Wortschätze der Population ihrer Zielsprecher genau kennen müssen, damit sie (akustische) Laut-Korpora, Sprach-Korpora und statistische Wortlexika herstellen können, geht folgendes hervor:
Der durchschnittliche Wortschatz eines US-Amerikaners beträgt ca. 800 Wortstämme ohne Eigennamen. (Das sind die Wortkerne ohne Flexion, d.h. Beugung, Deklination, Ein/Mehrzahl usw) Die Flexion bringt etwa einen Faktor 3-4 (zur genaueren Differenzierung der Kommunikation).
Der durchschnittliche Wortschatz eines Deutschen beträgt (heute immer noch) ca. 4500 Wortstämme (ohne Eigennamen) Die Flexion bringt im Deutschen einen Faktor von ca. 10,5
Der Gesamtwortschatz einer Muttersprache spielt hierbei keine Rolle. Es geht um die konkreten Sprecher unserer Generation.
- natürlich gibt es gebildete US-Amerikaner, deren
Wortschatz bis 15 000 Wortstämme gehen kann. Es handelt sich bei den 800 um einen Durchschnittswert.
- das Gleiche gilt für gebildete Deutsche, deren Anteil
signifikant höher ist, das geht aus der Statistik hervor.
ich denke mal das man mit den Umfang des Wortschatzes etwas vorsichtig sein sollte weil meist wird nur der verwendete Wortschatz angeschaut --> das heißt Wörter die man selber nutz der Wortschatz an Wörter die man versteht aber selber nicht spricht ist meist um einen Faktor 3-4 großer
- der Wortschatz von Goethe betrug ca. 22 000 Wörter, der
von Thomas Mann ca. 16 000
<ironie> naja bei 22000 (Wörter) / 10(Flexionsanteil) = 2200(Wortstämme) also berauschend ist das jetzt aber nicht, um damit zu glänzen
</ironie>
Der Deutsche Wortschatz dürfte um einen Faktor größer sein als der Englische mehr Stopwörter und Synonyme zusammengesetzte Wörter und so weiter
Ist ein großer Wortschatz hilfreich?
aus: http://www.asv.informatik.uni-leipzig.de/document/file_link85/LI05_Zipf.pdf Wenn wir nur N Wörter kennen, welcher Anteil von Text wird dadurch abgedeckt? N |Textabdeckung| Textabdeckung |(deutsch) | (englisch) 1 | 3% |5% 10 |16% |23% 100 |40% |42% 1.000 |60% |65% 10.000 |79% |90% 100.000 |92% |99 % 1.000.000 |98%
Ich denke mal ein großer Wortschatz hat auch Nachteile, denn wenn ich meine Sätze mit Wörter "schmücke" die mein gegenüber nicht im Wortschatz hat, dann versteht er mich auch nicht, gern bei unterschiedlichen Fächern, noch schlimmer -- oft werden da Begriffe auch noch unterschiedlich verwendet. Noch eine Überlegung das man in Vorträgen die Verwendung von Synonymen vieleicht auch lassen sollte, denn wenn ich mal Festplatte, mal Harddisk, mal Festplattenspeicher, mal Disk, mal Platte, mal Dauererspeicher, mal Plattenspeicher, mal Magnetspeicher verwende, kann es etwas verwirren.
Der Wortschatz ist auch nur ein Teil der Sprache, denn ein großer Wortschatz macht die Sache nicht eindeutiger als ein kleiner Wortschatz. (Das auch die Grammatik einen Einfluss hat, meint auch ein Herr Chomsky)
die Platten vernichten die Daten die Daten vernichten die Platten
Beide Sätze dürfte es so im Deutschen geben, und es ist nicht genau klar wer wen vernichtet (SPO gibt es im Deutschen nicht)
Auch sonst hat das Deutsche Schwächen bei der Eindeutigkeit, wie man gern an Rechtstexten sieht mit welchen Mittel dort gearbeitet wird, das es keine "Lücken" gibt.
Das näcste Selbst wenn ich alle Wörter kenne und die Grammatik behersche kann ich eine Aussage nicht verstehen: "Eulen nach Athen tragen"
Wenn ein Vortrag wirr aufgebaut ist, kann ich ihn auch nicht verstehen, auch wenn er in Deutsch gehalten wurde.
Was ich sagen will das man was nicht versteht kann viele Ursachen haben.
Ich finde es auch besser wenn Muttersprachler sich untereinander in ihrer Muttersprache unterhalten (Vorteil wenns die gleiche Muttersprache ist)
Andreas
Lug-dd maillist - Lug-dd@mailman.schlittermann.de https://ssl.schlittermann.de/mailman/listinfo/lug-dd
On Fri, Oct 30, 2009 at 09:30:02PM +0100, Klaus Daessler wrote:
Lieber Andreas,
Hej,
Linus Thorwalds z.B. spricht außergewöhnlich gut Englisch und Fachenglisch, das liegt wohl daran, daß die skandinavischen Länder keine außergewöhnliche akademische Tradition haben, und damit sehr stark zu Wissenschaftsenglisch tendieren.
Nein, liegt eher daran, dass die Skandinavier von Kind auf zweisprachig erzogen werden, Isländisch/Norwegisch/Schwedisch/Dänisch/Finnisch als Muttersprache und Englisch durch Filme/Musik, welche auf Grund der geringen Anzahl an Konsumenten nicht auf die jeweilige Sprache synchronisiert werden. Ist das jetzt ein Nachteil für das Skandinavische Staatswesen? Immerhin ist es den Kindern schon im Grundschulalter möglich ausländische Nachrichten im Internet zu lesen und damit nicht auf die (möglicherweise zensierte) inländische Presse angewiesen zu sein.
Es ist jedenfalls sehr angenehm im Urlaub in Skandinavien sich mit jedem Bürger (vom Schulkind bis zum Rentner) auf Englisch unterhalten zu können und nicht auf ein beschränktes 'Hallo/Mein Name ist/Ich komme aus/Aufwiedersehen' Vokabular angewiesen zusein...
Das in Deutschland immer noch Personen im öffentlichen Dienst bzw. Dienstleistungssektor (z.B. Polizisten, Bus/Bahnfahrer, Bankangestellte) nicht mal grundlegende Englischkentnisse haben ist eher peinlich, so wird das nix mit dem Tourismusstandort Deutschland....
Aber vielleicht bin ich auch nur verwöhnt durch das Leben in der OpenSource Community wo Englisch dann doch die Lingua franca geworden ist (zum Glück IMHO)
Ciao, Tobias
Am Freitag 30 Oktober 2009 22:17:05 schrieb Tobias Koenig:
Aber vielleicht bin ich auch nur verwöhnt durch das Leben in der OpenSource Community wo Englisch dann doch die Lingua franca geworden ist (zum Glück IMHO)
ACK zu dem "zum Glück" (wenn ich mir so die fürchterlichen Eindeutschungen von IT-Fachbegriffen ansehe).
Gruß Stefan
Tobias Koenig schrieb:
Hej,
Linus Thorwalds z.B. spricht außergewöhnlich gut Englisch und Fachenglisch, das liegt wohl daran, daß die skandinavischen Länder keine außergewöhnliche akademische Tradition haben, und damit sehr stark zu Wissenschaftsenglisch tendieren.
Nein, liegt eher daran, dass die Skandinavier von Kind auf zweisprachig erzogen werden, Isländisch/Norwegisch/Schwedisch/Dänisch/Finnisch als Muttersprache und Englisch durch Filme/Musik, welche auf Grund der geringen Anzahl an Konsumenten nicht auf die jeweilige Sprache synchronisiert werden. Ist das jetzt ein Nachteil für das Skandinavische Staatswesen? Immerhin ist es den Kindern schon im Grundschulalter möglich ausländische Nachrichten im Internet zu lesen und damit nicht auf die (möglicherweise zensierte) inländische Presse angewiesen zu sein.
Das ist eigentlich nichts anderes als was ich sagte. Deshalb würde ich Dein Nein relativieren. Und ich möchte Dich auf einen eingebauten Denkfehler hinweisen.
Die Frage ist, was wird aus der schwedischen Nationalkultur, die das Unverwechselbare Schwedische ausmacht? Wird Schweden dann auch so eine langweilige globalenglische Nation, wie Australien, Kanada und andere? Schöne Natur, aber von der Nation und ihrer Kultur ist nichts mehr zu sehen. Die spezifisch schwedischen Denkmuster, Schulen, Kulturzeugnisse, das Gefühl der eigenen Identität sind nur noch Historie. Du gehst in die Mall shoppen, und findest alle Läden, wie in der Burlington Mall, dieselben Marken wie dort, (natürlich alles in China hergestellt).
Man sagt: Bewahre nicht die Asche - gib lieber das Feuer weiter.
Ich z.B. will das Feuer unserer deutschen Nation weitergeben, und meine, daß einzig und allein <kulturelle Vielfalt der Welt> als die Summe, nicht die Vereinigung, der grundlegend verschiedenen Nationalkulturen und Muttersprachen noch die verschiedenen Denkmuster hervorbringen kann, um die Welt vor ihrem Untergang noch dieses Jahrhundert zu bewahren.
Aber nicht diese breitgelatschte Ami/Globalkultur , der wir alle hinterherrennen, und die überall zynisch beweist, daß ihr die Menschen in Wirklichkeit ziemlich egal sind. (1.5 Millionen tote Iraker sind eben ein Kollateralschaden - dafür bringen wir ihnen die Demokratie).
Ich frage: Wo ist - in Anbetracht Deiner "geringen Menge von Filmkonsumenten" der wunderbare, genuin schwedische Film geblieben (Ingmar Bergman, Liv Ullmann, Erland Josephson usw?) Warum war die Synchronisation von Filmen in Schweden früher möglich, und heute nicht mehr? Sind die ärmer geworden? (finanziell nein, kulturell ja). Wo sind die wunderbaren, genuin schwedischen Kinderbuchautoren geblieben? Selma Lagerlöf, Astrid Lindgren und andere?
Ich meine, die schwedische Kultur kämpft verzweifelt um ihr Überleben gegenüber der breitgelatschten, volkspädagogischen US-Disney-, Konsum- und Rockkkultur und geht langsam unter. Ein Schicksal, das uns auch blüht, und wobei Du mit Deinen Auffassungen mithilfst.
Sie haben eine geringe Wissenschaftstradition und sie sind dabei, ihre Kulturtradition ebenfalls über Bord zu werfen. Wir Deutschen haben eine gewaltige Wissenschaftstradition und Kulturtradition, wobei unsere Kultur in weiten Zügen von uns selbst gefleddert und verraten wird. Und unsere Wissenschaft ...?
Es ist jedenfalls sehr angenehm im Urlaub in Skandinavien sich mit jedem Bürger (vom Schulkind bis zum Rentner) auf Englisch unterhalten zu können und nicht auf ein beschränktes 'Hallo/Mein Name ist/Ich komme aus/Aufwiedersehen' Vokabular angewiesen zusein...
Mir ist es angenehmer, in Schweden etwas von der schwedischen Sprache und Kultur zu erfahren. Aber wo bleibt die, wenn die alles so machen, wie es in Boston, Palo Alto, Lexington, Burlington, Los Angeles, Orlando, Miami schon ist????
Das in Deutschland immer noch Personen im öffentlichen Dienst bzw. Dienstleistungssektor (z.B. Polizisten, Bus/Bahnfahrer, Bankangestellte) nicht mal grundlegende Englischkentnisse haben ist eher peinlich, so wird das nix mit dem Tourismusstandort Deutschland....
Der Tourismusstandort Deutschland ist mir schnuppe. Deutschland ist mein Vaterland und mein Heimatland. Ich will hier leben und nirgendwo anders - höchstens mal ein bißchen als Tourist oder im Forschungsaufenthalt. Dann will ich die dortige Kultur kennenlernen und nicht durch dieselbe blöde Mall stapfen, wie in Dresden. Ich liebe die deutsche Kultur, die deutsche Wissenschaft, Philosophie, die deutschen Frauen, die deutschen Städte, die deutsche Literatur undsoweiter undsoweiter als allererstes auf der Welt! (Ohne die anderen zu verachten, sie sind willkommen aber nicht meine Heimat). Ihnen wünsche ich, daß sie genauso erhalten bleiben, wie meine Kultur. Ein Weltbürgertum gibt es nicht. Eine einheitliche Weltkultur wird es nicht geben. Das ist keine Kultur sondern Kommerz, an dem sich bestimmte Leute bereichern und ich veröde. Wir leben im Moment in einem großen Ungleichgewicht, das die ökonomische Globalisierung über uns bringt. Dabei werden alle kulturellen Werte zu Dollarwerten, was sie zerstört.
Und, lieber Tobias, glaube doch nicht, daß im Internetz Informationsfreiheit herrscht! Versuch doch mal, den Netzstandort zu finden, wo Du die Reden von Ahmadinedschad im Original lesen kannst, oder von welchem "aktuellen Bösewicht" auch immer!
Aber vielleicht bin ich auch nur verwöhnt durch das Leben in der OpenSource Community wo Englisch dann doch die Lingua franca geworden ist (zum Glück IMHO)
Ciao, Tobias
Die Konsequenz ist: Ach wenn wir doch endlich alle auf der Welt Globalenglisch sprechen würden, wie die 80% Unterschicht-Amerikaner. Dann wäre das Glück vollkommen!
Tschüss Klaus
Klaus Daessler schrieb:
Das ist eigentlich nichts anderes als was ich sagte. Deshalb würde ich Dein Nein relativieren. Und ich möchte Dich auf einen eingebauten Denkfehler hinweisen.
Warum hat jemand einen Denkfehler eingebaut, der zur englischen Sprache eine andere Meinung vertritt als Du?
Die Frage ist, was wird aus der schwedischen Nationalkultur, die das Unverwechselbare Schwedische ausmacht? Wird Schweden dann auch so eine langweilige globalenglische Nation, wie Australien, Kanada und andere? Schöne Natur, aber von der Nation und ihrer Kultur ist nichts mehr zu sehen. Die spezifisch schwedischen Denkmuster, Schulen, Kulturzeugnisse, das Gefühl der eigenen Identität sind nur noch Historie. Du gehst in die Mall shoppen, und findest alle Läden, wie in der Burlington Mall, dieselben Marken wie dort, (natürlich alles in China hergestellt).
Keine Ahnung, ob das dort wirklich so ist. Ich bin in Dresden nicht gezwungen, irgendwelche Malls (Galerien …) zum Einkaufen zu nutzen. Ich vermeide es. Aber ich sehe auch keinen Grund, diejenigen zu kritisieren, die dort einkaufen gehen. Ich koche sehr gern und aus meiner Sicht ziemlich gesund, aber jeder andere hat genauso das Recht, sich eine amerikanische Mahlzeit im Vorübergehen zu kaufen.
Man sagt: Bewahre nicht die Asche - gib lieber das Feuer weiter.
Ich z.B. will das Feuer unserer deutschen Nation weitergeben, und meine, daß einzig und allein <kulturelle Vielfalt der Welt> als die Summe, nicht die Vereinigung, der grundlegend verschiedenen Nationalkulturen und Muttersprachen noch die verschiedenen Denkmuster hervorbringen kann, um die Welt vor ihrem Untergang noch dieses Jahrhundert zu bewahren.
Das kannst Du doch tun. Zehn Menschen werden immer zehn unterschiedliche Vorstellung von Kultur haben und in einer pluralistischen Gesellschaft sollten alle ihren Platz finden.
Ich bin im Sommer von Dresden über Leipzig, Weimar, Eisenach (…) gefahren. Ich hatte dabei, gemäß der Strecke, Bach und Luther im Ohr und im Kopf. Eine junge Frau saß im selben Zug und wollte zu einem Festival mit Musik aus aller Welt. Pluralismus ist, wenn eine Gesellschaft Tradition bewahrt und trotzdem weltoffen ist. Und um weltoffen zu sein, braucht man heute Englisch.
Aber nicht diese breitgelatschte Ami/Globalkultur , der wir alle hinterherrennen, und die überall zynisch beweist, daß ihr die Menschen in Wirklichkeit ziemlich egal sind. (1.5 Millionen tote Iraker sind eben ein Kollateralschaden - dafür bringen wir ihnen die Demokratie).
Ich glaube nicht, dass das etwas mit der »amerikanischen Globalkultur« zu tun hat, zu der übrigens auch die bekanntesten Lieder der Friedensbewegung zählen.
Ich frage: Wo ist - in Anbetracht Deiner "geringen Menge von Filmkonsumenten" der wunderbare, genuin schwedische Film geblieben (Ingmar Bergman, Liv Ullmann, Erland Josephson usw?) Warum war die Synchronisation von Filmen in Schweden früher möglich, und heute nicht mehr? Sind die ärmer geworden? (finanziell nein, kulturell ja). Wo sind die wunderbaren, genuin schwedischen Kinderbuchautoren geblieben? Selma Lagerlöf, Astrid Lindgren und andere?
Möglicherweise gibt es so geniale Künstler heute nicht mehr und das Interesse an den Filmen ist deshalb gesunken? So wie die Schweden nicht in jeder Generation eine Astrid Lindgren hervorbringen, gibt es bei uns nicht immer neue Reformatoren, Dichterfürsten oder Philosophen.
Ich meine, die schwedische Kultur kämpft verzweifelt um ihr Überleben gegenüber der breitgelatschten, volkspädagogischen US-Disney-, Konsum- und Rockkkultur und geht langsam unter. Ein Schicksal, das uns auch blüht, und wobei Du mit Deinen Auffassungen mithilfst.
Klar. Die Rockmusik ist unser Untergang. Und die langen Haare ;-)
Sie haben eine geringe Wissenschaftstradition und sie sind dabei, ihre Kulturtradition ebenfalls über Bord zu werfen. Wir Deutschen haben eine gewaltige Wissenschaftstradition und Kulturtradition, wobei unsere Kultur in weiten Zügen von uns selbst gefleddert und verraten wird. Und unsere Wissenschaft ...?
Ja, was ist mit unserer Wissenschaft?
Mir ist es angenehmer, in Schweden etwas von der schwedischen Sprache und Kultur zu erfahren. Aber wo bleibt die, wenn die alles so machen, wie es in Boston, Palo Alto, Lexington, Burlington, Los Angeles, Orlando, Miami schon ist????
Dir ist nicht aufgefallen, dass die genannten Orte doch /gewisse/ Unterschiede aufweisen? Vielleicht schaust Du zu wenig amerikanische Filme? ;-)
Der Tourismusstandort Deutschland ist mir schnuppe. Deutschland ist mein Vaterland und mein Heimatland. Ich will hier leben und nirgendwo anders - höchstens mal ein bißchen als Tourist oder im Forschungsaufenthalt. Dann will ich die dortige Kultur kennenlernen und nicht durch dieselbe blöde Mall stapfen, wie in Dresden.
Du /musst/ durch keine Mall stapfen, probiere es einfach mal aus, diese Bauten zu ignorieren …
Ich liebe die deutsche Kultur, die deutsche Wissenschaft, Philosophie, die deutschen Frauen, die deutschen Städte, die deutsche Literatur undsoweiter undsoweiter als allererstes auf der Welt! (Ohne die anderen zu verachten, sie sind willkommen aber nicht meine Heimat). Ihnen wünsche ich, daß sie genauso erhalten bleiben, wie meine Kultur. Ein Weltbürgertum gibt es nicht. Eine einheitliche Weltkultur wird es nicht geben. Das ist keine Kultur sondern Kommerz, an dem sich bestimmte Leute bereichern und ich veröde. Wir leben im Moment in einem großen Ungleichgewicht, das die ökonomische Globalisierung über uns bringt. Dabei werden alle kulturellen Werte zu Dollarwerten, was sie zerstört.
Ich liebe auch sehr vieles an der deutschen Kultur, Geschichte, Philosophie und Architektur. Nur ist mir bewusst, dass all dieses immer auch aus dem Ausland beeinflusst wurde und das Ausland beeinflusst hat. Kulturprotektionismus ist das allerletzte, was wir heute nötig haben.
Und, lieber Tobias, glaube doch nicht, daß im Internetz Informationsfreiheit herrscht! Versuch doch mal, den Netzstandort zu finden, wo Du die Reden von Ahmadinedschad im Original lesen kannst, oder von welchem "aktuellen Bösewicht" auch immer!
Warum sollte ich das lesen wollen?
Die Konsequenz ist: Ach wenn wir doch endlich alle auf der Welt Globalenglisch sprechen würden, wie die 80% Unterschicht-Amerikaner. Dann wäre das Glück vollkommen!
Aua. Aus welcher Schicht hast Du eigentlich diese großen Worte geschrieben?
Stefan
.
On Saturday 31 October 2009, Klaus Daessler wrote:
Tobias Koenig schrieb: Wo sind die wunderbaren, genuin schwedischen Kinderbuchautoren geblieben? Selma Lagerlöf, Astrid Lindgren und andere?
Ohne mich in der schwedischen Literatur auszukennen: Talente, wie Astrid Lindgren gibt es in etwa ein- bis zweimal pro Jahrhundert. Die kommen wieder - egal, ob Du in den paar Jahrzehnten dazwischen rumjammerst oder nicht. ;-)
Ein Schicksal, das uns auch blüht, und wobei Du mit Deinen Auffassungen mithilfst.
Die Polarisierung, die Du hier betreibst hilft aber auch nicht gerade. Die deutsche Sprache hat Vermischungen mit Latein (Fenster), Slavisch (Gurke), Französich (Portmonaie) überstanden. Sie wird auch Englisch (Computer) überstehen und unsere Nachkommen werden genauso über unser Verhältnis zur Popkultur lächeln, wie wir über die deutschen Fürsten der Barockzeit und ihr albernes pseudofranzösisches Gehabe lächeln... ;-)
Und, lieber Tobias, glaube doch nicht, daß im Internetz Informationsfreiheit herrscht!
Lieber Klaus, das heißt "Internet" - ohne "z". Das ist ein Eigenname, keine Beschreibung, sonst würde es "Großnetz" heißen.
Gegenbeweis: versuche mal eine beliebige Information im Internet zu zensieren - wenn Du das ohne finanziellen und Image-Schade überstehst und die Information dann wirklich weg ist, dann hast Du etwas geschafft, was bisher kaum jemand geschafft hat.
Die Probleme, die wir mit mangelnder Informationsfreiheit haben, kommen nicht vom Internet, sondern von der Geheimniskrämerei unserer Politiker und Behörden.
Versuch doch mal, den Netzstandort zu finden, wo Du die Reden von Ahmadinedschad im Original lesen kannst, oder von welchem "aktuellen Bösewicht" auch immer!
Das heißt "Site", "Homepage" oder "Seite". Und sie hat die Adresse www.aljazeera.net oder wenn Dir Englisch dann doch lieber ist english.aljazeera.net. Es gibt Seiten, die noch besser informiert sind und tatsächlich jeder Rede ohne Kürzungen veröffentlichen, aber die recherchierst Du bitte selbst. Google ist Dein Freund.
Ja, die arabischen Länder sind schon ans Internet angeschlossen... ;-P
Wo wir gerade dabei sind: "Netzstandort" ist unter uns Backbone-affinen TCP/IP-Gurus die exakte Position eines Rechenzentrums im Sinne von Peering-Verbindungen. DE-CIX Frankfurt ist zum Beispiel ein wichtiger Netzstandort zwischen sämtlichen wichtigen deutschen Providern.
Bitte bitte tu' uns den Gefallen und akzeptiere endlich, dass viele Netzwerk-Fachbegriffe nicht übersetzt werden. Der Versuch ist strafbar unter Androhung von Missverständnissen, nicht unter drei langen e-Mails.
Ich werde mich übrigens mit Händen und Füßen weigern für "Peering" den Begriff "Gleichschaltung" zu verwenden. ;-)
Aber vielleicht bin ich auch nur verwöhnt durch das Leben in der OpenSource Community wo Englisch dann doch die Lingua franca geworden ist (zum Glück IMHO)
Die Konsequenz ist: Ach wenn wir doch endlich alle auf der Welt Globalenglisch sprechen würden, wie die 80% Unterschicht-Amerikaner. Dann wäre das Glück vollkommen!
Hier muss ich jetzt aber wirklich mal einhaken: die Unterschicht, die ich in den USA kennengelernt habe sprach entweder texanischen Dialekt (auch wenn der in Austin nicht so schlimm ist) oder spanisch (das ich beim besten Willen nicht beurteilen kann). Verständliches Globalenglisch konnte ich nur mit den Gebildeteren reden (LUG Austin, Kollegen, Bedienung in den besseren Läden, etc.pp.).
Genauso, wie die deutsche Unterschicht auch noch nie Hochdeutsch oder wenigstens ein reduziertes Hochdeutsch geredet hat, sondern sich immer des lokalen Dialektes bediente.
Konrad
Lieber Konrad, lieber Stefan, liebe Mitleser, wenn ich jetzt erst mal ne Weile still bin, so deshalb, weil ich ne Menge Arbeit am Rechner habe. Das hindert mich daran, hier weiterzumachen, nicht, daß ich da lange überlegen müßte. Aber auch das Schreiben kostet Zeit, und zieht sofort wieder Antworten und Antwortantworten usw. nach sich. Das sind sehr grundlegende Diskussionen, die immer wieder aufflammen. Ich bin mit so gut wie allen Einwänden von Konrad und Stefan NICHT einverstanden. Ich polarisiere nicht, diese Sicht würde mir zu großes Gewicht einräumen, ich sage nur, was ich für richtig halte. Die Polarisierung zwischen Befürwortern der Weiterentwicklung der Muttersprachen und den Befürwortern der Einführung einer "Weltsprache (lingua franca) Globalenglisch" in allen Nationen unter den arbeitenden und kulturschaffenden Menschen ist das eigentliche Problem. Da gibt es keine faulen Kompromisse oder verschiedene Geschmäcker. Das Stadium, unsere Nationalkulturen zu pflegen und im internationalen Bereich eine Weltverständigungssprache zu sprechen, haben wir längst überschritten. Wir rutschen feste rein in eine armselige "flattened world culture". (Ein Ausdruck, der auf dem letzten WCF geprägt wurde). www.wcf-dresden.de UNSER Ausgangspunkt war eine Linux-Konferenz hier in Dresden, im wesentlichen von Deutschen für Deutsche, aber auf Globalenglisch. Ich werde mich nach einiger Zeit wieder melden. Übrigens, Konrad: site heißt nicht Seite sondern Standort. Homepage heißt Startseite (von home, erinnerst Du dich an den home run?) und nicht Netzstandort. Das sind alles wegen ihres Klanges falsch aufgefaßte Amiwörter, sog. falsche Freunde, die dazu führen, daß unsere Kinder und Laien schlechtere Chancen haben, intuitiv zu verstehen, was sich dahinter verbirgt. Deswegen brauchen wir eine muttersprachliche Informatik-Terminologie. Diese zu schaffen ist verdienstvoll, nicht der krampfhafte Versuch, von den Amis verstanden zu werden. Viele Grüße von Klaus
Konrad Rosenbaum schrieb:
On Saturday 31 October 2009, Klaus Daessler wrote:
Tobias Koenig schrieb: Wo sind die wunderbaren, genuin schwedischen Kinderbuchautoren geblieben? Selma Lagerlöf, Astrid Lindgren und andere?
Ohne mich in der schwedischen Literatur auszukennen: Talente, wie Astrid Lindgren gibt es in etwa ein- bis zweimal pro Jahrhundert. Die kommen wieder - egal, ob Du in den paar Jahrzehnten dazwischen rumjammerst oder nicht. ;-)
Ein Schicksal, das uns auch blüht, und wobei Du mit Deinen Auffassungen mithilfst.
Die Polarisierung, die Du hier betreibst hilft aber auch nicht gerade. Die deutsche Sprache hat Vermischungen mit Latein (Fenster), Slavisch (Gurke), Französich (Portmonaie) überstanden. Sie wird auch Englisch (Computer) überstehen und unsere Nachkommen werden genauso über unser Verhältnis zur Popkultur lächeln, wie wir über die deutschen Fürsten der Barockzeit und ihr albernes pseudofranzösisches Gehabe lächeln... ;-)
Und, lieber Tobias, glaube doch nicht, daß im Internetz Informationsfreiheit herrscht!
Lieber Klaus, das heißt "Internet" - ohne "z". Das ist ein Eigenname, keine Beschreibung, sonst würde es "Großnetz" heißen.
Gegenbeweis: versuche mal eine beliebige Information im Internet zu zensieren - wenn Du das ohne finanziellen und Image-Schade überstehst und die Information dann wirklich weg ist, dann hast Du etwas geschafft, was bisher kaum jemand geschafft hat.
Die Probleme, die wir mit mangelnder Informationsfreiheit haben, kommen nicht vom Internet, sondern von der Geheimniskrämerei unserer Politiker und Behörden.
Versuch doch mal, den Netzstandort zu finden, wo Du die Reden von Ahmadinedschad im Original lesen kannst, oder von welchem "aktuellen Bösewicht" auch immer!
Das heißt "Site", "Homepage" oder "Seite". Und sie hat die Adresse www.aljazeera.net oder wenn Dir Englisch dann doch lieber ist english.aljazeera.net. Es gibt Seiten, die noch besser informiert sind und tatsächlich jeder Rede ohne Kürzungen veröffentlichen, aber die recherchierst Du bitte selbst. Google ist Dein Freund.
Ja, die arabischen Länder sind schon ans Internet angeschlossen... ;-P
Wo wir gerade dabei sind: "Netzstandort" ist unter uns Backbone-affinen TCP/IP-Gurus die exakte Position eines Rechenzentrums im Sinne von Peering-Verbindungen. DE-CIX Frankfurt ist zum Beispiel ein wichtiger Netzstandort zwischen sämtlichen wichtigen deutschen Providern.
Bitte bitte tu' uns den Gefallen und akzeptiere endlich, dass viele Netzwerk-Fachbegriffe nicht übersetzt werden. Der Versuch ist strafbar unter Androhung von Missverständnissen, nicht unter drei langen e-Mails.
Ich werde mich übrigens mit Händen und Füßen weigern für "Peering" den Begriff "Gleichschaltung" zu verwenden. ;-)
Aber vielleicht bin ich auch nur verwöhnt durch das Leben in der OpenSource Community wo Englisch dann doch die Lingua franca geworden ist (zum Glück IMHO)
Die Konsequenz ist: Ach wenn wir doch endlich alle auf der Welt Globalenglisch sprechen würden, wie die 80% Unterschicht-Amerikaner. Dann wäre das Glück vollkommen!
Hier muss ich jetzt aber wirklich mal einhaken: die Unterschicht, die ich in den USA kennengelernt habe sprach entweder texanischen Dialekt (auch wenn der in Austin nicht so schlimm ist) oder spanisch (das ich beim besten Willen nicht beurteilen kann). Verständliches Globalenglisch konnte ich nur mit den Gebildeteren reden (LUG Austin, Kollegen, Bedienung in den besseren Läden, etc.pp.).
Genauso, wie die deutsche Unterschicht auch noch nie Hochdeutsch oder wenigstens ein reduziertes Hochdeutsch geredet hat, sondern sich immer des lokalen Dialektes bediente.
Konrad
Lug-dd maillist - Lug-dd@mailman.schlittermann.de https://ssl.schlittermann.de/mailman/listinfo/lug-dd
On Saturday 31 October 2009 14:51:53 Klaus Daessler wrote: [...]
Hatten wir nicht bereits mal eine solche Diskussion gehabt mit dem Ergebnis, dass das Thema zwar reizvoll, aber für diese Liste eher störfeuernd ist und es eine Alternative gibt?
http://article.gmane.org/gmane.org.user-groups.linux.dresden/17471
Ich würde die Inhalte auf lug-dd gern so weit wie möglich technisch gehalten sehen, um beispielsweise jederzeit Studenten mit einem entsprechenden Bedarf hierauf verweisen zu können.
Josef mit déjà-vu bzw. déjà-lu
On Sat, Oct 31, 2009 at 12:10:30PM +0100, Klaus Daessler wrote:
Tobias Koenig schrieb:
Hej Klaus,
gleich vornweg, dass wird meine letzte Mail zu diesem Thema sein, da es jetzt doch irgendwie off-topic wird...
Nein, liegt eher daran, dass die Skandinavier von Kind auf zweisprachig erzogen werden, Isländisch/Norwegisch/Schwedisch/Dänisch/Finnisch als Muttersprache und Englisch durch Filme/Musik, welche auf Grund der geringen Anzahl an Konsumenten nicht auf die jeweilige Sprache synchronisiert werden. Ist das jetzt ein Nachteil für das Skandinavische Staatswesen? Immerhin ist es den Kindern schon im Grundschulalter möglich ausländische Nachrichten im Internet zu lesen und damit nicht auf die (möglicherweise zensierte) inländische Presse angewiesen zu sein.
Das ist eigentlich nichts anderes als was ich sagte.
Doch, du sagtest die Skandinavier würden Wissenschaftsenglisch verwenden, da sie keine außergewöhnliche wissenschaftliche Tradition haben, ich sehe da keinen Zusammenhang zum Lernen der Englischen Sprache durch Filme und Musik.
Und ich möchte Dich auf einen eingebauten Denkfehler hinweisen.
Die Frage ist, was wird aus der schwedischen Nationalkultur, die das Unverwechselbare Schwedische ausmacht?
Was soll daraus werden? Nur weil die Leute zwei Sprachen sprechen müssen sie doch nicht ihre Kultur verleugnen! Diese Argumentation sehe ich sehr häufig im konservativen politischen Lager, welches von Leuten hervorgebracht wird die Angst hat vor Veränderung... sorry (oder 'tschuldigung) aber so ist nun mal das Leben! Die Skandinavier sind sehr stolz auf ihre Kultur und Nation, ich bezweifle sehr stark, dass die Englische Sprache daran etwas ändern wird.
Wird Schweden dann auch so eine langweilige globalenglische Nation, wie Australien, Kanada und andere?
Hmm, die erste größere Bevölkerungsgruppe von Siedlern in Australien waren britische Strafgefangene, ist es wirklich eine Überraschung das da jetzt Englisch gesprochen wird? (Natürlich mit Dialekt, genau so wie in vielen Teilen Deutschlands mit Dialekt gesprochen wird) Und Kanada... naja, es gab halt britische und französische Siedler... und welch Überraschung in Kanada wird Englisch und Französisch gesprochen.
Schöne Natur, aber von der Nation und ihrer Kultur ist nichts mehr zu sehen.
Welche Kultur meinst du jetzt? Die Kultur der Indianer und Aboriginies? Das diese Kulturen nahezu ausgerottet wurden hat wohl andere Gründe als nur die Sprache.
Die spezifisch schwedischen Denkmuster, Schulen, Kulturzeugnisse, das Gefühl der eigenen Identität sind nur noch Historie.
Ich habe jetzt schon viele Urlaube in Schweden, Norwegen und Dänemark verbracht und auch ein halbes Jahr in Norwegen gewohnt und kann diese These absolut nicht unterstützen. Es gibt dort so viele Eigenheiten (die wir wahrscheinlich als Klischee bezeichnen würden) die heute noch im großen Maße gelebt werden, von einem Verlust der Identität kann da keine Rede sein.
Du gehst in die Mall shoppen, und findest alle Läden, wie in der Burlington Mall, dieselben Marken wie dort,
Ist wieder mal sehr pauschalisiert. Neben den Malls (hmmm, Altmarktgaleri, Centrumgaleri, Nickernpark... wir haben sowas ja auch *staun*) gibt es genau so kleine Geschäfte, wo man seine Waren kaufen kann. In Norwegen gibt es in den Malls (z.B. ICA) sowieso nur die Standardsachen, will man mal was 'Außergewöhnliches' (z.B. einfachen Früchtetee oder Quark ;)) geht man zu einem der vielen kleinen Läden um die Ecke.
(natürlich alles in China hergestellt).
Jo, muss man ja nicht kaufen, kann ja auch 'Made in Germany' kaufen wenn man es sich leisten kann...
Ich z.B. will das Feuer unserer deutschen Nation weitergeben, und meine, daß einzig und allein <kulturelle Vielfalt der Welt> als die Summe, nicht die Vereinigung, der grundlegend verschiedenen Nationalkulturen und Muttersprachen noch die verschiedenen Denkmuster hervorbringen kann, um die Welt vor ihrem Untergang noch dieses Jahrhundert zu bewahren.
Ist jetzt schon a bissel theadralisch, oder? Das die Welt untergehen wird weil es nicht so gemacht wird wie Hinz oder Kunz es gern hätte haben wir in der Geschicht nun schon oft genug gehört.
Es liegt in der Logik der Sache dass auch Kulturen sich verändern, ob zum besseren oder schlechteren kann man im vorherein nicht sagen (es wäre jedenfalls eine gewisse Anmaßung), warum immer versuchen festzuhalten? Ist es die Angst vor Veränderung?
Ich frage: Wo ist - in Anbetracht Deiner "geringen Menge von Filmkonsumenten" der wunderbare, genuin schwedische Film geblieben (Ingmar Bergman, Liv Ullmann, Erland Josephson usw?)
Hmm? Was haben schwedische Schauspieler mit der Synchronisation englischer Filme zu tun? Natürlich werden in Skandinavien skandinavische Filme produziert (und sehr gute IMHO!), das ändert aber nichts daran, dass es sich finanziell nicht lohnt eine komplette Synchronisatzion für einen englischen Blockbuster zu erstellen, der nur wenige Wochen im Kino läuft und es in Norwegen z.B. gerade mal potientiell 3 Millionen Konsumenten gibt (wahrscheinlich noch weniger). Da wird eher sehr billig ein norwegischer Untertitel produziert. Manche Filme sollten IMHO auch in Deutschland im Originalsprache mit Untertitel gezeigt werden, da bei der Synchronisation viele Wortspiele wegfallen oder schlecht übersetzt werden (aber das ist jetzt definitiv ein anderes Thema! :))
Warum war die Synchronisation von Filmen in Schweden früher möglich, und heute nicht mehr?
War es, wirklich?
Wo sind die wunderbaren, genuin schwedischen Kinderbuchautoren geblieben? Selma Lagerlöf, Astrid Lindgren und andere?
Hmm, die sind mitlerweise verstorben schätze ich...
Aber keine Angst, es gibt auch in diesem Jahrhundert neue Kinderbuchautoren die in allen möglichen Sprachen schreiben.
Ich meine, die schwedische Kultur kämpft verzweifelt um ihr Überleben gegenüber der breitgelatschten, volkspädagogischen US-Disney-, Konsum- und Rockkkultur und geht langsam unter.
Bis jetzt hast du nur mit solchen ^^^ Äußerungen um dich geworfen und viel Polemik ins Spiel gebracht, aber wo sind die Fakten, welche deine Thesen untermauern? Bis jetzt hört sich dass an wie die Äußerungen eines Anti-amerikanisch eingestellten Konservativen.
Ein Schicksal, das uns auch blüht, und wobei Du mit Deinen Auffassungen mithilfst.
In Deutschland gibt es ganz andere Probleme... veraltete Politiker die Angst vor Veränderung haben und der Jugend durch ihre Politik jedliche Zukunftschancen verbaut. Klar das ein Großteil der Jugend eine Zuflucht in der 'ach-so-amerikanisierten' Unterhaltungs/Konsumindustrie sucht. Zeige der Jugend eine Zukunft und sie wird ihr Hinterteil in Bewegung setzen!
Wir Deutschen haben eine gewaltige Wissenschaftstradition und Kulturtradition,
Die von vielen nicht-deutschen Wissenschaftlern mitgetragen wurde und wird. Man sollte in diesem Rahmen wohl eher von einer europäischen Tradition reden...
Mir ist es angenehmer, in Schweden etwas von der schwedischen Sprache und Kultur zu
Da har du rät i, men vi kunna ingen lärna all spr°akor av världen. Oder?
Der Tourismusstandort Deutschland ist mir schnuppe. Deutschland ist mein Vaterland und mein Heimatland. Ich will hier leben und nirgendwo anders - höchstens mal ein bißchen als Tourist oder im Forschungsaufenthalt.
Schön, aber schon mal daran gedacht, dass neben dir noch run 80 Millionen andere Bürger Leben die deine Meinung evtl. nicht teilen?
Dann will ich die dortige Kultur kennenlernen und nicht durch dieselbe blöde Mall stapfen, wie in Dresden.
Und wie willst du dich verständigen wenn du die Sprache nicht kannst?
Ein Weltbürgertum gibt es nicht.
Nein, aber einen weltoffenen
Und, lieber Tobias, glaube doch nicht, daß im Internetz Informationsfreiheit herrscht!
Man muss nur wissen wo man suchen muss, die Wahrheit ist immer irgendwo. Um so wichtiger, dass man sich durch verschiedene, unterschiedliche Quellen informieren kann.
Versuch doch mal, den Netzstandort zu finden, wo Du die Reden von Ahmadinedschad im Original lesen kannst, oder von welchem "aktuellen Bösewicht" auch immer!
Ich nehme an auf den Seiten der iranischen Regierung. Werden sie von deinem Provider geblockt, dann nehme einen Proxyserver in Russland. Ach ja, da wäre noch das Problem dass die Reden nicht in deutsch übersetzt vorliegen... hmmm
Die Konsequenz ist: Ach wenn wir doch endlich alle auf der Welt Globalenglisch sprechen würden, wie die 80% Unterschicht-Amerikaner. Dann wäre das Glück vollkommen!
Unterschicht-Amerikaner... sprechen schlecht Sprache... Menschen schlechterer Art... (nein, das geht zuweit), aber ich denke deine Einstellung ist mir jetzt klar.
Hallo Tobias: Tobias Koenig schrieb
Klaus:
Die Konsequenz ist: Ach wenn wir doch endlich alle auf der Welt Globalenglisch sprechen würden, wie die 80% Unterschicht-Amerikaner. Dann wäre das Glück vollkommen!
Unterschicht-Amerikaner... sprechen schlecht Sprache... Menschen schlechterer Art... (nein, das geht zuweit), aber ich denke deine Einstellung ist mir jetzt klar.
Das war etwas unsachlich. Wenn ein Volk auch dreist von den Medien der Mächtigen verdummt, von ihrem schlechten Bildungssystem vernachlässigt, und eine gewisse Rudimentärsprache aufgepflanzt bekommt, so folgt daraus lange nicht, daß es schlechte Menschen sind. Ich hab lange genug bei diesen Menschen gearbeitet und war abends im Waschsalon. Dein letzter Satz war damit arg daneben, auch wenn Du " nein, das geht zu weit " geschrieben hast.. Dann hättst Du es nämlich wieder gelöscht. Meine Einstellung ist Dir scheinbar überhaupt noch nicht klar, obwohl ich sie deutlich geschrieben habe. Eine Gruppenideologie ist für ein Diskussionsforum keine gute Grundlage. Und nun zum "Theatralischen": http://www.global-society-dialogue.org/weltweite-herausforderungen Dort steht es etwas tiefer begründet, als ich es im Linux-Forum je könnte. Ich höre jetzt zu diesem Thema auf. Bis sehr viel später!
Tobias Koenig schrieb:
Das in Deutschland immer noch Personen im öffentlichen Dienst bzw. Dienstleistungssektor (z.B. Polizisten, Bus/Bahnfahrer, Bankangestellte) nicht mal grundlegende Englischkentnisse haben ist eher peinlich, so wird das nix mit dem Tourismusstandort Deutschland....
Fragt ein Tourist zwei Polizisten nach dem Weg, erst auf Englisch, dann auf Französisch und Spanisch, schließlich auf Russisch. Danach gibt der Mann auf. "Der konnte ja vier Sprachen!", staunt der eine Polizist. Meint der andere: "Und? Hat es ihm was genützt?"
Gruß René Thiel (Rennkuckuck) mailto:reti@rennkuckuck.de -- http://rennkuckuck.de - Die Rumänien-Seiten http://rtol.de - Dynamische Webseiten mit PHP, MySQL und CSS
Grimnin Fridyson (Andreas?) schrieb:
die Platten vernichten die Daten die Daten vernichten die Platten
Beide Sätze dürfte es so im Deutschen geben, und es ist nicht genau klar wer wen vernichtet
Falsch: Deine Beispiele verwenden beide das Aktiv, somit werden im ersten Bespiel die Daten vernichtet, im zweiten Beispiel die Platten. Wenn im zweiten Beispiel die Daten vernichtet werden sollen, dann sollte korrekterweise das Passiv verwendet werden: die Daten werden von den Platten vernichtet.
Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Aktiv_und_Passiv_im_Deutschen http://de.wikipedia.org/wiki/Diathese_%28Linguistik%29 http://www.udoklinger.de/Deutsch/Grammatik/Aktiv-Passiv.htm
Darin unterscheidet sich übrigens die deutsche Sprache nicht von den meisten anderen indogermanischen Sprachen: Englisch, Spanisch, Russisch, Rumänisch...
Gruß René Thiel (Rennkuckuck) mailto:reti@rennkuckuck.de -- http://rennkuckuck.de - Die Rumänien-Seiten http://rtol.de - Dynamische Webseiten mit PHP, MySQL und CSS
die Platten vernichten die Daten die Daten vernichten die Platten
Beide Sätze dürfte es so im Deutschen geben, und es ist nicht genau klar wer wen vernichtet
Falsch: Deine Beispiele verwenden beide das Aktiv, somit werden im ersten Bespiel die Daten vernichtet, im zweiten Beispiel die Platten.
Gegenbeispiel: Das Feuer löschte die Frau recht schnell, aber der Wasserschaden bereitet ihr heute noch Sorgen.
Gruß Thomas
Falsch: Deine Beispiele verwenden beide das Aktiv, somit werden im ersten Bespiel die Daten vernichtet, im zweiten Beispiel die Platten.
Gegenbeispiel: Das Feuer löschte die Frau recht schnell, aber der Wasserschaden bereitet ihr heute noch Sorgen.
Ist der Satz nicht falsch (ja ich weiß, dass man das so sagt)? Genau genommen "wird das Feuer von der Frau gelöscht". Ansonsten ist es ja:
Feuer* f = new Feuer; f->loesch(Frau);
Gruß
Na Ihr lieben Freunde, Ihr könnt Euch wohl doch nicht von diesem OT-Thema trennen? Wir dürfen nicht Syntaktik, Semantik, Pragmatik und Sigmatik durcheinanderbringen. Alle vier zusammen nennt man Semiotik im engeren Sinne, d.h. Sinnprozeßlehre oder Sprachhandlungslehre. Rein syntaktisch sind beide Varianten erlaubt. Das ist ja sonnenklar, denn man kann unendlich viele absolut sinnlose und falsche Aussagen mit syntaktisch korrekten Sätzen machen. Wenn die Sätze ganz alleine, kontextfrei, kommen, wie es Renè gemeint hat, so hat er in der Allgemeinsprache recht - vorne kommt der Agent>, hinten das >Objekt seiner Handlung. Die Platten> vernichten die >Daten Die Daten> vernichten die >Platten Keiner würde (ohne Betonung) auf eine andere Reihenfolge kommen.
Wir schreiben hier, ohne die Betonung zu hören.
Etwas anderes ist es im Kontext des Schadens durch Feuer, Wasser und vielleicht nachfolgende Katastrophen, den Thomas (leichtsinnig) ins Spiel gebracht hat. Unter Kontexterweiterungen zugunsten der Diskussionshoheit leide ich in diesem Forum sehr oft.
Das Feuer löschte sie, das Wasser überstand sie knapp, die Versicherungsgesellschaft nicht mehr..
Hier findet als Sprachhandlung eine zielführende Aufzählung statt, was sie alles überstand oder nicht überstand - oder löschte oder nicht löschte usw. Diese Aufzählung wird in den Mittelpunkt der Sprachhandlung gestellt, deshalb wird sie im Deutschen betonenderweise an den Anfang gestellt.
Hier wirken also unterschiedliche Sprachhandlungen, was zu unterschiedlichen Betonungen führt, und verschiedenen (legalen) grammatischen Anordnungen.
Die deutsche Sprache ist großartig differenziert. Klaus Däßler
Thomas Schmidt schrieb:
die Platten vernichten die Daten die Daten vernichten die Platten
Beide Sätze dürfte es so im Deutschen geben, und es ist nicht genau klar wer wen vernichtet
Falsch: Deine Beispiele verwenden beide das Aktiv, somit werden im ersten Bespiel die Daten vernichtet, im zweiten Beispiel die Platten.
Gegenbeispiel: Das Feuer löschte die Frau recht schnell, aber der Wasserschaden bereitet ihr heute noch Sorgen.
Gruß Thomas
Lug-dd maillist - Lug-dd@mailman.schlittermann.de https://ssl.schlittermann.de/mailman/listinfo/lug-dd
Hallo Liste,
ich wollte mich zwar raushalten, aber ich muß jetzt doch noch mal was loswerden. Die Annahme, dass jeder der in dieser Branche tätig ist, mehr oder weniger des Englischen mächtig ist, ist ganz klar falsch. Viele Entwickler und IT-Leute in meinem Alter, die Ihre Schulzeit noch unter Margots Fuchtel absolvierten, verstehen nur das absolute Minimum an Englisch. Nicht jeder hat einen Draht zu Sprachen. Ich selbst lese zwar mehr Englisch als Deutsch, aber die meisten meiner Kollegen haben mit englischer Literatur große Probleme. Sie verstehen zwar grundsätzlich worum es geht, aber der ganze Leseprozess ist fehleranfällig und mühsam. Von englischsprachigen Vorträgen will ich gar nicht erst anfangen. Meiner Schätzung und Erfahrung nach betrifft das ca. ein Drittel der heute mindestens 35-jährigen. Das sollte man nicht unter den Tisch kehren. Man muß auch entweder einen gewissen Draht zu Sprachen haben oder aber (wie in meinem Fall) einer fremden Sprache nur lange genug ausgesetzt sein, um eine Sprache nur mit ein paar wenigen Jahren Schulunterricht so zu beherrschen, dass man komplizierte Fachliteratur oder -vorträge inhaltlich versteht. Viele EDVer und Entwickler sind übrigens Quereinsteiger aus Fachrichtungen, in denen Englisch eher keine Rolle spielt.
Im übrigen gibt es in dieser ganzen Diskussion um die Sinnhaftigkeit der Übersetzung von Fachbegriffen nicht nur Schwarz und Weiß. Ich lege viel Wert auf meine Muttersprache, da sie meine Kultur prägt, aber ich werde niemals anfangen von einem Internetz zu sprechen. Im Gegensatz dazu benutze ich sehr selten das Wort Computer, sondern Rechner (das scheint ein gewisses elitäres Gehabe zu an Informatik-Fakultäten zu sein, um sich vom gemeinen "Gombjuder"-Pöbel abzusetzen ;-) Wenn es eine gute und sinnvolle Übersetzung gibt, dann benutze ich die auch, sofern sie geläufig ist ("serielle Schnittstelle"=>ok, "Tastatur"=>ok, "Weltnetz"=>autsch, "eBrief"=>autsch).
Interessant finde ich auch, dass analog zum "elitären" Rechner gerade Fachleute gern geläufige englische Begriffe verhohnepiepeln. Zum Beispiel spricht einer meiner Kollegen gern von Hartware und Software (beides komplett deutsch ausgesprochen), nebenan am Unixstammtisch werden gern Daten in eine Feile gespeichert und hin und wieder werden Dateien von einem meiner Kollegen "abgeseeft".
Zusammenfassend möchte ich, besonders für Klaus, einen Ausspruch von meinem Bruder zitieren: "Du mußt das viel easier taken!".
In diesem Sinne, Eric
Am 1. November 2009 12:07 schrieb Thomas Schmidt schmidt@netaction.de:
Gegenbeispiel: Das Feuer löschte die Frau recht schnell, aber der Wasserschaden bereitet ihr heute noch Sorgen.
Schlechtes Beispiel, der weibliche Artikel im zweiten Teilsatz gibt klar an, dass die Frau das aktive Element in diesem Fall ist. ;-)
Viele Grüße Eric
--- Rene Thiel reti@rennkuckuck.de schrieb am So, 1.11.2009:
Von: Rene Thiel reti@rennkuckuck.de Betreff: Re: linux-kongress am 29. und 30. in dd An: "Linux-User-Group Dresden" lug-dd@mailman.schlittermann.de Datum: Sonntag, 1. November 2009, 0:36 Grimnin Fridyson (Andreas?) schrieb:
die Platten vernichten die Daten die Daten vernichten die Platten
Beide Sätze dürfte es so im Deutschen geben, und es
ist nicht genau klar wer wen vernichtet
Falsch: Deine Beispiele verwenden beide das Aktiv, somit werden im ersten Bespiel die Daten vernichtet, im zweiten Beispiel die Platten.
das ist mir nicht klar, wo soll der fehler sein? Wenn ich es mal anders betrachte
die Platte vernichten die Daten Die Platte vernichtet die Daten
so jetzt ist auch klar wer wen vernichtet
und wenn es nicht eine Platte ist sonder mehr dann habe ich aufeinmal Aktiv und passiv? das will ich nicht versetehn
dann nehme ich lieber mein gelerntes Beispiel
Die Maus jagt die Katze
Wer jagt wenn???
Klar kommt es drauf an wie ich es spreche "Betonung", doch die kann ich nicht hinschreiben, klar fehlt der Kontext der erklärende Text herrum, oder anderes der Text wurde halt nicht mit übertragen, wurde noch nicht gelesen,...
Klar ist doch das ein Satz ohne Hintergrund viel Freiheiten läßt
wenn meine Frau ne Nachricht von eine anderen Frau an mich ließt in der steht
"Es war toll, machen wir es bald wieder"
Versteht sie was anderes als ich
Wenn im zweiten Beispiel die Daten vernichtet werden sollen, dann sollte korrekterweise das Passiv verwendet werden: die Daten werden von den Platten vernichtet.
ja das kann man sagen wenn man das so will, aber man muss es nicht machen, außer es kam jetzt mit der neuen Rechtschreibreform.
Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Aktiv_und_Passiv_im_Deutschen http://de.wikipedia.org/wiki/Diathese_%28Linguistik%29 http://www.udoklinger.de/Deutsch/Grammatik/Aktiv-Passiv.htm
Darin unterscheidet sich übrigens die deutsche Sprache nicht von den meisten anderen indogermanischen Sprachen: Englisch, Spanisch, Russisch, Rumänisch...
haste recht, und das ist auch gut so
aber gewisse Mehrdeutigkeiten lassen sich nicht auflösen
Ich sehen den Mann auf dem Berg mit dem Fernglas in der Hand.
Wer hat das Ferngals?
Gruß René Thiel (Rennkuckuck) mailto:reti@rennkuckuck.de -- http://rennkuckuck.de - Die Rumänien-Seiten http://rtol.de
- Dynamische Webseiten mit PHP, MySQL und CSS
Andreas
p.s. hätte nie gedacht das ich in einer Mailingliste mal soviel über Linguistik lese und schreibe herrlich p.p.s der Technische Aspeckt an dem Thema, wie kann man es einer Maschine verständlich machen?
Lug-dd maillist - Lug-dd@mailman.schlittermann.de https://ssl.schlittermann.de/mailman/listinfo/lug-dd
Am Montag, den 02.11.2009, 12:31 +0000 schrieb Grimnin Fridyson:
--- Rene Thiel reti@rennkuckuck.de schrieb am So, 1.11.2009:
Die Maus jagt die Katze
Wer jagt wenn???
Auszug aus einer Speisekarte im Kulturpalast-Restaurant zu DDR-Zeiten: Würzfleisch vom Schwein überbacken Ein Witzbold aus unserem Kreis hat ein Komma gesetzt, ratet mal wo...
Gruß Jörg
Hallo Offtopic-Gemeinde,
On Mon, Nov 02, 2009 at 13:51:56 +0100, Joerg Bergmann wrote:
Auszug aus einer Speisekarte im Kulturpalast-Restaurant zu DDR-Zeiten: Wuerzfleisch vom Schwein ueberbacken
Sehr schoen, Spass mit Interpunktion :)
In diesem Zusammenhang drei Kategorien des Deppenapostrophs:
1) Anglizismus: Sabine's Haekelstudio
2) Falscher Plural: Info's gibt es unter...
3) Oh-mein-Gott-meine-Fussnaegel-rollen-sich-auf: Sonntag's gibt es hier frische Broetchen
Gruss, Chris
Am 2. November 2009 14:20 schrieb Christian Perle chris@linuxinfotag.de:
- Anglizismus:
Sabine's Haekelstudio
Das ist AFAIK auch im Englischen ein Deppenapostroph. Das A. steht für Buchstabenauslassungen. "She's my darling" vs. "Sams Diner"
Viele Grüße Eric
Eric Schaefer schrieb:
Am 2. November 2009 14:20 schrieb Christian Perle chris@linuxinfotag.de:
- Anglizismus:
Sabine's Haekelstudio
Das ist AFAIK auch im Englischen ein Deppenapostroph. Das A. steht für Buchstabenauslassungen. "She's my darling" vs. "Sams Diner"
Nein, »Sam's Diner« ist im Englischen richtig.
http://en.wikipedia.org/wiki/Saxon_genitive
Aber auch in englischsprachigen Ländern wird mit Apostrophen viel Unsinn getrieben:
http://en.wikipedia.org/wiki/Apostrophe#Incorrect_English_use
Stefan
.
Aber auch in englischsprachigen Ländern wird mit Apostrophen viel Unsinn getrieben:
Das ist meistens grammatikalische Unfähigkeit, wenn's nicht Sprachspielerei ist, was die auch ja gern machen. (U2???) Der Effekt bei uns, gerade im Osten, ist aber anders begründet. Als ich Mitte der 70er von Dresden nach München kam, und dann nach kurzer Frist im Forschungsbereich bei Siemens arbeitete, kam ich ja gleich mal viel nach Amiland, weil ich gut war.
Da hab ich natürlich erst mal gewaltig gestaunt über diese Größe, diese Weite, diese gigantischen Hochhäuser und Downtowns und Malls, diese gutausgestatteten Unis (ich hab erst nur die paar guten gesehen - Stanford, Berkeley, MIT, Rutgers (militärisch), Princeton, Yale, CMU), die dreckigen später. Natürlich habe ich damals auch als quasi kleiner Ossi über die tollen USA geschwärmt, und mir alle Idiotien angewöhnt, wie dieses dauernde Ou Kej, ständige Amiworte in der Informatik alles ohne Bindestrich geschrieben wie im Kernighan-Ritchie and so on.
Das hat sich später aber gewaltig gegeben, als ich wirklich hinter die Kulissen geguckt habe, und gemerkt habe, wie die auch nur mit Wasser kochen und uns sogar vieles verdanken.
Dann habe ich plötzlich festgestellt, daß die deutschsprachige Informatik vergleichsweise auch sehr viel Format besitzt, und bei unserem amisierenden Computer-Science-Gehabe sehr viel Modernitätsgetue dabei ist. Ich nehme keinem Ossi (kein Schimpfwort, ich bin auch so einer) übel, wenn er denselben Prozeß durchmacht. Bloß sollte er es irgendwann auch merken.
Der Deppenapostroph ist eben die Sprachhandlung vieler kleiner Gewerbetreibender, die damit modern erscheinen wollen, dieses Tolle, was wir Ossis in Amiland erlebten, ein bißchen assoziieren wollen. Und da wird das an allen unmöglichen Stellen angewandt, genauso wie das blöde "Yes we're open".
Klaus
lago20@gmx.de schrieb:
Eric Schaefer schrieb:
Am 2. November 2009 14:20 schrieb Christian Perle chris@linuxinfotag.de:
- Anglizismus:
Sabine's Haekelstudio
Das ist AFAIK auch im Englischen ein Deppenapostroph. Das A. steht für Buchstabenauslassungen. "She's my darling" vs. "Sams Diner"
Nein, »Sam's Diner« ist im Englischen richtig.
http://en.wikipedia.org/wiki/Saxon_genitive
Aber auch in englischsprachigen Ländern wird mit Apostrophen viel Unsinn getrieben:
http://en.wikipedia.org/wiki/Apostrophe#Incorrect_English_use
Stefan
.
Lug-dd maillist - Lug-dd@mailman.schlittermann.de https://ssl.schlittermann.de/mailman/listinfo/lug-dd
p.s. hätte nie gedacht das ich in einer Mailingliste mal soviel über Linguistik lese und schreibe herrlich p.p.s der Technische Aspeckt an dem Thema, wie kann man es einer Maschine verständlich machen?
Nun bin ich mit meiner kleinen linguistischen Bemerkung über die globalenglischsprachige Konferenz von Deutschen für Deutsche und meiner anschließenden Erklärung, warum Deutsch besser sei, und was die Wortschätze und die Flexion sind, ins Fettnäppel getreten und man hat mich quasi aus dieser Diskussion rausgeschmissen, weil das nicht in ein Linux-Forum gehört ("o.t.") Seitdem lese ich nur noch Fragen und Beiträge über Linguistik, Denglisch, die Vorzüge von Deutsch undsoweiter und kann mich nicht mehr melden. Komm mir richtig vergackeiert vor. Dabei bin ich derjenige, der die Entwicklung eines semiotischen Sprachübersetzers vom Deutschen ins Chinesische leitet, das ist der gefragte technische Aspekt. Hier werden diese ganzen Prozesse nämlich formalisiert und der Maschine tatsächlich verständlich gemacht: ******* Akustische Erkennung der deutschen oder chinesischen Lautfolge Segmentierung der gefundenen chinesischen Zeichenfolge morphologisch-lexikalische Satzanalyse, dabei selbstverständlich Flexionsbehandlung idiomatisch/metaphorische Analyse (sie hat heißes Blut, er schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe) basiskategoriale Begriffsanalyse (hier wirkt ganz wesentlich die Muttersprache) wortklassenbasierte Begriffsanalyse semantisch/semiotische Darstellung Miniplanung des partnersprachlichen Satzes kontextorientierte Satzgenerierung akustische Generierung ******** jeder bis ins einzelne verstanden ist und mit den besten Werkzeugen abläuft. Komisch, daß man mich da gleich ausgegrenzt hat, weil ich für die Muttersprache statt für Globalenglisch in Deutschland eingetreten bin. Klaus Däßler
Grimnin Fridyson schrieb:
Andreas
p.s. hätte nie gedacht das ich in einer Mailingliste mal soviel über Linguistik lese und schreibe herrlich p.p.s der Technische Aspeckt an dem Thema, wie kann man es einer Maschine verständlich machen?
Lug-dd maillist - Lug-dd@mailman.schlittermann.de https://ssl.schlittermann.de/mailman/listinfo/lug-dd
Lug-dd maillist - Lug-dd@mailman.schlittermann.de https://ssl.schlittermann.de/mailman/listinfo/lug-dd
Hallo Klaus,
Mein erster und einziger Beitrag zu diesem Thema.
On Mon, Nov 02, 2009 at 17:03:21 +0100, Klaus Daessler wrote:
Nun bin ich mit meiner kleinen linguistischen Bemerkung ueber die globalenglischsprachige Konferenz von Deutschen fuer Deutsche
[...]
Genau darin bestand das Fettnaepfchen. Die Konferenz hatte eben _nicht_ nur Deutsche Teilnehmer und Vortragende. Erwartest Du von Ted T'so, Glauber Costa, Havard Espeland oder Gazment Gerdeci allen ernstes, dass sie vorher Deutsch lernen? Das waere dann wohl ganz im Sinne unseres neuen Spass-Aussenministers.
Kopfschuettelnd, Chris
Erwartest Du von Ted T'so, Glauber Costa, Havard Espeland oder Gazment Gerdeci allen ernstes, dass sie vorher Deutsch lernen? Das waere dann wohl ganz im Sinne unseres neuen Spass-Aussenministers.
Nee, natürlich nicht, Christian, aber wenn 80% Deutsche auf beiden Seiten sind (ich hab das Programm gelesen), dann könnte man für die Ausländer doch übersetzen, und der Rest hat auch was davon. Warum müssen sich 80% Deutsche sprachlich immer einer Mehrheit von 20% Ausländern unterwerfen? Wenn ich nach Amerika gehe, machen die das doch auch nicht. Klaus
Christian Perle schrieb:
Hallo Klaus,
Mein erster und einziger Beitrag zu diesem Thema.
On Mon, Nov 02, 2009 at 17:03:21 +0100, Klaus Daessler wrote:
Nun bin ich mit meiner kleinen linguistischen Bemerkung ueber die globalenglischsprachige Konferenz von Deutschen fuer Deutsche
[...]
Genau darin bestand das Fettnaepfchen. Die Konferenz hatte eben _nicht_ nur Deutsche Teilnehmer und Vortragende. Erwartest Du von Ted T'so, Glauber Costa, Havard Espeland oder Gazment Gerdeci allen ernstes, dass sie vorher Deutsch lernen? Das waere dann wohl ganz im Sinne unseres neuen Spass-Aussenministers.
Kopfschuettelnd, Chris
On Monday 02 November 2009 17:03:21 Klaus Daessler wrote:
Nun bin ich mit meiner kleinen linguistischen Bemerkung über die globalenglischsprachige Konferenz von Deutschen für Deutsche und meiner anschließenden Erklärung, warum Deutsch besser sei, und was die Wortschätze und die Flexion sind, ins Fettnäppel getreten ...
Welcome back. (Gruß Hintern!)
Besser: Schön, daß Du wieder da bist. Diese ML ist sehr breit aufgestellt (Unwort) und verkraftet alles außer Beleidigungen. Und da ist dir in der allerersten Mail wohl der Stift etwas verrutscht. Na ja, ist ja inzwischen klarer, wie du es meinst.
Weshalb ich schreibe? "Miniplanung des partnersprachlichen Satzes" gewinnt IMHO jeden Wettbewerb klar.
Martin Luther hat vor etwa 500 Jahren "dem Volk auf's Maul geschaut" und dann dadurch eine bis heute gültige Leistung abliefern können. Dir wünsche ich ähnliche Erfolge!
Bernhard
PS: Frage an dich: hörst du chinesisch? (Ich selbst bekomme Pferd und Frage kaum auseinander.)
lug-dd@mailman.schlittermann.de